Beiträge von Decima Lucilla

    "Prima, das erleichtert auch mir die Arbeit." Sie zwinkert Imperiosus zu und will gerade den Betrag von der Wertkarte abziehen, als ihr noch etwas auffällt.


    "Oh, du müsstest die Briefe aber offiziell siegeln. Sonst kann ich sie nicht auf die Wertkarte setzen. Hast du dein Siegel dabei? Wachs kann ich dir geben."



    Sim-Off:

    Es lebe die Bürokratie... Pack einfach dein Signaturbildchen als Bild in die Briefe. :)

    Auch Lucilla schlendert interessiert über den Sklavenmarkt. Ambrosius, immer beschäftigt mit Pflege und Wohlbefinden seiner Herrin kann schließlich nicht auf alles achten. Dauerhaft bräuchte sie vielleicht einen Sklaven fürs Grobe. Das Angebot, das hier geboten wird, gefällt ihr nicht unbedingt vom Äußeren. Doch vielleicht hat er ja andere Qualitäten.


    "Du sagst, seine letzte Herrin setzte ihn als Leibwächter ein. Ich hoffe doch, sie ist nicht an einem Dolch gestorben?"

    "Ah so... liebevoll... na wie auch immer." Die Abkürzung CP wurde in den Reihen des Cursus Publicus normalerweise nur aus Faulheit benutzt. Aber so unterschiedlich sind Institutionen manchmal. (:D)


    "Ich bin Decima Lucilla, die Praefecta Vehiculorum. Also, zwei Eilbriefe für den Cultus Deorum." Sie lächelt nun wieder freundlich. "Da hast du Glück, die Pontifex Tiberia Claudia hat erst kürzlich eine Wertkarte für den Cultus Deorum gekauft." Sie kramt die Wertkartenübersicht hervor. "Also werde ich zwei Eilbriefe, summa summarum 40 Sesterzen, abziehen, korrekt? Dann brauchst du auch keine Quittung und nicht bar zu bezahlen."

    Als er sich zu ihr beugt, beugt sich Lucilla unwillkürlich ein Stück zurück. Er sieht nicht gerade aus, wie ein Dieb, aber man kann ja nie wissen. Die Kasse hinter ihr im Schrank ist schließlich des öfteren gut gefüllt.


    "So schlimm ist es meist nicht mit Germania, wir sind ja gut ausgerüstet. Aber gerade im Winter weisen wir lieber darauf hin. Gegen die natürlichen Gewalten ist selbst der Cursus Publicus machtlos." lächelt sie.


    Dann blickt sie ihn fragend an. "Ceh-Deh?"



    Sim-Off:

    Zumindest bei wörtlicher Rede sollte man auf Abkürzungen zu verzichten, zumal viele davon mehrdeutig sind und jeder meist das versteht, welchem er näher steht. (Wie CP: Cursus Publicus, Cohortes Praetoriae, Collegium Pontificium, Curia Provincialis, etc)

    "Ich habe heute Mittag schon ein wenig gegessen. Du weißt ja, welche Leckereien auf den Ludi immer angeboten werden..." winkt Lucilla ab, unterlässt es jedoch die Menge an Leckereien zu erwähnen, die Avarus ihr aufgetischt hat, und ringt sich zu einem Lächeln durch.


    "Du bist ein Trauzeuge? Das ist ja schön, ich ebenfalls." Ihr Lächeln wird noch ein wenig breiter. "Es wird sicherlich ein rauschendes Fest. So, wie ich die Decima kenne, hat Livianus keine Kosten und Mühen gescheut. Und wenn ich an die Verlobungsfeier denke..." Lucilla spricht den Satz nicht zu Ende. Abwesend blickt sie in die Ferne. Auf eben dieser Verlobungsfeier hatte sie Crassus kennen gelernt.


