Beiträge von Iulia Severa

    Erst war sie etwas irritiert, aber dann fiel ihr sein amüsierter Gesichtsausdruck auf.Entweder stimmte die Geschichte und er spitzte sie absichtlich zu oder er hatte sie erfunden, um ihre Reaktion zu testen, während sie sich sorgte... Ihre Augenbrauen zogen sich leicht zusammen.


    "Ist das die Wahrheit oder nur die Version für die Taverne? Obwohl wenn du häufiger solche Aussagen machst, könnte sie stimmen..."

    An diesen Augenblick hatte sie während der Reise oft gedacht.Glücklich lächelte sie zurück, legte die Arme um ihn und ihren Kopf an seine Schulter.


    "Den genauen Zeitpunkt meiner Ankunft hätte ich dir sowieso nicht mitteilen können und nach der Reise werde ich auch mit einer unvorbereiteten Regia sehr zufrieden sein."


    Dann löste sie sich von ihm und schaute auf seinen verbundenen Arm, der ihr gleich aufgefallen war als Meridius den Raum betreten hatte.


    "Wie ist das passiert?"

    Die Wache hatte Iulia hier an der Tür abgesetzt und der Pförtner war inzwischen weiter ins innere des Hauses verschwunden um jemandem bescheid zu sagen oder etwas vorzubereiten. Während sie wartete, versank sie in Gedanken. Zum ersten Mal würde sie länger in einer anderen Provinza als Hispania leben... Aber war es wirklich ein so großer Unterschied ob man in eine weiter entfernte Stadt zog oder in eine andere Provinz? Einem Teil ihrer Familie würde sie dafür ohnehin näher sein...

    Während die Sklaven die sie auf der Reise begleiten würden, dass Gepäck verstauten, schaute sich Iulia noch einmal im Atrium um und prägte sich das Bild ein. Hispania...Dann ging sie nach draußen.Von Maximian und Romanus hatte sie sich schon verabschiedet, sie würden später nachkommen.

    So hat sich Lucilla noch nie von ihr verabschiedet, aber bevor sie etwas nettes erwidern kann ist Lucilla auch schon zur Tür heraus, so dass sie stattdessen Meridius antwortet.


    "Ich werde mit den beiden nochmal darüber reden und von dir höre ich ja noch. Ich hoffe nur deine Reise nach Rom hat keinen negativen Anlass. "


    Sie umarmte ihn noch ein letztes Mal.

    "Auf jeden Fall beide Familien."


    Sie überlegte einen Augenblick.


    "Deine Klienten werden wohl auch kommen, dann Freunde von dir und wir sollten noch ein paar Leute einladen, mit denen du auf Grund deiner Stellung zu tun hast."

    Du traust mir ja einiges zu, die gesamte Provinz verführen, bei einem Haus voller Sklaven, die dir treu ergeben sind..." meinte sie mit einem Schmunzeln.


    "Das größere Problem bei der Hochzeit werden ohne Zweifel deine Verpflichtungen sein...Aber da die nächste Möglichkeit erst wieder im Iuni wäre, was hälst du vom zehnten Tag vor den Kalenden das Mai (22.4.2006)"

    Der Trubel des Packens hatte nachgelassen und der Zeitpunkt an den Iulia schon seit dem aufstehen dachte war gekommen. Ihr gelang wenigstens ein halbes Lächeln als sie das Atrium betrat.


    "Diesmal fällt es mir wenigstens etwas leichter..."

    "Vielleicht haben sie auch alle nur den gleichen Namen? Und die nächste wird sich sicher fragen, woher du das hast...."


    Sie warf einen Blick auf die Spuren die sie hinterlassen hatte.


    Aber ich vertraue dir, auch wenn du irgendwo allein in Germanien bist."


    Sein warmer Atem kitzelte leicht und sie legte den Kopf an seine Schulter.

    Als sie etwas zu Atem gekommen war, zeigte sich ein Grinsen auf ihrem Gesicht.


