Beiträge von Decima Lucilla

    "Morgen? Übermorgen?" Lucilla schaut ihren Bruder mit großen, ein wenig entsetzten Augen an. "Das schaffe ich nie und nimmer. Für morgen wurde mir schon eine Stadtführung versprochen," sie lächelt zu Venusia, "und der Markt wird sicher ein wenig Zeit in Anspruch nehmen. Außerdem will ich mich nicht hetzen. Ich genieße meine letzte freie Zeit zwischen dem hektischen Arbeitsalltag einer Praefecta Vehiculorum und dem sicherlich ebenso hektischen Alltag einer verheirateten Frau. Außerdem möchte ich etwas von der Stadt sehen, wer weiß schon, wann ich wiederkomme. Magnus werde ich außerdem nicht zur Last fallen, ich habe ein Zimmer in der Mansio, das reicht mir." Nicht nur das, es ist ihr sogar noch viel lieber, als ein Zimmer mitten im Castellum.


    Sie lächelt schelmisch. "Du wirst dich schon noch gedulden müssen, mein lieber Bruder, bis ich nach Mogontiacum komme und du all deine Zeit für deine Schwester aufwenden und mir die Stadt, die Verwaltungsgebäude, die Basilika, die Regia und das Theater zeigen kannst. Ich verspreche dir, ich werde dir noch genug auf die Nerven gehen, wahrscheinlich bist du dann bald froh, wenn mich der Winter wieder nach Hause treibt!" Lachend greift sie nach vorn zu einer Schale und nimmt sich noch ein paar Trauben, bevor sie sich wieder zurück lehnt.


    Dann lächelt sie Magnus zu. "Es schmeckt hervorragend. Vor allem das eingelegte Obst ist wirklich fantastisch. Der Fisch war auch sehr lecker. Oh, fast hätte ich es vergessen." Sie wendet sich um zu einem der Sklaven, der sie begleitet hat und der während des gesamten Essens schon wie ein fast unsichtbarer Schatten in einer Ecke steht, wie es sich für einen Sklaven gehört, und ein Leinenbündel hält. Sie winkt ihn heran und nimmt das Bündel entgegen.


    "Ich habe lange überlegt, was ich euch zur Hochzeit schenken könnte. Es ist nichts wirklich besonderes, aber ich hoffe es gefällt euch trotzdem." Genau genommen hat die Suche nach einem Geschenk Lucilla halb verzweifeln lassen, immerhin hatte sie erst in Mantua überhaupt von der Hochzeit erfahren - fern von den unendlichen Märkten Roms. Doch Lucilla wäre nicht Lucilla, wenn sie nicht noch etwas besonderes aufgetrieben hätte. Sie entpackt das Leinen und reicht dann je einen seidenen Schal an jeden Teil des Brautpaares.
    "Sie stammen aus Thracia. Obwohl ich denke, dass sie noch von irgendwo weiter aus dem Osten importiert wurden. Denn ich wüsste nicht, dass in Thracia selbst so feine Stoffe gewebt werden. Die Farben werden im kommenden Winter den Ton in Rom angeben, ich hoffe, sie eigenen sich auch für Germania." Magnus erhält einen Schal mit einer Musterung in Rot- und Brauntönen, Venusias Schal dagegen ist in gelb und grün gehalten, mit einigen orangenen Akzenten. Alles in allem für Lucillas sonstigen Geschmack schon recht dezent, doch bei Geschenken für andere ist sie immer ein wenig vorsichtiger.


    Sim-Off:

    WiSim. =)

    Lucilla bleibt am Anfang des Marktes stehen und stellt sich ein wenig auf die Zehenspitzen. Mit Adleraugen überblick Lucilla den Markt, prägt sich innerhalb von Sekunden die wichtigesten Details ein: Sie zählt die Längs- und Quergänge, soweit sie sie sehen kann, ergänzt sie um die nach den Regeln des Marktaufbaus zu erwartenden Gänge und bildet einen intuitiven Plan in ihrem Kopf, nach welchem jeder Gang genau zweimal abgelaufen werden kann, einmal um die Stände auf der einen, das andere mal um die auf der anderen Seite anzuschauen. Lucilla hasst das Zickzack, welches Männer auf Märkten immer anstreben um Zeit zu sparen. Als würde es beim Einkaufen um Zeit gehen!


