Beiträge von Decima Lucilla

    "Oh, ja, ich liebe das Militär!" antwortet Lucilla so übertrieben, dass Maior und Mattiacus regelrecht in Ironie baden können und selbst ein Außenstehender bemerken würde, dass es absolut nicht der Fall ist.


    "Aber du hast Glück, mein Lieblingscousin. Ich habe längst aufgegeben in dieser Familie zu versuchen irgendjemandem etwas auszureden." Sie zuckt mit den Schultern. "Ich kenne den Decima-Sturkopf, ich selbst bin ein gutes Beispiel, aber ihr seid alle keinen Deut besser. Ich habe zwar immer gedacht, du gehörst zu dem Teil der Familie, der sich lieber dem Geist widmet und sich nicht im Militär etwas beweisen muss, aber wenn du glaubst, dass dir etwas verborgen bleibt, wenn du nicht Soldat warst, dann geh. Du tust es ja doch."


    Obwohl sich Lucilla zu einem Lächeln zwingt bleibt womöglich die Enttäuschung in ihrem Blick nicht verborgen. Sie hat sich längst an die immerwährende unterschwellige Sorge um ihre Brüder und Cousins bei den Truppen des Imperiums gewöhnt und doch würde sie sich niemals mit dieser Situation zufrieden geben. Ihre eigene Familie und diejenigen, die der ihren nahe stehen, haben bereits genug Blut für das Imperium gegeben, fähige Köpfe wie Maior, Mattiacus und Martinus beweißen schließlich, dass die Decima auch auf anderen Gebieten etwas für das Reich leisten können. Doch sie weiß selbst, wie sinnlos es ist, auf ihre Brüder und Cousins einzureden, sie würden ihre Sorge niemals verstehen und selbst die Erinnerung an diejenigen, welche die Truppen nie mehr losgelassen haben, scheint bei ihnen nur noch mehr Entschlossenheit herauf zu beschwören.


    "Vielleicht sollte ich dafür sorgen, dass du nicht gewählt wirst. Dann wirst du nicht Senator und gehst nicht ins Militär." Ihr scherzhafter Tonfall wird von einer leichten Spur Trotz durchzogen.

    Zitat

    Original von Titus Octavius Dio
    "So sende es bitte als Eilbrief." der Alte legte 20 Sesterzen auf den Tisch ...


    Lucilla nimmt den Brief und die Sesterzen entgegen. "Gut, geht heute noch raus. Danke."

    Zitat

    Original von Titus Octavius Dio
    "Als Princeps der Curie kann ich glaube ich kostenlos Briefe versenden?"


    "Nur, wenn es ein offizieller Brief der Curia Italia ist und er dementsprechend gesiegelt ist."

    Obwohl sie Avarus in der letzten Zeit wirklich häufig gesehen hat, befürchtet Lucilla schon jetzt, dass sie ihn die wenigen Tage in Germania vermissen wird, vor allem, da ihr bewusst ist, dass wenige Tage in Germania weitere Tage auf der Reise beinhalten würden und so letztendlich nicht nur wenige Tage, sondern mehr daraus werden würden. Doch sie nimmt sich fest vor, noch nicht daran zu denken und den heutigen Tag nur um so mehr zu genießen. "Dann werde ich schon ungeduldig auf deine Rückkehr warten. Was muss man so alles planen für eine Hochzeit? Die Gästeliste und was noch? Herrje, ich habe überhaupt keine Ahnung von so was, Großtante Drusilla hat immer nur ausführlich von der Nacht davor erzählt. Du hast das doch alles schonmal gemacht...?"


