Beiträge von Rediviva Minervina

    Sie warf ihm bei seiner Bemerkung einen wachen Seitenblick zu. Er war ziemlich aufgeweckt. Auf seine Worte hin konnte sie nicht wirklich wiedersprechen , denn damit würde sie sich selbst in Frage stellen, da sie schon lange Gelegenheit gehabt hätte, ihn abzuweisen. Gleichzeitig aber fühlte sie sich auch leicht in die Enge getrieben und empfand es beinahe so, als habe man ihr kurzerhand eine Meinung aufgedrückt, die sie so nicht hatte. Dennoch köchelte sie wacker und ließ seine Worte einf ach unkommentiert. Sie wusste nicht recht, was sie darauf denn antworten konnt.e und bevor sie anfing, belangloses Zeug zu erzählen, war Schweigen besser.


    Dieser Anstieg, dem sie folgten, war die Steigung des Mons Esquilinus, an welchem Hang die Villa Tiberia lag. Sie befand sich nicht sehr weit vom Portus Liviae entfernt. Sie fragte sich einen Moment, was sie ihrer Familie sagen sollte, wen sie da warum mitbrachte. Aber sie würde das schon richtig drehen können, immerhin machte sich Decimus auch dadurch nützlich, dass er ihr Gepäck trug. Vermutlich käme dann der Vorwurf, wie naiv sie eigentlich wäre, aber auch darauf würde sie eine passende Antwort finden. Um Antworten war sie noch nie in ihrem Leben verlegen gewesen.


    „Ah, immerhin hörst du auf deinen Vater gehört, das ist doch ein gutes Zeichen.“ Meinte sie mit leichtem Schmunzeln, nicht ohne allerdings danach zu einem kurzen Seitenhieb anzusetzem. Wie beiläufig fügte sie hintenan: „Wahrscheinlich hat er dich auch gelehrt, dass man keine Gelegenheit verpassen sollte, Frauen zu schmeicheln, oder wie darf ich dein Benehmen deuten?“ Sie sah aus den Augenwinkeln zu ihm, wobei die Lider leicht gesenkt waren. Mnervina hatte recht volle Wimpern, das fiel aus dieser Sicht ziemlich deutlich auf. Aber ihrer Art war anzusehen, dass der in ihren Worten enthaltene Vorwurf nur von geringer Größe war. Vornehmlich wollte sie ihn offenkundig damit necken, dass er ihr fortlaufend Komplimente machte, die sie zwar gerne, aber auch häufig hörte.
    „Oh, es ist nicht mehr allzuweit. Wir wohnen noch ein Stückchen weiter den Esquilin hinauf. Sag nicht, dass dich der Weg anstrengt?“ Sie grinste leicht. Sie jedenfalls strengte es nur minimal an. Sie war derartige Bewegung einfach nicht mehr gewohnt, aber immerhin trug sie nicht viel Gewicht mit sich herum. Genug Leute die hier hinauf gehen, hatten ein wenig mehr auf den Rippen. Und sie schnauften wie Maschínen, das hatte sie von ihrer Sänfte aus oft beobachten können. Sie selbst empfand sich beinahe als richtig anmutig dahinschreitend. Aber doch, anstrengend war der Aufstieg dennoch. Sie musste mit ihren Schritten ein wenig mehr als normal ausholen.


    Minervina hatte sich also voll und ganz auf den Aufstieg zu konzentrieren. Sie bließ sich eine dünne Haarsträhne aus dem Gesicht, die ihr zwischen den Augen baumelte. Sie schmunzelte, als sie sah, dass er ihren Wink verstanden hatte, aber das Schmunzeln wich eine Sekunde später wieder, als sie begann zu straucheln. Er war etwas zu ruckartig ausgewichen, sodass sie keine Gelegenheit mehr hatte, ihre Balance vernünftig zu wahren. Mit ihrer Hand suchte sie halt, aber der ‚Rüpel‘ war dieses Mal schneller und gab ihr von sich aus raschen Halt. Als sie sich plötzlich in seinen Armen wiederfand, erhob sie ihre Augenbrauen. Grinsen tat sie dieses Mal nicht. Stattdessen lag ein leichter Vorwurf in ihrem Blick.


