Beiträge von Decima Lucilla

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    Original von Marcus Caecilius Decius
    "Du darfst passieren. Zu dem Officium gehst du diesen Weg."


    "Danke sehr, ich kenne den Weg." Lucilla lächelt der freundlichen Wache zu. Mit einem leichten Schmunzeln denkt sie daran, wie sie einst von der Palastwache in die Castra Praetoria gebracht worden ist. Damals ist sie fast gestorben vor Angst, aber heute kann sie darüber lachen. Sie betritt den Palast und geht gemütlich bis zum Officium des LACP.


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    Original von Sextus Germanicus Sollianus
    Er konnte nicht anders und musste breit grinsen. Sollte er die Verlobte seines Vetters aufklären oder sie in dem Glauben lassen? Naja, er wollte ja nicht fies sein und meinte dann freundlich: "Ich glaube, wir sprechen von zwei verschiedenen Anhängerschaften meinte er und sah sie offen dabei an." Nun war er gespannt, ob sie verstehen würde, was er meinte und wie sie darauf reagieren würde.


    Sie schaut Sollianus fragend an und es dauert einige Sekunden, bis endlich alle Verbindungen in Lucillas Gedanken gezogen sind. Dann weiten sich langsam ihre Augen und ihre Wangen färben sich erst rot, dann dunkelrot und dann tief rot, was trotz der Bräune, die sie aus Africa mitgebracht hatte, nicht zu übersehen ist. "Oh... äh... also..."


    Nervös geht ihr Blick durch das Officium, unschlüssig, wo er hängen bleiben soll. Schließlich bleibt er direkt auf Sollianus hängen und in einem Anflug von Kühnheit antwortet sie: "Die Venus Erucina hat auch in Rom einen Tempel, draußen vor der Porta Collina und da... gibt es..." sie wird immer langsamer. "... auch... Me-re-tri-ces..." Womöglich ist das Rot schon ein wenig von ihren Wangen gewichen, womöglich gibt es nach tief rot noch eine Steigerung. Auf jeden Fall schießt das Blut nun noch mehr in Lucillas Wangen und ebenso schnell wie die Kühnheit gekommen ist, verschwindet sie nun wieder und Lucilla würde am liebsten im Boden versinken. Das sind wirklich keine Themen, über die man in einem Officium reden sollte, zumindest nicht nach dem man eine gute römische Erziehung ber Großtante Drusilla genossen hat.


    Lucillas Blick bohrt sich in den Schreibtisch und sie nimmt verlegen eine Wachstafel zur Hand, dann blickt sie eilig auf. "Hattest du nicht noch einen Brief nach Germania?"

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    Original von Caius Sergius Curio
    Ich schaute wieder zu Lucilla und blickte ihr kurz in die Augen, ehe ich fortfuhr. Naja, ich war grad aufn dem Sprung und dachte, dass ich dir das vorher noch vorbeibringen könnte...
    Erwartungsvoll blickte ich sie an und wusste ehrlich gesagt gar nicht, auf was ich wartete. Warum bin ich denn wirklich gefunden? Wirklich, um ihr diesen Stapel Papiere zu bringen? Ein wenig zweifelte ich schon daran.


    Lucilla blickt gerade angestrengt an die Decke und murmelt Zahlenreihen vor sich hin, als sich die Tür öffnet. Sie winkt Curio wortlos herein. "Zweihundertsiebenundvierzig... Zweihundertdreiundachtzig, passt." Erleichtert hakt sie etwas auf der Wachstafel vor ihr ab und schaut dann lächelnd zu dem Stationarius. "Salve, Curio. Komm doch herein. Ich sitze gerade über der Abrechnung aus Misenum, da lasse ich mich gerne stören. Sogar von dir, der du mir noch mehr Abrechnungen bringst." Sie zwinkert ihm grinsend zu.


    "Du brauchst die Sachen aber wirklich nicht selbst vorbei zu bringen. Lass ruhig die Scribae laufen, dafür sind sie da. Aber da du nun schonmal da bist, setzt dich doch. Läuft alles in der Mansio? Kommst du gut zurecht?"