    Sie nickt energisch und deutet den Weg mit der Hand an. "Wir gehen hier rein, dann dort hinten rechts, die Gasse runter, links, den Weg außen zurück, wieder links, die zweite Gasse Links, dann gerade hinunter... naja, so wie man eben über einen Markt geht, nicht wahr?" Erst jetzt kommt Lucilla von den Zehenspitzen wieder herunter. Für eine Römerin ist sie nicht gerade sehr groß, was auf dem Markt oft den Einsatz der Ellenbogen notwendig macht. "Die Ränder werden wir sowieso recht schnell ablaufen können, dort stehen üblicherweise ja nur die Händler mit den Männersachen. Männer, ich werde sie nie verstehen. Anstatt sich mitten in einen Markt hineinzuwerfen und zu sehen, was es alles gibt, Qualität und Preise zu vergleichen, die neuesten Trends herauszupicken und sie dann zu heruntergehandelten Preisen zu kaufen, rennen sie zum Markt, nehmen die erste Toga die sie sehen zum angegebenen Preis und gehen wieder nach Hause." Sie schüttelt den Kopf und verdreht ein wenig die Augen. "Avarus ist in dieser Hinsicht auch ganz furchtbar. Ich glaube, es ist ihm regelrecht unangenehm mit mir einzukaufen. Naja, es gibt Dinge, die müssen Frauen ohne Männer tun. Dazu gehören die Bona Dea-Riten und dazu gehört das Einkaufen. Auf gehts ins Getümmel!" Schon strebt Lucilla den ersten Ständen zu.

    Auch Lucilla hat wie üblich eine Menge gegessen und alle germanischen Gerichte mit dem Prädikat 'von Lucilla getestet und für schmackhaft befunden' ausgezeichnet. Ein Land geht durch den Magen und wenn sie Germania noch nicht gemocht hätte, dann würde sie es spätestens jetzt tun. Lucillas Hinterteil ist auf dem Kobstuhl etwas nach vorne gerutscht und sie hat sich mehr oder weniger bequem zurückgeleht. Es geht einfach nichts über Klinen. Der einzige Vorteil des Korbstuhls ist es, dass man von oben auf alle herabblickt, während die Männer ihren Kopf heben müssen.


    Auf Meridius Frage hin zuckt sie unschlüssig mit den Schultern. "Ich weiß nicht. Wie lange bleibt ihr denn hier? Ich habe noch so viel vor. Die Stadt, der Markt, die Flüsse, das Castellum, der Markt, der Hafen, es gibt ja so viel zu sehen. Außerdem hat mich Valeria gefragt, ob ich sie in Colonia Claudia Ara Agrippinensium besuchen möchte. Ich bin mir zwar noch sehr unschlüssig, doch wenn, dann würde ich das vor Mogontiacum anhängen. Aber mach dir keine Sorge, ich werde mich einer bewachten Reisegruppe anschließen, wenn es soweit ist. Außerdem sollte die Rhenusstraße doch sicher sein, oder nicht?"

