Beiträge von Decima Lucilla

    "In Mantua? Ziemlich weit weg. Ich war mal dienstlich in Mantua. Aber ich denke schon, dass eine Taverne dort ganz gut aufgehoben ist. Soldaten haben immer Hunger und Durst und dort gibt es ja sonst nichts, wofür sie ihren Sold ausgeben könnten." Sie grinst.

    Lucilla blickt den Kandidaten noch immer fragend an. Sie kann ja verstehen, dass man einem Praetorianer besser schneller als zu spät auf seine Fragen antwortet, doch vielleicht würden ja auch ihre Frage noch beantwortet werden.


    "Wie sieht es nun mit der Politik aus?"

    "Hühner?" fragt Lucilla erstaunt. "So ein Pech, dass wir nicht in Hispania sind. Ich besitze nämlich einen kleinen Hühnerhof nahe Tarraco. Er ist am Landsitz unserer Familie angeschlossen und dort werden gallische Hendln gezüchtet. Wo ist deine Taverne? Hier in Rom?"

    "Du wirst in Hispania einen Geschäftspartner von mir aufsuchen. Was du dort zu tun hast, wird man dir sagen. Und je eher du abreist, desto besser."


    So langsam wird sich Lucilla der ganzen Ausmaße ihres Abkommens bewusst. Aber das ungute Gefühl würde schnell verfliegen, wenn die Fracht ersteinmal unterwegs ist. Sie nimmt eine Wertkarte zur Hand und legt diese mit den neuen Betrag an. Dann setzt sie einen kurzen Brief an Horatius Callidus auf.


    Währenddessen kommt der Scriba herein und bringt eine Platte voll kalter Speisen.


    "Bediene dich, Pertinax." Lucilla deuted auf die Spiesen und wartet darauf, dass der Tabellarius kommt.

    Etwas später hat sie einen Entschluss gefasst. Sie würde ihre Schwester aufsuchen und ihr die Grüße ausrichten. Und nebenbei mit ihr über alles reden. Sie müsste ihr ja eh noch von Avarus erzählen und vielleicht wüsste Tertia ja auch einen Rat in Bezug auf Aemilia. Auch wenn sie Vestalin ist, sie ist schließlich eine Decima und nicht auf den Kopf gefallen.


    Lucilla steht energisch auf, nimmt den Brief ihres Bruder und holt ihren Mantel. Dann macht sie sich auf zum Vesta-Tempel. Irgendwo dort müsste ihre Schwester ja zu finden sein.

    "Nein, passiert ist nichts." Lucilla schüttelt den Kopf. "Ich hätte nur mal wieder so viel mit ihm zu reden gehabt." Zum Glück hatte sie ihn für das erste Gespräch noch direkt am Abend abgefangen.


    "Weißt du, es ist nämlich so... also..." Sie grinst in sich hinein und blickt dann strahlend zu ihrer Schwester auf. "Ich werde heiraten, Tertia!"

    Da Aemilia ganz und gar nicht aus ihren Gedanken zu vertreiben ist und sich schließlich die halbe Decima-Familie darin tummelt, beginnt Lucilla etwas zu schwimmen. Während sie durch das Becken zieht und das Wasser ihren Körper umströmt, kann sie endlich ihren Geist leeren. Sie taucht ein Stück weit ins Wasser hinab und öffnet die Augen um auf den Grund des Caldariums zu sehen. In Tarraco waren sie als Kinder oft im Meer geschwommen, doch die Augen im Salzwasser zu öffnen war nicht unbedingt ratsam gewesen. Um so faszinierender ist es die Kachelung am Boden des Beckens durch das verschwommene Wasser zu betrachten.


    Nach Luft schnappend taucht Lucilla wieder aus dem Becken auf. Sie dreht sich auf den Rücken und lässt sich eine Weile so dahintreiben. Dabei denkt sie an Avarus und wann sie ihn wohl wiedersehen würde. Sie müsste ihm noch sagen, dass das Gespräch mit Meridius bestens verlaufen ist, dass dieser jedoch schon wieder in Germanien sitzt. Da ihr Bruder in seinem Brief nichts Gegenteiliges hat verlautbaren lassen, nimmt sie einfach mal das Beste an, nämlich, dass sie sich nun auch öffentlich mit Avarus sehen lassen darf. 8)


    Sie spürt, wie die Wärme des Wassers sie beginnt, langsam einzulullen. Bevor sie noch im Wasser untergeht schwimmt Lucilla mit wenigen Zügen zum Beckenrand uns steigt aus dem Wasser hinaus. Sie beugt sich zu ihrem Handtuch hinab, hebt es auf und trocknet die von ihrem Körper perlenden Tropfen notdürftig ab. Noch immer erhitzt von dem heißen Wasser geht sie hinüber ins Tepidarium.

    "Noch habe ich nichts zu vererben, also brauche ich auch kein Testament. Und ich brauche hoffentlich eh noch lange keines." lacht Lucilla. "Ansonsten komme ich, um mal nach dir zu sehen , ein bisschen zu plaudern und so..."


    'Und mein Herz auszuschütten.' denkt sich Lucilla, sagt es jedoch ersteinmal nicht. Sie will Tertia nicht gleich überfallen. Außerdem würde es sich ihre Schwester wahrscheinlich sowieso zusammenreimen können.


    "Und um dir Grüße von Meridius auszurichten. Er war ganz kurz in Rom, aber dann musste er mal wieder schneller als schnell zurück zur Legion." Sie versucht zu lächeln, doch es will nicht recht gelingen.

