Beiträge von Decima Lucilla

    Nachdem der eine Valerier sie vor dem anderen Valerier gerettet hat, ist Lucilla auf die Kline nieder- und in sich zusammengesunken. Noch nie in ihrem Leben hat sie ein Mann derart bis in ihren Grundfeste erschüttert, nichteinmal ihr Bruder hat das in seinen zornigsten Zeiten geschafft. Doch wer ist schon ihr Bruder, wer sind all ihre Brüder zusammen gegen einen wütenden Prätorianer, der es auf sie abgesehen hat?


    Nichts bekommt sie noch von der Auseinandersetzung mit, ihr Blick fixiert die Füße des Prätorianers und verfolgt jeden seiner Schritte genau. Erst, als sich diese Füße aus ihrem Blickfeld entfernen, als die Valerier das Atrium verlassen, schaut Lucilla unsicher auf, wischt sich mit einer Hand über die Wange.


    "Ist er weg?" fragt sie mit zittriger Stimme und erinnert sich erschrocken daran, dass der Prätorianer schon an der Tür gedroht hatte, sich später noch mit ihr zu befassen. Hoffentlich weiß er nicht, wo ihre Casa wohnt! Die vage Überlegung, ob sie in diesem Jahr nicht noch einmal nach Germania reisen soll, nimmt konkrete Gestalt an. Weit weg von Rom wäre sicher der sicherste Ort.

    Das kleine Säckchen hat Lucilla fast schon vergessen, obwohl sie es die ganze Zeit in der Hand hält. Sie öffnet es und schaut hinein. Nachdem der Weinkönig sein Opfer getan hat, reiht sich auch Lucilla in die kurze Schlange der Gäste, bis sie am Opfertisch ankommt. Dort streut sie zuerst den Weihrauch über das Kohlebecken und legt dann die Kekse, die Trauben und Holzstäbe auf den Tisch vor die Jupiterstatue. Da niemand aus ihrer Familie im Weinbau tätig ist, bittet sie mit ihren Gaben ganz allgemein für eine gute Lese. Dann geht sie zur Seite weiter und stellt sich wieder in den Raum zu den übrigen Gästen um den weiteren Verlauf abzuwarten.

    Sie lässt sich an Avarus Schulter sinken und schmiegt sich an ihren Verlobten, zieht seinen Geruch ein und lächelt zufrieden vor sich hin. Die Tage und Wochen ohne ihn wären nur halb so schwer mit dem Gedanken, dass er hier auf sie wartet und dass sie schon bald nach ihrer Rückkehr am Abend nichteinmal mehr die Casa wechseln muss.


    "Schau, es ist doch gar nicht lange. Du wirst wahrscheinlich nicht einmal bemerken, wenn ich weg bin." Das ist natürlich ein wenig übertrieben, aber ganz aus der Luft gegriffen natürlich auch nicht. "Ich werde dich vermissen und du brauchst keine Angst zu haben, ich komme auch noch einmal zu dir zurück, ohne dass wir verheiratet sind."

    "Gefahren gibt es überall, Medicus." Lucilla lächelt sanft und winkt ab, um ihm anzuzeigen, dass sie keinen weiteren Wein mehr möchte. "Sogar hier in Rom. Wir berichten in der letzten Zeit ständig in der Acta darüber. Ich zumindest gehe nicht mehr allein aus dem Haus, ich habe jetzt immer einen Sklaven dabei. Aber selbst, wenn man zuhause bleibt, kann einem die Decke auf den Kopf fallen, sprichwörtlich. Die Parzen haben unsere Schicksalsfäden schon lange gewebt und wenn Morta ihn abschneidet, dann ist es aus, ganz egal, in welcher Provinz du bist. Mach dir also deswegen keine Gedanken, ich werde sicherer sein, als auf den Märkten Roms, wo die Händler mich schon manches mal fast verflucht haben."

    Lucilla blickt zu Philippus auf, als sich dieser erhebt. "Du wirst natürlich hier wohnen, in der Casa Decima." sagt sie lächelnd. Noch ist sie die Hausherrin der Casa und für die Gastfreundschaft und häuslichen Familienangelegenheiten zuständig. Zumindest, wenn es um Entscheidungen geht. Das ist überhaupt auch der einzige Punkt, um den sie sich für die Zukunft Sorgen macht. Da die anwesenden Decima alle keine Anstalten machen zu heiraten, ist es fraglich, wer hier zukünftig die weibliche Führungsrolle übernehmen soll.


