Beiträge von Decima Lucilla

    Es fällt Lucilla schwer, seinem Blick Stand zu halten. Es scheint, als würde er mit Leib und Seele sein Amt ausfüllen und als könnte ihn nichteinmal der Umstand, dass sie als Ausgleich bald tagtäglich in seiner Casa ein und ausgehen würde, darüber trösten, sie als Praefecta zu verlieren. "Der Cursus Publicus hat noch jeden Beamten zum wahren Postmeister gemacht." wiederholt sie seine eigenen Worte und lächelt sanft. "Was er jetzt noch nicht weiß, das wird er lernen und er würde es nicht lernen, so lange ich noch vor seiner Nase sitzen würde. Gib ihm eine Chance, so wie du es bisher schon bei jedem getan hast, er wird den Cursus Publicus sicher nicht entäuschen."


    Sie atmet tief durch. "Was mit Hispania passieren soll weiß ich auch nicht. Wie sind die Versandzahlen und Einnahmen? Von den Tabellarii hört man nur immer, dass es kaum Arbeit gibt und sie ganz gut alleine zurecht kommen. Allerdings ist das auf Dauer keine Lösung, vielleicht sollte man die Aufgaben des Cursus Publicus der örtlichen Verwaltung angliedern, wenn es eh so wenig ist." Ein hintergründiges Lächeln überzieht ihr Gesicht. "Wenn du nach Hispania reisen musst und wenn ich nicht mehr hier durch meine Arbeit gebunden wäre, dann könnte ich dich begleiten. Wenn ich demnächst so viel freie Zeit habe, dann wollte ich eh vielleicht mal eine Verwandtschaftsbesuchs-Rundreise einplanen. Aber das geht natürlich nur, wenn ich nicht mehr hier als Praefecta Vehiculorum gebraucht werde." :]

    "Es ist der Legatus Augusti Cursu Publico Germanicus Avarus." Sie lächelt verschmitzt. "Meinen Posten hatte ich allerdings schon, bevor wir uns kennen lernten, nicht, dass du auf falsche Gedanken kommst."


    Es scheint ihr eine Ewigkeit her, dass Avarus zum ersten Mal in ihr Officium kam - ohne Ankündigung und sogar ohne Anklopfen. Ein Überraschungs-Kontrollbesuch des LACP war das gewesen. Und doch musste erst noch so viel Zeit vergehen, musste noch so viel geschehen, bis sie nun endlich heiraten würden. Ein kleiner Stich trifft Lucilla ins Herz als sie daran denkt, dass sie im Grund ihr Glück auf dem Tod von Avarus erster Ehefrau und auf dem Unglück von Crassus aufbaut.


    Sie wischt diese Gedanken bei Seite, doch ihr Lächeln scheint ein wenig getrübt. "Ich werde darauf zurückkommen, wenn du faltig bist. Denn ich werde das ganz sicher nicht, ich habe einen Sklaven, der sich ausgezeichnet mit Masken und Peelings auskennt und dies zu verhindern wissen wird." :D

    Zitat

    Original von Caius Sergius Curio
    Ja, mit dir... Ich änderte ein klein wenig meine Sitzposition, ehe ich fortfuhr. Wieso willst du das Amt des Praefectus Vehiculorum ablegen? Ich mein, es ist nicht schlecht bezahlt, die Mitarbeiter sind nett. Natürlich hat man eine große Verantwortung, aber dennoch...
    INteressiert blickte ich ihr wieder in die Augen und wartete gespannt auf eine Antwort. Nicht, dass es noch einen Haken gab, den ich übersehen oder man geschickt vertuscht hatte.


    Nun hat er es doch noch geschafft, dass Lucilla seufzt. "Ich kann dir gar nicht sagen, wie schwer mir das fällt. Aber eine Frau sollte nicht auf Dauer in einem Officium sitzen. Als ich hiermit angefangen habe in Hispania, da wollte ich meiner Familie, vor allem meinem Bruder nicht mehr auf dem Sesterzenbeutel liegen. Ich wollte meinen eigenen Beitrag leisten und vielleicht auch ein wenig dem Haushalt entfliehen, in dem es für mich eh nichts zu tun gab. Aber nun..."


