Beiträge von Decima Lucilla

    Die Bediensteten hatten damit begonnen die Spiesen aufzutragen und Lucilla ist einfach nur glücklich, was sich daran zeigt, dass sie großen Appetit hat. Die ersten Vorspeisenhäppchen landen gerade auf ihrem Teller, als eine dunkle Gestalt die Taverne betritt und nach Lucilla fragt.


    Sie wendet den Kopf zum Eingang und mustert den Mann. Es dauert nicht lange, bis sie ihn als Legionär erkennt, zu oft hat sie einen ihrer Verwandten schon in dieser Aufmachung gesehen. Sein Auftreten und sein militärischer Tonfall lassen Lucilla das Blut in den Adern gefrieren. Es muss etwas schreckliches passiert sein, wenn sie extra einen Boten schicken und nach ihr fragen. Irgend jemand muss...


    'Meridius!' schießt es ihr durch den Sinn. Alle Farbe weicht aus Lucillas Gesicht. Darum hat er sich nicht gemeldet, keinen Brief gesendet. Das Herz zieht sich Lucilla zusammen, sie befürchtet das Schlimmste. Langsam steht sie auf. "Ich bin Decima Lucilla."

    "Oh." Lucilla schaut Nepos mit großen Augen an. "So was." Die Kommunikation zwischen den Decima funktionniert wohl wirklich nicht mehr aufs Beste, denn es ist ja doch schon einige Zeit her, dass Onkel Mercator verstorben war.


    "In diesem Fall freut es mich sehr, dass du gekommen bist, Cousin." Lucilla grinst nun breit und tritt auf ihn zu. Sie zögert nur kurz, dann umarmt sie ihn kurzerhand. Als Cousin wird er sich daran gewöhnen müssen. Dann deutet sie auf die Klinen. "Nehmt doch Platz."


    Kaum sind die Decima versorgt, steht die Germanica auf dem Plan. "Salve Aelia! Danke, schön dass du dir noch die Zeit genommen hast." Lucilla lächelt etwas verlegen und hofft, dass auch Aelia nichts von der Audienz ausplaudern würde. Nachdem sie ebenfalls schnell auf einer Kline plaziert ist, legt sich Lucilla ebenfalls wieder, womit dann alle um den Tisch herumklinen. Die Liegenordnung ist beinahe so seltsam wie der Ort der Sponsalia, denn es sind zwei Tische mit je drei Dreierklinen mit der klinenfreien Seite aneinander gestellt worden, so dass die paar Gäste alle nicht weit auseinander liegen. :]

    "Salve Maior," begrüßt Lucilla ihren Bruder lächelnd und überlegt sich, ob er wohl aus ehrlicher Geschwisterliebe, aus Höflichkeit oder um für Meridius zu spionieren gekommen ist, waren ihre Brüder doch immer sehr einander verbunden und meist gleicher Ansichten. Doch am heutigen Abend soll es ihr vollkommen egal sein, die Hauptsache ist, dass er überhaupt gekommen ist und seine Worte lassen vermuten, dass er mit ehrlichen Absichten gekommen ist.


    "Es ist schön, dass du gekommen bist." Ihr Blick geht an Maior vorbei und bleibt auf Nepos ruhen. "Und wen hast du uns mitgebracht?" fragt sie lächelnd.

    Errötend blickt Lucilla dem Sklaven hinterher. Nun fangen auch schon die Sklaven so an, es wird wirklich Zeit, dass sie verheiratet ist. Nur ob es dann besser werden würde, das wäre noch die Frage. Aber zur Not würde sie einfach bei jeder Gelegenheit betonen, dass sie wegen irgendwelcher CP-Angelegenheiten erst ihren Ehemann den LACP fragen müsste. 8)

    "Ah so, von der Schola. Ja, da gibt es eine Wertkarte." Sie kramt die entsprechende Wertkarte hervor und streich die Sesterzen ab. "Das sind dann fünf Sesterzen. Damit sind noch 65 Sesterzen Restguthaben übrig. Kann ich sonst noch etwas für dich tun?" fragt sie lächelnd.