    Eigentlich braucht Lucilla nicht lange zu überlegen. Schon bei der Erwähnung des Wortes 'Mercatus' fängt ihre Nase an zu jucken, in ihren Fingern kribbelt es und ihre Füße fühlen sich an, als würden sie geradewegs aus einem erfrischenden Fußbad kommen, und nicht, als wäre sie schon eine Zeit lang auf den Beinen. Allerdings hat Lucilla - auch und gerade in Zusammenhang mit ihren Brüder und Cousins - genügend Erfahrung mit dem Einkaufen um zu wissen, dass Einkaufen nicht alle Menschen auf die Art und Weise entspannt und erfrischt, wie es bei ihr der Fall ist. Es gibt sogar Menschen, die können es nicht ausstehen, über die Märkte zu bummeln. Und es soll sogar Frauen geben, die gehen auf den Markt, greifen zielgerichtet ein einziges Paar Sandalen, probieren nur noch die Größe an, kaufen es direkt und gehen dann wieder nach Hause! Eine unvorstellbare Sache, soweit es Lucilla betrifft, geradezu furchteinflößend.


    "Och, also von mir aus können wir direkt auf den Markt. Ein wenig Bummeln ist ja nicht so anstregengend. Es sei denn, du möchtest dich vorher noch etwas hinsetzen?" Lucilla ist viel zu höflich, um zu drängen, auch wenn ihre Nase jetzt schon dermaßen juckt, dass sie sich abwesend mit der Hand darüber reibt.

    "Ich werde schon etwas finden, was sich zu kaufen lohnt." zwinkert Lucilla ihrem Bruder zu. "Du weißt doch, der Markt, auf dem ich nichts finde muss erst noch erschaffen werden. Was gibt es sonst in Mogontiacum zu sehen?"


    Zu ihrem Cousin hin schüttelt sie gespielt vorwurfsvoll den Kopf. "Ich bitte dich, Mattiacus, du warst Advocatus Imperialis und dann Quaestor Sacri Palatii, das macht einiges her. Also wenn ich mal verklagt werden sollte, dann würde ich mich freuen, wenn ich so einen guten Iuristen wie dich zu meiner Verteidigung hätte. Also nicht, dass ich vorhabe mich verklagen zu lassen, aber ... naja, ihr wisst schon wie schnell sowas gehen kann."


    Den letzten Satz ihres Lieblingscousins überhört Lucilla mal ganz gekonnt. Männer denken auch immer nur an das eine! (:D)

    Lucilla stellt ihren Becher wieder ab und gleichzeitig sinken auch ihre Schultern ein Stück herab. "Ja, die Legionspläne..." Vom Regen in die Traufe, als Decima ist man einfach mit seiner Verwandtschaft gestraft. Hoffentlich würde Maior nicht auch noch der Idee verfallen, nach seiner Ämterlaufbahn ins Militär zu wollen. So traurig es ist, dieser Punkt ist es, der Lucilla den Abstand von ihrer Familie nach der Hochzeit nicht gerade erschweren wird; und vielleicht ist dieser Abstand tatsächlich endlich notwendig.


    Sie seufzt schwer. "Finden wir nicht irgendein anderes Thema, als das Militär oder den Winter? Es muss doch in einer so wundervollen Provinz noch bessers zu finden sein, über das es sich zu reden lohnt. Erzählt mir von Mogontiacum. Werdet ihr für mich Zeit haben, wenn ich euch in den nächsten Wochen auch noch besuche? Gibt es einen großen Markt dort? Ist es größer als Tarraco?"

    Lucilla zuckt mit den Schultern. "Was soll er im Sommer in Rom? Wann wäre es in Rom angenehmer, als im Winter? Mattiacus ist einer der angesehensten Juristen der Stadt, und für seine Karriere kann es nur gut sein, sich weiter im Zentrum der Welt hervorzuheben."