    Ein Lächeln findet zurück in ihr Gesicht. "Nun werde ich bald heiraten und dann wird es einen Ehemann geben, für den ich da sein möchte, einen Haushalt, den ich führen werde und irgendwann dann auch eine komplette Familie. Für Männer mag dieses Amt ein Sprungbrett sein - Petronius Varus ist nun Quaestor, Pompeius Trimalchio ist es schon gewesen - aber für Frauen ist es die Endstation der Karriere. Danach kommt nur noch die Familie und bei mir ist es nun eben so weit." Aus ihrem Lächeln wird ein Grinsen. "Wird auch wirklich langsam Zeit, jünger werden wir ja alle nicht." :]

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    Original von Iunia Attica
    "In Ordnung" Der Scriba kramt seinen Geldbeutel hervor und zählt die Münzen ab. Mit den Worten "Hier bitte" reicht er sie Lucilla.


    Lucilla nimmt auch die Sesterzen entgegen und nickt freundlich. "Der Brief wird sich noch heute auf den Weg machen. Kann ich sonst noch etwas für dich tun?"

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    Original von Sextus Germanicus Sollianus
    Er erwiederte ihr Lächeln. "Die Freude ist ganz meinerseits, Decima Lucilla und ich werde alle Grüße ausrichten, die Du gerne ausgerichtet haben möchtest." Er zwinkerte schelmisch. "Dein Wunsch sei mir Befehl."


    Ein verschmitztes Blitzen funkelt in Lucillas Augen auf. "Oh, es scheint mir fast, als hätte ich jetzt schon alle Germanicusse fest in meiner Hand und dabei habe ich noch nichteinmal die Herrschaft über die Casa übernommen." Ihr Grinsen wird immer breiter und endet in einem Kichern. "Du solltest nun wirklich besser gehen, bevor ich mich noch dazu hinreißen lasse, dir meine wahren Pläne über die Germanica-Herrschaft zu offenbaren."

    Nach der Begrüßung des Decimus weist Lucilla die Sklaven an, ihm nochmal etwas warmes zum Essen zu bereiten und widmet sich dann wieder den Trauben. Da sie an diesem Abend bereits einmal festgestellt hat, dass sie von Politik nicht viel versteht, begnügt sie sich damit zuzuhören und darüber nachzudenken, in welcher verwandtschaftlichen Beziehung Philippus zu ihr steht. Irgendwie über ihre Großväter muss es sein, doch ganz sicher ist sich Lucilla nicht. Sie widmet sich also doch wieder ganz dem Zuhören und Traubenessen und denkt darüber nach, dass es nicht schlecht wäre, einen Decimus im Senat zu haben. Zwar sind Meridius und Livianus im Grunde genommen Teil dieses Gremiums, doch so oft, wie die beiden sich in Rom blicken lassen würde Lucilla im Ernstfall mit ihrem Anliegen lieber zu einem anderen Senator ihres Vertauens gehen.

    "Das denke ich auch," lächelt Lucilla und wirft dann einen Blick auf den Stapel Arbeit der noch vor ihr liegt. Zu gerne lässt sie sich in letzter Zeit davon ablenken. "Es hat mich sehr gefreut, dich kennen zu lernen, Germanicus Sollianus. Wenn du deinen Cousin Sedulus siehst, dann Richte ihm bitte Grüße aus."

    Sie überlegt kurz, schüttelt dann aber den Kopf. "Nein, danke. Ich werde ihn eh aufsuchen müssen, wenn er wieder da ist. Dienstlich natürlich." Sie grinst. "Und privat wird er sich schon melden, wenn er mich wieder sehen möchte."

    Zitat

    Original von Iunia Attica
    Ein Scriba klopft kurz an und betritt dann das Officium. Im ersten Moment schaut er sich suchend nach dem richtigen Ansprechpartner um.


    "Salve, dieser Brief soll als Eilbrief verschickt werden."


    "Salve." lächelt Lucilla freundlich und nimmt den Brief entgegen. "Ein Eilbrief macht zwanzig Sesterzen."



    Sim-Off:

    WiSim: Konto 1225, Curus Publicus.

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    Original von Caius Sergius Curio
    Es freut mich sehr, dass mir das Amt das Praefectus Vehiculorum anvertraut wird und es macht mich ein klein wenig Stolz, aber natürlich weiß ich auch, was es für eine Verantwortung mit sich trägt.
    Ich nickte einmal kurz, etwas, was in diesem Officium wirklich zur Gewohnheit werden sollte, bevor ich weitersprach.
    Aber eine Frage habe ich doch ... sie hat nichts wirklich mit hier dem Amt zu tun, eher mit dir. Gespannt schaute ich Lucilla an und wartete auf ihre Reaktion.