    Obwohl es keinen Anlass dafür gibt hat sich Lucilla an diesem Tag extra ein wenig herausgeputzt. Es würde ihr letzter offizieller Amtsgang in den Palast sein, sie würde das Gebäude nicht eher wieder verlassen, bis Avarus sie aus ihrem Dienst entlassen hätte, dessen ist sie sich ganz sicher.


    "Salve!" grüßt sie die Palastwache gut gelaunt mit einem Lächeln. "Ich bin Decima Lucilla, Praefectus Vehiculorum von Italia und ich möchte zu meinem Vorgesetzten dem Legatus Augusti Cursu Publico Medicus Germanicus Avarus."

    Unschlüssig steht Lucilla vor ihrem Spiegel. Sollte sie das Kleid mit dem grün-goldenen Saum anbehalten, oder doch lieber dasjenige im Blauton anziehen? "Ach was solls, ich will ja nicht angestellt werden, nur kündigen." Sie behält das Kleid an und beäugt kritisch ihre Frisur, die recht kunstvoll zusammen gesteckt ist. Das Makeup ist nicht übertrieben, aber stärker aufgetragen als an einem normalen Arbeitstag.


    Sie seufzt und wendet sich um. Was würde sie wohl mit der vielen Zeit tun, die sie nun bald hätte? Bis zur Hochzeit würde sicher noch eine Weile vergehen und bis dahin müsste sie furchtbar aufpassen, dass es ihr nicht wieder zu langweilig werden würde. Vielleicht könnte sie alle paar Tage eine kleine Gesellschaft laden oder etwas mehr für die Acta schreiben. Andererseits könnte sie die Zeit auch für eine Reise nach Tarraco verwenden, oder vielleicht nach Germania, um all ihre Verwandten zu besuchen.


    Viel merkwürdiger, als die freie Zeit würde die neue, alte Titellosigkeit sein. Decima Lucilla, Praefecta Vehiculorum von Italia hatte sich immer recht gewichtig angehört. Und nun? Würde sie wieder Decima Lucilla, Schwester des Legatus Legionis, Legatus Augusti Pro Praetore, Triumphator und Senator Decimus Meridius sein? Oder Decima Lucilla, Verlobte des Legatus Augusti Cursu Publico und Senators Germanicus Avarus? Zugegebenermaßen, es würde wieder länger dauern, sich vorzustellen, aber wäre es auch zufrieden stellend? Immerhin würde ihr noch die Auctrix PPA bleiben, vielleicht sollte sie einfach darauf umschwenken.


    Sie dreht sich nochmal zum Spiegel um und blickt ernst hinein. "Decima Lucilla, Auctrix PPA der Acta Diurna , Schwester des Legatus Legionis, Legatus Augusti Pro Praetore, Triumphator und Senator Decimus Meridius und Verlobte des Legatus Augusti Cursu Publico und Senators Germanicus Avarus, sehr erfreut dich kennen zu lernen." Ein hämisches Grinsen erscheint auf ihrem Gesicht, damit würde sie jeden Nomenclator zur Verzweiflung bringen. Lächelnd schüttelt sie den Kopf und verlässt ihr Cubiculum um sich zum Palast aufzumachen. Letztenendes würde sie doch einfach nur bei ihrem eigenen Namen bleiben.



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    Original von Sextus Germanicus Sollianus
    "Nun, wir werden sehen, wie es sich entwickelt," lächelte er und trank einen Schluck. "Ja, aus Eryx, aber da war ich nur die letzten zwei Jahre. Vorher hab ich ein wenig das restliche Imperium durchstromert. Mhm, gemacht? Man kann da was machen?" fragte er frech. "Wärst Du sehr entsetzt, wenn ich sage, dass ich ein glühender Anhänger diverser Gottheiten gewesen bin in der Zeit?" Er sah sie offen und amüsiert an.


    "Aber wieso?" fragt Lucilla mit ehrlichem Erstaunen. "Es ist immer gut, wenn die Götter glühende Anhänger finden." Dass Sollianus in diesem Augenblick mit Götterverehrung wohl ein wenig anderes meint, als sie selbst, das ist Lucilla nicht bewusst. "Hier in Rom suchen sie auch ständig, wenn es also mit den Cohortes nichts wird, dann kannst du dich immer noch beim Cultus Deorum melden."

