Happy Birthday, Baba.
Trink ein Schlappeseppl für mich mit, wenn du heut abend feierst. (Und trink ordentlich, so lang du noch kannst. Denk dran, je älter du noch wirst, desto weniger wirst du vertragen.)
Beiträge von Decima Lucilla
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Als Lucilla so unvermittelt angesprochen wird, freut sie sich schon, dass wohl eine Botschaft von Livianus angekommen ist. Sie hält kurz inne, denn der Soldat kommt ihr vage bekannt vor. Des Rätsels Lösung liefert er kurz drauf selbst. "Salve, Matinius Plautius. Ja, ich erinnere mich, dass ich dich auf der Feier gesehen habe."
Dann spürt sie auf einmal, wie ein unangenehme Wärme ihren Hals empor und in ihre Wangen steigt. Eine leichte Röte legt sich auf ihre Wangen. "Oh ... ich ... nein, ich bin nicht wegen ... ähm, Flavius Aristides hier." Herrje. "Nein ... ich bin Decima Lucilla, ich möchte meinen Cousin besuchen. Decimus Livianus, den Legatus Legionis." Sie lächelt verhalten.
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Lucilla nickt zustimmend zu Aristides Worten über die Soldaten. Gerade aus ihrer Familie kennt sie das Unverständnis über ihre Meinung zu Soldaten, aber seit sie Avarus kennt ist sie froh, dass es doch noch Männer gibt, die nicht gleich alles in den Himmel loben, was eine Rüstung trägt. Aristides scheint auch so einer zu sein.
Obwohl ihre Augen immer wieder von der wunderbaren Darbietung angezogen werden, kann sie sich nicht von Aristides lösen und so geht das Gespräch leise weiter. "Du warst in Africa?" fragt sie erstaunt. "Wo warst du dort? Ich habe vor einiger Zeit eine Inspektionsreise des Cursus Publicus durch die afrikanischen Provinzen begleitet, wir sind von Mauretania Caesariensis aus über Numidia durch halb Africa Proconsularis und bis kurz vor Aegyptus immer an der Küste entlang gereist. Es war unglaublich heiß, aber trotz allem wunderschön. Dort haben wir auch Strauße gesehen, vor allem auf dem Esstisch." Sie kichert leise und greift unbedarft nach ihrem Becher. Schon nach dem ersten Schluck jedoch verzieht sie das Gesicht, stellt den Becher wieder weg und schüttelt sich kurz. Das würde noch ein harter Abend werden, vor allem, wenn der Weinkönig die Trinkgeschwindigkeit heraufsetzen würde. Unauffällig schielt sie auf Aristides Becher. Vielleicht könnte sie die beiden Gefäße später unauffällig vertauschen oder ihm etwas von ihrem Wein dazukippen.
Ihr Blick geht wieder zu den Tänzern, dann zurück zu Aristides und sie lächelt ein wenig verschämt. "Ab und zu gehe ich auch mal ins Theater." Genau genommen kann sie sich nicht daran erinnern, wann sie das letzte mal in einem Theater war. Möglicherweise bei den Ludi Plebi, die ihr Cousin Livianus vor ewigen Zeiten ausgerichtet hatte. "Aber am meisten begeistern kann ich mich für Gladiatorenkämpfe. Es gibt einfach nichts spannenderes!" Da sich Lucilla vor Aristides nicht irgendwie attraktiv präsentieren muss fällt es ihr nicht schwer, diese Leidenschaft so ganz offen zuzugeben. Wobei es natürlich fraglich wäre, ob sie es im anderen Fall nicht ebenso getan hätte, da ihr für diese Feinheiten der Präsentation einfach das Gefühl fehlt.
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Original von Spurius Purgitius Macer
Macer ist im Moment auch Zivilist, senatorisch zwar, aber trotzdem ohne feste Aufgabe und kommt ganz prima damit klar, ohne auch nur ein bisschen Haushalt zu simmen oder einen Betrieb zu führen.Da kann ich mich nur anschließen, um Haushaltsführung zu simmen fehlt mir auch nach meiner Amtsniederlegung völlig die Zeit. Ständig ist irgendwo ein Fest, eine Prozession, Ludi, ein Essen oder sonst irgendwas... ich bin sogar schon soweit, dass ich jetzt erstmal zur Verwandtschaft ins 'ruhige' Germania flüchte.