    Als ihr Blick in die Gegenwart zurückkehrt, bleibt er an Crassus hängen. Einen Moment lang kommt es ihr so vor, wie beim ersten Mal, und sie spürt wie ihre Wangen warm werden. Unsicher senkt sie ihre Augen und der Moment ist vorbei, die Last der Entscheidung drückt wieder schwer auf ihre Schultern. Seufzend greift sie zu ihrem Stück Brot und zupft ein Stück davon ab um es sich in den Mund zu stecken.

    Lucilla lächelt freundlich und schiebt die Schriftstücke ein wenig zur Seite.


    "Da bist du hier genau richtig. Sollen es Eilbriefe sein, zu zwanzig Sesterzen das Stück, oder reicht ein normaler Versand? Dieser kostet nur fünf Sesterzen pro Brief, dauert dafür jedoch etwas länger. Die Eilbriefe würden noch heute auf die Reise gehen, wobei wir momentan nach Germania keine Ablieferungszeiten garantieren können, da sich die Reise mit den Schneeverhältnissen verzögern kann. Dennoch dauert ein Normalbrief natürlich noch etwas länger, denn er liegt ja erst noch eine Weile hier und wartet auf den regulären Posttransport."


    Fragend blickt sie ihn an.

    Einen Augenblick fühlt sich Lucilla versucht, auf seine schmeichelnden Worte einzugehen. Hungi hat schon immer genau gewusst, welche Worte am besten auf eine Frau wirken. Doch sie besinnt sich schnell wieder darauf, dass er bereits verlobt ist. Und auch, wenn ein kleiner Funken Eifersucht auf Tiberia Livia in ihr glüht, noch einen Mann mehr zur Auswahl würde das Leben nur noch komplizierter machen.


    Doch seine Worte bezüglich ihrer Freiheit kann sie nicht unkommentiert lassen. Sie beugt sich etwas nach vorne, setzt ein verschwörerisches Gesicht auf, räuspert sich und macht die Stimme ihres Bruders nach: "Du weißt doch, Meridius hat überall seine Spione." Kichernd leht sie sich wieder zurück und fährt in normaler Tonlage fort. "Ich hoffe, die Praetorianer gehören nicht dazu. Das könnte ich dir nie verzeihen, Hungi."


    Nach einem leichten Schmunzeln wird ihr Gesicht doch wieder ernst. "Aber so groß ist die Freiheit nicht. Um ehrlich zu sein, als ich hierher kam, sah ich mich schon fast verheiratet." Ein Seufzen folgt.

    Genau das hatte ihr Avarus auch gesagt. Und dann aufs Essen umgeschwenkt. Anscheinend auch so eine typisch männliche Taktik.


    Seufzend überlegt Lucilla eilig, was sie essen möchte. Nach der Schlemmerei am Mittag würde sie wohl nicht mehr allzuviel schaffen. Sie wendet sich an die Bedienung. "Ich nehme gebratenes Wildschwein mit grüner Soße, dazu gebratene Zuchetti. Aber bitte keine all zu große Portion."


    Nachdem sie wieder alleine sind, wendet sie sich Crassus zu. "Wirst du auch auf Livianus Hochzeit sein?" Es ist eine dumme Frage. Natürlich würde er auf der Hochzeit seines besten Freundes sein. Doch Lucilla fällt kein anderes, unverfängliches Thema ein und sie können ja schlecht den ganzen Abend über schweigen.

    Der Türsklave hatte fast keine Chance, Lucilla zu zeigen, wo sie hinmuss. Zielstrebig folgt sie ihrem untrüglichen Sinne für Feste und Feierlichkeiten aller Art (eigentlich folgt sie nur der Geräuschkulisse und wirklich schwer ist das Atrium ja auch nicht zu finden) und steht so bald in der Gästeschar. Ein, zwei zielstrebige Blicke und Lucilla hat ihren Cousin und seine Zukünftige gefunden. Zum Glück ist sie noch nicht zu spät, hatte Aemilia sie doch darum gebeten heute Zeuge der Trauung zu sein. Aufgeregt geht sie zu dem Paar hin.