    "Mit mir?" Sie blickt etwas unsicher zurück. "Nun dann frag einfach frei heraus. Die Antwort kann ich dir höchstens verwehren, wenn ich die Frage kenne." Und schon legt sich wieder ein Lächeln über ihr Gesicht.

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    Original von Sextus Germanicus Sollianus
    Er lachte leicht. "Ich danke Dir," meinte er und zwinkerte ihr zu. "Nein, ich denke eine Wertkarte würde momentan auch mein Budget überschreiten. Ich habe zwar noch etwas in der Hinterhand als Erbmasse meiner Eltern, aber da muss man ja nicht unbedingt ran, ne?" Er grinste spitzbübisch und meinte dann nachdenklich. "Ich habe gehört, er seit heute oder gestern angekommen, oder war es erwartet worden?" Nachdenklich kratzte er sich das Kinn. "Naja, jedenfalls hab ich ihn noch nicht gesehen, falls ich ihn nach all den Jahren überhaupt noch wiedererkennen würde," meinte er und zeigte tatsächlich ein klein wenig Verlegenheit, ein seltener Anblick seinerseits.


    Lucilla verkneift sich ein 'Er sieht immer noch sehr gut aus.' und lächelt nur. "So viele Leute wohnen zur Zeit meines Wissens nach nicht in der Casa Germanica. Avarus Sohn Reverus, aber der ist... naja, etwas jünger eben. Ach, und ich glaube Sedulus Sohn ist auch eingezogen, aber der ist auch... ähm, jünger." Das hört sich nun fast so an, als wäre Avarus der alte Herr des Hauses. Aber da ist eben nicht dran zu rütteln. :]


    Sie grinst breit. "Naja, keine Sorge, er wird sich dir schon vorstellen, wenn er dich auf einer Kline in seinem Atrium erwischt."

    Lucilla kann sich das Schmunzeln nicht verkneifen, als Avarus die Vorzüge eines Kamels erwähnt. Vielleicht sollte sie sich auf den Mercatus erkundigen, was so ein Kamel kostet und es als kleines Hochzeitsgeschenk ins Auge fassen.


    Sie hört seinen Ausführungen über die Situation in Germania zu und nickt ab und an. Als der Becher vor ihr steht, lächelt sie. "Ja, bitte. Wasser, mit einem Schuss Wein. Ach, andererseits, ruhig etwas mehr Wein, wenn der Kaiser schon zahlt." Wenn sie dieses Officium verlässt würde sie eh nicht mehr im Dienst sein.


    "Also, der Stationarius Sergius Curio macht sich sehr gut. Ich habe noch keine Beschwerden erhalten und die Scribae und Tabellarii sind sehr zufrieden mit seiner Arbeitsweise. Er ist auch einer der Gründe, warum ich hier bin. Ich möchte dir vorschlagen, ihn zum Praefectus Vehiculorum zu befördern." Sie schluckt schwer und merkt, wie ihre Kehle ganz trocken wird. "Denn der andere Grund, weshalb ich hier bin ist der, dass ich dich darum bitten möchte, meine Kündigung hiermit zu akzeptieren." Nun ist es raus. Eigentlich ist es gar nicht so schwer gewesen, doch Lucilla wird es trotzdem etwas schwer, wenn sie an die nächsten Tage denkt.

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    Original von Caius Sergius Curio
    Ich ließ mir ihre Worte ein paar Mal durch den Kopf gehen, ehe ich wirklich begriff, was sie meinte. Musste ich mich auf den Weg hierher noch zusammenreißen, niemanden darauf anzusprechen, dass ich natürlich dieses Amt übernehmen wollte, fiel es mir jetzt doch umso schwerer, darüber zu reden. "Ob ich dazu bereit bin ... ich denke schon. Wenn ich mir dann hier noch ein wenig einarbeiten würde, bin ich mir sicher, dass es dann ebenso zügig von der Hand geht, wie als Stationarius. Naja, vielleicht nicht ganz so einfach, denn als Praefectus Vehiculorum hat man schließlich eine viel größere Verantwortung..." Ich machte eine kurze Pause, in der mir ein paar Worte überlegte. "Ich denke aber, dass ich dazu bereit wäre." Einfache Worte, mit einem großen Gewicht.