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Original von Herius Claudius Vesuvianus
"Salve! Es ist ein Grund zur Freude, eine so verständnisvolle Römerin zu treffen. Ich werde gern diese Nachricht überbringen und sofern der Wagen noch etwas zur Seite fährt, kann er bleiben, wo er ist."Der Wachsoldat nickte der Dame nochmals zu, machte sich dann aber sofort auf den Weg zur Principia.
Nachdem der freundliche Soldat losgegangen ist, um Livianus zu benachrichtigen schaut sich Lucilla neugierig um. Ein Blick nach rechts offenbart eine lange Castellumswand mit Graben davor und ein Blick nach links offenbart eine lange Castellumswand mit Graben davor. Also dreht sie sich um und sagt dem Kutscher, dass er den Wagen etwas zur Seite fahren soll, da sie warten würden.
Sie geht ein wenig auf und ab und summt dabei ein altes iberisches Lied vor sich hin. Dann klopft sie an den Wagen. "Du kannst ruhig rauskommen, Ambrosius. Wir werden hier auf eine Nachricht von Livianus warten." Plötzlich kommt ihr ein unguter Gedanke. "Herrje, hoffentlich ist er nicht in irgendeiner hochwichtigen Besprechung. Vielleicht hätten wir doch erst in die Stadt fahren und dann herkommen sollen. Na egal, jetzt ist es zu spät. Wenn mir die Füße weh tun, dann können wir immer noch weiter, dann muss er uns eben einen Boten nachschicken. Ich hoffe nur, es gibt ein gutes Gasthaus. Oder kenne ich irgendwen, bei dem wir uns einladen könnten? Kommen nicht die Annaea aus Mantua?" Sie runzelt die Stirn. "Aber nein, das ist keine gute Idee. Ich kenne da eigentlich niemanden richtig und ich hasse es, auf die Beziehungen meines Bruders zu bauen. Livianus weiß sicher etwas."
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Die kleine Reisekutsche der Decima Lucilla fährt vor das Tor und bleibt mitten auf dem Weg stehen. Das Gefährt zeichnet sich vor allem durch folgendes aus: große Gepäckkisten auf dem Dach und vier kräftige, bewaffnete Sklaven außen herum. Außerdem Lucillas Kopf, der aus dem Fenster schaut, das üblich freundliche Lächeln auf den Lippen. Der Kutscher springt auf den Boden und öffnet die Tür, aus der Lucilla heraussteigt.
Noch immer lächelnd tritt sie auf die Wachen zu. "Salve!" grüßt sie freundlich. "Mein Name ist Decima Lucilla, ich bin die Cousine des Legatus Legionis Decimus Livianus. Ich will auch gar nicht ins Castellum." Zu gut erinnert sie sich an die merkwürdigen Gebräuche, die hier vorherrschen. "Aber könntet ihr ihm wohl ausrichten, dass ich angekommen bin. Ich würde dann hier auf seine Antwort warten, wenn das in Ordnung ist? Der Wagen kann auch noch etwas zur Seite fahren. Oder ist es auch nicht erlaubt, mich hier in der Nähe aufzuhalten?" Dass bei der Legion aber immer alles so kompliziert ist. Bei der Ala ist das viel einfacher, ihr Cousin Magnus hatte ihr schon versprochen, dass er ihr das Castellum zeigt, also dürfen da auf jeden Fall auch Frauen rein.
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Von Bononia aus führt die Reise nach Brixillum und weiter nach Norden. Sie überqueren den Padus an einer Furt und nähern sich unaufhaltsam Mantua, bis sie die Stadt nach Mittag dann sehen können.
"Das ist es?" fragt Lucilla mit skeptischem Blick.
"Ja, Herrin, das ist Mantua. Wusstest du, dass es von den Etruskern nach ihrer Unterweltsgöttin Mantus benannt ist?"
"Tatsächlich?" Lucilla kichert. "Na hoffentlich ist es nicht heute noch ein Teil der Unterwelt. Ich war ja schonmal kurz hier, aber irgendwie hatte ich es größer in Erinnderung. Merkwürdig, na egal. Lasst uns zuerst zum Castellum der Legio und Livianus unsere Ankunft melden." -
Nachdem Ambrosius dann doch noch kurz vor Mittag endlich aus seinem Halbschlaf erwacht, geht die Fahrt noch schneller vorbei. Lucilla hat schon bemerkt, dass ihr Sklave Frühs manchmal etwas letschert ist, er bräuchte auch eine Getränk, das seinen Genius in Gang bringt - auch wenn sich Lucilla nicht sicher ist, dass Sklaven soetwas übrhaupt haben.
