Beiträge von Decima Lucilla

    Zitat

    Original von Decima Alessa
    "Glaubst du wirklich, Meridius ist so ein Unmensch? Du hast dich wohl verliebt und es gibt keinen Grund sich dessen zu schämen." stellte Alessa fest. Das Gefühl, das Lucilla beschrieben hatte kannte sie aus den Erzählungen ihres Vaters, sie selbst hatte es noch nicht erlebt. Sie hatte schon geküsst, aber so richtig leidenschaftlich oder aus Liebe aber noch nicht.


    Lucilla sieht einen Unbekannten in einiger Entfernung. Sie spricht sicherheitshalber mit gedämpfter Stimme weiter, so dass er sie nicht hören kann. "Wenn du wüsstest. Erst vor einiger Zeit habe ich mich bei einem Empfang in Rom mit einem wirklich netten Mann unterhalten, vollkommen ohne Hintergedanken, wie es nuneinmal bei solchen Empfängen üblich ist. Und nur weil er mir ein Kompliment machte und ich ein klein wenig errötet bin, ist Meridius vollkommen ausgerastet! Vor allen Gästen hat er einen Streit angefangen. Und dann bei Eleanora, sie hat sich in einen Mann verliebt..."


    Lucilla fällt wieder auf, dass sie immer noch nicht mit Eleanora darüber geredet hatte.


    "... und Meridius hat wieder einen Aufstand gemacht, weil dieser Mann nicht in sein Bild eines perfekten Ehemannes für seine Schwester passt. Aber welcher Mann passt da schon rein? Wenn es nach ihm geht, dann werde ich diese Welt wohl als alte Jungfer verlassen."

    Lucilla fällt ein Stein vom Herzen. Es ist also gar nicht so schlimm, dass sie Spartacus geküsst hatte.


    "Oh ja, es war unglaublich schön. Das erste Mal bin ich ein wenig erschrocken, es kam so plötzlich. Aber es war so wunderschön. Ich hatte das Gefühl tausende von Käfern würden über meinen Körper krabbeln. Und jetzt... ich muss dauernd an ihn denken. Ach, Alessa, was soll ich nur tun? Meridius würde ihn doch niemals akzeptieren."

    Lucilla blickt zu Boden um Alessa nicht sehen zu lassen, wie ihr die Röte ins Gesicht steigt. Nach dem Tod ihrer Mutter hatte man es wohl irgendwie versäumt an Lucillas Aufklärung zu denken und von Großtante Drusilla waren immer nur Schauermärchen zur Abschreckung zu hören. Und da sitzt sie heute und wird von ihrer kleinen Cousine aufgeklärt. Sie würde am liebsten im Boden versinken. Woher soll sie schon wissen, was bei Tante Drusillas Vorträgen nun wahr war und was nicht.


    Sie knetet ihre Tunika zwischen den Händen und weiß nicht, was sie sagen soll.

    "Ach Alessa, du wirst es nicht glauben." Ein verträumtes Lächeln breitet sich über Lucillas Gesicht aus. "Ich habe da einen Mann kennengelernt... aber nicht irgendeinen, einen ganz besonderen. Er sieht so gut aus und dieses Lächeln. Diese Lippen und wie er küsst!"


    Lucilla schaut erschrocken auf und hält sich die Hand vor dem Mund. Auf einmal wird sie ganz ernst.


    "Alessa! Versprich mir, dass du es niemandem sagen wirst. Niemandem, hörst du, vor allem nie und nimmer Meridius!"


    Plötzlich fällt Lucilla noch etwas anderes ein. Sie flüstert leise: "Du Alessa, meinst du... ich könnte davon schwanger sein?"


    Panik breitet sich in Lucilla aus. Sie erinnert sich noch gut an die ernsten Worte von Großtante Drusilla. Wie sehr hatte sie sie vor diesem Augenblick gewarnt. 'Küsse nie einen fremden Mann, Lucilla. Du weißt nie, ob er sich auch um die Kinder kümmern wird!'

    Lucilla nickt und blickt ihr hinterher. Mit einem Seufzen betrachtet sie den Garten und denkt an den ewigen Kreis des Lebens. Der Tod gehört nuneinmal dazu, doch ebenso, wie im Frühling die Blumen wieder erblühen würden, würde auch neues Leben seinen Weg in die Welt finden. Einen Augenblick lang kommt ihr Spartacus in den Sinn, sie hatte ihn kurz irgendwo im Trauerzug gesehen. Dann fällt ihr wieder ein, was Livianus gesagt hat. Sie freut sich so sehr für ihren Cousin, sie hatte den beiden in Rom schon angesehen, dass sie ein ganz besonderes Band verbindet.


    Eine Weile bleibt Luiclla noch nachdenklich im Peristylium sitzen.

    "Ach, Alessa." seufzt Lucilla. "Das Leben ist manchmal so unendlich kompliziert. Und die Werte, die es regeln und einfacher machen sollten, die machen es manchmal nur noch komplizierter. So was wie die Familie und... große Brüder."


