Beiträge von Decima Lucilla

    Zitat

    Original von Marcus Vinicius Hungaricus


    Wie geht es dir? Gut schaust du aus.


    Ja... die Überraschung brachte er nicht so schnell weg aus seinem Gesicht. ;)


    Lucilla nimmt auf dem Besucherstuhl Platz und nimmt lächelnd den nächsten Becher entgegen. Wenn man Besucher ist, dann sind ja doch alle Praetorianer ganz freundlich.


    "Danke, mir geht es gut. Und selbst? Wann heiratet ihr denn, du und Livia?" Sie grinst breit. "Ich werde jetzt sicher noch öfter hier vorbeikommen. Du weißt ja, dass ich nach Italia versetzt wurde. Und nun da Avarus nicht mehr Legatus ist, bist du mein einziger Vorgesetzter. Das heißt, moment, es gibt ja noch den Praefect Helvetius Falco. "


    Sie winkt ab. "Aber bei dir weiß ich, dass du ein wenig im Cursus Publicus drin bist, daher komme ich einfach zu dir. Oder wird es einen neuen Legatus Augusti Cursu Publico geben? Oder sonst eine Übergangslösung?"


    Voller Fragen schaut sie Hungi gespannt an.

    Lucilla nickt verständnisvoll. So eine Situation hat sie auch schon einmal durchgemacht. Der Kaiser scheint öfter solche Anwandlungen von unbegründeter Gereiztheit zu haben.


    "Das ist ja furchtbar. Aber sie werden dich deswegen doch nicht gleich aus dem Dienst entlassen?" Eine kurze Paus entsteht. "Oder etwa doch? Aber was willst du denn dann tun?"

    Lucilla öffnet die Tür, tritt ein und schließt sie schnell wieder. Nicht, dass noch jemand hören würde, wie sie den Praefectus mit Cognomen anspricht. ;) Als sie Hungi hinter seinem Schribtisch sieht fällt ihr auf, dass sie ihn schon ziemlich lange nicht mehr gesehen hat. Trotz der gerunzelten Stirn über den Akten sieht er recht gut aus. Die Verlobung mit Tiberia Livia hält ihn wohl jung. Ein hintergründiges Lächeln schleicht sich auf Lucillas Gesicht.


    "Salve Hungaricus!"

    Lucilla hat sich noch nichteinmal richtig auf der Kline eingesessen, als das von ihr so gerne vermiedene Thema zur Sprache kommt. Andererseits hatte sie auch nicht wirklich erwartet, sich um die Ludi drücken zu können.


    "Ja, ich bin dann alleine hin. Es war recht... ähm... nett. Ja, nett. Die Kämpfe waren teilweise wirklich gut." Sie nimmt sich ein Stück Brot und tunkt es in das Öl um sich abzulenken. Dann jedoch weiß sie nicht recht wohin damit, denn Hunger hat sie nicht wirklich.


    "Und wie war es bei dir? Hattest du viel Spaß mit dem Kaiser?" Gequält lächelnd beißt sie das ölgetränkte Stück ab und legt das restliche Brot ersteinmal auf ihre Serviette.

    Lucilla schmunzelt. "Ja, ich bin zu allen Schan... ähm.. ich bin für das Essen bereit." Bei dem Wort Essen grummelt ihr Bauch rebellisch. Den ganzen Tag schon wurde er mit Trauben, Huhn, Oliven, Wein und Brot gefüllt und eigentlich bräuchte er eine Weile Ruhe.


    "Lass uns gehen."

    "Ja, das stimmt. Danke, Ganymed." Lucilla beugt sich kurz nach hinten um nochmal ihr Erscheinungsbild zu mustern, lächelt dann dem Sklaven zu und macht sich auf ins Atrium.

    Lucilla hat sich nach den Spielen wieder ausgehtauglich hergerichtet und verbringt die Wartezeit bis zu Crassus Eintreffen damit, sich ein wenig auf ihrem Bett auszuruhen und dabei zu versuchen, die Frisur nicht zu ruinieren. Als es an der Tür klopft springt sie eilig auf und läuft dorthin. Sie streicht ihr Kleid nochmals glatt, schnappt sich die Palla von einem Stuhl neben der Tür und wirft einen letzten Blick in die Spiegelfläche. Kurz kommt ihr der Gedanke, dass es am Mittag ähnlich angefangen und dass Crassus anschließend abgesagt hatte.


