Mehr als alles andere treffen Lucilla Crassus Worte über sein Soldatenleben. Als Lucillas Vater im Dienst gestorben war, war sie selbst noch nicht alt genug gewesen, um viel davon mitzubekommen. Doch die tiefe Traurigkeit dabrüber hatte immer in ihrer Mutter gewohnt, bis zu ihrem Tod. Lucilla denkt an den Tag, an dem Meridius zur Legion ist. Zuerst noch hatten sie ihn gefeiert, dann, erst irgendwann später wurde ihr die Bedeutung und das Ausmaß dessen klar. Sie erinnert sich an die Tage des bangen Wartens, wenn irgendwo im Reich ein Krieg war. Und sie denkt an ihren Cousin, der nie wieder zurückkommen würde.
"Ich kann und werde das nicht heute entscheiden, Crassus." sagt sie leise, den Blick gesengt. "Und ich bitte dich nur darum, mir zu glauben, dass mir Geschenke, Gelder und Häuser nichts bedeuten. Wenn es darum ginge, bräuchte ich keinen Mann, Craussus, ich könnte ewig die Schwester des großen Meridius bleiben. Und das schlimme ist, ich weiß bei euch beiden, dass es euch ebenfalls nicht darum geht."
Sie blickt wieder auf. "Aber meinem Herzen, Crassus, dem, auf was es ankommt, dem kann ich momentan nicht vertrauen. Denn es zieht mich bald jede Minute in eine andere Richtung."