    "Gut," lächelt Lucilla. "Wenn es soweit ist, wird dich zwar sowieso keiner fragen, zumindest war das bisher nie der Fall, aber besser ist es allemal. Der Legatus Augusti Cursu Publico befindet sich auf einer Dienstreise in Germania, doch sobald er wieder in Rom ist, werde ich meinen Posten hier kündigen." Sie blickt Curio lächelnd an. "Und ich möchte ihm gerne dich als meinen Nachfolger nahe legen. Du hattest dich immerhin schon damals auf die Anzeige in der Acta Diurna gemeldet und ich denke, du hast genug Erfahrung gesammelt. Alles, was du weiter wissen musst, wirst du erst im täglichen Officiumsdienst lernen."

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    Original von Sextus Germanicus Sollianus
    Er dachte einen Augenblick nach und nickte. "Na gut, warum nicht. Fünf Sesterzen sind dann ja nciht so viel, als dass ich es mir nicht doch leisten könnte, selbst wenn der Brief nicht ankommt." Sein Blick traf wieder ihren, "Was ich nicht hoffen will," zwinkerte er. Dann aber legte er ihr den Brief und das Geld hin.


    "Ich werde den Tabellarius persönlich instruieren." grinst Lucilla und nimmt den Brief und das Geld entgegen. "Kann ich denn sonst noch etwas für dich tun? Mhm, eine Wertkarte wolltest du ja nicht. Viel mehr bieten wir dann auch gar nicht." Sie blickt auf den Brief, dann wieder auf. "Sag mal, du warst doch sicher schon in der Casa Germanica, oder? Ist Avarus schon wieder aus Germania zurück?"



    Sim-Off:

    WiSim Konto 1225, Cursus Publicus. :)

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    Original von Marcus Decimus Mattiacus
    "Wie geht es eigentlich deinem Gemahl, Lucilla? Ich hoffe doch gut."


    Lucilla nickt und schluckt eine Traube hinunter. "Ich glaube schon." Sie grinst. "Er ist schon wieder im Auftrag des Cursus Publicus auf dem Weg nach Germania. Wenn ich mal nicht mehr arbeite, dann werde ich ihn auf all seinen Reisen begleiten. Ihr werdet sehen, dann komme ich mehr im Imperium herum, als je ein Decima zuvor."


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    Original von Lucius Decimus Philippus
    Kurz räusperte sich Philippus, bevor er anfing zu reden. Salve ... Das war es auch schon.


    In diesem Augenblick betritt ein Mann das Triclinium und grüßt. Da die Situation sehr an diejenige in ihrem Officium erinnert, blickt Lucilla ganz automatisch auf, lächelt und grüßt zurück. "Salve!" Ihr Blick bleibt an dem ihr Unbekannten hängen und wird recht fragend. Da auch der Sklave keine Anstalten macht, den Besucher vorzustellen, geht sie davon aus, dass er Mattiacus oder Maior bekannt ist.

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    Original von Caius Sergius Curio
    Ich neigte den Kopf leicht zur Seite und dachte ein wenig über ihre Frage nach. Tja, bisher war ich clever genug, auch alle Beschwerdebriefe gegen mich verschwinden zu lassen ... Nein, Scherz beiseite. Bisher kam noch keine Beschwerde, dass irgendetwas schief gelaufen sein und ich denke, ich habe mich gut eingearbeitet. Es ist zwar doch ein weinig komplexer, als es auf den ersten Augenblick aussah, aber ich hatte ich hatte ja am Anfang ein paar fleißige Mitarbeiter, die mir geholfen haben. Sie sind wirklich alle sehr freundlich und ich bin erstaunt, wie reibungslos, es hier doch meist abgeht ... Die Betonung lag auf meist, denn nicht immer war alles problemlos, aber noch haben wir alle Probleme gemeistert bekommen. Was soll ich sagen? Die Briefe und das Geld kommen an, soweit doch ganz gut, oder?


    Lucilla lacht fröhlich auf seinen Scherz hin. "Oh, nur keine Sorge. Beschwerdebriefe gehen immer direkt an den nächsten Vorgesetzten, in deinem Fall also an mich. Aber du hast Glück, mir ist noch nichts Negatives über dich zu Ohren gekommen. Im Gegenteil, von den Scribae und Tabellarii erreicht mich nur Lob. Und von den Kunden, naja, von denen kommen höchstens Beschwerden und wenn diese ausbleiben, dann heißt das schon, dass alles in Ordnung ist."


