Beiträge von Marcus Decimus Mattiacus

    Mattiacus hatte sich einige Notzien gemacht. Ihm kam es so vor, als ob sich Straftäter bei ihren Taten immer auf das hörere Wohl beriefen.


    Er erhob sich und wandte sich an den Angeklagten.


    "Mir ist deine Rolle bei der ganzen Sache noch nicht klar. Einerseits sagst du, dass dir Strabo imponiert hat, andererseits aber von ihm abgestoßen warst.


    Dennoch hast du dein Glück bei ihm gesucht. Was mich jetzt aber bei deiner Verteidigungsrede wundert ist, dass du, als Strabo dich quasi im Stich gelassen hat und die Kontrolle hattest, nichts getan hast, die Situation zu deeskalieren und dass es zu einem gewaltsamen Sturm kam, bei dem viele ihr Leben lassen mussten. Schließlich warst du ja, wie du sagtest, eigentlich gegen einen Aufstand.


    Wie kam es dazu? Hättest du die Stadt nicht einfach kampflos übergeben können und die Sache bereinigen können ?"

    Mattiacus stand wieder auf. Er wollte die Sache jetzt schnell zu Ende führen, was wohl auch im Interesse aller war.


    "Wertes Gericht, werter Collega,


    in Anbetracht der Tatsache, dass der hier angeklagte Decimus Pompeius Strabo geständig war und die Taten, die ihm in der Anklageschrift zulast gelegt wurden, bestätigt hat und keinerlei Reue gezeigt hat kann es nur eine Konsequenz geben. Der Angeklagte ist schuldig und verdient eine den Taten angemessene Bestrafung, deren Ermessen in der Weisheit des Gerichts liegt. Gemäß § 64 I CodIur kann dies aber nur eine Strafe sein."


    Mattiacus wollte es nicht aussprechen, aber jeder wusste, was auf Hochverrat als Strafe vorgesehen ist.

    Mattiacus war über das plötzliche Geständnis überrascht. Er hatte schon gedacht, dass hier ein medizinisches Gutachten nach dem anderen mit Gegengutachten der besten Medici aufgefahren werden mussten, aber das war dann wohl alles passé.


    Die Ausführungen von Strabo wollte Mattiacus nicht kommentieren. Wenn sie stimmten und es um die Verwaltung Hispanias wirklich so schlimm stand..... aber das stand auf einem anderen Pergament.


    Er wandte sich an Crassus.


    "Keine weiteren Fragen." sagte er erstaunt.

    Mattiacus runzelte die Stirn. Strabo wollte hier wohl vor Gericht Theater spielen, was er auch sehr gut konnte. Aber Mattiacus war auch Medicus und er kannte die Zeichen des Wahnsinns, wenn ein Patient sie hatte. Aber statt gleich damit den Angeklagten zu demaskieren, wollte Mattiacus dieses Spiel weiterspielen.


    "Waren also die..." Mattiacus konnte und wollte es kaum aussprechen"... diese Männer der Grund, warum du als Duumvir diese Edikte erlassen hast? Seid wann haben dich denn diese Männer verfolgt ?"

    Mattiacus erhob sich wieder. Er konnte sich noch gut daran erinnern, wie er, als er noch Advocatus Imperialis war, zusammen mit Durus prozessiert hatte und er nun stand er ironischerweise auf der Gegenseite.


    "Zunächst einmal ist es sehr löblich vom Collega Tiberius Durus die Verteidigung zu übernehmen und somit Iustitia gerecht zu werden."


    Er nickte zu Durus. Mattiacus wollte zunächst behutsam vorgehen.


    "Nun aber zum Fall. Aus den Worten der Verteidigung kann ich schließen, dass der in der Anklageschrift vorgetrage Sachverhalt nicht bestritten wird."


    Er schaute fragend zu Durus.


    "Wenn das also nicht der Fall ist, ist also nur zu klären, ob der Angeklagte, wie die Verteidigung behauptet, schuldunfähig ist."


    Mattiacus machte eine kurze Pause und legte seinen Zeigefinger an seine Stirn.


    "Die Frage ist also: War Decimus Strabo zur Zeit der Begehung wahnsinnig oder war er es nicht?"


    Mattiacus ging bei seinem Vortrag auf und ab und machte beim letzten Satz eine kleine Drehung zu den Richtern.


    "Damit wir uns alle darüber ein Bild machen können, ruft die Anklage den Angeklagten Decimus Strabo selbst in den Zeugenstand."