    Sie schaut ihn lächelnd an, dann nimmt ihr Blick eine etwas verschämte Färbung an. "Auch wenn ich hoffe, dass sie niemals notwendig sein wird, ich werde dennoch eine Mitgift in unsere Ehe einbringen. Es ist... man erwartet das von einer Decima. Als ich noch nicht gearbeitet habe und meine Brüder mich ausgehalten haben, da..." sie senkt den Blick, kann sie Avarus doch bei ihren Worten nicht in die Augen schauen. "... da war ich sicher noch mehr wert. Jetzt wo ich wirklich eigentständig bin möchte ich wenigstens einen kleinen Beitrag mit einbringen. Letztenendes wird es dann eh unseren Kindern zu Gute kommen."

    "Huch." Lucilla schaut erschrocken auf, als der Mann plötzlich wie aus dem Nichts erscheinend in ihrem Officium steht und sie förmlich überfällt. "Ähm, Salve!"
    Sie legt ihren Griffel bei Seite. "Einen Eilbrief oder Normalbrief? Eilbrief kostet zwanzig, Normalbrief fünf Sesterzen."



    Sim-Off:

    Da ich nicht mehr lange da bin mach ichs mal schnell: WiSim Konto 1225, Cursus Publicus. ;)

    Lucilla nickt nur und schweigt, vielleicht könnte er ein Kunde werden. Natürlich würde sie sich seine Finanzsituation anschauen, bevor sie Furianus ein definitives Angebot machen würde, man weiß ja nie. Ob ein Patrizier tatsächlich so viel Geld ausgibt, wie er nach außen hin tut, das lässt sich im Allgemeinen mit ein paar einfachen Nachforschungen herausfinden. Ob er tatsächlich so viel Geld hat, wie er ausgibt lässt sich zwar nicht einfach feststellen, ist für Lucilla allerdings auch uninteressant, denn sobald er das Geld für den Marmor ausgegeben hat, ist ihre Anteilnahme an der Sesterzenkette beendet.


    "Ich bin ganz sicher, dass wir Hungaricus mit seinem Ausscheiden aus dem Amt des Praefectus noch nicht los sind." Sie grinst. "Er ist ja im besten Alter und noch weit vom Ruhestand entfernt. Wahrscheinlich hat er schon tausende Pläne, was er alles tun und machen will. Aber es ist wirklich bedauerlich, er war nicht nur für die Prätorianer ein guter Präfekt, sondern auch der beste, den man sich beim Cursus Publicus wünschen kann." Bisher ist auch Crassus so ein Präfekt, doch er würde sich erst noch beweißen müssen.


    Einen Augenblick ist Lucilla versucht, Furianus zu fragen, ob der Einbruch der Villa Flavia auch mit einem Drohbrief in Zusammenhang stand. Doch bisher hat sie nur von Avarus davon gehört und wenn die Sache offiziell wäre, dann stünde sie längst in der Acta Diurna. "Diese Einbruchserie geht schon recht lange, nicht wahr? Ich erinnere mich, dass wir schon vor einigen Ausgaben einmal darüber berichtet hatten. Aber dennoch scheinen die Cohortes Urbanae keine Spur zu finden. Hat man denn die Täter im Fall eurer Villa erwischen können?"

    "Um die Acta werde ich mich schon kümmern." Lucilla zwinkert ihm verschwörerisch zu. "Alle Artikel müssen an mir vorbei. Aber ich verstehe, was du meinst. Es ist nur so, weißt du," sie blickt ein wenig verschämt auf dem Tisch herum, auf der Suche nach einem Gegendstand, an dem man sich festhalten könnte. "Ich bin ja nun schon relativ... alt... also... in einem Alter eben, wo eine Frau längst verheiratet sein sollte. Sie sollte in der Casa ihres Mannes wohnen und sich um den Haushalt und die Kinder kümmern, oder vielleicht auch nur erst auf die Kinder freuen." Sie blickt wieder auf. "Aber der eigentliche Grund ist, dass wir nun schon so lange einander so nah und doch so fern sind. Die Casa Decima ist kein schlechter Ort zum Leben, wirklich nicht, aber alles dort erinnert mich nur noch daran, dass ich dort fort möchte, weil du nicht dort lebst. Und dann die Reise... wir haben so viel Zeit miteinander verbracht... und ich liebe dich trotzdem noch." Ein leichtes Schmunzeln legt sich auf ihre Lippen. "Trotzdem war es jeden Abend so schwer, mich doch wieder von dir trennen zu müssen. Ich wünsche mir einfach nur so sehr, dass das endet."


