Beiträge von Decima Lucilla

    Lucilla eilt mit dem fertig gepackten Gepäck aus ihrem Zimmer. Sie ist furchtbar aufgeregt. Sie würde Rom wiedersehen, Tertia, Lucidus, Mercator und vielleicht Hungaricus. Und das beste, sie konnte dabei sein, wenn ihr Bruder triumphal in Rom einziehen würde.


    "Da bin ich. Von mir aus kann es losgehen."

    Luiclla schaut wieder zu Agrippa. "Wenn das so weitergeht, dann muss ich heute abend noch Überstunden anhängen."


    Auf einmal fällt ihr etwas ein und sie schaut Agrippa erschrocken an. "Herje, ich habe heute abend ja gar keine Zeit, ich muss noch meine Sachen packen. Ich werde Meridius auf den Triumphzug nach Rom begleiten. Es... es tut mir leid, aber wir werden das wohl auf ein andermal verschieben müssen."



    Nachdem sie sich nochmals bei Agrippa entschuldigt und schließlich verabschiedet hat, spricht sie noch mit den Tabellarii Dispositii und bereitet alles für ihre Abwesenheit vor.

    Sie schaut ihm nachdenklich hinterher.


    Nach einer Weile erhebt sich auch Lucila und verlässt den Raum. Sie muss noch in ihr Officium, alles für ihre Abwesenheit vorbereiten.

    Lucilla seufzt und schaut zu ihrem Bruder auf. "Ich werde mich bemühen, versprochen."


    Einen Moment lang herrscht Stille, dann fährt sie fort: "Und es ist wirklich nichts geschehen, was ich bereuen müsste."

    "Oh ja, es waren unglaublich viele Leute da. Wir Decima haben fast einen gesamten Tisch belegt. Dem Kaiser geht es wohl ganz gut. Dort waren auch eine Menge Senatoren und ich habe dort überhaupt nicht mit Hungi geredet."


    Was redet sie nur? Sie nimmt den Becher und schluckt den Rest Wasser herunter. Dann steht sie auf und holt sich einen weiteren Becher voll. Sie braucht dringend einen klaren Kopf.


    "Es waren ja auch noch eine Menge anderer Senatoren da. Also, ich meine..."


    Sie atmet tief durch. "Herje, mir brummt mein Schädel."

    Gerade glaubt Lucilla, dass sie das Thema geschickt umschifft hat, da hakt Meridius weiter nach.


    "Ach, ähm, nur so die üblichen Orte Roms. Nichts, was ich nicht vorher schon kannte. Und es hat mir sehr gut gefallen. Habe ich dir schon erzählt, dass ich auf dem Geburtstag des Kaisers war? Schade, dass du nicht auch da sein konntest."


    Sie nickt bestätigend und trinkt dann einen weiteren Schluck Wasser.

    Lucilla kann nicht verhindern, dass ihr die Röte ins Gesicht schießt.


    "Ich... ähm... denke nicht. Er hat mir nur 'sein' Rom gezeigt, nichts weiter." Dass das Mitten in der Nacht war, verheimlicht sie mal lieber und auch, wo sie überall gewesen sind und was sonst in dieser Nacht geschehen war.


    Sie schaut Meridius an. "Du brauchst dir wirklich keine Gedanken zu machen. Glaubst du vielleicht, ich folge jedem Senator direkt auf sein Landgut?"

    Oh oh. Das Gespräch nimmt irgendwie eine ungute Wendung. Und dabei war doch noch nichteinmal etwas passiert. Trotzdem fühlt sich Lucilla bei irgend etwas ertappt. Wenn nur ihr Kopf etwas klarer wäre.


    "Ich hatte nur die Information, dass Onkel Mercator bei Senator Hungaricus ist, daher bin ich dort hin. Und von einer Frau habe ich in seiner Casa nichts gesehen. Weder von einer Ehefrau noch von Frauengeschichten. Im übrigen war er sehr nett."

    "Oh, ich wusste nicht, dass wir jetzt eine Casa in Rom haben." Ein klein wenig Bedauern schwingt in ihrer Stimme mit.


    "Ich habe bei Senator Hungaricus übernachtet, als ich in Rom war. Mercator wohnte dort. Und Maximian auch während seines Aufenthaltes. Hungi war so nett mir Rom zu zeigen und..."


    Lucilla beißt sich auf die Zunge. Das muss Meridius eigentlich gar nicht alles so genau wissen.


    "Mercator und Lucidus waren ja sehr beschäftigt."