    "Ein Sklave wird dir dein Zimmer zeigen. Du kannst dich ganz häuslich darin einrichten, es ist deines, so lange du hier bist."

    "Ich bitte dich, meine Tabellarii... ich meine, die Tabellarii des Cursus Publicus sind das ganze Jahr über auf diesen Straßen unterwegs und wie oft kommt es vor, dass etwas passiert? So gut wie nie. Ich werde mich hüten zu nahe an die Grenzen des Reiches zu kommen, außerdem nehme ich die Route über Gallia um die Alpen zu umgehen. Von Mantua aus werde ich bei Genua zurück zur Küste und bei Arelate den Rhodanus hinauf und über Augusta Raurica an den Rhenus reisen." Eine halbe Weltreise, aber was tut man nicht alles für die Familie.


    "Ich habe Magnus am Anfang des Jahres versprochen, ihn einmal in Germania zu besuchen. Nun habe ich endlich die Zeit und wenn ich jetzt nicht reise, wann soll ich es dann tun? Meine halbe Familie lebt mittlerweile in Germania und ich möchte sie einfach alle einmal wiedersehen, ist das so unverständlich für dich?" Natürlich hat Lucilla etwas Angst vor dem dunklen, rauhen Germanien, aber das würde sie Avarus nie sagen.

    Lucilla hat Adria mittlerweile an andere Gesprächspartner 'verloren' und ist in einem Bogen durch das Atrium gewandert. Der Bogen führte um Crassus herum, der von einigen Damen belagert wird und Lucilla muss sich eingestehen, dass ein kleiner Funke Eifersucht in ihr aufsteigt, könnte sie es doch sein, die nun an seiner Seite stehen würde. Doch sie schüttelt leicht den Kopf und nippt an ihrem Mulsumbecher, sie hatte ihre Entscheidung nicht unbedacht getroffen und daran, dass sich Crassus anscheinend mit allem abgibt, was nicht bei drei auf den Säulen ist, wird doch deutlich, dass es ihm eh nicht auf die Person der Frau ankommt, sondern nur auf die Frau selbst. Ein leichtes Seufzen und noch ein Schluck Mulsum folgen, als sich Lucilla eingesteht, dass sie sich nichteinmal selbst mit ihren Gedanken überzeugen kann. Sie wendet ihren Blick endlich wieder von dem Prätorianerpräfekt ab und lässt ihn durch den Raum und zu der dargebotenen Darbietung schweifen. Bei diesem schummrigen Licht findet sie vorerst keine bekannten Gesichter, so dass sie weitere Gespräche ersteinmal bis zum Essen verschiebt und ihre Aufmerksamkeit den faszinierenden Bewegungen der bemalten Tänzer schenkt.

    "Sehr gut." grinst Lucilla, obwohl sie nicht ganz sicher ist, ob es das wirklich ist. Sie lässt ihren Blick hinauf zum hellblauen Himmel wandern, über den ein paar vereinzelte Wolkenfetzen ziehen. Das Wetter wäre ideal.


    "Es gibt noch etwas, worüber ich mit dir sprechen möchte. Ich werde demnächst nach Germania reisen und dort meine Familie besuchen. Es wird eine etwas längere Reise werden, darum möchte ich dich nicht bitten, mich zu begleiten, weil ich doch weiß, wie unentbehrlich du hier in Rom bist. Aber du sollst wissen, dass ich genügend Sklaven dabeihaben werde, die mich beschützen, und ich werde nur die sicheren Routen nehmen, du brauchst dir also keine Sorgen zu machen. Mein Cousin Livianus wurde außerdem zur Legio I nach Mantua versetzt, deshalb kann ich mir den Weg nach Colonia sparen und werde stattdessen auf dem Hinweg über Mantua reisen. Ich schätze, dass ich gut einen Monat unterwegs sein werde, hältst du es so lange ohne mich aus?"

    Auf einmal steht der Prätorianer dicht vor ihr und wo Lucilla den Ausblick auf die dunkle Uniform bei Hungi oder Crassus genossen hatte, tut sie in diesem Fall genau ihre Wirkung: Einschüchtern. Wie ein Larva schaut Severus auf sie herab und in diesem Moment ist sich Lucilla ganz sicher, dass er mindestens von einem bösen Geist besessen, wenn er nicht selbst einer ist. Plötzlich ist ihre Wut wie weggeblasen und sie wird ganz klein, mit und ohne Hut.


