Beiträge von Decima Lucilla

    Was? Wer? Wo? Wie? Augenblicklich schießt Lucilla die Röte in die Wangen und sie spürt die unsägliche Hitze im Gesicht. So war das nicht geplant. Sie würde keinen Ton herausbringen. Was, wenn der Kaiser wieder glaubt, dass sie ihn belehren will? Lucilla zieht durch die Nase tief Luft ein. Sie müsste jetzt ruhig bleiben. Kein falsches Wort. Keine falsche Bewegung. Bloß nicht anfangen zu stammeln.


    Sie will schon tapfer anfangen, ihre Frage zu stellen, da bemerkt sie, dass sie diese vergessen hat. Panisch kramt sie in ihren Gedanken nach der Frage, doch alle Fragen sind auf einmal wie weggeweht. Einige endlos lange, endlos unangenehme Sekunden blickt Lucilla mit großen Augen zum Kaiser.


    "Unsere Leser würde sicherlich interessieren..." beginnt sie, "... wie ein ganz normaler Tag im Leben ihres Kaisers aussieht."

    Ein Adrenalinstoß jagd den nächsten und durch Lucillas Kopf rattern alle möglichen Fragen, denn als Auctrix P.P.A. sollte ihr schon etwas einfallen. Natürlich gäbe es eine Menge, was Lucilla den Kaiser nur zu gerne mal fragen würde, zum Beispiel, was er zum Frühstück isst, welche Essenzen er am liebsten in seinem Badewasser hat oder auch wieviele Sklaven sich um seine Garderobe kümmern. Doch genau aus diesem Grund verwirft sie die Hälfte dieser Fragen sofort, die andere Hälfte klassifiziert sie als für die Leserschaft der Acta Diurna uninteressant.


    Nein, es muss schon eine außergewöhliche Frage sein. Endlich fällt ihr noch etwas ein. Sie beugt sich langsam, unauffällig zu Livia vor und flüstert leise, sehr leise: "Wie seine Pläne bezüglich der Entwicklung des Imperium Romanum in diesem Jahr aussehen. Ob es eher militärische Aktionen zur Ausweitung des Reiches geben wird, oder ob er sich eher auf die wirtschaftliche und innerpolitische Stabilität konzentrieren wird."

    "Das ist doch gar nicht wahr. Er ist vielleicht einer, aber ich ganz sicher nicht." 8) Lucilla grinst und zieht dann ihren Mantel etwas enger. "Ich weiß ja nicht, wie es euch geht, aber ich finde es doch noch etwas zu kühl, um hier herumzustehen. Lasst uns ein wenig gehen."


    Ohne Widerrede zu dulden, sie würde ihren Sturkopf ja doch durchsetzen, hakt sich Lucilla bei beiden unter um zusätzlich an jeder Seite von Körperwärme zu profitieren.


    "Wusstest du, dass ich eine Audienz beim Kaiser hatte?" fragt sie Livianus. "Also nicht nur ich, die ganze Acta Diurna war geladen. Du kannst dir sicherlich vorstellen, wie aufgeregt ich war!"

    Lucilla entfleucht ein leises Seufzen bei dem Anblick. Der Stein, der ihr dabei vom Herzen fällt, den kann keiner der anderen übertreffen. 8) Sie lächelt zufrieden und tritt auf die beiden zu. "Ich werde schon dafür sorgen, dass du deine Zunge im Zaum hältst. Ich mag mir schließlich nicht immer Gedanken machen müssen, ob du am Abend wenn du nach Hause kommst noch deinen Kopf auf den Schultern trägst."


    Sie blickt Livianus traurig an. "Und Meridius wird schon selber dafür sorgen müssen, dass er den Felsbrocken wegräumt, wenn er wert auf seine Schwester legt. Er hat mir noch nichteinmal eine Nachricht zukommen lassen. Bei allem, was passiert ist, dass er nichteinmal das noch für nötig erachtet." Sie schüttelt den Kopf. "Aber lassen wir das."

    Zitat

    Original von Iulia Venusia
    "Salve Lucilla! Na, alles klar bei dir? Hier, ich hab da was für dich..." sagte ich und reichte ihr den Brief, während ich mich auch schon in den Sessel plumpsen ließ.


    "Salve Venusia!" grüßt Lucilla die Tabellaria freundlich. "Für mich? Oh." Sie nimmt den Brief entgegen und wundert sich, wer ihr Post in ihr Officium schickt.