Aus diesem Umstand heraus zieht sich dann auch das Mittagessen etwas länger hin, als geplant - während des Redens lässt sich einfach so schlecht kauen - und die zurückgelegte Wegstrecke würde bis zum Abend nicht so groß sein wie geplant. Daher würden sie Mantua wohl nicht wie ursprünglich geplant am nächsten Tag vor Mittag erreichen, sondern erst gegen Nachmittag. Aber da sich Lucilla eh nicht an einem speziellen Tag angekündigt hat, ist das nicht so wichtig.
Die Fahrt geht weiter und bald hängt Lucillas Blick wieder fasziniert an der Landschaft, dieses Mal an den Bergen, die sich um sie herum erstrecken. "Die Alpen, unglaublich! Weißt du, Ambrosius, vielleicht werden wir irgendwann auch in den Bergen leben. Nirgends gibt es immer Eis, außer am Fuß der Alpen. Außerdem habe ich gehört, dass die Kühe dort viel bessere Milch geben. Mit Praetorianus war ich mal in den Pyrenaei, also nicht richtig in den Bergen, sondern eher außen drum herum, aber es war trotzdem beeindruckend. Aber ich glaube nicht, dass sie so hoch sind wie die Alpen."
Ein fröhliches Funkeln liegt in ihren Augen, der Blick ist noch immer auf die Berge gerichtet, als sich einer von den Fußsklaven räuspert. "Herrin, ich glaube, dies sind noch nicht die Alpen."
"Ach nein?"
"Nein."
"Naja, aber trotzdem beeindruckende Berge, nicht wahr?"
"Ich glaube, man bezeichnet sie noch nicht als Berge, Herrin, sondern als Hügel."
"Oh, aber sie sind trotzdem ziemlich hoch? Oder nicht?" Ein Blitzen in ihren Augen und ihr Tonfall überzeugen den Sklaven davon, dass es besser wäre, ihr zuzustimmen.
"Natürlich, Herrin."
"Gut." Lucilla lehnt sich grummelnd zurück und hat für den Rest des Tages schlechte Laune. Die Hügel um sie herum findet sie jetzt auch doof, man sieht überhaupt nicht, wo man hinfährt, außer ständig zwischen Hügeln und Bergen hindurch, und das Meer ist überhaupt nicht zu sehen.Die Nacht verbringen sie wieder in einer Mansio irgendwo zwischen Bononia und ihrem Ziel. Am nächsten Morgen dann geht die Fahrt mit guter Laune weiter, denn Mantua, das Ziel, ist nicht mehr weit.
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Mit der Landschaft zieht sich auch die Zeit dahin, und einen Tag später verlässt der Wagen den Küstenverlauf bei Pisae, um zwischen dem nördlichen und südlichen Apuani die Mitte Italias zu erreichen und dort hinauf nach Norden zu ziehen. Die Straße ist etwas schlechter, als diejenige an der Küste und natürlich geht es nicht mehr auf flacher Ebene voran. Von der Mehrbelastung der Pferde und der Anstrengung der Fußsklaven bekommt Lucilla jedoch nicht viel mit. Sie hat die letzte Nacht ausgesprochen gut in einer Mansio verbracht - seit langer Zeit hatte sie die Übernachtung bezahlen müssen - und erfreut sich wieder an der Landschaft um sie herum, während sie Ambrosius einen Schwank nach dem anderen aus ihrem Leben erzählt.
Gesprächsfetzen und Lachen wabern durch die warme Septemberluft. "... weißt du, eine Zeit lang wollte ich auch mal Vestalin werden. Kannst du dir das vorstellen, ich hätte ... " Ein Hügel später. "... und dann hat sich Meridius tatsächlich die Kuh genommen und ..." Um die nächste Biegung herum. "... weil Großtante Drusilla in ganz Rom keine Goldbrosche gefunden hat ..." Eine Furt, wo sie einen kleinen Fluss durchqueren. "... hat Mattiacus die Farbe genommen und die Wand im Triclinium ..." Bald ist die Straße nach Norden erreicht. "... meine Güte, ich habe vielleicht einen Hunger. In der nächsten Mansio machen wir Rast! Das erinnert mich an die Fahrt, als Martinus und Magnus mich mitgenommen haben nach ..." Der Tag scheint kein Ende zu nehmen, ebensowenig wie Lucillas Gesprächstehmen - oder eher Monologthemen.
