"Oh, ja, ich liebe das Militär!" antwortet Lucilla so übertrieben, dass Maior und Mattiacus regelrecht in Ironie baden können und selbst ein Außenstehender bemerken würde, dass es absolut nicht der Fall ist.
"Aber du hast Glück, mein Lieblingscousin. Ich habe längst aufgegeben in dieser Familie zu versuchen irgendjemandem etwas auszureden." Sie zuckt mit den Schultern. "Ich kenne den Decima-Sturkopf, ich selbst bin ein gutes Beispiel, aber ihr seid alle keinen Deut besser. Ich habe zwar immer gedacht, du gehörst zu dem Teil der Familie, der sich lieber dem Geist widmet und sich nicht im Militär etwas beweisen muss, aber wenn du glaubst, dass dir etwas verborgen bleibt, wenn du nicht Soldat warst, dann geh. Du tust es ja doch."
Obwohl sich Lucilla zu einem Lächeln zwingt bleibt womöglich die Enttäuschung in ihrem Blick nicht verborgen. Sie hat sich längst an die immerwährende unterschwellige Sorge um ihre Brüder und Cousins bei den Truppen des Imperiums gewöhnt und doch würde sie sich niemals mit dieser Situation zufrieden geben. Ihre eigene Familie und diejenigen, die der ihren nahe stehen, haben bereits genug Blut für das Imperium gegeben, fähige Köpfe wie Maior, Mattiacus und Martinus beweißen schließlich, dass die Decima auch auf anderen Gebieten etwas für das Reich leisten können. Doch sie weiß selbst, wie sinnlos es ist, auf ihre Brüder und Cousins einzureden, sie würden ihre Sorge niemals verstehen und selbst die Erinnerung an diejenigen, welche die Truppen nie mehr losgelassen haben, scheint bei ihnen nur noch mehr Entschlossenheit herauf zu beschwören.
"Vielleicht sollte ich dafür sorgen, dass du nicht gewählt wirst. Dann wirst du nicht Senator und gehst nicht ins Militär." Ihr scherzhafter Tonfall wird von einer leichten Spur Trotz durchzogen.