    "Aemilia, Livianus!" Sie umarmt ihre baldige Verwandte und dann ihren Cousin. "Gut seht ihr aus und so glücklich. Ich freue mich so für euch! Aber das Geschenk gibt es erst nach der Hochzeit." Sie grinst. "Wann geht es denn los? Also ich meine so richtig?"

    Lucilla schüttelt leicht ihren Kopf. "Ein bisschen vielleicht. Aber unsere Casa in Rom ist ja voller als die in Tarrco." Dass diese so gut wie leer steht, erwähnt sie lieber nicht. "Und es ist einfach mehr los hier. Nicht nur die Arbeit bietet mehr Abwechslung, auch das Leben in der Stadt selbst. Mag sein, dass ich eines Tages dessen wieder überdrüssig werde, aber ich denke bis dahin wird noch ziemlich viel Zeit vergehen."


    Lächelnd trinkt sie einen Schluck. "Rom bietet so viele Möglichkeiten."

    Mehr als alles andere treffen Lucilla Crassus Worte über sein Soldatenleben. Als Lucillas Vater im Dienst gestorben war, war sie selbst noch nicht alt genug gewesen, um viel davon mitzubekommen. Doch die tiefe Traurigkeit dabrüber hatte immer in ihrer Mutter gewohnt, bis zu ihrem Tod. Lucilla denkt an den Tag, an dem Meridius zur Legion ist. Zuerst noch hatten sie ihn gefeiert, dann, erst irgendwann später wurde ihr die Bedeutung und das Ausmaß dessen klar. Sie erinnert sich an die Tage des bangen Wartens, wenn irgendwo im Reich ein Krieg war. Und sie denkt an ihren Cousin, der nie wieder zurückkommen würde.


    "Ich kann und werde das nicht heute entscheiden, Crassus." sagt sie leise, den Blick gesengt. "Und ich bitte dich nur darum, mir zu glauben, dass mir Geschenke, Gelder und Häuser nichts bedeuten. Wenn es darum ginge, bräuchte ich keinen Mann, Craussus, ich könnte ewig die Schwester des großen Meridius bleiben. Und das schlimme ist, ich weiß bei euch beiden, dass es euch ebenfalls nicht darum geht."


    Sie blickt wieder auf. "Aber meinem Herzen, Crassus, dem, auf was es ankommt, dem kann ich momentan nicht vertrauen. Denn es zieht mich bald jede Minute in eine andere Richtung."

    Lucilla muss sich beherrschen, nicht mit den Augen zu rollen. Männer können auch nur an das eine denken, Ruhm, Macht, Geld, und nur, weil sie sich nicht vorstellen können, dass es auch andere Werte gibt, muss jeder so denken wie sie.


    "Du kannst mich kein Stück verstehen." sagt sie härter, als beabsichtigt.
    "Aber dann weiß ich ja nun, worauf es dir ankommt. Darauf, die Schwester des Senators, des Legatus Legationis, des großen Triumphators, des Pater Familias der Decima Meridius zu heiraten. So eine Ehe könnte dir tatsächlich mehr Vorteile bringen, als du dafür geben musst. Schön, dass wir das nun geklärt haben, das macht mir die Entscheidung wahrlich leichter!"


    Lucilla kann es nicht fassen. Immer und immer wieder hatte ihr Bruder sie davor gewarnt und nun war sie genau in diese Situation hineingerutscht. Und vielleicht hat Crassus sogar recht mit seinen Worten. Vielleicht würde ihr kein Mann bleiben außer einem, der selbst alles hat, der nichts von ihr wollen könnte, außer sie selbst.

    "Ja," seufzt Lucilla leise. "Ich meine nein, du täuscht dich nicht. Und ja, es war in Ordnung. Aber nun ist nichts mehr in Ordnung. Ich... heute..."


    Sie überlegt, wo sie anfangen soll, am liebsten würde sie einfach schon wieder enden.