    "Wie geht es dir, und wie geht es dem Cursus Publicus in Hispania? Und wie geht es vor allem Hispania?" Voller unstillbarer Neugier öffnet Lucilla den Brief direkt und überfliegt ihn schnell, noch bevor Venusia antworten kann. Sie lächelt, dann hebt sie die Augenbrauen, schließlich lächelt sie wieder und schaut Venusia nun doch wieder neugierig an.

    Zitat

    Original von Ivomagus Archias
    "Salve, Praefecta" sagte er. "Ich bin wieder da. Heute schlafe ich mich ersteinmal aus... und morgen vielleicht auch. Dann stehe ich wieder zur Verfügung."


    Er blieb kurz stehen, schüttelte den Kopf und drehte sich wieder zur Praefecta um. "Also Germania ist..." 'fast wie Rom' hätte er beinahe gesagt, hielt sich damit jedoch zurück und sagte stattdessen "... ist einfach 'herrlich'" Seine trübe Mine verriet jedoch, dass er das genaue Gegenteil meinte.


    "Salve Archias!" Lucilla blickt den Tabellarius lächelnd, aber dennoch besorgt an. Vielleicht hätte sie ihn nicht direkt nach der ersten Reise gleich wieder weiter schicken sollen. Vor allem nicht direkt nach Germania, diese Route ist einfach nur etwas für die ganz Harten, so wie Celeripes. :]


    "Nimm dir morgen und übermorgen frei. Falls einer der anderen Tabellarii etwas sagt, dann sag ihm, es geht in Ordnung und wenn er etwas dagegen hat, dann möge er zu mir kommen." Sie zwinkert Archias zu und überlegt in Gedanken, dass sie ja mit Rufus noch wegen ihrer Reise sprechen müsste. Oder vielleicht besser mit Celeripes.


    "An Germania wirst du dich noch gewöhnen, die meiste Post geht mittlerweile zwischen den Legionslagern und Rom hin- und her."



    /edit: Zitat hinzugefügt

    Lucilla ist indessen bei den Trauben angelangt und kaut nachdenklich darauf herum. "Wir könnten noch nichteinmal auf eine der Casae in Germania oder Hispania ausweichen. Meine Schwester Tertia kann nicht aus Rom weg." Sie müsste also ihren Bruder gegen ihre Schwester abwägen. Andererseits, wieder betrübt es Lucilla, keiner von beiden ist hier und keiner von beiden hat auch nur brieflich bedauert, dass er es nicht ist. Zudem hatte sie beschlossen, sich nur noch nach Avarus und sich selbst zu richten, und sie wollte weder in Germania, noch in Hispaina, sondern in Rom feiern.


    "Vielleicht könnte Livianus ja den Kaiser fragen. Er scheint ja ein ganz gutes Verhältnis zu ihm zu haben, und wenn der Kaiser es ihm erlaubt, alleine als Privatmann das Pomerium zu betreten, dann sollte das doch gehen, oder nicht?" Natürlich ist es fraglich, ob der Kaiser so etwas tun würde. In Lucillas Vorstellung ist er nach der Audienz nun zu einer vollkommen unberechenbaren, launenhaften Person geworden, die im gleichen Atemzug Leben schenken wie vernichten kann und dies auch nach Gutdünken tut, vielleicht, je nachdem, mit welchem Fuß er zuerst aufgestanden ist.

    Mit einem etwas mulmigen Gefühl im Bauch denkt Lucilla an die Überfahrt. Noch immer kann sie die Reise im Winter nicht vergessen. Andererseits ist sie ja in der lezten Zeit recht häufig mit der Sänfte unterwegs und das schaukelt manchmal doch auch ziemlich, von daher sollte es keine Probleme geben.


    "Zu meiner Heimat gehört ja auch nicht nur das Meer. Der Strand auf welchem ich mit festen Stand stehe gehört schon auch noch dazu." Sie lächelt schelmisch und nimmt das Paket in die andere Hand. Langsam wird es doch etwas schwer. "Aber so lange du dabei bist, werde ich ja etwas zum festhalten haben." :]

    Als hätte er sie bei irgend etwas ertappt huscht Lucillas blick eilig durch den Raum. Schließlich jedoch bleibt er wieder auf Crassus Rücken hängen und sie lächelt sanft. Ihre Gedanken braucht sie keinesfalls zu verbergen, hat Crassus Anwesenheit diese doch nach Tarraco geführt. Zuerst natürlich zu ihrem Ausflug an den Strand von Carthago Nova, doch allmählich waren sie von dort und auch von Crassus abgedriftet.


