Beiträge von Decima Lucilla

    Lucilla lächelt erfreut über seine Zusage und schluckt das Hühnchen hinunter. Schließlich zuckt sie jedoch lächelnd mit den Schultern. "Aber nein, das ist doch nicht deine Schuld. Es ist wirklich nicht leicht mit den Decima. Für die Hochzeit müssen wir uns irgendwas überlegen. Ich weiß nur nicht, wie wir der Tradition nachkommen sollen und dennoch alle teilnehmen können. Wir können schließlich kaum die Casa Decima und die Casa Germanica aus dem Pomerium auslagern."


    Sie seufzt und nimmt noch ein weiteres Hühnchen zur Hand. Es schmeckt vorzüglich, doch hauptsächlich hat Lucilla nach dem vielen Hin- und Herlaufen ersteinmal Hunger.

    Lucilla schmunzelt. "Darüber solltest du dir keine Sorgen machen. Er hat noch nie auf sich Acht gegeben und trotzdem lebt er noch immer. Fortuna scheint ein Auge auf ihn zu haben."


    Sie denkt sich, dass es wirklich Zeit wird, dass Severa ihn heiratet. Sie würde vielleicht endlich dafür sorgen, dass Meridius nicht immer nur an den Kaiser und das Imperium denkt. Und vielleicht würde sie auch in Bezug auf Lucillas Verlobung etwas Vernunft aus ihm herausholen. :D


    Ein Sklave kommt und bringt eine kalte Vorspeise, die er vor Herodes abstellt. Lucilla greift zu dem Brief und entrollt ihn. Doch bevor sie anfängt zu lesen, fällt ihr noch etwas ein. "Wie ist eigentlich dein Name?"

    Lucilla führt Herodes bis ins Triclinium. Einem herbeieilenden Sklaven trägt sie auf, etwas zu Essen zu bereiten und einen anderen Sklaven mit der Versorgung des Pferdes zu beauftragen.


    "Setz dich, es wird nicht lange dauern, bis das Essen fertig ist." Lucilla nimmt in einem Korbsessel Platz, legt Brief und Kästchen auf einen Beistelltisch und blickt den Boten fragend an. "Wie geht es Meridius?"

    Lucilla greift indessen zum Essen. Zwar ist es nicht mehr ganz so heiß, aber Hühnchen- und sonstige Fleischteile lassen sich auch kalt noch gut nachschieben.


    "Ja, ich habe ihm gesagt, dass ich noch einmal kommen werde. Er lässt eine Nachricht zur Casa Decima bringen, wo er zu finden sein wird." setzt sie zwischen zwei Bissen an. "Ich hatte gehofft, dass du vielleicht mitkommen würdest, ich bin sicher, es würde ihn freuen. Aber es bleibt natürlich deine Entscheidung." Sie lächelt ihr liebstes Lächeln und beißt dann ins Hühnchen. In ihr keimt die Hoffnung auf, dass vielleicht doch noch alle, Germanica wie Decima, an ihrer Hochzeit teilnehmen könnten.

    "Wann wirst du abreisen? Noch heute?" Lucilla lässt eilig ihre Gedanken rattern. Noch hat sie den Brief nicht gelesen, doch der Länge nach zu urteilen würde sie etwas darauf antworten müssen. Und wenn nicht, dann könnte der arme Bote auch nichts dazu.


    "Ach, ganz egal wann, wenn du sein persönlicher Bote bist, dann sollst du in diesem Haus eine Mahlzeit bekommen. Ich werde solange sehen, was er schreibt und ob und was ich ihm antworten werde. Dann kannst du die Nachricht gleich wieder mitnehmen. Es sei denn, du hast noch andere, dringende Aufgaben hier in Rom zu erledigen?"

    "Oh." kommentiert Lucilla die Gaben recht eloquent, nimmt jedoch alles entgegen, was er ihr reicht. "Danke."


    Das Kästchen unterm Arm bricht Lucilla noch in der Tür das Siegel und entrollt die Schriftrolle um zu sehen, von wem sie kommt.
    "Oh." entfährt es ihr wiederum sehr eloquent, als sie endlich beim Absender angekommen ist. Dann blickt sie den Boten an. Ein Tabellarius Dispositus ist er nicht. "Hat er dich persönlich geschickt? Reist du zurück nach Mogontiacum?"