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Original von Marcus Flavius Aristides
„Wie es scheint, hast Du Recht, Decima Lucilla, das Essen beginnt! Möchtest Du mich vielleicht zu einer der Klinengruppen mitbegleiten? Mich dürstet es, wenn es Dir nicht all zu unschicklich erscheint, mehr von Dir zu erfahren!“
"Sehr gerne," antwortet Lucilla schneller, als sie darüber nachdenken kann, und lächelt schüchtern. Erst auf dem Weg zu den Klinen überlegt sie, ob es tatsächlich unschicklich wäre? Da die Welt jedoch nach wie vor fast zur Hälfte aus Männern besteht, sieht sie es auch nach ihrer Verlobung nicht ein, diese völlig aus ihrem Umfeld zu verbannen und sich mit keinem mehr zu unterhalten. Sie ist schließlich nur verlobt, keine Vestalin.Als der Weinkönig das Verhältnis der Getränke bekannt gibt, reißt Lucilla die Augen auf und schaut entsetzt zu Aristides. "Drei Teile Wein und ein Teil Wasser? Hat er das wirklich gerade gesagt? Du meine Güte, will er uns umbringen?" Für Lucilla ist klar, dass sie ihr Getränk über den ganzen Abend strecken würde, denn ansonsten wäre sie allerspätestens nach dem dritten Becher zu nichts mehr zu gebrauchen. Sie senkt ihre Stimme etwas und beugt sich zu Aristides vor. "Diese Legionäre sind doch allesamt Säufer. Gut, was bleibt einem übrig, wenn man das ganze Jahr im Castellum sitzt und keine Freude hat, aber dass sie dermaßen den Blick für die Realität verlieren ..." Sie schüttelt leicht den Kopf und setzt den Weg zu den Speisen fort. Trauben wären jetzt genau richtig.
Auf den Klinen angekommen reinigt sich Lucilla ihre Hände und streckt die Füße einer Sklavin entgegen um dann ihren Blick über die angebotenen Speisen gleiten zu lassen. "Jössas, so viele Eiersorten. Herrje, sind das Straußeneier? Nicht schlecht." Schon wandern ein paar Speißen auf ihren Teller, unter anderem natürlich auch eine Traube Trauben - für alle Fälle.
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Original von Marcus Flavius Aristides
„Aber wenn ich mich vorstellen darf, Decima Lucilla? Mein Name ist Marcus Flavius Aristides und ich bin wahrlich froh, Dich gesehen zu haben ehe Iuppiter deines Anblicks gewahr wurde.“Aristides Worte sorgen nicht gerade dafür, dass die Röte aus Lucillas Wangen wieder weicht, im Gegenteil, je mehr er sagt, desto unangenehmer wird es ihr und desto heißer kommt ihr die Luft auf einmal vor. Eigentlich hat sie geglaubt, diese Zeiten sind mit ihrer Verlobung endlich vorbei, sie hat geglaubt, dass man es ihr sicher sofort an der Nasenspitze ansieht, dass sie verlobt ist. Aber vielleicht tut man das, und es kommt gar nicht darauf an?
Die ganze Wiederholerei ihres Namens geht ebenfalls nicht spurlos an ihr vorbei. "Es freut mich, dich kennen zu lernen, Marcus Flavius Aristides." Sie schaut ihn stupide lächelnd an und so recht weiß sie nicht weiter.
Als der Priester vorne die Litatio ausruft, fährt Lucilla kurz erschrocken zusammen, da sie das Opfer schon fast vergessen hat. "Oh, die Litatio." lächelt sie etwas schüchtern und ist froh, dass das ein guter Grund ist, nach vorne zu sehen. "Dann fängt sicher gleich das Essen an." Oh ja, Essen wäre jetzt genau richtig, vor allem Trauben, viele Trauben für die Nerven.