    "Ich." hat Lucilla schneller gesagt, als gedacht. Und dabei sind die Uniformen der Praetorianer die Schicksten überhaupt. Um das Thema schnell irgendwie in eine andere Richtung zu bekommen, denn es schmerzt noch immer, wenn sie daran denkt, fügt sie hinzu: "Aber ich bin ja eh schon vergeben."


    Ihr Blick schweift über einen Stand mit Duftölen. Lucilla greift sich eines davon heraus und riecht daran. Melone - wie ordinär. Sie stellt den kleinen Flacon zurück.


    "Halte ich dich jetzt eigentlich vom Einkaufen ab? Also ich suche nichts bestimmtes, ich bummle nur ein wenig."

    Lucilla lacht. "Immerhin dient meine halbe Familie in der IXten oder hat dort gedient. Und mach dir keine Sorgen, die Soldaten finden auch alle ihre Frauen. Sogar mein Bruder, der Legatus, hat eine gefunden."


    Das hat zwar 16 Jahre gedauert, aber das muss Cyprianus ja nicht unbedingt wissen.

    "Tertia!" ruft Lucilla erfreut und überfällt ihre Schwester sogleich mit einer Umarmung. "Wie geht es dir?"


    Sie wirft einen verlegenen Blick auf die Virgo Vestalis Maxima und lächelt dann. "Ja, ihre Hilfe hat sogar bestens funktionniert. Ich bin nämlich auf der Suche nach dir. Besser gesagt, ich war es." Obwohl ihre Schwester schon so lange in Rom lebt, erinnert sie Lucilla doch immer an Hispania und ihre Kindheit. Mehr, als dies jeder andere tun könnte. "Ich bin nämlich ganz privat hier."

    Der typische Provinz-Effekt.


    "Ach, daran gewöhnt man sich recht schnell, wenn man ersteinmal die ganzen Vorteile der Stadt entdeckt hat. Nirgendwo gibt es so viele Möglichkeiten und so viel zu entdecken wie in Roma! Die Märkte, die Thermen, das Forum, den Cicus, Theaterstücke, Gladiatorenspiele, Wagenrennen, Musikdarbietungen, jeden Tag einen Empfang oder ein Fest und Tempel mehr als es Götter gibt. Wer Rom nicht aufregend findet, der ist schon tod. Und du wirst sehen, wenn du nach Hause kommst wird es dir schnell fad werden und du wirst anfangen, die große Stadt zu vermissen."

    Sim-Off:

    Was meinst du? Dass eine Frau einem Mann verfällt? Bei Hungi gar nicht verwunderlich. ;) :P


    "Ja siehst du, und das wiederum kannst du mit kleinen Investitionen in die Zukunft ausgleichen, wenn du meinst, dass du allein zu wenig wärst." Sie bleibt abrupt stehen, stellt sich vor Cyprianus, mustert ihn einmal von oben nach unten und wieder nach oben. "Aber vielleicht solltest du einfach etwas mehr Vertrauen in dich selbst haben."


    Sie dreht sich um und geht weiter. "Nein, ich komme nicht aus Rom. Ich stamme aus Tarraco in Hispania. Allerdings wurde ich ihn Rom erzogen und lebe nun schon seit einiger Zeit wieder hier. Wie meinst du das, wie man es in Rom aushält? Gerade jetzt im Winter ist es doch recht angenehm."

    Sim-Off:

    Kein Wort gegen Hungi! :P


    Lucilla schüttelt den Kopf. Er scheint auf dieses Thema sehr sensibel zu reagieren. Aber kein Wunder, sie kann sich selbst an manches Streitgespräch mit ihrem Bruder bezüglich ähnlicher Themen erinnern.


    "Ich meinte doch nicht, dass die Vinicier wegen ihrer Familie eine gute Partie sind. Ich meinte nur die Männer der Vinicier... also... naja, ähm..." Lucilla wird leicht rot. "Also das ist eine Sache, die können nur Frauen verstehen. Egal, vergessen wir das. Ich bin sicher, wenn sie dich auch mag, dann werdet ihr das schon schaukeln."

    "Ah so!" Lucilla nickt. Dann hat ihr Hungi also doch nichts verheimlicht. "Mit dem Praefectus Castrorum, Ist das nicht Vinicius Lucianus? Das ist der Bruder von Vinicius Hungaricus." Lucilla nickt. "Also nichts gegen dich, aber die Vinicier sind schon ziemlich nette Kerle. Was sagt sie denn dazu?" Sie kann sich lebhaft vorstellen, dass jede Frau gerne mit einem Vinicius zusammen wäre.

    Lucilla nimmt das Geld entgegen. "Die Briefe gehen dann noch heute raus. Allerdings haben wir momentan etwas länger Auslieferungszeiten, das winterliche Wetter macht und schwer zu schaffen. Aber wir bemühen uns, sie so schnell wie möglich ans Ziel zu bringen."

    Zitat

    Original von Gaius Claudius Vitulus


    Lucilla blickt den Sklaven lächelnd an. "Als Eilbriefe oder Normalpost? Als Eilbriefe würden sie direkt noch rausgehen, dann wären es insgesamt 80 Sesterzen. Normalpost dauert etwas länger, würde insgesamt aber auch nur 20 Sesterzen kosten."



    Sim-Off:

    WiSim: Konto 1225, Cursus Publicus; und nein, wir nehmen keine Naturalien, höchstens als Trinkgeld. :P

    "Oh, na dann hoffe ich einfach mal mit dir. Normalerweise ist es ja eher so, dass die Frauen zuhause in Rom auf die Männer warten, die im Namen des Kaisers in der Welt verstreut sind."


    Lucilla überlegt einen Moment lang. "Vielleicht musst du es dann auch nur politisch geschickt verkaufen. Ein Magistrat ist doch keine schlechte Partie."