    "Die Cohortes Urbanae sind sicher nie verkehrt für einen jungen Mann." Natürlich ist es fast eine leere Phrase, hat Lucilla doch keine Ahnung, wie es bei der CU ist. Nichteinmal einer ihrer engeren Verwandten war jemals dort, allerdings denkt sie an die Einbrüche der letzten Zeit und in dieser Hinsicht ist jeder Mann bei den Stadtwachen ein Glück für Rom. Andererseits würde dies auch bedeuten, dass die Casa Germanica weiter leer bleibt.


    "Aus Eryx hast du gesagt, bist du gekommen? Ein sehr geschichtsträchtiger Ort. Was hast du dort gemacht außer... locker gelebt?" Sie schmunzelt beim Gedanken an tagelanges Nichtstun. Früher einmal war ihr das selbst irgendwann zuwider geworden und sie hatte sich aus reiner Langeweile dazu entschieden, eine Arbeit anzunehmen. Heute sehnt sich sich danach, sich endlich mal wieder ein paar Tage dem gepflegen Nichtstun hinzugeben und mit Avarus Rückkehr nach Rom würde es endlich soweit sein.

    "Oh ja, das ganz sicher." grinst sie breit. "Wenn du tatsächlich auf diese Weise in die Familie passt, dann freut es mich ganz besonders, dich kennen zu lernen. Außerdem werden wir uns dann sicher noch öfter über den Weg laufen, Avarus ist mein Verlobter." Da sie gewohnt ist, dass immer wieder Personen in ihrem Officium sitzen, die nicht wissen, bei wem genau sie sind, lächelt sie und stellt sich noch einmal vor. "Falls du das kleine Schild neben der Tür übersehen hast, mein Name ist Decima Lucilla."


    Aus dem Regal hinter ihr ist schnell ein Becher geholt und Lucilla schenkt Sollianus etwas stark verdünnten Wein ein, der normalerweise den besonderen Gästen, guten Freunden und Familienmitgliedern vorbehalten ist. Doch da die Germanica bald ihre neue Familie sein werden, stehen diese mittlerweile auch auf dieser Liste. "Was verschlägt dich nach Rom? Wirst du hier bleiben?"


    Ein wenig hofft Lucilla, dass es so sein würde. Bei ihren Besuchen ist die Casa Germanica immer recht leer gewesen und auch, wenn Avarus das nichts ausmacht, Lucilla ist eine Großfamilie gewöhnt und würde das Leben um sich herum doch vermissen.

    "Oh, ein Germanicus?" Lucilla blickt erstaunt drein. Natürlich ist ein Germanicus nicht verwunderlicher als einer aus irgend einer anderen Gens, einer in Rom, den sie nicht kennt und noch nichteinmal vom Namen her allerdings schon. Der Vetter, der nicht mehr unter ihnen weilt und nicht mehr in Germanien herrscht rattert durch ihre Gedanken und schließlich reißt sie sich aus ihren Überlegungen. "Dein Vetter war doch nicht etwa Germanicus Sedulus? Dann wäre ja Avarus auch dein Vetter?"


    Sie schüttelt lachend den Kopf. "Dann kann ich dir gleich sagen, dass es keine Wertkarte gibt. Die Germanica scheinen mir alle recht schreibfaul zu sein. Der einzige, der Briefe aus Rom schickt ist Avarus und wenn er Briefe schickt, dann sind sie dienstlicher Natur und gehen auf Kosten des Cursus Publicus."

    "Oh, das kenne ich." lächelt Lucilla. "Auch wenn unsere Familie es bisher tunlichst vermieden hat, den Stammsitz ganz offiziell zu verlegen und dies wahrscheinlich auch nie tun wird, aber dort in Tarraco ist kaum noch einer anzufinden. Dafür sind die Decima im ganzen Imperium verteilt, sogar in Germania sitzen sie und das nicht nur in der Legion. Man hat das Gefühl, die Welt wird immer kleiner, nicht wahr?. Wir vom Cursus Publicus leisten natürlich auch unseren Teil dazu." Sie zwinkert ihm zu und sucht eine weiter Liste heraus. "Wenn du mir deinen Namen nennen magst, dann kann ich nachschauen, ob es eine Wertkarte gibt. Ansonsten kannst du die Gebühr natürlich auch bar begleichen."