    Sie schaut Meridius vorwurfsvoll an. "Aber schön, wenn du dann deinen Spaß hier oben hast. Bald hängt sowieso die halbe Familie hier. Und wer denkt an uns in Rom? Die Casa steht bald leer, ich erschrecke mich schon jedesmal, wenn mir Maior über den Weg läuft, weil ich gar nicht mehr damit rechne, irgendwem zu begegnen. Und was ist mit dem Winter, mit dem Schnee, der Kälte? Nur, weil ich nicht mehr im Officium des Cursus Publicus sitze und jeden Tag die Schreckensnachrichten über in Lawinen Verschüttete, im Schneefall Erfrorenen oder im Eiswasser ertrunkene bekommen, heißt das nicht, dass ich mir weniger Sorgen um euch machen würde!" Ein wenig beschämt blickt sie auf ihren Teller, denn eigentlich sind diese Sorgen nichts, von dem ihre Brüder und Cousins etwas wissen müssten, denn sie würden sie eh kaum ernst nehmen, geschweige denn auch nur im Ansatz verstehen. Sie greift nach dem Becher mit verdünntem Wein und murmelt leise "... und dabei sitzt ihr wahrscheinlich in den heißen Thermen und macht euch einen faulen Tag." Dann versteckt sie sich hinter dem Becher und trinkt einem großen Schluck Wein.

    Zitat

    Original von Publius Decimus Lucidus


    Hm, mir persönlich ist dieser Fehler in letzter Zeit nicht untergekommen. Wenn das passiert, füge mal in deiner hosts Datei diese Zeile hinzu:

    Code
    85.10.193.178 www.imperiumromanum.net

    und versuche erneut das IR aufzurufen.


    Mir ist das gestern und ebenfalls gerade eben auch passiert. Den Hosteintrag habe ich bei mir schon lange drin (und er ist auch noch drin), damit ist also keine Abhilfe zu schaffen. :(


    /edit: Macer war schneller ... grml ...

    Lucilla lächelt und spart sich das Erröten auf das Kopliment, da sie gerade mit etwas Käse beschäftigt ist. Lachend schüttelt sie den Kopf. "Na das kann ich mir lebhaft vorstellen, Herumscheuchen konnte er schon immer gut." Grindend streift sie mit einem Seitenblick ihren Bruder, bevor sie wieder zu Mattiacus schaut. "Dann hast du sicherlich viel von Germania gesehen?"


    Sie denk über die Zeit bis zu den nächsten Wahlen nach und schaut Mattiacus dann erstaunt an. "Du meinst bis zu den nächsten Wahlen nach deiner Amtszeit? Du willst über Winter in Germania bleiben? Hast du dir das gut überlegt?"

    "Das ist wahr, wenn der familiäre Zusammenhalt nicht da ist, was ist dann schon noch da? Aber manchmal fordert Meridius es einfach heraus, es kommt mir so vor, als wollte er dann einfach überhaupt nicht meine Situation sehen, geschweige denn verstehen. Und manchmal dann wieder..." Ihre Stimme wird sanfter und ein leichtes Lächeln umspielt ihre Lippen. "... manchmal macht er sich einfach zu viele Sorgen um alles. Nach dem Tod meines Vaters hat er sich immer für seine jüngeren Geschwister verantwortlich gefühlt. Seinen Brüdern traut er wohl mehr zu, als seinen Schwestern, und meine Schwester Tertia ist dann recht bald bei den Vestalinnen untergekommen, so dass er sich nur noch permanent um mich sorgen muss; dabei bin ich doch wirklich längst alt genug, meine eigenen Entscheidungen zu treffen." Im Grunde schon weit darüber hinaus. Doch Lucilla zuckt mit den Schultern. "Aber entschuldige, ich will dich nicht mit unseren Familienkonflikten nerven, die es eigentlich auch gar nicht wert sind, sich darüber groß den Kopf zu zerbrechen, weil sie wie gesagt eh nie von langer Dauer sind."


    Trotzdem beschäftigt sie es schon manchmal und wenn sie mit Meridius im Streit auseinander geht, dann macht sie sich bei der Versöhnung jedes mal Vorwürfe, dass es nie hätte soweit kommen dürfen. Denn immer wieder überlegt sie sich, dass auch er ihr jeden Tag entrissen werden könnte, so wie Praetorianus oder Flaccus. Es wäre für sie furchtbar gewesen, mit einem von beiden im Streit auseinander gegangen zu sein, und nie wieder die Möglichkeit zu sehen, sich mit ihnen auszusöhnen.