    "Huch." Lucilla lässt sich anstandslos den neuen Wein reichen, obwohl ihr vor lauter Aufregung kaum aufgefallen ist, ob der Wein abgestanden schmeckt oder nicht.


    "Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie glücklich mich das macht. Und er wird morgen auch noch da sein... habe ich die Geschenke schon erwähnt?" :] Sie schaut Avarus mit einem schelmischen Grinsen an und flüstert ihm leise zu: "Schmuck, zwei Sänften und eine Statue der Iuno. Er hat wieder einmal keine Kosten und Mühen gescheut. Aber keine Sorge, du musst es nicht alles nach Hause tragen, er lässt es anliefern."


    Sie seufzt zufrieden und trinkt noch einen Schluck von dem frischen Wein. "Und er lässt Grüße ausrichten."



    Sim-Off:

    Sitzen oder stehen wir nun? :D

    Lucilla schaut ihn an. Wie einer, der anständige Frauen von den Eingängen ihrer Häuser wegklaut, sieht er nicht gerade aus.


    "Ich bin Decima Lucilla." Sie blickt ihn erwartungsvoll an und kramt in ihrem Gedächtnis, was sie in letzter Zeit alles auf den Märkten eingekauft hat, was noch zur Lieferung aussteht. Da er aber nicht stapelweise Kisten dabei hat, wird er kaum der Mann sein, der die Monatsladung Stutenmilch vorbeibringt.

    Eine Weile später sind erneut Schritte vor der Taverne zu vernehmen. An der Seite des Legionärs betritt Lucilla kurz darauf mit einem strahlenden Lächeln die Taverna Apicia. "Ich danke dir!" Sie wendet sich dem Soldaten fröhlich zu. "Bitte schau in der Küche vorbei und lass dir zwei Portionen von dem Essen mitgeben, eine für Livianus und eine für dich."
    Der Soldat bedankt sich höflich und Lucilla verabschiedet sich von ihm, um sich zum Nebenraum zu begeben, wo ihre Sponsalia, hoffentlich noch immer, stattfindet.


    Als sie eintritt liegt noch immer das glückliche Lächeln auf ihrem Gesicht. Eilig geht sie zu Avarus hin und setzt sich zu ihm auf die Kline. Sie umarmt ihn kurzerhand glücklich, dann platzt es aus ihr heraus: "Es ist Livianus! Er ist extra nach Rom gereist, nur wegen uns! Er darf das Pomerium nicht betreten, aber er ist außerhalb der alten Mauer, auf dem Marsfeld. Er wollte unbedingt an diesem besonderen Tag für mich da sein!" Lucilla greift zu dem Becher mit verdünntem Wein, welcher noch immer dort steht, wo sie ihn zurückgelassen hat und trinkt einen großen Schluck.

    "Ja, das möchte ich." lächelt Lucilla. "Dann kann ich mir die briefliche Berichterstattung aus Rom sparen. Schicks du mir deinen Legionär wieder mit? Ich möchte ungern allein durch die Stadt laufen und Avarus wäre sicher recht sauer, wenn du ihm seine Verlobte von der Verlobung entführst und dann nicht mehr zurückbringst. :] Soll ich allen Grüße von dir ausrichten?"

    "Na gut, das verstehe ich. Warum müsst ihr nur auch alle Legaten werden? Als gäbe es nichts Schöneres im Imperium zu tun." Sie zwinkert ihm zu.


    "Es hat mich wirklich sehr gefreut, dass du gekommen bist, Livianus. Ich hoffe, du bekommst nicht noch Schwierigkeiten deswegen." Sei es vom Kaiser, oder auch vom LAPP. "Aber so einfach werde ich dich nicht gehen lassen. Genauso wenig, wie du dich in Rom einschleichen kannst, kannst du dich einfach wieder von hier wegschleichen. Schick uns eine Nachricht zur Casa Decima, wo du übernachten wirst, damit wir wenigstens morgen noch die Gelegenheit haben werden, dich sehen zu können."