    "Du wirst wohl nicht darum herumkommen." Sie kichert. "Wobei es sich für die Kindheitsgeschichten ja vielleicht doch lohnen würde mitzukommen. Andererseits, in den Jahren, die ich dort war, habe ich sicherlich schon alles über dich gehört, was es zu wissen gibt."


    Sie schaut nachdenklich in ihr Wasserglas. "Werden wir bei Senator Hungaricus wohnen?"

    Zitat

    Original von Maximus Decimus Meridius


    "Du, Schwester. Wir gehen jetzt wohl besser auch nach Hause."


    "Was?"


    Lucilla erwacht aus ihren Träumereien, ihre Augen waren schon fast zugefallen, denn der Wein hatte sie müde gemacht. Sie blinzelt Meridius an.


    "Ja, gehen. Mit dir geh ich doch überall hin, Bruderherz." Sie steht schwankend auf.

    "Natürlich, du weißt doch, Unkraut vergeht nicht. Nachdem sie doch noch ihren ehemaligen Senator geheiratet hat, umgibt sie sich nun mit wichtigen und weniger wichtigen Leuten und genießt die Annehmlichkeiten des Lebens. Was natürlich nicht heißt, dass sie dies auch ihren Mündeln gönnen würde."


    Sie trinkt einen Schluck Wasser und grinst. "Vielleicht besuchst du sie ja mal in Rom. Sie würde sich sicher freuen. Auf mich wirst du leider verzichten müssen, ich bin dann zufälltig gerade irgendwie anders beschäftigt."

    Lucilla seufzt. "Wenn sie nicht schon so früh hätte von uns gehen müssen, wäre ich das sicher auch. Aber mit meinen ganzen Cousins und dir als Vorbild, was sollte da schon aus mir werden. Und Tante Drusilla... Ich denke nicht, dass ich dir da viel erzählen muss. Mit ihren übertriebenen Maßnahmen hat sie meist eher das Gegenteil von dem erreicht, was sie wollte."


    Sie steht auf und gießt sich aus einer Kanne etwas Wasser in einen Becher. Dabei machen sich wieder die Kopfschmerzen bemerkbar.


    "Nur das mit dem Wein hat sie natürlich vergessen zu erwähnen." Sie setzt sich wieder und denkt schmunzelnd an den letzten Abend. "Ich bin wirklich froh, dass du nun wieder hier bist, Meridius."

    Das erste, was ihr in den Sinn kommt ist 'Du wolltest es ja unbedingt so.'. Doch was würde das schon ändern. Meridius weiß, welche Entscheidungen er getroffen hatte und er hatte es sich sicherlich nie leicht gemacht.


    "Du darfst nicht vergessen, dass du der Region den Frieden zurückgebracht hast." Es klingt weniger überzeugend, als es eigentlich klingen soll. Da nichts, was sie weiter über den Feldzug sagen würde, überzeugend klingen könnte, lässt sie es.


    "Um Maximian brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Er ist ein aufgeweckter Bursche und wird seinen Weg finden. Und er ist gut aufgehoben hier in der Casa, es wird ihm an nichts mangeln. Du weißt doch, dass du dich auf uns verlassen kannst."

    "Ihr geht es gut. Und ich glaube, es gefällt ihr wirklich in Rom. Ich habe auch Lucidus kennen gelernt. Und wir waren beim Opfer der Factio, welches Tertia durchgeführt hat. Und beim Geburtstag des Kaisers waren wir. Lucidus hat mich mitgenommen. Er ist wirklich nett. Du solltest dich in Acht nehmen, wenn du mich weiter so ärgerst, mache ich ihn zu meinem neuen Lieblingsbruder."


    Sie schmunzelt und mustert ihn dann. Die Leichtigkeit, welche früher so oft auf seinem Gesicht zu finden war, scheint dem Ernst des Lebens gewichen zu sein. "Und wie geht es dir, Bruderherz?"

    "Warum sagt einem das niemand vorher? Tante Drusilla hat immer nur gesagt, trink nicht so viel, das ziemt sich nicht. Aber von diesen mörderischen Kopfschmerzen hat sie nie etwas erwähnt."


    Dann schafft sie es doch noch, ein schelmisches Lächeln auf ihr Gesicht zu zaubern. "Sag bloß, du verstehst auch noch etwas vom Gebären? Du erstaunst mich immer wieder, Bruderherz."

    "Danke." flüstert sie eben so leise zurück und das Grinsen weicht einem zufriedenen Lächeln. Ein Triumphzug durch Rom, angeführt von Meridius - und sie wäre dabei. Vielleicht konnte sie zusammen mit Tertia in der Menge stehen...