Beiträge von Decima Lucilla

    Nachdem Lucilla Claudia verabschiedet hat, geht sie zurück ins Officum zu Agrippa.


    "Da bin ich wieder. Oh, du hast ja doch noch Briefe."


    Sie nimmt die beiden Briefe und die Sesterzen von Agrippa entgegen. (:D)


    "Da wird Iulia Venusia eine schwere Posttasche haben." lächelt sie.


    "Wo waren wir stehen gebliegen? Ah ja, bei dem Fest. Also einen Maskenball halte ich für eine durchaus reizvolle Idee. Mal etwas anderes."

    "Ah, Ambrosius. Gut siehst du aus. Unter der ganzen dreckigen Schale steckte also doch noch eine göttliche Frucht." grinst Lucilla ihrem Sklaven entgegen.


    "Als erstes kannst du mal zeigen, was in deinen Fingern steckt. Ich könnte eine Massage vertragen. Hinterher wirst du mir beim Ankleiden helfen, ich gehe heute abend noch auf ein Fest."


    Wenn er sich ordendlich anstellt, wird sie ihn vielleicht sogar mitnehmen. Meridius mag es ja eh lieber, wenn seine Schwestern nicht alleine herumziehen und wenn sie nun schon einen eigenen Sklaven hat und keinen der anderen damit von der Arbeit abhält, dann kann sie ihn ja auch mitnehmen. Außerdem würde sie ihn da immer im Blick haben.

    Lucilla nimmt den Brief und das Geld, geht schnell hinein, stellt eine Quittung aus und kommt wieder zurück.


    "Geht heute noch raus, wie üblich." grinst sie und händigt Claudia die Quittung aus.


    Quittung


    über
    20 Sesterzen
    für einen Eilbrief


    von Tiberia Claudia (HIS) nach ITA


    ANTE DIEM IV ID AUG DCCCLV A.U.C. (10.8.2005/102 n.Chr.)


    Decima Lucilla, Praefectus Vehiculorum Hispania


    Lucilla blickt zu Calliope auf.


    "Ja, er tut, was er kann. Ich wüsste nicht, was wir ohne ihn tun würden."


    'Und doch ist es zu wenig, so wie es aussieht.' Doch Lucilla spricht es nicht aus. Niemand könnte noch mehr tun, nur die Götter.


    "Nicht wahr, Onkel Proximus?" sie drückt die Hand ihres Onkels ein wenig und schaut ihn an.


    Dann blickt sie wieder traurig zu Calliope.

    Bei Spartacus erstem Satz fällt Lucilla ein Stein vom Herzen. Bei seinem zweiten muss sie darauf achten, dass ihr die Röte nicht all zu sehr ins Gesicht steigt.


    Als seine Hand dann die ihre berührt, durchfährt es sie wie ein Blitz. Sie schluckt schwer und muss sich ermahnen, das Atmen nicht zu vergessen. Nie wieder würde sie diese Hand waschen.


    Sie lächelt wieder vor sich hin und sieht sich in Gedanken schon... nein, das würd nun doch etwas zu weit gehen. :]


    "Sicher wünschen sich das viele Frauen. An deiner Seite zu sein, meine ich."

    Aus ihren Träumereien gerissen setzt sich Lucilla schnell auf. Sie streicht sich die widerspenstigen Haare zurück hinters Ohr und schaut zur Tür. Das ist sicher endlich Ambrosius.


    "Ja bitte."

    Lucilla hat Ambrosius in der Obhut von Gallus gelassen und sich in ihr Cubiculum zurückgezogen.


    Sie lässt sich müde auf ihr Bett fallen und bleibt dort liegen. In Gedanken geht sie nochmals den Kauf des Sklaven auf dem Markt durch, doch sie kann auch im Nachhinein keinen Fehler entdecken. Sie freut sich schon auf den Augenblick, wenn sie Meridius ihr Schnäppchen zeigen würde.


    Doch ersteinmal muss der neue Besitz getestet werden. Sie schaut zur Tür und fragt sich, wie lange es wohl dauern würde, bis er sauber ist. Eine Massage nach dem anstrengenden Tag im Officium wäre nun genau das Richtige. :]

    Als Lucilla wiederkommt und nach Proximus sehen will, kommt ihr Gallus eilig aus dem Zimmer entgegen. Sie versteht in seinem Gerede nur 'Fieber' und 'kalte Umschläge' und betritt voller Sorge das Cubiculum.


    Am Bett ihres Onkels erkennt sie, dass kleine Schweißperlen seine Stirn bedecken. Sie setzt sich zu ihm und streicht über seine Wange.


    "Es wird gleich besser, Onkel Proximus. Gallus holt schon etwas zum Kühlen."


    Sie zwingt sich zu einem Lächeln, auch wenn sie nicht weiß, ob dieser Blick überhaupt vor ihr halt macht oder nicht einfach durch sie hindurchgeht. Mit jedem Atemzug, den Proximus Körper mühsam tut, verkrampft sich Lucillas Herz mehr und mehr. Sie ist sich sicher, dass die Götter einen Grund für das haben, was sie tun, doch Lucilla kann diesen Sinn in Proximus Leid nicht erkennen, so sehr sie sich auch anstengt. Nichts ist mehr geblieben von dem lebensfrohen, kraftvollen Mann, der einst ihr Onkel war, nur eine eingefallene Hülle, in der vielleicht noch irgendwo sein Geist steckt, vielleicht aber auch nicht.


    Obwohl alles in ihr danach schreit das Zimmer zu verlassen, ihren Onkel so in Erinnerung zu behalten, wie er einst war, bleibt sie sitzen und nimmt seine Hand in ihre Hände.