    "Aber natürlich." Lucilla nickt lächelnd und weist auf den Stuhl auf der ihr gegenüber liegenden Seite des Schreibtisches. "Am besten setzt du dich erst mal. Also..." sie kramt in einem kleinen Regal neben dem Tisch und holt ein Papyrus daraus hervor.


    "Das hier ist unsere Preisübersicht. Die Preise unterscheiden sich nicht nach der Zielprovinz, sondern nur nach Art der Beförderung. Ein Brief mit ganz normalem Versand kostet dich Fünf Sesterzen. Normal heißt in diesem Fall, dass er ersteinmal bis zur regulären Auslieferung hier in Rom liegen bleibt. Nach einigen Tagen oder sobald eine Eilsendung zum entsprechenden Zielort auf den Weg geht, geht er dann raus. Ein Eilbrief kostet Zwanzig Sesterzen und heißt so, weil er eiligst an sein Ziel transportiert wird. Es reitet also direkt ein Tabellarius Dispositus los und bringt deine Post so schnell wie möglich zu ihrem Bestimmungsort. Daneben bieten wir auch die Möglichkeit Frachtgut zu versenden. Darunter fällt alles, was eben größer als ein Brief ist. Das kostet Fünfzig Sesterzen."


    Sie holt kurz Luft, nur um eilig fortzufahren. "Wenn du dir sicher sein musst, dass deine Post ihren Empfänger erreicht hat, dann kannst du sie auch als Einschreiben versenden. Das kostet dann noch Dreißig Sesterzen mehr, dafür muss der Empfänger den Empfang quittieren und diese Quittung wird an dich zurück geliefert. Oh, und falls du glaubst, dass sich das mit der Schreibfaulheit ändern wird," sie grinst breit, "dann bieten wir auch Wertkarten an. Ab einem gewissen Betrag bekommst du dadurch eine Vergünstigung, außerdem brauchst du nicht immer selbst deine Briefe samt Gebühr abzugeben, sondern kannst beispielsweise einfach nur einen Sklaven mit der Nachricht schicken, denn die Gebühr wird dann nur noch von der Wertkarte abgezogen. Oder hat deine Gens schon eine Wertkarte? Dann könntest du direkt darauf versenden."

    Während Lucilla schreibt bewegt sie langsam die Lippen und formuliert lautlos ihre Sätze. Zwischendurch hält sie inne und schielt nach oben, so als könnte sie dadurch in ihren Kopf sehen und dort geeignete Formulierungen finden. Gerade hat sie den perfekten Abschlusssatz für ihren Artikel gefunden, da wird sie unvermittelt von der Auctrix angesprochen. Lucilla blickt blinzelnd auf und vergisst was sie schreiben wollte, vergisst jedoch auch, sich darüber zu ärgern. Ein Lächeln tritt auf ihre Lippen. "Salve Auctrix!"


    Dass sie Livia noch immer mit ihrem Nomen Gentile anspricht, obwohl sie schon so lange Zeit gemeinsam in der Acta arbeiten, findet Lucilla immer ein wenig befremdlich. Zwar beschränkt sich ihr Verhältnis bisher hauptsächlich auf die Arbeit, doch in Hinblick darauf, dass Lucilla die Auctrix demnächst noch fragen will, ob sie als Pronuba zu ihrer Hochzeit kommen würde, wird es so langsam Zeit zum Cognomen überzugehen. "Nenn mich doch einfach Lucilla. Immerhin arbeiten wir schon lange genug in diesem Haus zusammen, als dass wir so förmlich sein müssten, oder nicht?" Lächelnd schaut sie zu Livia und hofft, dass die Patrizierin ihr das nicht übel nehmen würde. Bei Patriziern weiß man nie.


    Um der Auctrix gar nicht so viel Gelegenheit zu geben, darüber nachzudenken, fährt Lucilla direkt fort. "Ich sitze gerade über dem Sommerloch-Artikel. Ein wenig seltsam liest es sich schon, aber das ist auch gar nicht so einfach. Ich fürchte, ich werde ihn noch drei mal umwerfen müssen, bis ich zufrieden bin."