    Ein Schaudern durchfährt sie und Lucilla zieht sich ihren Mantel etwas enger um die Schultern, als sie bei dem Verwaltungsgebäude ankommen.
    "Ich glaube, Verwaltungsgebäude sehen auch im ganzen Imperium gleich aus." sagt sie lachend, auch, um sich ein wenig von den düsteren Gedanken abzulenken. "Vor meiner Arbeit beim Cursus Publicus war ich in der Verwaltung Tarracos als Scriba und später Magistrata tätig. Ich glaube, ich könnte in dieses Gebäude hineingehen und würde sofort das richtige Officium finden."

    "Mattiacus, salve!" Lucilla grinst freudig, als sich ihr Lieblingscousin neben sie setzt. "Es war gestern aber auch ein zu großes Durcheinander; und dabei so schön." Sie seufzt glücklich beim Gedanken an die zurückliegenden Zeremonien. Dann berührt sie ihr Haar und lächelt zufrieden. "Das ist jetzt die neueste Mode in Rom. Findest du es steht mir? Es hat ewig gedauert, bis Ambrosius es so hinbekommen hat, wie es aussehen soll, aber mittlerweile hat er die Technik raus. Man muss ja immer so hinterher sein, wenn man Rom nicht hinterherhinken will." Ein weiters Seufzen folgt, diesmal jedoch schicksalsergeben. Es ist schon nicht leicht im Mittelpunkt der Welt zu leben, vor allem nicht für eine Frau wie Lucilla.


    "Wie geht es dir hier in Germania? Ein wunderschönes Land, nicht wahr? Hast du viel zu tun als Quästor?"

    Ein wenig schwelgt Lucilla in ihren eigenen Gedanken bezüglich Familie, Kindern und der Zukunft auf dem kleinen Landgut, unweit von Rom, mit Blick auf das Meer, mit weiten Wiesen, Feldern und Wäldern, fern vom Troubel der Stadt und doch nah genug um Bürger von Welt zu sein. Fast verpasst sie die Abzweigung und merkt eher aus dem Augenwinkel, dass Britannia abbiegt. Eilig schließt sie zu ihr auf und schaut neugierig zu den Läden an der Straße, so als würde sie die ganze Zeit schon von den Waren in den Bann gezogen werden. Bis zu dem kleinen Landgut außerhalb Roms wäre es noch ein weiter Weg.


    "Oder Sklaven." antwortet Lucilla in Bezug auf die Einkaufspartner. Es gibt keinen besseren Einkaufsberater als Ambrosius. "Aber du hast schon Recht, Männer taugen beim Einkaufsbummel nur zum Bezahlen und zum Taschen tragen. Da ist auch Meridius keine Ausnahme, im Gegenteil, sein Geschmack was Mode angeht ist ausgesprochen grauenhaft, als Berater in dieser Hinsicht kann man ihn vergessen. Vielleicht hängt es mit der Legio zusammen, wenn man sein Leben lang nur diese langweiligen Militärtuniken und Mäntel tragen muss verliert man wohl jeden guten Geschmack. Beim Bezahlen ist er in letzter Zeit auch ein wenig kleinlich geworden, obwohl er sich um mangelnde Sesterzen in seinem Beutel sicherlich keine Sorgen zu machen braucht. Naja, unser Verhältnis war ein wenig angespannt, vielleicht lag es daran." Sie lächelt auf einmal etwas verlegen. "Aber soetwas vergeht bei uns Hispaniern schnell. Erst führt man einen hitzigen Streit, dann folgt frostige Nichtbeachtung und dann ist wieder alles vergeben und vergessen."