    "Ich..." fängt sie verschüchtert an und wundert sich nebenbei, was Florus mit alldem zu tun hat. "Ich war das nicht... ich bin nur die... äh... andere... die Auctrix PPA."Sie presst die Lippen aufeinander und schaut ängstlich zu dem großen bösen schwarzen Mann auf. "... wir haben doch gar nicht geschrieben, dass ihr die Bacchanalien gefeiert habt... wir... das... ich..." Die Schauer-Geschichten über die Prätorianer und was diese mit den Menschen tun, wenn sie lügen, kommt Lucilla in den Sinn. Ihre Großtante Drusilla hatte diese früher gerne zur erzieherischen Maßnahme herangezogen. "Das ist die Wahrheit... wirklich..." Eine ganz kleine Träne rinnt auf einmal aus ihrem Augenwinkel. Die Welt ist viel zu gut, als dass Lucilla jetzt auf ihren Kopf verzichten will.

    Die Dreistigkeit nimmt tatsächlich kein Ende. "Und deswegen platzt ihr hier herein wie eine wildgewordene Horde Kamele?" ereifert sich Lucilla. "Glaubt ihr vielleicht, damit würde euer Ruf besser werden? Die Kamel-Gens von Rom, oder wie?! Vielleicht hättet ihr vorher mal über eure Aktion nachdenken sollen, die Acta ist draußen und verbreitet und daran wird sich nichts ändern. Aber das mit dem Denken scheint euch ja nicht so zu liegen! Genau wie das Lesen, denn von orgienartigen Weinfesten war überhaupt nie die Rede!"


    Lucilla weiß das ganz genau, denn alle Artikel gehen vor der Veröffentlichung auch durch ihre Hände. Noch weniger versteht sie den Aufstand, denn sie glaubt nicht, dass der Artikel ohne Basis geschrieben wurde.

    "Ich glaube es setzt was!" Lucilla starrt empört auf den Fußboden. Da hört sich doch alles auf - spuckt dieser unverschämte Kerl vor ihnen aus wie vor... irgendwem! Prätorianer hin oder Prätorianer her, das muss sich die Redaktion nicht bieten lassen.


    "Ihr habt wohl keine Ahnung, mit wem ihr redet! Wenn wir ersteinmal unsere Geschütze auffahren, dann kann euer Patron einpacken! Dann seid ihr so klein," sie zeigt zwischen Daumen und Zeigefinger etwa einen digitus breit an, "...und zwar mit Helm!" Dass der Name des Patrons mit Hungi zusammenhängt, realisiert Lucilla nicht, denn Hungi ist für sie immer noch Hungi und nicht Vinicius Hungarius und dass Hungi solche Klienten haben könnte, das nimmt sie nie im Leben an.


    "Die Acta Diurna ist Eigentum des Imperium Romanum, Eigentum des Kaisers! Die Autoren unserer Artikel brauchen ihre Namen nicht zu nennen und daran ändert sich auch mit eurem unmöglichen Auftreten nichts! Für den Inhalt verantwortlich ist stellvertretend die Auctrix und wenn ihr die Zeitung bis zum Ende gelesen hättet, dann hättet ihr das auch im Impressum gefunden! Aber so einen langen Atem habt ihr wahrscheinlich nicht!"

    Mit offenem Mund bleibt Lucilla allein an der Tür zurück. Irgendwoher kennt sie die beiden Männer, doch ist sie sich nicht sicher, woher genau. Sie schließt eilig die Tür und dann auch endlich ihren Mund, ein Prätorianer hat nie etwas Gutes zu bedeuten. Sie stürmt den beiden hinterher und schon wird es laut im Atrium. 'Rufmord', 'Satisfaktion' und 'Lügen' werden in den Raum geworfen und es wird deutlich, dass sich das nicht auf Livia bezieht, sondern gegen die Acta Diurna gerichtet ist.


    "Was soll das denn hier werden?" fragt sie wütend, weil man sie so einfach an der Tür hat stehen lassen. Energisch tritt Lucilla an den Valeriern vorbei und zu Livia hin. "Könnte mir vielleicht einmal jemand erklären, was dieses Theater soll? Das hier ist das Redaktionsgebäude der Acta Diurna, falls ihr es nicht bemerkt habt! Worum geht es überhaupt? Und ganze egal, worum es geht, es ist kein Grund, hier so herumzubrüllen!" Sie stemmt die Fäuste in die Seite und schaut die beiden Männer abwechselnd mit bösem Blick an.