    Vor Lucilla auf dem Schreibtisch stapelt sich ein kleiner Turm aus Wachstafeln. Um ihn herum sind zwei Schnüre gezogen, die ihn zusammenhalten. Lucilla steht hinter dem Tisch, hält mit der einen Hand einen Knoten auf dem Tafelturm fest und zieht mit der anderen an einem Schnurende. "Einen Moment bitte." Ohne aufzuschauen bindet sie den Knoten fertig, nimmt den ganzen Stapel und hebt ihn neben den Tisch.


    Erst dann blickt sie zur Tür und ein Lächeln zieht sich über ihr Gesicht. "Salve! Entschuldige bitte, mein Scriba ist noch nicht wieder aufgetaucht, jetzt muss ich die Post selbst bündeln. Ich habe ihn zur Mansio hinüber geschickt und wahrscheinlich ist er in einem Gespräch hängen geblieben." Sie grinst und setzt sich wieder auf ihren Stuhl. "Was kann ich für dich tun?"

    Am Abend, als Lucilla ihr Cubiculum betritt, findet sie einen Brief auf dem kleinen Tisch neben der Tür vor. Sie nimmt ihn zur Hand und setzt sich auf ihr Bett. Der Brief ist von Meridius aus Germania. Da er einer Antwort bedarf, steht sie wieder auf, kramt Schriftzeug hervor und setzt sich an ihren Tisch.


    Decimus Meridius,
    Regia Legati Augusti pro Praetore,
    Mogontiacum, Germania


    Lieber Bruder,


    Ich danke für deine Einladung, doch in nächster Zeit wird es mir wohl nicht möglich sein, nach Germania zu reisen. Meine Arbeit bindet mich an Rom, doch Avarus ist im Auftrag des Cursus Publicus auf dem Weg nach Germania, er wird dir sicher begegnen. Sobald er wieder im Land ist werden wir die Hochzeitsvorbereitungen beginnen, wir werden uns also eher in Rom sehen.


    Tertia geht es gut, zumindest habe ich nichts Gegenteiliges gehört. Aber sie scheint freut sich sicherlich, wenn du ihr auch mal einen Brief schickst.


    In Rom gibt es nicht viel neues. M Dein guter Freund Hungaricus wurde aus dem Dienst bei den Prätorianern entlassen und es gab eine große Parade. Das ist aber auch schon alles was mir einfällt und das passt dann ja auch, denn das Papyrus ist heute leider nur sehr kurz.
    Pass auf dich auf,
    [SIZE=7]Lucilla[/SIZE]


    Lucilla macht sich eine mentale Notiz, dass sie Ambrosius unbedingt auf neues Papyrus ansetzen muss. Dann siegelt sie den Brief und legt ihn auf den Tisch neben die Tür, damit sie ihn am nächsten Tag nicht vergisst, wenn sie zur Arbeit geht.

    Lucilla zuckt lächelnd mit den Schultern und widmet sich statt Weltpolitik und Philosophie lieber wieder der Traubenschale. Ein paar claudische Trauben könnte sie tatsächlich mal wieder vom Markt organisieren lassen, womöglich könnte sie sie selbst mitnehmen, ein Einkaufsbummel mit Ambrosius ist eh längst fällig.

    Nach einem langen Arbeitstag führt Lucillas Weg sie in das Redaktionsgebäude der Acta Diurna. In einem Leinenbeutel hat sie einige Wachstafeln dabei, ein Artikel ist schon fertig und muss zur Lectrix, ein weiterer muss überarbeitet und ergänzt werden. Zusätzlich stapeln sich sicherlich schon wieder die Anzeigen auf ihrem Schreibtisch und müssen abgerechnet werden, ganz zu schweigen von der Übersicht der Spendeneingänge.


    Lucilla unterdrückt ein Gähnen und wird fast von einem unaufmerksamen Scriba umgerannt, der nur eilig ein 'Pollux Leserbriefe!' zur Entschuldigung murmelt und schon um die nächste Ecke verschwunden ist. Die Auctrix PPA schüttelt den Kopf und verdreht die Augen. Irgend etwas müsste sich der Acta-Koch wirklich so langsam einfallen lassen, denn der Zustand, dass nach der Lieferung seiner Leserbriefe - meist mehrere Postsäcke - alle Scribae unauffindbar sind, weil keiner dem großen Meister beim Sortieren und Abarbeiten helfen möchte, ist zwar verständlich, aber auf Dauer kein Zustand.


