Minervina nickte auf Lanas Erklärung hin nur und erhielt ihr Lächeln aufrecht. Sie war recht froh, dass Lana sich mit Kräutern auskennt. Sie selbst wusste gar nichts und so konnte sie auf ihre Leibsklavin vertrauen. Ihr Blick nahm nachdenkliche Züge an, während sie Lana musterte. Vermutlich konnte sie sich sogar sicher sein, dass die Sklavin ihr niemals ein Leid täte und auch erfolgreich ein Attentat auf sie verhindern würde. In ihrem Falle sollte sie vielleicht doch etwas kontrollierter werden, denn sie war keine gewöhnliche Dienerin, die sie nach ihrem Belieben hin und her scheuchen sollte.
Lächelnd nahm Minervina auch Lanas Reaktion auf ihr Kompliment hin zur Kenntnis. Aber sie hatte hierbei nicht lügen brauchen, denn Lana hatte wirklich sehr feine Züge und einen schön geformten Körper. Dies mochte letztlich auch der Grund gewesen sein, der sie anfangs von den anderen Sklavinnen abgrenzte, als sie sie kaufte. Sie passte zu ihr. Minervina mochte eitel sein, doch sie war ebenfalls von natürlich-gutem Aussehen und hatte wohl von beiden Elternteilen nur die positiven Gene geerbt. Und das wusste sie such. Sie war sich dessen erst vor kurzem bewusst geworden, doch mittlerweile kannte sie ihre Reize. Schon im Kindesalter hatte sie häufig Komplimente erhalten. Doch einbilden tat sie sich auch heute nichts darauf. Das einzige worauf sie streng Acht gab, waren ihre Kleider. Lanas Worte allerdings holten Minervina wieder in die Realität zurück. "Wie meinst du das? Dass auch jemand ohne besondere Attribute auf jemanden anziehend wirken kann?" erkundigte sie sich. Sie hob den Becher wieder an, um ihn zu ihren zarten Lippen zu führen und einen gesunden Schluck daraus zu trinken.
Als Lana sich zu Boden setzte, wollte Minervina erst wiedersprechen und sie zu sich aufs Bett bitten. Diese wohl unüberlegte und eher spontane Tat hatte sie sich allerdings gerade noch verkneifen können und blickte stattdessen nachdenklich zu Lana hinunter. "Wenn dir einmal ein Mann gegen deinen Willen zu nahe kommt, dann lass es mich doch bitte wissen. Ich werde schon darauf Acht geben, dass er es nie wieder tut." versicherte sie in vertraulichem Tonfall und einem deutlich als ernst zu erkennenden Nicken. Dieser Ernst wich allerdings einem milden Lächeln, als Lana erneut zu sprechen anhob. "Natürlich tust du das. Ich war nur wütend auf die beiden, da ich es nicht leiden kann wie sich Stesichoros aufführt - da weitet sich der Zorn auch rasch unbegründet aus. Du weißt ja, wie schlecht gelaunt er immer ist..." Sie zuckte mit den Schultern.
"Lana?" setzte sie allerdings nach einer nur sehr kurzen Pause wieder an und. "Würdest du mir vielleicht... ein wenig den Rücken massieren? Ich könnte ein wenig Entspannung gut gebrauchen." Bat sie, doch in einem eher bittendem, denn befehlendem Tonfall. Sie brauchte wirklich ein paar ruhige Minuten und auch ein wenig Sinn nach liebevollen Berührungen - selbstverständlich nicht misszuverstehen, doch Lana hatte nun einmal ein eher ruhiges und zartes Wesen - war ihr nach der langen Zeit wieder gekommen. Gerade heute nachdem sie so erschöpft war...