Beiträge von Marcus Decimus Mattiacus

    "Das stimmt auch wieder. Also wir sollten unsere Waffen den Legionären übergeben."


    Mattiacus blickte sich um. In der Nähe des Tores war eine kleine Baumgruppe, die trotz der fehlenden Blätter, doch ein wenig Schutz gegen den Wind bot.


    "Am besten, deine Männer schlagen ihre tabernacula dort drüben auf." Er zeigte in die Richtung der Bäume und Büsche.


    "Dort sind sie diesem scheußlichen Wetter nicht ganz so ausgesetzt. Corbulo, Du und Herwig begleitet mich hinein. Ich muss zu erst mit dem Dorfobersten reden."

    "Von diesem Brauch habe ich schon bei Tacitus gelesen. Das Recht des Gastes wird wohl bei allen barbarischen Völkern sehr hoch gehalten. Solange wir es beanspruchen, stehen wir unter dem Schutz der Götter. Da die Germanen ein sehr gottesfürchtiger Menschenschlag sind, sollten wir im Moment sicher sein und können den beiden Folgen. Und eine Geschichte wird mir bestimmt als Gegenleistung einfallen." witzelte Mattiacus.


    So trotte die Gruppe langsam hinter den zwei Germanen her.

    Mattiacus schaute dem einen der beiden, der sich als Anführer zeigte nach und wandte sich an Corbulo und Centurio Maxentius.


    "Anscheined sollen wir ihnen folgen." Mattiacus schaute nach oben. Der Wind wurde nicht schwächer und es wurden immer mehr Flocken.


    "In Anbetracht der Wetterlage und der Stand der Sonne, falls sie jemals wieder auftaucht, nach zu urteilen müssen wir den beiden wohl folgen. Und ich weiß nicht wie es euch geht, aber ich hätte jetzt nichts gegen ein wärmendes Feuer."

    Handelsrecht ist vielleicht ein wenig zu weit hergeholt. Die Ädilen haben sich vorallem durch die Setzung von Normen im Bereich des Schadensersatzes hervorgetan, die sogenannten ädilizischen Klagen, die man vor den Ädilen einklagen konnte.


    Die Prätoren haben in ihren Edikten gesagt, welche Klagen sie zulassen. Das waren vorallem zivilrechtliche Sachen wie Haftung und Schadensersatz und dergleichen. Strafrechtliche Normen sind mir jetzt weniger bekannt, da der Prätor nicht dafür zuständig war, sondern die tres vires capitales.


    Zivil- und Strafrecht waren aber noch nicht so stark getrennt wie heute. So finden sich Strafrechtliche Normen in der lex aquilia, die den Schadensersatz bei Delikten regelt z.B. Tötung eines Sklaven oder Zerstörung einer Sache.

    Die SC hatten schon noch in der Kaiserzeit Gesetzeskraft wie zum Beispiel SC Macedonianum um die Mitte des 1. Jhrd n.Chr.


    Also unhistorisch arbeitet unser Senat nicht.

    Mattiacus blieb mit seinem Pferd stehen, damit seine Eskorte eingreifen konnte, fall sich die beiden Germanen auf ihn stürzen würden oder weitere Barbaren aus der Deckung brechen würden.


    Man wusste nie, was passieren konnte, und Mattiacus wollte nicht wie Varus enden. Ausserdem wollte er ja noch nach Rom zurück um Calvina von seiner Reise zu berichten. Ebenso wäre es für einen Diplomaten sehr peinlich, wenn seine Reise schon kurz hinter dem Limes enden würde.

    Da war doch was ! Genau ein Niesen und Mattiacus konnte auch sehen woher es kam: Von zwei Germanen die sich über irgendetwas unterhielten und auf die Schneeflocken zeigten, die langsam zu Boden gingen.


    "Ich werde die beiden mal fragen, wie weit es bis zum nächsten Dorf oder wenigstens bis zum nächsten Gehöft ist. Bleibt aber hinter mir, falls die zwei was Schilde führen."


    Mattiacus ritt den beiden entgegen.


    "Salve, Bewohner Germaniens. Ich bin Marcus Decimus Mattiacus, Gesandter des Legatus Augustus Augusti pro Praetore Decimus Meridius." Mattiacus machte kurz Pause und überlegte sich kurz was er eben gesagt hatte und fand es in diesem Moment ziemlich sinnlos. Er war sich sicher, dass diese beiden damit recht wenig anfangen konnten, aber es hörte sich schon mal gut an.