    Doch sie verscheucht die negativen Gedanken und öffnet die Tür. Davor steht Aemilias Sklave Ganymed, den diese damals in Tarraco dabei gehabt hatte.


    "Oh, salve Ganymed. Ist Aemilia da?" fragt sie, ein wenig aus dem Konzept gebracht.

    Lucilla zieht die Augenbrauen zusammen. "Wieso wäre es verdächtig, wenn ich jetzt schon wieder gehen würde? Du hast festgestellt, dass ich kein Spion bin, also was soll dieses Theater? Du kennst mich, du kennst meine Familie, du weißt, was ich arbeite und wer meine Vorgesetzten sind und wo ich sie finden kann, normalerweise nämlich im Palast."


    Sie setzt sich dennoch. "Meridius hatte doch recht, ihr Praetorianer seid alle ein bisschen paranoid."


    Sie seufzt, errötet jedoch etwas, als er ihr die Strähne hinters Ohr streicht. "Mir geht es gut. Aber ich möchte dennoch zu Hung... ähm, Vinicius Hungaricus. Ich werde eure Gastfreundschaft nicht weiter erwähnen, ihr macht ja auch nur eure Arbeit. Aber da es keinen Legatus Augusti Cursu Publico gibt ist er mein nächster Vorgesetzter. Also werde ich die Versandlisten zu ihm bringen und ihn bei der Gelegenheit auch fragen, ob die Situation vorerst so bleiben wird.

    Lucilla nimmt den Becher in Empfang, was bleibt ihr schon groß übrig, und murmelt etwas, was mit viel gutem Willen ein 'zum Wohl' sein könnte. Dann trinkt sie den halben Becher auf einmal aus.


    "Glaub ja nicht, dass ich mich durch so einen Becher Wein erweichen lasse. Wenn das dann alles ist, dann möchte ich nun den Praefectus Praetorio Vinicius Hungaricus sprechen, Tribun."

    Lucilla verdreht die Augen. "Oh doch, ich habe versucht in den Palast einzudringen, wenn es das ist was du meinst. Warum? Weil ich zu Ava... zu Senator Avarus wollte, darum. Er war nämlich bis vor der Wahl mein Vorgesetzter und es gehört zu meiner Arbeit, dass ich ihm am Anfang des Monats die Versandlisten des letzten Monats zukommen lasse." Biestig fügt sie hinzu: "Und nebenbei wollte ich noch spionieren, was der Kaiser heute zum Abendessen bekommt."

    Lucilla öffnet ihren Mund und schließt ihn wieder. Ihr kommt der Gedanke, dass Crassus dies alles extra eingefädelt hat. Und nun lässt er sie auch noch auflaufen, dieser elende Schuft.


    "Decima Lucilla, Casa Decima Mercator in Roma, Ordo Equester. Wie du weißt, Tribun." Ihre Stimme ist dabei so eisig, dass ein Tag in den verschneiten Alpen nichts dagegen ist.

    "Bis bald." lächelt Lucilla glücklich und trennt sich nur schwer von ihm. Nachdem sie ein paar Meter gegangen ist, schaut sie sich noch einmal kurz um, um dann mit einem Seufzen ihren Weg zur Casa Decima fortzusetzen. Allerlei Gedanken wirbeln ihr durch den Kopf, und die meisten drehen sich um Crassus und Avarus.

    Lucilla ergreift die dargebotene Hand und steht auf. Dies hat zur Folge, dass sie auf einmal recht dicht vor Avarus steht. Sie genießt den kurzen Augenblick und ein Lächeln kräuselt sich um ihren Mund.


    "Danke. Doch ich denke, ein bisschen Bewegung wird mir jetzt gut tun." Sie nimmt ihren Mantel auf, den sie zuvor auf der Kline platziert hatte und hängt ihn sich um die Schultern. "Ich bin sicher, wir sehen uns bald wieder."