    Sie schaut ihn zweifelnd an. Dieses ganze Prozedere scheint ihr doch unnötig kompliziert. "Darf ich überhaupt jemandem erzählen, dass du hier warst? Ich könnte zur Not auch behaupten, dass vor den Toren der Stadt nur diese Wägen mit einem Brief gewartet haben. Für dich würde ich ausnahmsweise ein wenig schwindeln."

    "Ich bin ganz sicher, dass es ihm gefällt. Iuno kann man ja gar nicht oft genug in seinem Haus haben und vor allem die Sänften werden ihm gefallen. In dieser Hinsicht ist er ein hundertprozentiger römischer Senator."


    Lächelnd blickt sie ihren Lieblingscousin an. "Aber wo willst du denn jetzt hin? Du willst doch nicht etwa schon wieder abreisen? Wo wirst du übernachten? Valeria ist aus Hispania hier, sie würde sich sicherlich auch freuen, dich mal wieder zu sehen. Und kennst du eigentlich deinen Bruder Nepos schon?" Sie lacht fröhlich. "Ich habe ihn heute erst kennen gelernt! Rom ist manchmal doch recht groß und die Familie immer wieder für Überraschungen gut. Am heutigen Abend sogar dreifach. Valeria hat auch nicht verraten, dass sie kommen würde. Ehrlich gesagt habe ich überhaupt kaum mit einem Decima gerechnet!"

    Es freut Lucilla zu hören, dass es Aemilia besser geht und dass ihr Cousin sich gut eingelebt hat.


    "Zuersteinmal steht eine Dienstreise in die südlichen Provinzen an. Avarus ist nun wieder Legatus Augusti Cursu Publico und er hat es sich zum Ziel gesetzt, den Cursus Publicus weiter auszubauen. Wir werden Strecken abmessen, geeignete Herbergen und Höfe für Mansiones und Mutationes suchen und Verträge abschließen, Personal anwerben und in die Arbeit einführen, kurzum für eine geignete Infrastruktur sorgen. Und nebenbei werde ich endlich die Gelegenheit bekommen, einige Provinzen zu sehen und nach der offiziellen Reise werden wir vielleicht noch einen Abstecher nach Aegyptus anhängen." Die Vorfreude ist Lucilla anzusehen. "Aber irgendwann in diesem Jahr werden wir ganz sicher nach Germania reisen. Magnus hat uns ebenfalls schon eingeladen und es sind ja auch einige Germanica dort oben." Eigentlich fast alle. "Es ist nur... manchmal habe ich das Gefühl, dass Avarus noch nicht wieder bereit für Germania ist. Er wird immer ganz melancholisch wenn er davon berichtet, die letzten Erinnerungen an seine Heimat sind wohl nicht ganz so positiv. Aber das wird sich schon geben, und ich bin schon sehr neugierig auf die Provinz."


    Sie folgt Livianus zu den Karren und als die Plane entfernt wird, werden ihre Augen groß und ihr Mund öffnet sich in Staunen. "Jössas! Livianus... das wäre doch nicht nötig gewesen!" Doch nicht genug, was auf den Wägen ist, auf einmal funkelt auch noch Schmuck vor ihren Augen. "Ich... danke Livianus! Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll." Sie lächelt glücklich und umarmt ihren Cousin kurzerhand einfach nochmal.

    Tatsächlich, er ist extra wegen ihr aus Germania angereist! Lucilla kann es beinahe nicht glauben und tief in ihrem Herzen fragt sie sich, warum nicht einfach Livianus ihr Bruder sein kann. Doch vielleicht würde er als Bruder die Welt auch wieder mit anderen Augen sehen.


    "Ich danke dir, Livianus! Es bedeutet mir wirklich sehr viel, dass du da bist. Nach der Sache vor eurer Abreise... ich habe schon befürchtet, dass..." Sie lässt den Kopf hängen. "Für Meridius scheint es wohl zu gelten. Er hat nichteinmal eine Nachricht geschickt. Aber..." Sie blickt wieder auf und lächelt. "Heute macht mir das nichts aus. Ich bin so glücklich, Livianus, und nichts wird daran etwas ändern können."