    Valeria weiß wahrscheinlich überhaupt nicht, wie glücklich sie Lucilla mit ihrer Anwesenheit, ihren Worten und den Grüßen aus Hispania macht. Neugierig packt Lucilla das Präsent aus und vergisst darüber hinaus ganz, nach Flaccus zu fragen.


    "Ui." staunend hebt sie das Bild Avarus vor die Nase. "Eine Iuno. Danke, Valeria! Ihre Hilfe können wir sicherlich bald gut gebrauchen." Ein Blick auf Valerias Bauchumfang zeigt, dass ihr die Göttin auf jeden Fall schon geholfen hat. Bevor Lucilla jedoch auffällt, dass sie immer noch keine Ahnung hat, wer überhaupt der Vater ist - schon beim letzten Besuch in Tarraco ist sie wegen des Streits mit Meridius ganz darüber hinweggekommen - kommen Adria und Quarto an.


    "Salvete." begrüßt sie die beiden, die sie eigentlich nur eher flüchtig von irgendwelchen Feierlichkeiten kennt. "Vielen Dank. Nehmt doch Platz, möchtet ihr Wein, Wasser?"


    Sie überlegt kurz, wer wohl noch kommen würde. Von den Germanica nur noch Aelia und von den Decima... ungewiss. Bald könnten sie also anfangen, die Speisen auftragen zu lassen.

    Lucilla errötet leicht. "Oh, danke, mir geht es gut." Sie lächelt freundlich, als er den Brief in seiner Tasche findet.


    "Einmal nach Germanien, da kann ich dir ganz sicher helfen. Soll es denn ein Eilbrief oder ein Normalbrief sein? Ein Eilbrief kostet zwanzig Sesterzen und geht noch heute auf den Weg, ein Normalbrief kostet nur fünf Sesterzen, geht allerdings erst mit der nächsten Regulären Postsendung nach Germania raus." Sie blickt ihn fragend an.

    Fast etwas erschrocken über die so plötzlich in die Runde geworfene Begrüßung dreht Lucilla ihren Kopf zu der zur Stimme zugehörigen Person.


    "Valeria!" Lucilla strahlt erfreut, steht auf und umarmt ihre vermeintliche Nichte. "So eine Überraschung! Was machst du denn hier in Rom? Wann bist du angekommen? Wie geht es den Hispaniern?" Ganz aufgeregt, dass doch noch jemand aus Hispania angereist ist, deutet sie auf einen freien Klienenplatz. "Setz dich doch erstmal." Sie wendet sich zu den anderen. "Das ist Valeria, die Tochter meines Bruders Praetorianus. Valeria, das ist Tiberia Livia, Praetrix und Auctrix der Acta Diurna. Dies ihr Ehemann, Senator Vinicius Hungaricus und..." mit einem breiten Lächeln wendet sich Lucilla zu ihrem neben ihr sitzenden Verlobten. "Das ist Avarus."


    Da Lucilla ganz versgessen hat, Mattiacus vorzustellen, da sie sich auch nicht sicher ist, ob er nicht sowieso schon alle kennt und umgekehrt die Anwesenden ihn, fügt sie es ganz unauffällig hinzu. "Und deinen Onkel Mattiacus, den Quaestor Sacri Palatii, kennst du ja." :D

    Lucilla schaut Mattiacus etwas erstaunt, lächelt dann jedoch glücklich.


    "Das weiß ich doch, Mattiacus, und ich danke dir dafür. Aber die Casa... nun, weißt du... ich möchte ungern meine Sponsalia feiern, wenn der wichtigste Mensch daran nicht teilhaben kann. Meridius hat Avarus 'Hausverbot' erteilt. Er mag dazu kein Recht haben, aber ich bin dieses Spiel einfach leid."
    Dass sie nicht in der Casa Germanica feiern, weil Lucilla gehofft hatte, dass Meridius dennoch über seinen Schatten springen und auf die Sponsalia seiner Schwester kommen würde, das verschweigt sie. Ebenso die Sache mit Magnus und Livianus, denn sie möchte nicht, dass irgendwer in der Familie glaubt, sich auf irgendeine Seite stellen zu müssen.