    Gerade rechtzeitig verhindert Lucilla ein Augenrollen. Korbsessel für die Damen - in dieser Hinsicht ist die Provinz wohl doch noch ein wenig antiquiert. Allerdings hat sie an diesem Tag wenig Lust, sich darüber zu beklagen, außerdem möchte sie niemandem vor den Kopf stoßen, denn vielleicht ist es sogar auch eine germanische Tradition. Die zur Wahl stehenden Spiesen versöhnen Lucilla zusätzlich recht schnell. Von einem Sklaven lässt sie sich zu allem den Titel nennen und von jeder Vorspeise, welche Lucilla glaubt noch nie im Leben probiert zu haben, findet ein wenig auf ihren Teller. Vom Rest merkt sie sich den Namen, um später einen Sklaven losschicken zu können, ihr davon etwas zu holen. Sie nimmt Platz und lässt sich sehr stark verdünnten Wein einschenken - vom Met hat sie dann doch erst einmal genug.

    Wirklich lange bitten lässt sich Lucilla nicht. Sie hat an diesem Tag immerhin noch nichts gegessen. Das normalerweise eh karge Frühstück ist an diesem Vormittag ganz zugunsten ihrer Herrichtung ausgefallen. Nachdem Magnus sie alle aufgefordert hat, strebt Lucilla schon dem Duft des Essens entgegen. Auch wenn die germanischen Häuser nicht im römischen Stil erbaut sind und das Triclinium wer weiß wo liegen kann, ihrer Nase kann Lucilla in solchen Situationen immer getrost folgen.

    Mit einem Lächeln auf den Lippen nickt Lucilla ihrem Cousin Mattiacus zu, den sie am Vorabend auch noch gar nicht lange genug in Beschlag genommen hatte. Ein wenig verschlafen sieht er noch aus, er bräuchte dringend mal einen guten Sklaven, der solche Anzeichen entsprechend kaschieren kann.


    Dann wendet sie sich aufmerksam dem Opfer zu und hofft auf ein gutes Zeichen.

    Zitat

    Original von Marcus Vinicius Hungaricus


    Da ich einer jener Moderatoren war, der in diesem Thread eingegriffen hat, sollte ich mich auch mal melden.


    Dann melde ich mich mal als der nächste verantwortliche Moderator. Es mag sein, dass ich in die SimOff-Streitereien zwischen den beteiligten IDs nur wenig Einblick habe, dennoch waren die getätigten SimOff-Anteile der Beiträge eine einzige Kommunikation zwischen 3 Spielern mit gegenseitigen Beschuldigungen, Vorwürfen und (möglichen) Unterstellungen, wobei die jeweiligen Simoff-Anteile um einiges größer als die eigentlichen SimOn-Beiträge waren. Genauer gesagt sahen die SimOn-Anteile eher aus wie vorgeschobene Gründe für die SimOff-Teile (welche alleine ja nicht auftauchen dürfen, da reine SimOff-Postings direkt gelöscht werden).


    Dass in anderen Threads solche Dinge nicht gelöscht werden, dies mag daran liegen, dass das SL-Team (leider) nicht überall immer genau mitlesen kann, und dass so manche Dinge vielleicht untergehen. Euer Pech war einfach, dass ihr auf der Rostra wart und ich dort versuche möglichst mitzulesen und solche großen SimOff-Anteile einfach auffallen. Ich stehe auch heute noch zu meiner Entscheidung, die SimOff-Anteile gelöscht zu haben, denn ich bin immernoch der Ansicht, dass sie im öffentlichen Forumsteil wenig zu suchen haben.


    Was die allgemeine Kritik an den Moderatoren/der SL angeht, so nutzt es nichts, wenn nun alle irgendwelche Fehler an ihrem Verhalten suchen und entweder keine haben (wie Hungi ;) ) oder keine finden (weil man sich selbst nicht immer so gut von außen sieht). Wir alle sind tatsächlich auch nur Menschen und wir wissen, dass wir Fehler haben. Wenn also irgendwelche Auffälligkeiten an uns zu bemängeln sind, so darf man durchaus mal eine PN an die SL/den Moderator seines Vertrauens mit einem Namen und einem Hinweis schicken, denn nur dann kann es auch im SL-Team zu einem Thema werden. Natürlich werden solche Hinweise vertraulich behandelt und der Name des Senders nicht weitergegeben, ebenso wie der Vorwurf auch geprüft wird und nicht ohne Vorbehalt zum Thema wird. Doch eine Hexenjagd aufs Geratewohl können wir ja auch schlecht veranstalten ... ;)