    Sie denkt über seine Worte bezüglich den Steuern und seines Standes nach. "Was stört dich denn daran, ein Plebeijer zu sein? Was ist der Adel schon noch, was Plebeijer nicht längst sind? In meiner Familie haben immer alle hart gearbeitet, das hat sie nach oben gebracht, nicht ihre Abstammung oder ihr Blut. Worauf könnte man mehr stolz sein, als auf das, was man aus eigener Kraft erreicht hat? Auf eine Familie mit einem langen Stammbaum? Der bringt dir auch nichts, außer einer Menge verschwendetes Pergament. Es gibt wichtigeres, als ein steuerfreies Konto. Im Endeffekt häufen wir unser Vermögen doch auch nur an, um es wieder auszugeben und uns mit schönen und angenehen Dingen zu umgeben. Allerdings habe ich lange für meine Mitgift gespart und solange du mich nicht geheirate hast möchte ich vermeiden, dass die Steuer sie wieder auffrisst."

    Lucillas Augen leuchten auf. "Wenn du wirklich guten Marmor willst, von feinster Struktur und hochwertiger Qualität, dann kann ich dir nur den Stein aus Caesarea empfehlen. Zufälligerweise besitze ich einen Anteil an einem dortigen Bruch und wenn der Stein auch nicht in Massen in Rom ankommt, die Qualität und die Exklusivität spricht für sich." Sie lächelt breit. "Denn dieser Marmor kommt nicht auf den freien Markt, er wird nur einem gewissen Klientel geboten. Ansonsten schwöre ich auf den italischen Marmor aus Pola. Und das nicht nur, weil mir auch hier einige Anteile eines Marmorbruchs gehören." :]


    Als Furianus auf die Pyramiden zu sprechen kommt, schüttelt sie bedauernd den Kopf. Zu gern hätte sie diese Bauwerke gesehen, ebenso wie die Stadt Alexandria, von welcher Mercator immer so geschwärmt hatte. "Nein, die Pyramiden haben wir leider nicht besucht. Eigentlich wollten wir noch eine Woche Erholung in Aegyptus anhängen, Avarus war eigens beim Imperator um die Erlaubnis einzuholen die Provinz zu betreten. Aber wie gesagt, vor Paraetonium sind wir nach Rom aufgebrochen. Es gab einiges, was hier gewartet hat, unter anderem haben wir vom Wechsel des Praefectus Praetorio in der Acta erfahren und nicht zuletzt vom Einbruch in die Casa Germanica."

    Jej, ist das schon ein ganzes Jahr her? Diesmal dann eben ohne Geschenk, aber dafür um so herzlicher:


    Herzlichen Glückwunsch! :)


    (Und neben den vielen Geschenken wünsch ich dir eine Säule zum Feiern! Ach, was sag ich eine... mindestens... wenn nicht noch mehr! ;) :D)

    Lucilla seufzt, lächelt daraufhin jedoch sanft. "Dann werde ich mich wohl weiterhin gedulden." Was bleibt ihr auch anderes übrig? Sie hätte nicht gedacht, dass das Heiraten so schwer sein würde, vor allem nicht, wenn man schon verlobt ist. "Hauptsache, du vergisst es nicht irgendwann." Sie schmunzelt leicht und greift zu ihrer Serviette um sich den Mund abzutupfen.


    "Sag mal, warst du schon wieder im Senat? Was passiert da mit den Steuern? Muss ich mir Sorgen um mein Vermögen machen?" Sie trinkt noch einen Schluck Wein und lehnt sich zurück. Hoffentlich würde die Nachspeise nicht mehr ganz so viel sein.