    "Oh, der richtige Name, die Monate in Germanien haben dir jedenfalls nicht geschadet..."


    Sie drehte sich in eine etwas bequemere Position und zog ihn etwas näher an sich, um einfach nur seine Nähe zu genießen.

    Ihr gefiel was er tat.


    "Wenn du willst kannst du das häufiger haben."


    Sie küsste ihn nun weniger sanft und schmeichelnd sondern leidenschaftlicher und fordernder, wobei sie begann seinen Gürtel zu öffnen.


    "Lass mich dir helfen"


    meinte sie nachdem er ihr Brustband gelöst hatte, streifte den Saum ihrer Gewänder über ihre Knie, kniete sich halb aufs Bett und zog sich ihre Stola langsam über den Kopf.

    Im Haus hatte sich inzwischen herumgesprochen das eine Familienbesprechung anberaumt war. Da sie im Grunde auch zur Familie gehörte, gesellte sich Iulia zu den anderen und ließ sich in einem Korbstuhl nieder.

    Ihr Wange fühlte sich an als hätte sie ein kalter Windhauch gestreicht, obwohl sie sich sicher war, dass sie warm war und seine Hand und Lippen ebenfalls.


    "Ja, ich hoffe trotzdem das wir die Erfahrung nie machen werden."


    Nachdem er sich wieder aufgesetzt hatte, schaute sie ihn an und küsste ihn sanft auf den Mund.

    Sein Gesichtsausdruck war nicht unbedint beruhigend.


    "Du schaust, als wenn du keine sonderlich gute Antwort erwartest. Bis auf den Einbruch war alles so wie sonst und nachdem ich einige Nächte schlechter geschlafen habe, wurde es eigentlich langsam besser. Aber jetzt nachdem ich das von dem Entführungsschreiben weiß, fühle ich mich ehrlich gesagt nicht wirklich sicher....Und ich denke auch wenn es ihnen bei mir nicht gelingt werden sie es vermutlich bei jemand anderem aus der Familie versuchen."


    Wieviele Ausritte allein hatte Maximian schon in die nähere Umgebung unternommen....


    "Aber was denkst du dazu? Du hast das Schreiben ja bekommen ohne wirklich zu wissen was dran ist...


    Wenn er ihre Hand nicht schon gehalten hätte, hätte sie sie nun ergriffen.

    Ein wenig hinter den anderen, stand Iulia Die melancholische Stimmung die über der Trauergesellschaft lag,hatte auch von ihr Besitz ergriffen. Seinen Verwandten würde Mercator nicht nur jetzt sondern auch in Zukunft in unzähligen Stunden fehlen. Sein Mörder hatte ihn um soviele Erlebnisse gebracht.

    "Ja das hab ich auch so schon festgestellt..."


    Solange er in Germanien zu sein hatte...Germanien wäre wieder eine Art neuer Anfang, aber hier wäre sie allein...Sie drückte seine Hand fester.


    "Ubi tu Gaius, ego Gaia. Ich werde mit nach Germanien kommen, aber du müsstest auch noch mit Romanus und Maximian sprechen...

    Sie mochte seinen Blick, diese Mischung aus Ernsthaftigkeit und Sanftheit und das er gerade nur ihr galt.


    "Darüber haben wir doch schon gesprochen oder meinst du für länger?"


    Germanien würde bedeuten, ihn nicht kilometerweit wegwissen, nicht monatelang warten, bis er für einen kurzen Besuch nach Hispania zurück kam...

    "Deine gedanklichen Sprünge sind interessant..."


    lächelnd sah sie ihn an und ging dann zu ihm, um sich neben ihn auf die Bettkante zu setzen. Sanft furh sie erst mit ihren Fingern seine Wirbelsäule entlang, dann über die Schultern.Leicht beugte sie sich vor und flüsterte ihm halb ins Ohr.


    "Du hast mir auch gefehlt. "