    Das Gespräch zwischen der Auctrix und der PPA wird jäh durch ein lautes Klopfen unterbrochen.
    "Herrje, was ist denn nun los?" Lucilla blickt in die Richtung, in der einen Gang entlang die Eingangstür zum Redaktionsgebäude liegt. "Da hat es aber einer eilig mit seiner Anzeige, dabei ist doch heute gar kein Redaktionsschluss." Sie schüttelt Kopf und wendet sich wieder Livia zu.


    Gerade macht Lucilla den Mund auf um noch etwas zu der Pronuba-Sache hinzuzufügen, als es nochmal an der Tür donnert. Ungehalten blickt Lucilla wieder zur Tür. "Also jetzt reicht es aber. Lukides!" ruft sie laut nach dem griechischen Scriba, der normalerweise die Anzeigen annimmt, doch es rührt sich nichts. "Ach herrje, Pollux hat ja alle abgezogen." Seufzend steht sie auf. "Ich gehe."


    Sie geht den kurzen Gang bis zur Eingangstür, öffent und grüßt mit missbilligendem Tonfall. "Salvete... die Herren! Die Anzeigen werden nicht billiger, wenn ihr die Tür einschlagt!" Dann erst realisiert sie, dass ein Praetorianer vor der Tür steht. "Oh."

    "Das hört sich wirklich traumhaft an. Irgendwann möchte ich auch wieder am Meer wohnen, vielleicht kann ich Avarus eines Tages dazu überreden, dass wir nach Hispania ziehen. Wenn man mit dem Meer aufgewachsen ist, dann zieht es einen immer wieder dorthin, zumindest mir geht es so." Die Hauptsache bei diesem Gedanken ist, dass Avarus nicht doch irgendwann auf die Idee kommen würde, sie in das Land seiner eigenen Kindheit, das dunkle, kalte und wilde Germania, zu bringen. "Ein Experte bin ich vielleicht nicht, was den Marmor angeht, aber ich denke ich verstehe genug davon. Man muss ja doch im Blick haben, was die Konkurrenz anbietet und ob man sich davor in Acht nehmen muss. Spätestens seit dem Besuch in Mauretania habe ich diesen Blick, denn wir haben fast einen ganzen Abend beim Besuch des Marmorbruchbesitzers über nichts anderes als Marmor geredet." Sie lacht leise bei der Erinnerung an diesen Abend, an dem sie zwar viel neues gelernt, sich aber auch manchmal weit, weit weg gewünscht hatte um dem endlosen Gerede über Stein und dem noch schlimmeren Gerede der Gastgeberin zu entgehen.


    Als Livias Mine etwas eisig wird, hebt Lucilla beschwichtigend die Hände. "Aber nein, ich denke soetwas absolut nicht! Ich halte mich aus der Politik heraus, ich habe weder Ehrgeiz noch Interesse daran, noch hätte ich die Ausdauer, mir diese ewig gleichen Leiern anzuhören. Aber ich bewundere jeder Frau, die sich dennoch nicht scheut ihren Weg im Cursus Honorum zu gehen. Ich bezog mich eher auf die Neider und Nörgler, die sich überall tummeln, mal ehrlich, wo kann sich eine Frau heute in die Öffentlichkeit stellen und etwas Konstruktives sagen, ohne dass direkt einer von diesen selbsternannten Moralaposteln auftaucht und ihr Wort madig macht, nur weil es das Wort einer Frau ist?" Sie zuckt mit den Schultern, das Thema ist es einfach leid, überhaupt ständig auf den Tisch zu kommen. "Ich bin sicher, meine Großtante könnte uns in eine Gruppe einführen, oder aber sie weiß jemand, der dies tun könnte."