    Seine letzten Worte treiben ihr eine leichte Röte ins Gesicht und sie überhört den Satz, den er eh nicht beendet, großzügig. "Wie geht es Aemilia? Hast du etwas von ihr gehört? Und wie gefällt es dir in Germania? Hast du schon einen Ureinwohner gesehen?" Auf einmal fällt Lucilla etwas ein und sie grinst. "Wenn nicht, dann komme ich später nochmal mit Avarus vorbei." Sie kichert.

    Lucilla blickt nach vorn, der ausgestreckten Hand des Eques nach. Zuerst zweifelt sie noch an dem, was sie sieht, das schummrige Licht könnte ihr allzu leicht einen Streich spielen. Doch je näher die Gestalt kommt, desto sicherer ist sie sich.


    "Livianus!" Lucilla rafft ihr Kleid etwas und stürmt schnellen Schrittes ganz undamenhaft auf ihren Lieblingscousin zu. Als sie ihn erreicht hat, lässt sie das Kleid los und umarmt ihn breit grinsend. "Wie geht es dir? Wie schön, dass du da bist! Was machst du überhaupt hier? Du hast doch geschrieben, dass du nicht kommen kannst? Bist du extra wegen der Sponsalia gekommen?" Sie schaut ihn an und ihr Blick nimmt einen bedauernden Ausdruck an. "Es tut mir so leid, dass wir im Pomerium feiern. Ich habe das ganz vergessen. Wir haben extra einen neutralen Ort gewählt, du weißt ja, Avarus hat Hausverbot in der Casa Decima und wir haben befürchtet, einige Decima würden nicht kommen, wenn wir in der Casa Germanica feiern. Aber außerhalb Roms das geht doch auch nicht, ich hatte doch gehofft, dass Tertia auch kommt." sprudelt es aus ihr heraus. "Aber die Hochzeit, die feiern wir dann ganz bestimmt so, dass alle kommen können. Ach, Livianus, du weißt ja gar nicht, was das für mich bedeutet, dass du hier bist!" Sie umarmt ihn nochmals und lässt ihn dann los. "Hätte dein verschwiegener Legionär ein Wort gesagt, ich hätte dir wenigstens etwas vom Festessen mitgebracht." grinst sie.

    Auch wenn der Legionär anscheindend versucht, nicht allzu schnell zu gehen, mit seinem Soldatenschritt kann Lucilla nur schwer mithalten und sie ist schon ein bisschen aus der Puste. Mittlerweile weiß sie überhaupt nicht mehr, was der Soldat will, er weicht ihren Fragen auch nur aus und hat immer nur auf den Campus Martius verwiesen. So langsam kommt in ihr die Befürchtung auf, dass er überhaupt kein echter Soldat ist.


    Sie überlegt, den vermeintlichen Legionär einfach alleine weitergehen zu lassen und schnell in eine Seitengasse zu verschwinden. Doch allein in einer dunklen Gasse Roms wäre noch schlimmer. Sie kann förmlich Meridius tadelnde Stimme in ihrem Kopf hören, wie man nur so dumm sein kann und einfach jedem Mann in Uniform hinterherlaufen kann. Aber das hätte er sich nur selbst zuzuschreiben, denn auch wenn Lucilla das Militär immer gehasst hat, den Respekt davor haben ihre Brüder und Cousins sie dennoch gelehrt.


    Lucilla verkneift sich ein Seufzen und die Frage 'Sind wir bald da?' und zieht ihren Mantel enger um sich. Zur Not würde sie auf die Vigiles vertrauen, nicht gerade tröstlich, aber immerhin etwas.

    Unsicher schaut Lucilla zu ihren Gästen und sucht den Blick von Avarus. Dies schenkt ihr wieder die nötige Kraft und Ruhe, sie steht auf und wendet sich dem Legionär zu. Sie ist ihm dankbar für sein Taktgefühl, dass er die schlechte Nachricht nicht vor den Versammelten aussprechen will. Sie wünscht sich, Avarus könnte mitkommen, doch es ist ihr klar, dass einer bei den Gästen bleiben muss.


    "Ihr entschuldigt mich bitte." sagt sie tapfer behrrscht zu den Anwesenden und nickt dann dem Legionär zu. Schließlich gibt sie Ambrosius einen Wink, dass er sie hinausbegleiten soll und folgt dem Soldaten.