    Spartacus, der erste Kuss, seine Lippen, all das verwirrt Lucilla so sehr, dass sie sich Alessa einfach ein Stück weit anvertrauen muss.


    "Ich meine, ich weiß dass Meridius nur das Beste für uns alle will, aber er würde mir den Kopf abschlagen, wenn er wüsste... ach herrje, ich weiß nicht, wo das alles enden soll... und dabei hat es doch gerade erst begonnen."

    Lucilla blickt erstaunt auf, als sie die vertraute Stimme hört.


    "Alessa! Aber nein, du störst nicht, setz dich doch." Lucilla blickt sie mit einem Lächeln an. "Weißt du noch, wie wir als Kinder hier im Stadtpark gespielt haben? Tertia, Eleanora, du und ich gegen die großen Jungs." Sie kichert. "Ach, das Leben war damals noch so einfach."

    Ein wenig früher als üblich hat Lucilla ihr Officum verlassen. Der Besuch von Spartacus hat sie doch sehr durcheinander gebracht. Sie hofft, an der frischen Luft die Dinge ein wenig klarer sehen zu können. Ganz in der Nähe der Ecke, in der sie Spatacus zum ersten mal geküsst hatte, lässt sie sich auf einer Bank nieder. Ein angenehmer Lufthauch weht durch den Park und wiegt die Blätter der Büsche und die Blüten der Blumen sanft in seinem Rhythmus.


    Lucilla beobachtet einen kleinen schwarzen Käfer dabei, wie er mühsam den schmalen Kieselweg überquert.
    'Noch haben alle Wesen dieser Welt ihre Last zu tragen.' denkt sie schwermütig und blickt in den Himmel hinauf. Sie wünscht sich, ihre Mutter wäre hier. Damals, als Lucilla noch ein Kind war, wusste ihre Mutter für jedes Problem eine Lösung und auf jede Frage eine Antwort. Lucilla ignoriert dabei, dass dies einfache, harmlose Kinderprobleme gewesen waren, sie glaubt auch heute noch, dass ihre Mutter auf jede Frage eine Antwort wüsste.


    Mit wem sonst könnte sie schon über die Gefühle sprechen, die in ihr toben? Eleanora, die sich ihrer einzigen großen Liebe so sicher, so mehr als sicher ist? Alessa, für welche Schmerz und Trauer momentan näher sind, als alles andere? Tertia, die im fernen Rom jeder Liebe außer der zu ihrer Göttin entsagt hat? Oder gar Meridius, dem Lucilla jede Ahnung von diesen Dingen abspricht, der sowieso voreingenommen ist und die Gens vor die Gefühle stellt?


    Zusätzlich hatte sie selbst Spartacus dazu gedrängt, es auf keinem Fall irgendjemandem zu sagen. Wie könnte sie da überhaupt darüber sprechen? Lucilla seufzt tief und kommt sich in diesem Augenblick unendlich einsam und allein gelassen vor.

    Lucilla hat sich noch nicht wieder erholt, da fährt Spartacus gleich zum nächsten Angriff auf. Sie selbst hat schon längst keine Verteidigung mehr hinter ihren Linien und so lässt sie es zuerst beinahe willenlos über sich ergehen. Es dauert jedoch nicht lange, bis sie Gefallen daran findet, selbst etwas forscher vorzugehen. Bei den Göttern, warum hatte ihr keiner gesagt, welch unglaubliches Gefühl das ist?


    Auf einmal jedoch knarzt es irgendwo und Lucilla weicht erschrocken zurück. Gespannt sitzen sie beide auf je einer Seite des Schreibtisches, schauen sich an und horchen.


    Dann beginnt Lucilla zu Lachen. "Dies ist kein Ort für Geheimnisse, die Tür ist nicht abgeschlossen. Aber ich wüsste einen Ort."


    Sie beugt sich wieder über den Tisch und flüstert Spartacus etwas ins Ohr. Dann lässt sie sich lächelnd zurück auf ihren Stuhl sinken.

    "Nachdem sich niemand gefunden hatte, an den ich das Projekt weitergeben konnte, blieb es ja bis zuletzt in meiner Hand. Und du als Duumvir vertrittst Tarraco, also würde ich sagen, ich übergebe die Schlüssel an dich. Das wird dann auch definitiv meine letzte Amtshandlung im Namen der Stadt sein." grinst Lucilla.


    "Das anschließende Fest kann so klein oder groß werden, wie es die Stadtkasse erlaubt und wie es dir angemessen erscheint. Ich dachte zumindest an etwas zu Essen und Trinken und vielleicht etwas Musik."



    Sim-Off:

    Das Fest könnte entweder nur ausgesimmt werden, oder mit WiSim-Beiteiligung, je nachdem, wie gut das Konto der Stadt gefüllt ist.

    'Nicht denken, vertrauen, nicht denken...' denkt Lucilla. ;)


    Und dann denkt sie nichts mehr. Versinkt nur noch in Spartakuss Kuss. Vergisst alles um sich herum.