    "Ich sehe das Meer vor mir, in Tarraco. Manchmal vermisse ich es, ein paar Meter zu gehen und am Meer zu sein. Die leichte Briese die von draußen aufs Land weht, lange Spaziergänge am Strand... manchmal vermisse ich meine Heimat." Sie dreht sich zu Avarus um und schaut ihn an. "Der Tiber ist einfach kein Ersatz dafür."


    Sie will noch ein 'Aber keine Sorge, wenn ich nicht gerade auf den Rücken einer verflossenen Liebe starre, fällt es mir normal nicht auf' anhängen, doch sie lässt es lieber sein, würde der Satz seine gewünschte beruhigende Wirkung doch vielleicht verfehlen. 8)

    Zitat

    Original von Medicus Germanicus Avarus
    Mit einem geheimnisvollem Lächeln in den Augen drückt er einen Kopf nah an ihr Ohr heran. Gerade mal ein Pergamentblättchen passt noch dazwischen. Extrem leise füstert er es ihr ins Ohr. Was etwas mehr Zeit in Anspruch nimmt, denn eine kleine Erklärung dessen folgt auf dem Fuße. 8)


    Je mehr er erzählt, desto größer werden Lucilas Augen und sie nehmen einen erstaunten Ausdruck an. Sie blickt verwundert auf das Paket in Avarus Hand, auf Ideen kommt dieser Mann... :D


    Etwas ungeduldig wendet sich Lucilla wieder nach vorn, doch dort geht es immer noch nicht voran. Sie stellt sich ein kleines Stück vor Avarus und lehnt sich an ihn an. Um die Zeit zu überbrücken mustert sie Crassus Rücken vor sich.

    "Mhm?" Lucilla schaut zu ihrem Verlobten, nachdem sie ausgiebig eine Säule im Atrium gemustert hat. Hungi hat sich wohl noch Mühe gegeben. Oder besser, hat Ursus sich Mühe geben lassen .


    "Oh, ähm." Sie beugt sich zu ihm hin und flüstert leise, ganz leise, so dass allerhöchtens, wenn auch nicht sicher, er es versteht, was sie besorgt hat. Sie grinst und fragt dann. "Und was schenken wir Hungi...garicus? Ähm, Hungaricus meine ich..." Sie wird leicht rot. Die Casa weckt Erinnerungen an ihre Reise nach Rom, die gemeinsame Nacht mit Hungi und dem Spaß, den sie damals mit ihm hatte. Als verheirateter Ehemann wäre er für solche Dinge wohl nicht mehr zu haben. Andererseits, sie auch bald nicht mehr. 8)

    Lucilla trödelt extra lange an der Sänfte herum. So oft, wie seit sie mit Avarus verlobt ist, hat sie in ihrem ganzen Leben noch keine Sänften benutzt und so gibt sie vor, dass diese eben ihr ganzes Erscheinungsbild ruinieren und sie ihr Kleid noch glatt streichen müsste, dann noch einmal einen Blick in den Handspiegel werfen ob die Frisur noch richtig sitzt und wo ist überhaupt das Geschenk? Erst, als Lucilla sicher ist, dass Crassus, den sie eben noch am Eingang gesehen hat, bereits im Haus verschwunden ist, stellt sie sich lächelnd vor Avarus hin und tut kund, dass sie nun bereit wäre.


    Neugierig schaut sie auf das eingepackte Geschenk, welches Avarus in seinen Händen hält, kann sich jedoch auf Form und Größe keinen Reim machen. Sie hatten beschlossen, etwas Dekoratives zu schenken, Lucilla weiß schließlich, wie karg alles in Hungis Junggesellen-Casa ist, und Avarus musste etwas für Hungi besorgen, während sich Lucilla um das Geschenk für Livia gekümmert hatte.


    Alles hinauszögern hat jedoch nichts genützt. In der Gratulantenschlange stehen sie dann doch wieder hinter Crassus. Etwas unbehaglich schaut sich Lucilla in der Casa um, so, als wäre sie noch nie hier gewesen.

    Zitat

    Original von Artoria Medeia
    "Dann danke ich Dir für die freundliche Behandlung und Auskunft. Vielleicht begegnen wir uns mal auf einer Feier wieder." fügte Medeia freundlich an. Wollte sie doch die Praefecta nicht länger bei ihrer Arbeit stören. "Vale, Decima Lucilla. Und einen schönen Tag Dir noch."


    "Nichts zu danken." erwiedert Lucilla freundlich. "Das ist immerhin meine Aufgabe." Sie nickt ihr zu. "Vale Artoria Medeia und ebenfall einen schönen Tag." Sicherlich würde sie die Praeposita spätestens beim nächsten Fest für Bona Dea wiedersehen.