    Über seinen letzten Kommentar grinst Lucilla etwas verlegen. "Ich war ja jetzt auch lange genug eine alte Jungfer." :D

    An Avarus Seite mit lauten "Talassio"-Rufen erreicht Lucilla die Casa Vinicia. Als erstes fällt ihr auf, dass Ursus wohl das viele Efeu von der Front beseitigt hat. Schade nur, dass sie in diesem Monat ihren Bericht gar nicht mehr bei Hungi abgeben muss. Andererseits ist der neue Listenempfänger natürlich noch mehr nach ihrem Geschmack.


    Am Haus angekommen entbrennt der typische Kampf um die Hochzeitsfackeln aus Weißdornholz. Lucilla wäre nicht Lucilla, wenn sie nicht auch eine haben wollte, und Lucilla wäre nicht Lucilla, wenn sie sich nicht in den Kampf hineinstürzen und mithilfe ihres streitbaren hispanischen Temperamentes eine der Fackeln ergattern würde. :]


    Stolz hebt sie die Fackel vor Avarus in die Höhe. "Siehst du, die Göttin Ceres wird uns Glück bringen." Erwartungsvoll schaut sie zum Brautpaar. Der Moment, in welchem Hungi Livia über die Schwelle tragen würde wäre fast noch einmal so bewegend wie der Moment des Eheversprechens.

    Lucilla blickt schmunzelnd zu Avarus. Klein ist er wirklich nicht, aber aus Hungis Perspektive sind natürlich alle klein. (:P) Aus dem Schmunzeln wird ein verliebter, glücklicher Blick, der seinen Weg zurück zu Hungi findet und sich dabei natürlich wieder zum Schmunzeln wandelt. "Ich danke dir, Hungaricus. Du hast schon immer überall die rechten Worte gefunden."


    In diesem Augenblick tritt Lucillas Lieblingscousin hinzu.


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    Original von Marcus Decimus Mattiacus


    Lucilla errötet etwas bei Mattaicus Worten, strahlt jedoch übers ganze Gesicht. "Mattiacus, schön, dass du gekommen bist! Aber deine Sorge ist unbegründet, von mir wirst du ganz sicher nie Beschwerden hören." Sie deutet auf ein freies Plätzchen. "Setz dich, möchtest du einen verdünnten Wein?"

    Zitat

    Original von Actuarius
    Der Sklave der Schola kam zum Officium des Postdienstes, genervt darüber, dass er schon in aller Herrgottsfrühe durch die ganze Stadt geschickt wurde, pumperte an die Tür des Officiums, trat ein und schaute sich nach jemand um der weiterhelfen kann.


    Lucilla schluckt den Rest eines ausgiebigen Gähnens hinunter und blickt blinzelnd zu dem so frühen Besucher. Es erfreut sie jedoch zu sehen, dass irgendwer wie sie schon in aller Herrgottsfrühe am Arbeiten und Sklaven herumscheuchen zu sein scheint.


    "Salve, was kann ich für dich tun?"

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    Original von Artoria Medeia
    "Ja, die Soldaten!" fügte Medeia an. "Aber ich denke, dass das auch eine Untugend der Männer im Allgemeinen ist, ihre Schreibfaulheit. Dabei würden wir uns Frauen auch über ein kleines Lebenszeichen von ihnen freuen, nicht wahr? Denn immerhin müssen wir auch die Sorgen um sie aushalten, während unsere Männer in dem gefährlichen und unfreundlichen Landen von Germania kämpfen müssen!" [...]


    Lucilla nickt wissend. Diese Sorge kennt sie nur zu gut. "Momentan scheint es in Germania zum Glück recht ruhig zu sein. Du musst wissen, durch die Tabellarii Dispositii des Cursus Publicus bin ich recht gut informiert, was die Lage angeht. Denn wenn es brenzlig wird, dann gehen unter ihnen ganz schnell die Streitereien los, wer die Route nach Germania übernehmen muss." Sie grinst obwohl es im Ernstfall meist nicht so angenehm ist, darüber zu entscheiden, wer in so einem Fall in die kritischen Gebiete reisen muss.

