Lucilla zuckt nur mit den Schultern und ist froh, dass sie niemandes Erlaubnis einholen muss, wenn sie irgendwohin reisen will. Sie hält ihren Cousin zudem für alt und erfahren genug, als dass er um diese ganzen Dinge weiß.
"Senator Germanicus geht es sehr gut. Zumindest, als ich ihn das letzte mal sah, was aber auch schon wieder eine ganze Weile her ist. Ich war vor Germania noch eine Weile bei Livianus in Mantua, eigentlich nur, um ihn auf dem Weg zu besuchen, aber dann hat sich das mit Magnus Hochzeit ergeben ... ich wusste das überhaupt nicht, der Brief muss in Rom angekommen sein, als ich schon weg war. Zum Glück habe ich es von Livianus erfahren, stell dir vor, ich wäre hier angekommen und wäre völlig unvorbereitet zu dieser Hochzeit gekommen." Sie blickt an sich herab. Glücklicherweise hat Mantua einen akzeptablen Markt, auf dem sich auch für besondere Anlässe Stoff finden lässt, und zudem einen guten Schneider. Dass dort so viele Patrizier wohnen hat also letztlich für Luculla nur Vorteile gehabt, anders hätte die Ankunft in Confluentes wirklich in einer Katastrophe enden können. Darauf noch ein Schlückchen Met.
Sie schaut wieder auf. "Die Hochzeit ist schon so gut wie geplant. Wir müssen nur noch einen Termin finden, an dem die Braut mal zuhause ist." Sie lächelt verschmitzt. "Naja, du weißt ja wie das ist, als Frau von Welt..." Irritiert hält sie inne und grinst. "Nein, das weißt du natürlich nicht. Aber du weißt ja, wie es ist ein Decima zu sein, und ständig irgendwo die verstreute Familie ..." Wieder hält sie inne und lässt die Schultern sinken. "Ach nein, das weißt du auch nicht. Du kannst dein Kommando ja nicht verlassen." Ganz ohne es zu wollen, ist das Thema damit in ungute Gefilde abgedriftet. Lucilla dreht unschlüssig den Becher in ihrer Hand. Schlussendlich bemüht sie sich um ein Lächeln. "Ich habe euch versprochen, euch noch in diesem Jahr zu besuchen und du weißt, dass ich meine Versprechen halte." Auch wenn das ihre eigene Hochzeit weiter und weiter nach hinten verschiebt.