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Original von Tiberia Livia
Ich hätte nie gedacht, dass ausgerechnet ich ausgerechnet diesen Post eines Tages machen müsste.Der Posteingang von Benutzer »Decima Lucilla« ist bereits voll.
... wie unendlich unangenehm ... es ist jetzt wieder Platz.
[SIZE=7]Größer hättest du meinen Namen nicht noch brüllen können, damit es auch ja jedem auffällt? Sfz.[/SIZE]
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Der Reisewagen rumpelt langsam die Straße entlang. Aus der Stadt heraus herrscht zu dieser frühen Stünde kaum Verkehr, nur in die andere Richtung - nach Rom hinein - stauen sich die Wägen. Doch bald werden auch die entgegenkommenden Reisenden weniger, der Wagen erreicht die Küstenstraße nach Norden und Lucilla kann ihren Blick nicht vom Meer wenden. Ein frischer Wind weht heran, löst einige Strähnen aus ihren zusammengebundenen Haaren und lässt sie in der Luft tanzen.
"Eines Tages werden wir wieder am Meer wohnen, Ambrosius. Das hat überhaupt auch praktische Gründe - nirgends ist der Fisch so frisch wie in einer Stadt mit Hafen und auch die Exportwaren kommen viel direkter an." Sie zieht den Duft nach Meeresluft tief ein. "Vielleicht hätten wir doch ein Schiff bis Pisae nehmen sollen, schau, dort hinten segelt eines, das hätte uns sicher mitgenommen."
Sie seufzt zufrieden. "Früher habe ich manchmal die Söhne der Fischer beneidet, die mit ihren Vätern aufs Meer hinaus fahren durften. Mein Vater dagegen ist nur Soldat gewesen, weshalb ich ihn noch nichteinmal richtig kennengelernt habe." Sie lacht und lehnt sich wieder zurück. "Heute ist mir klar, dass die Söhne ihre Väter nicht begleiten dürfen, sondern müssen, während die Töchter der Fischer ihren Müttern beim Ausnehmen der Fische helfen. So gesehen bin ich doch ganz froh, dass mein Vater bei den Truppen war und so auch noch für das Bürgerrecht unserer Familie gesorgt hat. Obwohl das Ausnehmen von Fischen manchmal sicher spaßiger gewesen wäre, als diese elende Weberei und Stickerei."
Auf der dem Meer gegenüberliegenden Seite des Wagens zieht flaches Land vorbei. Auf einigen Feldern wird noch die Ernte eingebracht, dazwischen ziehen ab und zu Schafherden umher, immer wieder aufgehalten durch große Olivenhaine.
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Von der Casa Decima kommend zieht die kleine Reisegesellschaft durch die Hauptstraßen Roms, überquert den Tiber an der Pons Neronianus, und gelangt so bis vor die Tore der Stadt, bis Nahe der Horti Agrippinae, wo der Reisewagen mit dem Gepäck wartet. Es nicht nicht wenig Gepäck - obwohl Lucilla immer dafür sorgt, dass die Einzelteile sehr platzsparend verpackt werden, gelingt es ihr nicht, mit wenig zu reisen. Wer weiß schon, was sie in Germania erwartet? Möglicherweise würde sie ihren Bruder zu irgendeinem offiziellen Anlass oder einem Gastmahl begleiten, dafür bräuchte sie angemessene Kleidung. Dann ist die Frage nach der Witterung - von Sturm über Regen bis hin zu Schnee rechnet Lucilla mit jedem Wetter, daher ist sie für alle Fälle gerüstet. Außerdem bezweifelt sie, dass man in dieser rückständigen Provinz im Notfall auf die Märkte zugreifen könnte, also bleibt ihr nichts übrig, als alles aus Rom mitzunehmen.
Nachdem sie die Sänfte verlassen hat, steigt Lucilla in den Reisewagen um. Ambrosius ist der einzige, der mit in den Wagen darf, die übrigen Sklaven werden ihn zu Fuß begleiten. Lucilla hat darauf geachtet, dass es kräftige Männer sind, die nun außerhalb des Pomerium mit Waffen ausgerüstet werden. Bis Mantua wäre dies auf jeden Fall Schutz genug und dort würde sie Livianus nach seiner Meinung fragen. Er war immerhin lange genug in Germania um die Situation dort zu kennen.