    Zur Einstimmung auf die Arbeit beschließt Lucilla sich vorerst eine kreative Pause zu gönnen und sich dem unfertigen Artikel im Innenhof des Hauses zu widmen. Sie fängt einen vor Pollux flüchtenden Sklaven ab und weist ihn an eine Kanne Wasser und eine Schüssel Trauben zu holen, dann lässt sie sich auf einer Kline nieder, zückt die Wachstafel und den Griffel und starrt so lange auf das weiche Wachs, bis die Ideen sprudeln und sich der Griffel fast wie von alleine bewegt.

    "Nur, wenn es die claudischen Trauben sind." nimmt Lucilla sein Angebot gespielt schnippisch an und grinst dann breit. "Du wusstest eben schon immer, was eine Decima glücklich macht."


    Schließlich zuckt sie mit den Schultern. "Für Brot und Spiele hast du noch genug Zeit, wenn du einmal Aedil oder Praetor werden solltest. Dein Lebenslauf und deine Arbeitshaltung sprechen für dich und ich bin sicher, das wird die Menschen davon überzeugen, dass du auch für den Cursus Honorum geeignet bist. Es ist besser, wahrheitsgemäß auf seine Referenzen zu verweisen, als ihnen das Blaue vom Himmel zu versprechen und es hinterher nicht zu halten. Von einem Quaestor sollte man erwarten, dass er die ihm aufgetragenen Aufgaben gewissenhaft erfüllt, ganz egal welche es sind und wohin sie ihn führen werden. Nur, wenn er dazu bereit ist, dann taugt er auch für die weitere Laufbahn. Falsche Versprechen werden schnell durchschaut und gerade dadurch, dass die Menschen ihre Stimmen bei den Quaestoren noch leicht vergeben, um so genauer schauen sie, wem sie den weiteren Weg durch den Cursus Honorum zutrauen." Sie blickt ein wenig unsicher zwischen Maior und Mattiacus hin und her. "So denke ich zumindest darüber." Sie lächelt hintergründig. "Aber ihr wisst ja, ich habe von Politik keine Ahnung." :]

    Wie zu jedem Monatswechsel sitzt Lucilla auch zum Anfang des beginnenden Monats über den Versandlisten des letzten Monats. Zum Glück stimmt die Einnahmesumme am Ende schon beim ersten Abrechnen mit allen versandten Poststücken überein, so dass sich weitere Durchgänge ersparen. Sie zieht einen letzten Strich unter der Summe und ruft dann den Scriba herein um die Abschriften für das Archiv, für Avarus und für Crassus machen zu lassen.


    Schließlich sitzt Lucilla wieder allein in ihrem Officium und schaut über den Schreibtisch hinweg, lässt ihren Blick über die Regale mit den Wachstafeln und Schriftstücken gleiten. Sie seufzt tief, unschlüssig, ob sie die Arbeit mehr vermissen oder sich mehr darüber freuen würde, nicht mehr hier zu sein. Sie nimmt eine Wachstafel zur Hand und kritzelt etwas darauf herum. Es würde noch einige Tage dauern, bis Avarus zurück von seiner Germanien-Reise kommt, doch dann würde sie die Entscheidung entgültig treffen.

    Lucilla greift zu der Traubenschale und lädt sich eine Traube Trauben direkt auf ihren Teller. Sie nimmt sich davon eine Traube und kaut nachdenklich darauf herum. Dann blickt sie Mattiacus an und runzelt die Stirn. "Was willst du nun tun, Quaestor werden oder nach Germania gehen? Um die Wahl würde ich mir an deiner Stelle keine Sorgen machen. Das kannst du mir überlassen, denn ich befürchte, dich werden genug wählen." Sie lächelt nun wieder hintergründig. "Ob du meine Stimme bekommst, das hängt ganz davon ab, was du dem Wahlvolk versprichst. Aber ich bin sicher nicht sehr anspruchsvoll."