    Mattiacus stand auf und verlass die Anklageschrift:


    "Dem Angeklagten Appius Helevetius Sulla wird vorgeworfen, die folgenden Verbrechen und Vergehen begangen zu haben:


    § 64 Hochverrat
    § 65 Vorbereitung eines hochverräterischen Unternehmens
    § 70 Staatsfeindliche Verunglimpfung von Reichsorganen
    § 81 Nötigung und Bedrohung
    § 96 Brandstiftung
    § 103 Landfriedensbruch
    § 102 Öffentliche Aufforderung zu Straftaten
    § 104 Bildung krimineller Gruppen
    § 107 Nötigung von Reichseinrichtungen oder -organen


    Diese hat er begangen in dem er in der Provinz Hispania, Regio Corduba, mit einer Gruppe Gleichgesinnter konspiriert hat, einen Aufstand gegen die Provinzregierung angezettellt hat, um den Bestand der Provinz und damit der Res publica zu gefährden. Zusammen mit dem ebenfalls Angeklagten Decimus Strabo kann er als einer der führenden Köpfe des Aufstandes bezeichnet werden. Im Verlauf dieses Aufstandes wurde Cordoba mit Gewalt genommen und die Regierung des Princeps in Frage gestellt und gefährdet. Die loyalen Bürger der Stadt wurden gezwungen, die Stadt zu verlassen oder sich den finsteren Plänen Strabos anzschließen. Nur durch das Eingreifen der Prätorianer konnte dieser Aufstand niedergerungen werden und die Ordnung der Res publica wieder hergestellt werden.


    Mattiacus machte eine kurze Pause.


    "Die Anklage erkennt in diesem Vorgehen des Angeklagten die Verwirklichung der oben genannten Straftatsbestände in vorsätzlicher Weise."

    Mattiacus erhob sich und entrollte die vorbereitete Anklageschrift und verlass diese:


    "Dem Angeklagten Decimus Pompeius Strabo wird vorgeworfen, die folgenden Verbrechen und Vergehen begangen zu haben:


    § 64 Hochverrat
    § 65 Vorbereitung eines hochverräterischen Unternehmens
    § 70 Staatsfeindliche Verunglimpfung von Reichsorganen
    § 81 Nötigung und Bedrohung
    § 103 Landfriedensbruch
    § 102 Öffentliche Aufforderung zu Straftaten
    § 104 Bildung krimineller Gruppen
    § 107 Nötigung von Reichseinrichtungen oder -organen


    Diese hat er begangen in dem er in der Provinz Hispania, Regio Corduba, mit einer Gruppe Gleichgesinnter konspiriert hat, einen Aufstand gegen die Provinzregierung angezettellt hat, um den Bestand der Provinz und damit der Res publica zu gefährden. Seine Pläne manifestierten sich in Erlässen und Dekrete, die er als Duumvir und Comes von Cordoba erließ, zu welchen er aber keine Kompetenz hatte und sich die damit die Macht des Princeps anmasste. Diese sollten aber der Vorbereitung eines großen Aufstandes dienen, durch den er weitere Macht gewinnen wollte. Er scharrte an die 1000 Männer um sich, mit denen er die Macht in Cordoba an sich riss. Die loyalen Bürger der Stadt wurden gezwungen, die Stadt zu verlassen oder sich den finsteren Plänen Strabos anzschließen. Nur durch das Eingreifen der Prätorianer konnte dieser Aufstand niedergerungen werden und die Ordnung der Res publica wieder hergestellt werden. Besonders erschreckend ist dabei der Aspekt, dass sich Strabo zunächst als loyaler Beamter gezeigt hat, um sein Ansinnen zu verdecken."


    Mattiacus machte eine kurze Pause.


    "Die Anklage erkennt in diesem Vorgehen des Angeklagten die Verwirklichung der oben genannten Straftatsbestände in vorsätzlicher Weise."

    "Die Voraussetzungen werden die gleichen bleiben. Dein CRV zählt natürlich. Nur der Inhalt und die Art und Weise der Prüfung wird geändert. Ich kann dir aber schon soviel sagen, dass mit vielen Änderungen zu rechnen ist.


    Kann ich sonst noch was für dich tun? Brennt dir eine komplexe rechtliche Frage auf den Lippen?" fragte Mattiacus vergnügt.

    Mattiacus war auf dem Weg zu seiner Praxis über den Sklavenmarkt gekommen, den er sonst immer mied.


    Dort wurde gerade eine blonde Frau versteigert. Die erzielten immer Höchstpreise auf den Märkten. Sie gefiel ihm und er konnte sich eine Sklavin brauchen.


    Mitbieten konnte Mattiacus bei seinem bescheidenen Geldbeutel nicht, dennoch blieb er stehen, um das Ganze zu verfolgen.

    "Das ist schon einmal gut. Im Moment wird der Cursus Iuris reformiert und neu konzipiert. Es wird in der Schola aushängen, wenn die neue Studienordnung fertig ist. Schau ab und zu in der Schola vorbei, dann wirst du sehen, wann der nächste Cursus Iuris stattfindet."