    Zitat

    Original von Tiberia Livia
    "Du siehst gut aus, Lucilla. Hast du dich von der Audienz wieder erholen können?"


    Lucilla errötet leicht, das ganze ist ihr doch etwas peinlich. "Oh, ähm, ja... es war wohl einfach etwas zu viel Aufregung." Sie lächelt schüchtern, hoffentlich würde Livia nicht auf die näheren Umstände eingehen. Es jetzt hier vor Avarus und Hungi auszusprechen, da würde Lucilla im Boden versinken. Natürlich würde Livia es Hungi irgendwann erzählen, und auch Lucilla würde es beiläufig mal ganz kurz zwischendurch bei Avarus fallen lassen, aber am heutigen Abend braucht das nicht sein. 8)


    Zum Glück geht der Weg eh schon zu den Klinen, das Thema wird jedoch nicht besser, sondern eher noch schlimmer. Nachdem sie alle sitzen und liegen schaut Lucilla mit einem entschuldigenden Blick zu Hungi. "Die Idee in der Taverne zu feiern wurde eher aus der Not heraus geboren. Die Germanica und die Decima..." Sie zuckt mit den Schultern, denn eigentlich ist damit alles schon gesagt. "Wir haben uns um einen neutralen Ort bemüht. Und auch wenn es letztenendes wohl nicht viel gebracht hat, wir sind damit immerhin einzigartig." Auch wenn Lucilla versucht, ihre Enttäuschung durch ihre Worte zu überdecken, so ganz gelingen mag es ihr immer noch nicht.

    "Du hast recht. Aber ich hätte nicht gedacht, dass er so weit geht. Ich meine... ich... wenigstens..." Sie schüttelt den Kopf. Es ist ihr unmöglich, auszusprechen, was sie denkt. Lucilla seufzt und lässt sich bereitwillig auf andere Gedanken bringen.


    "Oh, Aelia, stimmt, sie ist ja eh hier. Schade, dass Aemilia in Britannia ist. Sie wäre auf jeden Fall auch gekommen, Decima hin oder her." Lucilla lässt ihren Blick durch den Raum schweifen. "Gefällts dir? Ambrosius hat noch ein wenig bei der Dekoration nachgeholfen." Sie flüstert leise. "Er ist sehr eigen, wenn es um so etwas geht. Er war schon fast beleidigt, dass er sich nicht um alles allein kümmern durfte." :D

    Lucilla verkneift sich ein 'Endlich!', stürmt auf Avarus zu und umarmt ihn.


    "Sie werden nicht kommen." sprudelt es aus ihr heraus. "Livianus und Magnus, und Meridius natürlich auch nicht." Sie schaut Avarus mit verkniffenem Gesicht an. "Er hat es ihnen sicher nicht erlaubt. Livianus und Magnus dürfen ihre Einheiten nicht verlassen, wenn der Legatus es nicht erlaubt. Sie haben mir Briefe geschickt. Natürlich haben sie es nicht direkt gesagt, aber sie haben beide sehr bedauert, dass sie nicht kommen können, sie haben uns sogar nach Germania eingeladen. Welchen Grund sollte es sonst geben, dass sie nicht kommen? Sie sind Legaten! Wenn einer seine Einheit verlassen darf, dann sind das die Legaten. Wie oft ist Meridius als Legat schon durch die Gegend gereist, erst im Winter noch war er Wochen in Tarraco wegen seiner eigenen Sponsalia! Der einzige Grund, warum sie nicht fort können, das ist wenn der Legatus Augusti es nicht erlaubt! Und Meridius selbst... er hat noch nichteinmal einen Brief geschickt!" Wut legt sich in ihre Stimme. Den ganzen Tag schon hat sie sie in ihrem Bauch angestaut, da es ja sonst niemanden gibt, mit dem sie darüber sprechen kann.