Auf der Via Triumphalis entlang fährt der Wagen los und die Reise beginnt. Erstes Ziel: Mantua - Stadt der Konservativen und Standort der Legio I. Über die guten gepflasterten römischen Straßen fährt es sich vorerst recht gemütlich und Lucilla freut sich schon auf den Zeitpunkt, wenn sie die Westküste Italias erreichen und der Weg sie entlang des Mare Nostrums nach Norden führen wird.
/edit: die Punkte, die Punkte ...
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Original von Marcus Flavius Aristides
Lucillas Blick ruht wieder auf dem Geschehen am Opfertisch. Die Gäste legen einer nach dem anderen ihre Gaben vor die Iuppiter-Statue und dies ist die beste Gelegenheit zu beobachten, wer alles da ist.
Als Aristides sie anspricht, wendet sich Lucilla freundlich lächelnd dem ihr unbekannten Mann zu, und als er seine leisen Worte beendet hat, ist es unvermeidbar, dass geschieht, was geschehen muss, was immer in solchen Situationen geschieht. Lucilla schießt - und zwar nicht zu knapp - das Blut in die Wangen, die sich rot färben wie schon lange nicht mehr, denn diese Art von Komplimenten ist seit ihrer Verlobung doch merklich zurückgegangen. Sie hofft sehr, dass das schummrige Licht der paar Öllampen die Röte wenigstens ein bisschen verbirgt und greift verlegen an den Kranz auf ihrem Kopf, um ihn zurecht zurücken. Zum Glück ist ihr Bruder nicht in der Nähe.
"Du solltest deine Worte etwas vorsichtiger wählen," antwortet sie Aristides schließlich leise um das Opfer nicht zu stören. "Nicht, dass die Götter dir zürnen, denn sie lassen sich sicher nicht gern mit Sterblichen vergleichen. Schon gar nicht die Schaumgeborene mit mir, denn ich bin nur Decima Lucilla." Noch immer verlegen blickt sie auf den Becher in Aristides Hand und nimmt ihn entgegen. "Aber das ist dein Glück, denn wo Venus sicher nach Nektar verlangen würde, bin ich mit Mulsum durchaus zufrieden." Sie mustert den vor ihr stehenden Mann lächelnd und überlegt, ob sie ihn kennen müsste, es sind immerhin einige bekannte Persönlichkeiten anwesend. Doch Aristides Gesicht kommt ihr nicht wirklich bekannt vor.
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Allzugern nimmt der menschliche Geist Ablenkungen an und Lucillas Geist ist bei so etwas immer schnell dabei. Der Gedanke an den Prätorianer ist schnell verdrängt und die Aussicht auf die Hochzeit stellt den Mittelpunkt ihrer kleinen Welt dar. "Ich denke, die Tunica Recta werde ich weben lassen. Ich war noch nie zufrieden mit dem, was ich am Webstuhl zusammen bringe und gerade für die Hochzeit soll alles perfekt sein. Die übergreifende Organisation übernimmt Avarus, ja. Die Ausgestaltung der Räume überlassen wir allerdings ganz meinem Sklaven Ambrosius, er hat da ein Händchen dafür, und für das Gastmahl möchte ich versuchen, Pollux anzuwerben. Gerade, weil die Germanica und Decima zusammen schon sehr viel Gäste darstellen werden, befürchten wir, dass unser übliches Küchenpersonal sonst überfordert ist. Da wäre es nicht schlecht, wenn man jemanden hätte, der sich mit so großen Gesellschaften auskennt. Auch wenn natürlich noch nicht sicher ist, ob alle kommen werden. Bei meinem Bruder und meinen Cousins Livianus und Magnus wird es etwas komplizierter, da sie als Kommendeure das Pomerium nicht betreten dürfen. Natürlich, wenn sie wirklich kommen wollen, sollte es keine Schwierigkeit sein, aber..." Sie zuckt mit den Schultern und winkt ab.
Ein ehrliches Lächeln tritt auf ihr Gesicht. "Ich danke dir für das Angebot, Livia. Momentan fällt mir nichts ein, aber es ist beruhigend zu wissen, dass man im Notfall jemanden fragen kann. Und die drei Söhne werden sich schon finden."