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    Original von Vibius Valerius Victor
    "Salve, schöne Frau, ich habe hier drei Briefe von der Factio Veneta, der besten Factio überhaupt. Die müssen ganz dringend nach Germania." Er legt einige Sesterzen auf den Tisch und dazu die Briefe.


    Lucilla lächelt den jungen Mann an und nimmt die Brief und die Sesterzen entgegen. Sie zählt die Geldstücke mit einem kurzen Blick und legt sie in die Kasse, die Briefe deponiert sie auf dem Eilbriefstapel für Germania.


    "Kann ich sonst noch etwas für dich tun?" fragt sie freundlich.

    "Merkur möge dich auf deiner Reise schützen, Herodes. Sag meinem Bruder..." sie zögert einen Augenblick, schüttelnd dann den Kopf. "Ach nein, sag ihm nichts. Richte ihm einfach Grüße von der gesamten Familie aus."


    Lucilla lächelt ihm noch einmal zu und begleitet ihn dann zur Tür.

    Lucilla lächelt zufrieden und schaut dann von einem zum anderen. "Muss ich euch vorstellen? Ich glaube ja eigentlich nicht, aber vielleicht möchtet ihr ja nochmal ganz privat beginnen."


    Sie grinst schelmisch und weist von einem zum anderen. "Mein Lieblingscousin Marcus Decimus Livianus, mein Verlobter Medicus Germanicus Avarus." 8)

    Sobald Livianus auf dem Boden steht, lässt Lucilla von Avarus ab und geht auf ihren Cousin zu um ihn zu umarmen.


    "Guten Morgen, mein Lieblingscousin!" Sie schaut etwas betreten. "Ich hoffe, du hast gestern noch eine gute Unterkunft gefunden. Ich könnte mir nie verzeihen, wenn du extra wegen uns aus Germania angereist wärst und dann in einem Schuppen vor der Stadt hast übernachten müssen. Ich hatte schon überlegt, dir ein paar Decken aus der Casa Decima schicken zu lassen, aber ich wusste ja nichteinmal wohin. Ich hoffe, dein Legionär hat dir wenigstens noch etwas von dem Essen mitgebracht, wie ich es ihm gesagt habe?" :D

    Eine Weile später betritt Lucilla das Triclinium wieder mit einem Brief in der Hand. Unschlüssig über die Art der Antwort hat sie etwas gebraucht, bis sie die richtige Worte gefunden hatte. Sie legt den Brief neben Herodes auf den Tisch und setzt sich wieder auf den Stuhl.


    "Ich hoffe, es hat dir geschmeckt." lächelt sie freundlich.

    Zwei Sänften nähern sich langsam dem Platz. Es sind nicht diejenigen, welche Livianus als Geschenke mitgebracht hat, sondern ein Paar der üblichen aus dem Germanica-Stall. Lucilla ist schon von weitem wieder einmal versucht, sich seitlich ein Stück weit hinauszulehnen um zu sehen, ob ihr Cousin schon da ist. Die Träger haben alle Mühe, die Sänfte im Gleichgewicht zu halten. Nachdem sie aus der zweiten Sänfte einige besorgte Blicke von Avarus erhascht hat, lehnt sich Lucilla ungeduldig zurück und beherrscht sich mühsam.
    "Ich kann immer noch nicht glauben, dass er extra wegen uns gekommen ist."


    Am vereinbarten Treffpunkt angekommen, steigt Lucilla eilig aus der Sänfte und sieht sich um. Sobald Avarus neben ihr steht, drängt sie sich etwas näher an ihn heran um der kühlen Morgenluft zu entgehen.

    Lucilla nickt ihm freundlich lächelnd zu. "Lass dir ruhig Zeit."


    Dann blickt sie auf den Brief und beginnt zu lesen. Ab und zu nickt sie, dann wiederum schüttelt sie den Kopf. Schließlich seufzt sie, nimmt das Kästchen zur Hand und öffnet es.


    Lächelnd streicht sie über die silberne Kette. Eine Kleinigkeit. Ihre Brüder und Cousins haben eindeutig alle ein zu hohes Gehalt. Aber wenigstens beweisen sie meist guten Geschmack. Sie schließt das Kästchen wieder und steht auf. Ein Sklave stellt derweil den Hauptgang vor Herodes ab.


    "Wenn du noch mehr möchtest, zögere nicht, es zu sagen." wendet sie sich an den Boten. "Ich werde rasch einen Brief aufsetzen und bin gleich wieder da." Mit Schriftrolle und Kästchen verlässt sie das Triclinium um Meridius eine Antwort zu schreiben.