    "Es ist... es ist wegen Avarus..." Sie lässt Crassus keine Chance etwas zu sagen und fährt schnell fort, in dem Versuch, irgendetwas zu verhindern von dem sie nichteinmal weiß, was es sein könnte.


    "Ich habe versucht, mich dagegen zu sträuben, aber es funktioniert nicht. Meine Gefühle sind so widersprüchlich... und ich... ich kann dich nicht mehr einfach heiraten... ohne mir vollkommen sicher zu sein... ich kann... ich weiß überhaupt nicht mehr, was ich kann... und ich hatte auch noch keine Zeit darüber nachzudenken... es tut mir leid... verstehst du das?" Sie blickt ihn mit einem gequälten Gesichtsausdruck an. Vermutlich würde er es nicht verstehen, doch was sollte sie sonst sagen.

    Lucilla reicht ihm die Liste. ;)



    Cursus Publicus Italia - Versandübersicht November



    Ausgestellte Wertkarten für Institutionen:
    - Senat (11.11.): 200 Sesterzen
    - Schola Atheniensis (16.11.): 100 Sesterzen
    - Cultus Deorum (29.11.): 450 Sesterzen (Wert 500)



    Beförderte Briefe insgesamt: 21


    davon
    Eilpost: 14
    Normal : 7


    HIS: 10
    GER: 10
    ITA: 1
    JWD: 0


    Quittungen: 2
    Einschreiben: 2
    auf Wertkarte: 2N, 1Ee


    Versandeinnahmen: 315 Sesterzen
    Wertkarten: 750 Sesterzen


    Gesamteinnahme: 1065 Sesterzen


    "Gut, dann weiß ich sie zumindest in fähigen Händen." lächelt Lucilla. "Auch wenn ich mir ebenfalls wüschen würde, dass es einen Legatus gibt." Ganz besonders Avarus.


    "Ich werde versuchen, auch die Versandübersicht aus Hispania zu dir umzuleiten. Postumius Vortex wird sie sicher auch in den Palast schicken, aber vielleicht lässt sich etwas machen, bevor er als Spion... äh... bevor er vor verschlossenen Türen steht." Lucilla grinst.

    "Herrje." Es rutscht Lucilla schneller heraus, als sie es verhindern kann. "Das ist... ich... muss darüber nachdenken."


    Der Anflug eines Lächelns umspielt ihre Lippen, doch über einen Anflug kommt es nicht hinaus. Unschlüssig blickt Lucilla auf den Tisch und mustert das Brot auf der Serviette.


    "Es ist alles nicht mehr so einfach, Crassus... seit ich in Rom bin..."

    "Oh." Da ist es wieder. So wie Crassus schaut ist schon alles besprochen. Dann müsste sie sich sowieso keine Gedanken mehr darum machen. Wunderbar. Wäre da nicht...
    Aber Meridius hatte ihr doch gesagt, dass er vorerst nichts entscheiden wird. Hatte er sich noch anders entschieden? Wer weiß schon, was die alten Waffengefährten miteinander ausgemacht haben. Legio hier, irgendein Kampf da, eine alte Erinnerung, eine ledige Schwester und schupps sind die Familien vereint.


    Doch Lucilla würde es niemals erfahren, wenn sie sich nicht endlich dazu durchringt zu fragen. (:D)


    "Was hat er gesagt?"

    "Oh, na so was." Lucilla wird leicht rot. "Das wusste ich ja gar nicht. Also dann... bin ich froh, dass dein Wunsch in Erfüllung ging." Sie lächelt etwas verschämt und holt dann das Papyrus hervor, dessentwegen sie die ganzen Umstände überhaupt hat. Zum Glück hatte sie keinen Scriba geschickt.


    "Das ist die Versandliste für den Cursus Publicus von Italia im Monat November. Ich habe sie sonst immer bei Avarus abgegeben. Wirst du sie nun sammeln?"