    Zum Glück hat sich bei Lucilla gerade eine ganz natürliche Pause in der Nahrungsaufnahme eingestellt - ihr Teller ist leer. So kann sie ohne weiteres direkt aufspringen, als sie Mattiacus Stimme hört und ihn zur Begrüßung umarmen. "Mattiacus, mein Lieblingscousin! Gerade noch vorhin haben wir von dir gesprochen. Wie war deine Reise? Wie ist es in Germania? Gab es eine große Hochzeitsfeier? Waren viele Gäste da? Was gab es zu Essen? Hast du eine Fackel vom Brautzug ergattern können? Wie geht es Meridius? Wie geht es Livianus und Magnus? Ist das Kind schon da und ist Valeria wohlauf? Hast du Hunger?"


    Lucilla schaut ihn erwartungsvoll grinsend an. "Du musst alles ganz genau erzählen!"

    "Das ist wahr, angekündigt war die Reise nicht, aber im Verborgenen," sie lacht leise. "Also so kann man es auch nicht bezeichnen. Ich habe zwar alle Tabellarii mit Ziel Süden angewiesen, nichts davon vorher verlauten zu lassen, aber spätestens mit unserem Eintreffen in Caesarea ist uns das Gerücht unserer Ankuft wohl immer einen halben Tag vorausgeeilt. Das war insofern nicht schlecht, als dass wir überall gut bewirtet wurden. Ein halber Tag reicht auch nicht, die Organisation eines halben Jahres oder auch nur eines Monats nachzuholen, wo also etwas im Argen war, da war es das auch bei unserer Ankunft noch."


    Die nächste Frage bringt sie etwas in Verlegenheit. Sie ist sich nicht sicher, was er meint. Zudem, als hätte sie auf Männer geachtet, hatte sie doch den einzig wahren selbst mitgebracht. "Du meinst die Einheimischen dort? Ich muss gestehen, aufgefallen wäre es mir nicht. Die meiste Zeit hatten wir eh Kontakt mit römischen Bürgern. Außerdem habe ich mehr auf andere Dinge geachtet. Die Frauen zum Beispiel tragen sehr ausgefallene Farben und Muster. Möglicherweise kommt diese Mode aus Aegyptus, leider konnte ich das nicht nachprüfen, da wir bevor wir Paraetonium erreicht haben die Reise beendet haben." Sie nippt an ihrem Becher und verschweigt, dass sie sich auf jeden Fall eingedeckt hat. Es braucht keine Mode aus Aegyptus zu sein, wenn es nicht freiwillig nach Rom kommt, dann würde Lucilla es eben selbst zur Mode machen. :]


    "Aber das ist wahrscheinlich nicht so dein Themengebiet, nicht wahr?" Sie erinnert sich, dass Furianus bei irgendeiner Redaktionssitzung einen Architekturkurs erwähnt hat. "Sehr interessant ist die Gegend auch in architektonischer Hinsicht. In Mauretania Caesariensis wird hochwertiger Marmor abgebaut und das meiste davon wird direkt im eigenen Land verbaut. Wenn man sich die dortigen Villen ansieht, dann kann man eher von Palästen sprechen. Die Zentren der Städte sind herrlich und in manchen Belangen übertreffen sie sogar Rom. Allerdings kann auch der ganze Marmor nicht darüber hinwegtäuschen, dass man fast am Ende der Welt wohnt." Sie zuckt mit den Schultern. "Ich zumindest wollte nicht dort wohnen."

    Lucilla grinst. "Oh, das erklärt natürlich manches." Sie zwinkert ihm zu, zieht die letzte Traube von ihrem Obstspieß und lässt sie in ihrem Mund verschwinden.