    "Könnt ihr beiden Latein und mich verstehen?"

    Mattiacus war es jetzt sehr kalt.


    "Sol scheint dieses Land nicht so oft zu besuchen. Es ja bitterkalt." sagte Mattiacus und zog seinen Umhang noch fester als sonst um sich.


    "Ich schätze die Sonne wird bald unter gehen. Wir werden noch ein wenig weiter Richtung Norden ziehen, bis wir die Palisade nicht mehr sehen und dann ein Nachtlager aufschlagen, wenn wir nicht vorher ein Dorf oder etwas ähnliches finden."


    Mattiacus blickte sich kurz um, er meinte, etwas gehört zu haben....ein kurzes Grummeln und ein Niesen, so schien es ihm.


    "Ich glaube, dass die Bewohner hier direkt am Limes zwar nicht feindlich gesinnt sind, aber dennoch sollten wir vorsichtig sein, Räuber, Banditen und Gesetzlose gibt es immer und überall." Er griff zu seiner Seite um sich zu vergewissern, dass sein Schwert noch da war.


    "Centurio Maxentius, ihr wisst sicher was in einer solchen Situation zu tun ist."

    Man darf eben die Holywood Filme nicht so eng sehen. Das sind eben Filme, die zur Unterhaltung gemacht wurden und nicht als Doku gedacht waren.
    Das ist wie die Buchmalerei im Mittelalter, die auch römische Legionäre in mittelalterliche Rüstungen gesteckt haben.


    Mit ein wenig Hintergrundwissen erkennt man das auch.

    Langsam erreichten sie den Limes. Der Grenzübergang war nicht mehr weit und die Wache grüßte. Ein eisiger Wind pfiff über ihren Köpfen.


    "Salve miles, ich bin Marcus Decimus Mattiacus und bin im Auftrag des Statthalters unterwegs. Können wir passieren?" Er zeigte der Wache kurz ein Schreiben mit dem Amtssiegel.


    Der Soldat nickte nur. "Komische Zeit, die ihr euch da ausgesucht habt, liegt doch nur Schnee rum und kalt is' es auch. Die Germanen hocken in ihren Hütten und kommen nicht raus."


    "Genau deshalb müssen wir zu ihnen gehen." entgegnete Mattiacus mit einem Lächeln.


    Die Wache öffnete den Schlagbaum und schon war die Gruppe auf einmal auf germanischem Boden.


    Der Wind wurde kälter und das Wetter trüber, Wolken hingen am Himmel aber Regen oder Schnee waren nicht in Sicht.


    "Das ist alles andere als das sonnige Hispania." sagte Mattiacus zu Corbulo und zog seinen wollenen Umhang enger.


    Erholte eine Schriftrolle hervor, die sich bei nährem Hinsehen als Karte entpuppte, wenn auch nicht sonderlich genau gab sie doch den Lauf des Limes korrekt wieder. Nichts destotrotz stellte eine solche Karte einen umheimlichen Schatz in der Wildnis dar. Deswegen rief Mattiacus nur Corbulo und Centurio Maxentius zu sich.


    "Diese Karte hat mir Meridius mitgegeben. Wir müssten ungefähr hier sein." Mattiacus zeigte an die Stelle." Wir werden nun weiter ziehen gen Osten immer entlang des Limes bis wir hinter Nidda wieder an den Moenus kommen. Unterwegs besuchen wir unsere Verbündeten, die dem Limes am nächsten leben. Ich denke, in ein bis zwei Wochen müssten wir diese Tour hinter uns gebracht haben. Was meint ihr?" fragte Mattiacus in die Runde.

    Die Gruppe kam dem Limes immer näher. Es ging weiter auf der Straße von Aquis Mattiacorum hinauf zum Übergang. Unterwegs trafen sie einigie Händler auf der Straße, die entweder unterwegs nach Mogontiacum waren oder wieder zurück nach Germania Magna, um dort römische Waren zu guten Preisen zu verkaufen. Alles Römische war sehr beliebt bei den Germanen hinter der Grenze, schließlich macht so eine griechische Vase oder eine seidene Tunika viel her in einer germanischen Hütte.


    Aber auch gelegentliche Patroulien der Grenzkastelle streiften ihren Weg. Alles in allem verlief der Weg auf römischen Territorium friedlich und ohne Zwischenfälle.