Nach einer kurzen Pause fuhr Metellus fort
"Kommen wir nun zur Reitausbildung, die der Grossteil von euch schon hinter sich hat!
Das Pferd wird zum Kampf benutzt, was unbedingt voraussetzt, dass der Reiter sein Pferd mit einer, oder sogar keiner Hand lenken kann.
Der Zügel wird nur im Notfall eingesetzt, dient somit als Notbremse.
Er wird nur zum Anhalten oder langsamer werden verwendet und dabei dann aber auch möglichst schonend angenommen, da durch das scharfe Gebiss die Pferde sofort reagieren.
Unsere Pferde haben ein Stockmaß, dass sich kaum über 155cm bewegt. Das Auf- und Abspringen ist ein wesentlicher Bestandteil der Ausbildung, da es im Ernstfall über Leben oder Tod entscheidend ist.
Dies muss von beiden Seiten ebenso beherrscht werden, wie mit oder ohne Sattel.
Ohne Ausrüstung sollte dies soweit kein Problem darstellen. Mit den Waffen schon etwas schwieriger, denn dann hat der Soldat das Schild in der Hand und somit ist die linke Hand belegt und er muss das Ganze nur mehr mit einer Hand schaffen.
Geübt wird zu Anfangs auf Holzpferden, zuerst ohne Waffen und Ausrüstung, dann mit voller Ausrüstung. Von Links und Rechts, mit Lanze oder gezogenem Schwert in der Hand.
Egal welche Konstellation, das Auf- und Abspringen vom Pferd muss zu jeder Zeit möglich sein.
Das Reiten selbst solltet ihr ja auch schon alle beherrschen.
Wenn der Reiter sitzt, egal ob mit oder ohne Sattel, sollte es so aussehen, als stünde er aufrecht mit gespreizten Beinen. So hat der Reiter mit den Oberschenkeln mehr Halt am Pferd und kann mit größerer Wucht, vom Pferd herab den Speer schleudern, oder mit dem Schwert zuschlagen.
Unterschenkel und Fuß sollen ab dem Knie locker herabhängen, sonst würde sie bei jedem Anprall verletzt werden.
Der Oberkörper wird in allen Gangarten leicht zurückgenommen und gerade, aber flexibel gehalten. Die Zügelführende, linke Hand sollte möglichst tief und ruhig gehalten werden.
Reitet man nach links, legt man den Zügel locker an der Außenseite des Halses, also rechts, an, ohne zu ziehen, verlagert das Gewicht nach links und treibt mit dem Außenschenkel, dem rechten! Und Vice versa.
Man sollte so viel, als möglich mit Gewichts und Schenkelhilfen wirken, weniger mit dem Zügel. Der Gebrauch des Schildes reduziert das Arbeiten mit dem Zügel ohnehin auf ein Minimum."
Metellus rechnete nicht mit Fragen, da die meisten diese Übungen schon hinter sich hatten, wartete aber doch einen Augenblick ab...