    "Die Reise war recht anstrengend. Die Hitze in Africa ist sogar noch schlimmer als hier, auch wenn es kaum zu glauben ist. Allerdings haben sich die Mühen gelohnt, wir konnten einige Abläufe in den Mansiones verbessern. Das Problem dort sind einfach die weiten Flächen, auf denen kein Mensch lebt, so etwas ist einem durchgehenden Netz von Poststationen natürlich nicht gerade zuträglich. So weit entfernt von Rom schleicht sich auch gerne mal Nachlässigkeit in die Arbeitsabläufe, einen Stationarius hat der Legatus sogar direkt entlassen. Allerdings gab es auch viele gut laufende Stationen und alles in allem muss es einen nicht wundern, wenn auch die Post aus den Provinzen in Rom ankommt." Lucilla betrachtet einen Moment verlegen das Holzstäbchen in ihrer Hand. So genau interessiert Furianus das Postwesen sicher gar nicht.


    Sie blickt wieder auf und redet munter weiter. Wenn sie das Thema schnell wechselt, dann fällt es Furianus sicher gar nicht auf. "Die Reise an sich war nicht nur anstrengend, sondern auch sehr beeindruckend. Ich war zuvor noch nie in Africa, daher habe ich natürlich ständig Neues entdecken können. Und obwohl sich an der Küste von Africa proconsularis das Bild von Sand, Steinen und Meer immer wieder und wieder wiederholt, so ist doch jeder Weg faszinierend anders. Außerdem sind die Märkte natürlich nicht zu verachten. Klein, aber fein." Sie lächelt verschmitzt.

    Nach dem Spargel widmet sich Lucilla wieder dem Fleisch und nickt nur zustimmend zu Avarus Worten bezüglich ihres Vorgesetzten. Sie kann sich noch gut an Hungis Freude darüber erinnern, als Avarus im Cursus Honorum aktiv war und er selbst die Versandlisten in Empfang nehmen durfte. Lucilla glaubt, dass er keine einzige Zeile davon angesehen hat, aber bei ihrem Verantwortungsbewusstsein war das ja eh nicht nötig.


    Bei den Worten über die Hochzeit muss sie aber vehement den Kopf schütteln und abwinken. "Nein, nein, also wenn wir nicht heute noch heiraten, dann muss es schon eine große Hochzeit sein. Du bist immerhin nicht irgendjemand und ich bin... bin dann die Frau von nicht irgendjemand, da müssen wir schon ein bisschen was auffahren." Verträumt schaut sie zum Sonnendach hoch, genau zu der Stelle, an der die Sonne als runder Kreis zu erkennen ist. "So wie bei Hungi und Livia... das war eine tolle Hochzeit! Livia sah so schön aus in der Tunica Recta mit der gelbroten Palla Galbeata und dem roten Schleier." Sie seufzt. Darüber hinaus fällt ihr ein, dass sie mit Livia ja noch wegen der Pronuba-Sache reden wollte, was dazu führt, dass sie gleich nochmal seufzt.


    "Allein wenn die Familien kommen wird es ja schon ein großes Fest. Dann noch die Bekannten und Freunde dazu, da wirst du nicht verhindern können, dass das einen kleinen Rahmen sprengt." Sie schiebt den letzten Bissen Taube in den Mund.

    Lucilla ist eine der ersten, die pflichtbewusst ihre Zweige opfern und damit auch eine der ersten, die hinterher schnell zu etwas zu Essen und vorallem zu einem Getränk kommen. Das Opferfleisch lässt sie vorerst links liegen, da es ihr dafür noch zu heiß ist. Ausgerüstet mit einem Becher Wasser mit einem Spritzer Wein in der einen und einem Obstspieß in der anderen wandert sie ein bisschen über das Marsfeld um zu sehen, ob sie jemand kennt, mit dem sich ein Plausch lohnen würde.