    Den Kommentar bezüglich des Banketts übergeht Lucilla gekonnt, denn sie möchte lieber nicht darüber nachdenken, warum sie möglicherweise keine Einladung bekommen hat. Viel wichtiger ist sowieso Livias Antwort auf die recht persönliche Frage. Leider ist diese nicht halb so interessant, wie Lucilla es erhofft hat, dazu versteht sie auch nicht ganz, was Livia damit meint, dass Hungi von außen nicht umgänglich scheint. "Das freut mich sehr für euch." Sie nutzt die Gelegenheit, das Thema wieder in eine etwas andere Richtung zu biegen und endlich auch die Frage bezüglich ihrer Hochzeit zu stellen. "Also, ich frage deshalb, weil Avarus und ich nun bald heiraten wollen. Und... also, mir fehlt noch die Pronuba und da Hungaricus ja ein alter Freund der Familie ist und wir beide uns auch schon recht lange kennen, da habe ich gedacht, also gehofft, dass du diese Aufgabe vielleicht übernehmen könntest." Ein wenig geflunkert ist das natürlich, denn Lucilla fällt in ihrem mäßig großen Bekanntenkreis auch keine Frau ein, die in erster Ehe verheiratet wäre. "Meine Großtante hat immer gesagt, dass es wichtig wäre, dass die Pronuba in einer von den Göttern gesegneten Ehe steht, daher... daher meine Frage." Das wiederum ist tatsächlich nicht geflunkert. :]

    "Das wäre schön, aber Livianus wäre immerhin bald eine Woche unterwegs, für einen Tag wird sich das kaum rentieren." Sie überlegt ein bisschen und versucht sich die Karten des Cursus Publicus in Erinnerung zu rufen.


    Schließlich nickt sie. "Ich werde ihn besuchen. Ich möchte im kommenden Monat nach Germania reisen, ich habe Magnus und Meridius versprochen, dass ich sie dieses Jahr noch besuche und wer weiß, wie früh der Winter kommt. Bis zu meiner Hochzeit wird es noch etwas dauern und Freizeit habe ich ja jetzt genug. Wenn ich die Routen recht im Kopf habe, dann ist Mantua kein all zu großer Umweg. Natürlich wäre ich mit dem Schiff nach Massilia schneller, aber ich möchte eh nicht mit dem Schiff übers Meer reisen, wenn es sich vermeiden lässt. Von Mantua kann ich dann immer noch zurück an die Küste und von dort aus wie geplant über den Rhodanus nach Germania weiterreisen."

    "Ja, einen Lyriker kann ich sicher auftreiben. Bestimmt auch einen guten." Lucilla nickt und nimmt sich die Wachstafel um das zu notieren, damit sie es nicht vergisst. Als Auctrix PPA der besten und einzigartigsten Zeitung des Imperiums hat sie immerhin einige Kontakte, da würde sich schon etwas auftreiben lassen.


    "Ein Gladiatorenkampf? Wann am Abend? Vor oder nach dem Brautzug? Also nach ist keine gute Idee, dann würden wir ihn ja verpassen!" Natürlich hätten sie stattdessen die Hochzeitsnacht, aber da Lucilla sich noch nicht sicher ist, in welchem Verhältnis das zu einem Gladiatorenkampf steht, will sie kein Risiko eingehen.

    "Ein paar Schauspieler vielleicht? Ein Dichter oder sowas, aber kein ganzes Theaterstück." Sie hält inne. "Außer du willst das, aber ich bevorzuge eher die kürzeren Darbietungen oder die, bei denen viel Bewegung drin ist. Ein paar Aktrobaten wären ganz nett." Sie überlegt noch ein wenig, während sie mit einer Traube herumspielt, dann isst sie diese und zuckt mit den Schultern. "Mehr fällt mir momentan auch nicht ein."

    "Das ist nicht schwer. Anfangen tut alles in der Casa Decima, dort findet dann das Opfer und die Eheschließung statt, anschließend das Festmahl. Mit Anbruch der Nacht ziehen wir mit dem Brautzug hierher in die Casa Germanica, ich salbe den Türpfosten und du trägst mich über die Schwelle ins Haus..." Sie kichert. "Dann folgt die Zeremonie mit den Münzen und dem... äh... du weißt schon." Sie wird ein wenig rot. "Die Gäste feiern weiter während wir in das Ehegemach gehen und..." Wieder kichert sie. "Du weißt schon. Und am nächsten Morgen findet alles sein Ende in einem weiteren Gastmahl, zu dem die Eingeladenen die Geschenke mitbringen und bei dem ich die Herrin des Hauses sein werde." :] Wenn es nur schon soweit wäre...

    Lucilla atmet erleichtert auf, damit wäre das auch geklärt, zumindest halbwegs. "Gibt es sonst noch irgendwas zu beachten oder organisieren? Ich meine in Hinblick auf die Hochzeit." Nicht im Hinblick darauf gäbe es noch etwas, aber alles der Reihe nach. :]