    "Ich war heute bei der Sacerdos Tiberia Claudia. Kennst du sie? Sie ist noch nicht ganz so lange in Hispania, aber vielleicht hast du sie ja schon gesehen. Sie dient dem Merkur und hat momentan die Aufgaben des Pontifex Hispania übernommen, da dieser nicht in Tarraco weilt. Wir haben die Einweihung des Merkur-Tempels und der neuen Bibliothek besprochen. Ich glaube, sie ist eine ziemlich gute Priesterin. Sie wird die Weihe des Tempels selbst ausführen. Für die Bibliothek wird ein Apollo-Priester kommen. Ich bin schon so aufgeregt, hoffentlich geht das alles gut. Du weißt ja, dass ich momentan für die Bibliothek verantwortlich bin, weil es immer noch keine neuen Magisträte gibt. Und nun muss ich mich auch noch um den Tempel kümmern, sozusagen als offizielle Vertreterin der Aurata. Siehst du, da ist doch noch was aus mir geworden."


    Sie lächelt weiter, obwohl sie viel lieber weinen würde. Wo bleibt nur Gallus mit den Umschlägen...

    Zitat

    Original von Amulius Plinius Balbillus
    Ein Sklave des Balbillus brachte zwei Briefe, einer normal, einer Eilbrief zum Officium.
    "Salve, mein Herr schickt mich um diese beiden Briefe aufzugeben. Der für Helena Tiberia muss als Eilbrief versandt werden, der für Didia Aemilia als normaler Brief. Hier ist das Geld."


    Noch bevor Tiberia Claudia den Mund öffnen kann huscht der Sklave herran und übergibt die Briefe und die Sesterzen.


    "Kein Problem. Du kannst deinem Herrn ausrichten, dass der Brief an Helena Tiberia noch heute auf den Weg geht."


    Dann wendet sich Lucilla wieder Claudia zu.

    Was für ein Mann! Der furchtlos allen Gefahren trotzt und sich mutig für das Wohlbefinden der Zuschauer opfern würde! Andererseits muss er sich wohl wenig Sorgen machen, Spartacus kann ja gar nicht sterben. :]


    Und keine Frau! Das macht sie nun doch etwas nachdenklich. Ob er am Ende... Nein, das kann doch nicht sein. Aber man sagt ja immer, die bestausehendsten Männer... Welch Ironie der Götter.


    "Ah ja... das... ist verständlich..." Ein Seufzen verlässt ihre Lippen und sie geht schweigsam neben ihm her.

    "Ah Gallus."


    Lucilla deutet auf Ambrosius. "Das ist Ambrosius, mein neuer Sklave. Gib ihm eine saubere Tunika, zeige ihm, wo er sich waschen kann und wo er schlafen wird."


    Dann schaut sie Ambrosius an. "Wenn du wieder aussiehst wie ein ansehnliches Wesen, dann komm in mein Cubiculum."

    "In erster Linie hast du natürlich meinen Weisungen zu gehorchen. Aber das sollte dir klar sein. Allen anderen Mitglieder der Gens Decima unterstehst du ebenfalls. Solange deren Anweisungen nicht meinen Befehlen entgegenwirken."


    Sie überlegt, wie es mit den übrigen Sklaven steht.


    "Wenn Gallus dir etwas sagt, dann gilt das ebenfalls. Er steht schon lange im Dienst unserer Familie und hat einige Sonderrechte. Er wird dir auch zeigen, wo du schlafen kannst. Falls er es irgendwann übertreiben sollte, dann sag es mir aber. Die übrigen Sklaven haben dir nichts zu befehlen."

    "Prima." Lucilla steht auf und nimmt den Brief. "Die Tempelweihung legen wir dann vor oder nach den Tag der Bibliothekseinweihung. Da ich bisher von niemandem irgendwelche Praeferenzen gehört und selbst auch keine habe, können wir ja ersteinmal abwarten, ob der Apollo-Priester bezüglich des Termins Grenzen vorgibt."


    Sie nickt Claudia freundlich zu und verabschiedet sich dann von ihr. Es hatte also doch einfach nur eines Gespräches bedurft, um in der Sache Merkur-Tempel weiterzukommen.

    Lucilla ist erfreut, dass die neuen Regelungen gut ankommen. Dass Agrippa mit dem CP in Italia zufrieden ist, hätte sie nicht anders erwartet. Tiberia Livia ist sicher eine ebenso fähige PV sie sie selbst. (;))


    Dann schaut sie ihn irritiert an. Hätte Agrippa nur Theseus gesagt, würde sie glauben, sich verhört zu haben. Aber der König von Attika macht es eindeutig. "Theseus? Ist der... nicht schon lange tod?"

    "Ach..." Über sich selbst will Lucilla eigentlich jetzt gar nicht reden. Wann hat man schon die Chance so eine Berühmtheit auszufragen.


    "Ich komme hier aus Tarraco, lebe mittlerweile auch wieder hier und bin Praefectus Vehiculorum von Hispania. Nichts besonderes." tut sie ihre geraffte Lebensgeschichte mit einem Wink ab.


    Sie schaut ihn an und ihre Augen leuchten wieder vor Begeisterung. Tief durchatmen.


    "Aber sag, ist das nicht gefährlich ein Gladiator zu sein? Was ist schlimmer, gegen Tiere zu kämpfen oder gegen Menschen? Könntest du nicht jederzeit dabei sterben? Und was sagt da deine Familie dazu? Deine Frau?"


    Die alles entscheidende Frage. Lucilla hält gespannt die Luft an.