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"Bitte?" Verwirrt schaut Lucilla Livia an und weiß im ersten Moment überhaupt nicht, was diese von ihr möchte. Dann dringt so langsam in ihren Geist vor, von was die Auctrix spricht. "Oh, wirklich?" Ein zaghaftes Lächeln findet zurück auf Lucillas Gesicht. "Das... danke, das bedeutet mir wirklich viel."
Sie zuckt mit den Schultern und schüttelt leicht den Kopf. "Einen konkreten Termin gibt es noch nicht. Aber es ist noch ein bisschen hin, Anfang November haben wir im Auge. Ich werde vielleicht vorher noch einmal nach Germania reisen, meine halbe Familie ist ja nun dort und ich habe ihnen versprochen in diesem Jahr noch einmal vorbeizuschauen. Jetzt, wo ich nicht mehr durch den Cursus Publicus und noch nicht durch die Ehe gebunden bin, ist sicher die richtige Zeit dafür."
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"Nun seufz nicht so, das ist nicht gut für deine seelische Grundeinstellung." (:D) Lucilla schmiegt sich noch ein wenig enger an Avarus.
"Wenn du brav den Göttern opferst, dann kann mir gar nichts geschehen. Deine Grüße werde ich natürlich ausrichten und dein Ausbleiben ist tatsächlich schnell erklärt. Welcher Legatus kann es sich schon erlauben, wochenlang seiner Arbeit fern zu bleiben?" Sie schaut lächelnd zu ihm auf. "Ich sollte bald gehen, bevor... es... zu dunkel wird..." Das Lächeln vergeht langsam und sie neigt ihren Kopf nach vorne.
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Früh am Morgen, kurz nach Sonnenaufgang steht Lucilla im Vestibulum der Casa Decima und zieht fröstelnd ihren Mantel enger um sich. Für die Fahrt hat sie ein luftiges Sommerkleid gewählt, denn der Tag würde sicher noch heiß werden, doch in aller Frühe ist die Luft noch kühl von der Nacht und Lucilla zudem noch etwas müde und daher empfindlicher.
Von der noch anwesenden Familie hat sich Lucilla am Vorabend verabschiedet, mit dem Versprechen allen Grüße auszurichten. Die Gepäckkisten sind längst verladen, ein komfortabler Reisewagen steht vor den Toren Roms bereit und wartet nur noch auf die Mitreisenden. Vor der Tür der Casa Decima wartet eine Sänfte, um Lucilla dorthin zu bringen, die übrigen Mitreisenden - allesamt Sklaven - müssen hinterherlaufen.
"Haben wir alles?" Lucilla schaut Ambrosius fragend an. "Herrje, hoffentlich hat Livianus meine Nachricht erhalten. Naja, wenn nicht reisen wir direkt weiter nach Germania, wir dürfen nur nicht vergessen Meridius von Mantua aus einen Brief zu schicken." Sie atmet tief die Luft ein und lacht dann fröhlich. "An diese Reiserei könnte ich mich wirklich gewöhnen, vielleicht sollte ich doch danach streben, Avarus von seinem Posten zu verdrängen." Sie kichert leise. "Es fehlt nur irgendwas, was einen morgends wacher werden lässt, dann könnte ich es noch mehr genießen. Aber bis wir vor dem Stadttor sind, werde ich schon wach sein. Auf gehts!" Sie macht nicht gerade den Eindruck, als bräuchte sie für den Tag noch mehr Energie. Geschwind ist sie in der Sänfte verschwunden und die kleine Reisegesellschaft setzt sich in Bewegung.
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Ein Bote kommt vorbei und gibt eine Nachricht für den Legatus Legionis ab.
Legatus Legionis der Legio I,
Marcus Decimus Livianus,
Legio I, MantuaSalve mein Lieblingscousin!
Mit Freude hat uns in Rom die Nachricht über deine Versetzung nach Italia erreicht. Ich will mich nur kurz fassen, denn alles weitere werde ich dir schon bald selbst erzählen. Ich werde nach Germania reisen um die dortigen Decima zu besuchen und da Mantua ja fast auf dem Weg liegt, komme ich auch bei dir vorbei.
Eine Rückmeldung brauchst du nicht zu senden, wenn du diese Nachricht bekommst, bin ich schon auf dem Weg. Falls du momentan gar nicht in Mantua bist, mach dir keine Sorgen, dann reise ich direkt weiter.
Ich freue mich schon darauf, dich wiederzusehen. Bis bald!
Lucilla