    "So weit ist es hin mit der Familie! Mein Leben lang habe ich mich nach der Familie gerichtet, bin für jedes Fest hin- und hergereist, von Tarraco nach Roma, von Roma nach Tarraco, sommers wie winters! Zwei mal in der Geschichte dieser Gens wird es um mich gehen, zwei mal, bei meiner Sponsalia und bei der Hochzeit. Und was tut er!? Er hat es nichteinmal mehr nötig einen Brief zu schreiben und dazu hält er auch noch meine Cousins davon ab, an diesem Ereignis teilzuhaben! Und ich war auch noch so dumm und habe mir wegen ihm darum Gedanken gemacht, wo wir an einem neutralen Ort feiern können..." Ihre Wut schlägt um in grenzenlose Entäuschung. Um nicht anzufangen zu weinen drückt Lucilla ihr Gesicht an Avarus Schulter und hält ihn fest in ihrer Umarmung.


    "Diesen Fehler werde ich nie wieder begehen." flüstert sie leise. "Ich werde mich nie wieder nach irgendwem richten, nur noch nach dir." Sie blickt auf und Schnieft. Tränen kann sie jetzt überhaupt nicht gebrauchen, es würde Ambrosius gesamtes Make-Up-Kunstwerk zerstören. "Ich bin froh, dass du da bist. Mehr brauche ich nicht." Der Gedanke bringt ein kleines Lächeln auf ihre Lippen.

    Lucilla blickt sich um und nickt zufrieden. Es ist alles perfekt. Natürlich ist sie viel zu früh in der Taverna angekommen, obwohl Ambrosius immer wieder betont hat, dass ihre Nevosität dort auch nicht weniger werden würde. Doch sie muss sich selbst überzeugen, dass alles perfekt ist - so perfekt wie eine Sponsalia in einer Taverna eben sein kann. Wie schon des öfteren am Tag steigt Wut in ihr auf und alles erinnern, dass dies heute belanglos ist, hilft nicht, um sie niederzukämpfen. Das hispanische Temperament steht ihr bei jedem Versuch im Weg. Sie versucht sich mit Wichtigerem abzulenken und löchert Ambrosius mit Fragen. "Sitzt meine Frisur noch, Brosi? Passt der Gürtel wirklich zum Kleid? Hast du dem Türsteher wirklich Bescheid gesagt, wo er die Gäste, die paar die kommen werden..." Da ist es wieder. "... hinschicken soll? Ist der Lidschatten noch perfekt?"


    Ungeduldig schaut sie immer wieder zum Eingang des Raumes, welchen sie extra angemietet haben. Hoffentlich würde Avarus bald kommen, seine Präsenz genügt für gewöhnlich, um ihr die Unruhe zu nehmen, und wenn nicht, dann spätestens seine Umarmung.

    "Die Soldaten ziehen ganz sicher einen Nutzen daraus. Ich kann dir aus eigener Erfahrung sagen, dass sie sich immer über Post freuen. Sie sagen es zwar nicht und sie schreiben auch nicht zurück, aber wehe die Briefe bleiben aus, dann kommen ganz fix Beschwerden." Mit einem kurzen Stich ins Herz denkt Lucilla an ihren Bruder. Seitdem er aus Rom fort ist, hat sie ihm nur mehr einen einzigen Brief geschrieben, die Einladung zu ihrer Sponsalia, und diese eher zwangsläufig. Da sie nicht einmal darauf eine Rückmeldung bekommen hat, ist sie sich nicht mehr sicher, ob er überhaupt je wieder Briefe von ihr bekommen möchte. Und sie ist sich auch nicht sicher, ob sie ihm überhaupt jemals wieder Briefe schreiben will.


    Auf Medeias Frage hin wird Lucilla erneut leicht rot. "Oh, ähm, ja... wir... also, das war letztes Jahr im Dezember beim Fest der Bona Dea." Da sich die Frauen bei solchen Festen meist nicht einander vorstellen sondern nur die alten Traditionen gefeiert werden, und Lucilla sich nicht erinnern könnte, dass sie sich Medeia schon einmal vorgestellt hat, holt sie das einfach mal schnell nach. "Ich bin übrigens Decima Lucilla." Sie grinst nun wieder. "So, wie es auf dem Schildchen an der Tür steht, was aber nicht viel heißt, denn manchmal tun hier auch Scribae Dienst."