    Irgendwann sieht sie Furianus zwischen den Feiernden. Sie kennt ihn nicht näher, nur von den Redaktionssitzungen der Acta Diurna, also wird es Zeit, ihn mal etwas näher in Augenschein zu nehmen. Dass er sich als Patrizier an so einem volksnahen Fest wie den Neptunalia sehen lässt, spricht ja schonmal für ihn. Sie geht also lächelnd auf ihn zu.


    "Salve Flavius Furianus! Du recherchierst doch nicht etwa für einen Artikel in der Acta? Soweit ich weiß haben wir extra einen freien Redakteur abgestellt um über die Neptunalia zu berichten." Da sie schonmal am Reden ist, fährt sie auch gleich weiter fort. "Ein Glück ist das Opfer gut verlaufen, etwas Regen in den nächsten Tagen könnte wirklich nicht schaden."

    Lucillas pickt den Spargel aus dem Gemüse heraus und genießt jeden Bissen davon. Zwischen Gemüse und Fleisch wischt sie sich mit dem Handrücken über die Stirn, bei dem Wetter treibt einem das warme Essen tatsächlich die Hitze aus.


    "Das ist doch gut. Oder nicht? Wenn er es so hält wie Hungi... Hungaricus..." Etwas Röte steigt ihr in die Wangen und sie fächelt sich mit der Hand Luft zu. "Ist das heiß. Also, was ich sagen wollte, wenn Crassus dir bei der Organisation des Cursus Publicus freie Hand lässt, dann wird sich ja für uns nichts ändern. Der Stationarius, den du mir geschickt hast, macht sich übrigens sehr gut. Mal sehen, wie es weitergeht, aber vielleicht könnte er irgendwann das Officum übernehmen, damit ich dich endlich heiraten kann." Sie grinst hintergründig und isst noch etwas Spargel. Der Gedanke an die Hochzeit erscheint ihr mit einem Mal enorm wichtig, denn auch wenn die Sehnsucht endlich richtig mit Avarus vereint zu sein sowieso jeden Tag in ihr wächst, im Augenblick verdrängt sie jeden anderen Gedanken.


    Sie zuckt lächelnd mit den Schultern. "Oder du heiratest mich einfach gleich, Cursus Publicus hin oder her. Unser Leben bestimmt immerhin unsere Arbeit und nicht umgekehrt. Wir könnten es machen wie bei der Verlobung. Heute heiraten und morgen schicken wir die Briefe." Sie kichert leise.

    Lucilla zuckt die Schultern. "Du hast doch gehört, dass sie von der Basilica gefallen sind." antwortet sie ihm völlig ernsthaft und beißt voller Genuss in das zarte Taubenfleisch. "Wirklich fein. Außerdem gibt es sowieso zu viele Tauben in Rom." Sie probiert den Wein und befindet ihn für gut, auch wenn sie nicht wirklich viel Ahnung von Wein hat.


    "Da fällt mir ein, ich sollte Pollux darauf hinweisen, dass ich hier in Italia auch einen Hühnerhof habe. Von meinem Hof in Tarraco hat er immer Hendln und Eier für die Gladiatorenschule gekauft. Du kannst dir gar nicht vorstellen, was für einen enormen Bedarf an Eiern die haben. Möglicherweise könnte ich ihm auch Hähne für die Kämpfe bieten. Immerhin sind es gallische Hühner." Ein paar Spargelspitzen finden den Weg in Lucillas Mund und sie verdreht genießerisch die Augen. "Mhmm... bei Großtante Drusilla gab es an besonderen Tagen auch Spargel. Ihre Köchin hat ihn so zart zubereitet, dass er im Mund zerfallen ist." Die Grütze lässt Lucilla nach wenigen Löffeln links liegen, das macht nur dick.


    "Hast du eigentlich schon mit Crassus gesprochen?" fragt sie ganz beiläufig. Wenn sie jetzt auf den Cursus Publicus zu sprechen kommen, dann könnten sie das Essen hinterher als Geschäftsessen absetzen. :D