    Sie mustert ihn und lehnt sich zurück. "Glaubst du, du wärst auch schon dazu bereit, dieses Officium hier zu übernehmen? Es ist natürlich noch einiges mehr an Arbeit, der Praefectus Vehiculorum ist immerhin für die gesamte Provinz zuständig. Aber alles in Allem unterscheidet es sich nicht mehr sehr viel von der Arbeit eines Stationarius. Solche Dinge wie die Verwaltung der Mansio zum Beispiel fallen ganz weg."

    Zitat

    Original von Sextus Germanicus Sollianus
    Irgendwie tat sie ihm nun langsam leid, wie sie so verlegen war. Also lächelte er sie nur freundlich an. "Ich danke Dir für diese Information, vielleicht werde ich darauf einmal zurück kommen, aber zunächst sind wohl andere Dinge wichtiger." Er gab ihr ein wenig Zeit um wieder ein wenig zu sich zu kommen und meinte dann. "Ja, der Brief. Mhm, moment." Er suchte ihn heraus. "Du weisst nicht zufälligerweise, ob mein Bruder Corvus noch in der II. in Mogontiacum dient? Nicht, dass ich ih umsonst verschicke."


    "Puh." Lucilla versucht sich daran zu erinnern, ob Avarus jemals etwas über einen Corvus erzählt hat. Wenn dieser der Bruder von Sollianus ist und Sollianus der Cousin von Avarus, dann müsste Corvus auch der Cousin von Avarus sein. Es scheint ihr so, als müsste das derjenige sein, der mit Aelia verlobt ist, aber diese ist Comes von Germania Inferior und lebt in Colonia Claudia Ara Agrippinensium, was ja recht weit von Mogontiacum wäre und somit nicht zu einem Corvus bei der Legio II passen würde.


    "Es tut mir leid, aber ich habe keine Ahnung. Die Verwandtschaftsbeziehungen bei den Germanica sind mir noch ein Rätstel. Wir haben es leider bisher auch noch nicht geschafft, endlich einmal nach Mogontiacum zu reisen, so dass ich die dortigen Germanica kennen lernen kann. Aber wenn du den vollen Namen angibst, dann weiß vielleicht am Ende die Legio II wo er hin ist, falls er nicht mehr in der Legio sein sollte, oder der Brief wird dann einfach an die Germanica in Mogontiacum weiter geleitet. Der Cursus Publicus ist auch in solchen Fällen immer um eine korrekte Zustellung bemüht."

    "Mein Spionagenetzwerk ist eben fast so gut wie das meines Bruders." Lucilla lächelt verlegen. "Nein, keine Sorge. Es war nur ein Tabellarius, welcher dich von der letzten Mansio aus überholt hat und mir die gute Neuigkeit gestern im Vertrauen geflüstert hat. Da dachte ich mir, bevor du zur nächsten Reise aufbrichst, packe ich die Gelegenheit beim Schopf."


    Sie wartet, bis die Scribae aus dem Raum sind und setzt sich dann, noch immer ein wenig nervös, als sie Avarus Blick auf sich spürt. "Wie war die Reise? Hast du mit Trimalcho gesprochen? Was wird er jetzt tun? Und was hälst du von der Neuen? Meinst du sie schafft das?" Alles scheint ihr im Augenblick besser, als das eigentliche Thema anzusprechen.

    Lucilla kommt vor dem Officium zum Stehen und bemerkt, wie unsinnigerweise nervös sie ist. Dabei gibt es dafür gar keinen Grund. Der Mann, den sie um ihre Entlassung bitten will, ist ihr Verlobter und dazu will sie nur um eine Entlassung bitten, die ihrers Wissens nach noch nie irgendwo irgendwem verweigert worden wäre. Müsste man zum Kaiser gehen wäre das vielleicht etwas anderes, aber selbst der Kaiser sollte ja ab und zu gnädig gestimmt sein und Entlassungen zulassen, also warum sollte der Legatus Augusti Cursu Publico - ihr Verlobter - das nicht?


    Möglicherweise rührt ihre Unsicherheit von dem Umstand, dass sie nach sehr langer Zeit den Cursus Publicus verlassen würde. Seit sie in Tarraco das Officium des Praefectus Vehiculorum betreten hatte, hat sie sich fast ausschließlich über dieses Amt definiert. Die Arbeit hatte ihrem Leben im Warten auf den Ehemann einen Sinn gegeben. Nun ist der Ehemann gefunden, also bräuchte sie auch keine Arbeit mehr. Oder so ähnlich.


    Lucilla seufzt und klopft leise an die Tür. Dann noch einmal etwas lauter.