Lucilla schiebt und drückt sich durch die Menge hindurch nach vorne. An einigen Engstellen ist schon jetzt fast kein Durchkommen mehr, auf der einen Seite halten Soldaten die Menschen von der Straße zurück, auf der anderen drängen diese Menschen gegen die Häuserwände. Und all diese Menschen verbreiten ein Gefühl der Aufregung, Freude gemischt mit etwas Sorge.
Kaum einer in Tarraco, der nicht einen der Kämpfer erwartet. Einen Bruder, einen Sohn, Vater, Cousin, Neffe oder Onkel. Nicht alle hatten eine Nachricht bekommen, ob ihre Liebsten wohlauf waren und einige würden wohl trotz des feierlichen Einmarsches heute noch trauern müssen.
Lucilla schiebt diesen Gedanken beiseite. In seinem letzten Brief hatte Merdidius geschrieben, dass es allen Decimas gut ginge und sie war sich ganz sicher, dass dies so geblieben ist.
Sie schiebt ein paar Einwohner bei Seite und bewegt sich zielstrebig auf die Tribüne zu, wo sie ihren Cousin Mattiacus ausgemacht hat.