    Stunden später, so scheint es ihr, löst sie ihre Lippen von den seinen und lächelt ihn an. Sie wagt es nicht, irgendetwas zu sagen, weil jedes Wort diesen Augenblick zerstören könnte und weil sie so gar keine Ahnung hat, was sie darauf überhaupt sagen sollte.

    Lucilla wird ganz heiß, als Spartacus Lippen auf einmal so nahe vor ihr sind. Sie fühlt sich an den Tag erinnert, als sie ihn im Stadtpark getroffen hat, die Aufregung diesem berühmten Gladiator gegenüberzustehen. Und nichts von dieser Aufregung ist verloren gegangen. Wenn sie daran denkt, dass sie diese Lippen geküsst hat, jagt es ihr einen kalten Schauer der Erregung über den Rücken. Vielleicht könnte sie ihn noch einmal küssen, nur ein einziges mal noch, ganz kurz, oder ein wenig länger. Sie schluckt.


    "Die Art von Geheimnissen, die sich um die schönsten Dinge der Welt drehen, die aber gerade aus diesem Grund niemals jemand erfahren darf."

    Lucilla hatte beobachtet, wie Alessa in den Garten gegangen war und folgt ihr nach kurzer Zeit. Sie findet sie zusammengekrümmt auf einer Bank, das Gesicht weinend in ihren Händen vergraben.


    Seufzend lässt sie sich neben ihrer Cousine nieder und legt schweigend einen Arm um sie. Das Leben würde unbarmherzig weitergehen, die Tage vorbeiziehen, wenig würde sich ändern in der Welt. In Alessas Herzen würde die große Leere, die Proxmius hinterlassen hatte mit der Zeit von anderen Dingen gefüllt werden, auch wenn sie nie ganz verschwinden würde. Da jedoch nichts, was Lucilla im Augenblick sagen könnte, dies beschleunigen würde, sitzt sie einfach neben ihrer Cousine um ihr das Gefühl zu geben, dass sie mit ihrem Schmerz nicht alleine ist.

    Am Grabmal der Gens Decima wird Proxmius Urne beigesetzt. Speisen und Getränke werden ihm für seine Reise mitgegeben, ein Teller, ein Löffel und ein Becher werden ebenso hinzugestellt, so dass der Verstorbene an den Totenmahlen teilnehmen kann.


    Anschließend nimmt der Priester die ritulle Reinigung der Trauergäste vor, die dazu mit Wasser besprengt werden.


    Als alles vorbei ist, zerstreuen sich 'das Volk' langsam und die Gens Decima macht sich auf den Weg zurück zu ihrer Casa.

    Lucilla nimmt Platz und holt ein Wachstäfelchen hervor, auf dem sie sich einige Notizen gemacht hat.


    "Den Anfang wird die Weihung des Bibliotheksgebäudes machen. Ich habe das bereits mit Tiberia Claudia besprochen und sie hat schon einen Apollon-Priester aus Rom angefordert. Danach soll die Übergabe der Schlüssel folgen. Ich hoffe doch, du stehst als Duumvir der Stadt dafür zur Verfügung?" fragt sie lächelnd.

    Zitat

    Original von Medicus Germanicus Avarus
    Ähm ja die Behausung in Ochsenfurt ist doch eine ganz günstige. Preiswert und für so viele Personen wie geschaffen für. Die Daten lassen sich ganz sicher beschaffen, wie es da mit dem römischen Kulturerbe ausschaut, kann uns nur ein echter Franke sagen.... aber ansonsten sehr beschaulich und egal ob Ösis, Ossis, Friesen oder Schweizer, dahin ham es wirklich schon alle geschafft. [/FONT] =)


    Also mir als waschechtem, ehemaligen Franken-Bewohner fiel da nicht sehr viel römisches ein, um genau zu sein gar nix.
    Da ich das aber fast nicht glauben konnte, hab ich mal gegoogelt und es gibt das Römerlager Marktbreit. Und wenns nach dem 11. September wäre, dann gibts da sogar ein Römerkabinett. Von Ochsenfurt wäre das vielleicht eine viertel Stunde entfernt.

    Lucilla schließt die Tür hinter dem Boten, lehnt sich dagegen und blickt zu Spartacus. "Wo waren wir stehengeblieben? Ach ja, die Geheimnisse."


    Sie lächelt hintergründig und schaut ihn an. So ein kleines Geheimnis könnte sie sich doch durchaus gönnen. Das kommt in den besten Familien vor. Und wer könnte bei so einem gutaussehenden Geheimnis schon nein sagen. Meridius könnte. Aber der ist eh bald wieder in Rom.


    "Ich mag Geheimnisse."


    Bei den Göttern, klingt das kitschig. Lucilla geht von der Tür hinter den Schreibtisch und hofft, dass Spartacus nicht auffällt, wie ihr schon wieder die Röte ins Gesicht steigt.


    Sie setzt sich und schaut ihn an. "Allerdings nur sehr gut gehütete."