    "Ja, ich weiß." Ein wenig entäuscht klingt es schon, aber Lucilla lebt lange genug mit 'ihren' Soldaten, um zu wissen, dass sie vor allem anderen Soldaten sind. Speziell ihrem Bruder traut sie zu, dass er sogar Soldat vor Ehemann und Vater ist, und daran wird sich wohl niemals etwas ändern. Trotzdem findet sie zu einem schelmischen Grinsen zurück. "Vielleicht sollte ich mal mit dem Kaiser reden ..." Sie grinst breit und schüttelt eilig den Kopf. "Nein, keine gute Idee. Ob Avarus ...? Mhm, ich fürchte auch nicht. Sein Verhältnis zum Kaiser ist fast so gut wie meines." Sie zuckt ergeben mit den Schultern. "Schau einfach, ob es passt und wenn nicht, dann eben nicht." Was soll sie auch schon anderes sagen?


    "Ich habe zumindest vor, noch eine Weile in Mogontiacum zu bleiben. Vielleicht kann ich später mit Mattiacus zurückreisen, wenn seine Quästur beendet ist. Aber es gibt ja noch so viel zu sehen ... hauptsache ich komme vor dem Wintereinbruch zurück nach Rom. Ich meine, es ist ja alles sehr schön hier und ganz anders, als ich befürchtet hatte, aber ... also, Ellen-hoch Schnee, das muss ich dann glaube ich doch nicht erleben." Sie lächelt sanft. "Es reicht, wenn ich mir um euch Sorgen machen muss, dass ihr in der Kälte festfrieren könntet."

    "Das ist wahr, irgendetwas findet sich immer." Bei Cursus Publicus ist das nicht anders gewesen. Dennoch ist Lucilla froh, dass sie diese Arbeit vor der Hochzeit beendet hat.


    Auf Britannias Frage hin schaut sie in Gedanken noch immer abwesend auf. "Bitte? Oh, ich ... habe gerade an Kinder gedacht. Also tatsächlich an etwas schönes." Sie lächelt versonnen. "In Tarraco haben drei Decima-Familien in einer Casa gewohnt, sie war immer voller Leben. Mittlerweile sind sie in alle Welt zerstreut und ich sehne mich ein wenig nach dieser früheren Lebendigkeit. Und ehrlich gesagt, ich schaue schon in die Zukunft, in der mein neues Heim mit diesem Leben gefüllt sein wird." Natürlich wird es eine Weile dauern, aber Lucilla würde auch jeden Moment bis dahin in Zweisamkeit mit Avarus genießen.


    "Ich denke doch, dass Meridius die Zeit finden wird, mir die Stadt zu zeigen." Das hofft Lucilla zumindest für ihn. Immerhin ist sie extra nach Germania gereist, von der Hochzeit völlig unabhängig, und da erwartet sie wenigstens ein bisschen Zeit. "Aber ansonsten werde ich gerne auf dein Angebot zurückkommen. Allerdings will ich dich auch nicht die ganze Zeit in Beschlag nehmen." Sie blickt noch einmal auf den Fluss und nickt dann. "Wir können gerne weitergehen."

    Wenn man vom Orcus spricht ... :D


    "Salve Meridius." Lucilla blickt mit einem Lächeln von ihrem Bruder zu Britannia zu Magnus und wieder zurück zu Meridius. "Was ändert es denn, dass wir jetzt mit den Duccia verwandt sind?" fragt sie neugierig nach. Irgendetwas schwebt in der Luft und Lucilla findet es gar nicht gut, dass nun über Dinge geredet wird, von denen sie keine Ahnung hat.