    Zitat

    Original von Medicus Germanicus Avarus
    Leicht irritiert ob solch einer dicken Glückseeligkeit lehnt Avarus sich kurz vor um zu begutachten, was zu sichten sei. Hm nach dem Durchzählen in der Schüssel hatte sie doch wahrlich getroffen... 8o Anfängerglück stellte er sofort fest und bemerkte aus dem Augenwinkel heraus einen Blick, der sich ihrem Tisch näherte. 8) Der Bräutigam... ah ein weiterer Intressent dachte Avarus und rückte die Schüssel etwas in dessen Richtung. :]


    Ein kleines schelmiges Grinsen legt sich auf Lucillas Gesicht, als sie Avarus dabei beobachtet, wie er verwundert die Schale inspiziert. Wenn er tatsächlich geglaubt hat, leichtes Spiel mit ihr zu haben, dann hat er sich getäuscht. Wer mit so vielen Brüdern und Cousins aufgewachsen ist, wie Lucilla, der kommt am Kernspucken nicht vorbei. Im Weitspucken war sie zwar nie so gut wie die anderen, doch beim Zielspucken kann ihr so schnell keiner was vormachen.


    Wieder nimmt sie eine Olive und entfernt den Kern genüsslich von der Frucht. Avarus verschiebt unterdessen die Schüssel und entfernt sie ein Stück von Lucilla. Tststs, er verschafft sich eindeutig einen eigenen Vorteil. Doch Lucilla lässt sich nicht beirren, visiert die Schale an und mit einem leisen *Pling* landet der Kern im Ziel.


    Einen Augenblick lang sorgt sich Lucilla, ob dieses Geräusch am Ende Aufmerksamkeit auf sich ziehen würde. Doch sie sind schließlich nicht bei einer Audienz, im Troubel der ganzen Gäste fällt es garantiert nicht auf. Ständig stößt irgendwo jemand mit seinen Becher an, Löffel werden über Teller gezogen, Gäste unterhalten sich und lachen laut, Sklaven trappeln duch die Gegend. Wem da das typische Pling des Kernspuckens auffallen würde, der muss schon ein Kenner sein. :P

    Lucillas Kehle schnürt sich zusammen und sie hat das Gefühl, dass ihr jeden Moment die Luft ausgeht. Sie hat ja wirklich mit allem gerechnet, von der Auflösung der Acta Diurna bis zum Ende der ganzen Redaktion, aber das, was nun schlussendlich folgt, das ist einfach zu viel.


    Einen Augenblick schaut sie den Kaiser nur einfach vollkommen entgeistert an. Glücklicherweise ist Livia die Auctrix und ergreift zuerst das Wort und Lucilla bleiben so endlose Sekunden sich zu überlegen, was sie dem Kaiser sagen sollte. Sich zu rechtfertigen, dass sie das eigentlich überhaupt nicht verdient hat, weil sie doch so viel überhaupt nicht macht und das doch ihre Aufgabe bei der Acta Diurna ist, das sagt sie lieber nicht. Sie hat den Kaiser schon einmal mit ihren Worten verärgert. Das Geschickteste wäre, sich halbwegs an Livia zu halten, ohne dass gleich jeder merkt, dass sie sich an Livia hält.


    "Ich... danke Euch von ganzem Herzen... mein Kaiser." Ohne, dass sie etwas dagegen tun könnte, spürt Lucilla, wie ihr die Röte ins Gesicht schießt. Sie hofft inständig, dass sie halbwegs so im Licht steht, dass es dem Kaiser nicht auffallen würde und wenn doch, dass er es nicht für eine Anmaßung halten würde. Lucilla schluckt und merkt, wie wieder die Nerosität in ihr aufsteigt. Wirklich begriffen, was eigentlich vor sich geht, hat sie immer noch nicht ganz.