    Mit seiner Bemerkung allerdings nahm er ihr den Wind aus den Segeln und sie gab nur ein „Rüpel“ von sich, das jeder Schärfe beraubt war, die diesem Wort eigentlich anhängen sollte. Sie versuchte sich dann aus seiner Umarmung zu befreien, eher dezent, aber ehe jemand sie so sah und die Gerüchteküche wieder zu brodeln begann, versuchte sie dennoch sich freundlich aus der ungewollten Nähe zu lösen. Als sie dann endlich wieder auf die eigenen Beine kam, wankte sie noch einmal kurz und schüttelte amüsiert den Kopf. „Wenn man alles zusammenzählt könnte man fast glauben, dass deine Eskapaden Absicht sind und absolut im Detail berechnet.“ Sie lächelte und wandte den Blick wieder ab um weiterzugehen, ohne ihm seinen erhofften tiefen Blick zu schenken. So leicht war sie dann auch wieder nicht zu haben.

    Minervina runzelte kurz verwirrt die Stirn, als er nach Interesse fragte. Meinte er damit, ob sie Interesse an seiner Person hatte oder ob er sie aus Interesse begleitete? Oder bezog er sich - was natürlich die llogischere Alternative wäre - auf ihre spitze Bemerkung, dass sie wohlmöglich nicht einmal Interesse haben könnte, ihn einzuladen? Als sie sich entschloss, dass er wohl dies gemeint hatte, verzog sich ihre Miene zu einem Schmunzeln. Er war plump, aber bei alledem dennoch nicht unintelligent. Also setzte auch sie zu einer recht spitzen Antwort an. "Na, ich habe mal gelernt, dass man Einladungen nicht unbedingt rückgängig machen kann, und da Du dich schon recht glorreich selbst eingeladen hast, werd ich dem wohl oder übel als Gastgeber nachkommen müssen." Sie sah kurz zu ihm. Sie würden nicht mehr lange unterwegs sein, die Villa näherte sich zunehmend. Ein kurzes Stück würde es bergauf gehen und die ersten Steigungen zeigten sich bereits. Das war der Moment, wo sie eine Sänfte deutlich bevorzugen würde.


    Als er erwähnte, dass er noch nichts zu tun hatte, beschlich sie erst der Verdacht, dass er auch nicht vorhatte etwas zu tun und nur das 'noch' anhängte, um sie nicht durch mangelnden Interesse an einer körperlichen Tätigkeit abzuschrecken, was tatsächlich der Fall gewesen wäre. Aber die Decima waren ehrgeizig, sie konnte sich nicht vorstellen dass sie absolutes Nichtstun befürworten würden. Auch wenn sie dies nur vom Hörensagen her einschätzen konnte. Als er erwähnte, dass er durchaus Pläne hatte, ließ sie ein theatralisches und neckisch gemeintes Seufzen der Erleichterung erklingen, ehe sie etwas ersnter auf ihn einging. "Das klingt doch gut. Aber unterschätze die Tätigkeiten eines Magistraten nicht. Der Unterschied liegt vornehmlich in der körperlichen Ertüchtigung. Aber du bist schließlich noch jung. Allerdings würde ich dennoch zu einem Beginn im Militär raten, denn das ist eine gute Pflicht am Reich und würde deine Laufbahn auch nicht weiter als nötig unterbrechen." Sie schien als habe sie ihre Worte recht gut überdacht. Aber den Eindruck erweckte auch ihr Lächeln, erweckte ihre Gestik. Nichts schien sie dem Zufall oder der Intuition überlassen zu wollen.


    Da richtete sie ihren Blick wieder nach vorne und bemerkte, wie sich ihnen Leute näherten. Würden sie ausweichen? Decimus hatte sich sehr ihrem gemeinsamen Gespräch gewidmet, was sie natürlich auch nicht als störend empfand. Aber wenn er nicht auf seine Füße achtete, könnte es einen Zusammenprall geben. Aber wie warnte sie ihn dezent davor? Wegreißen, das war unter ihrer Würde und ein gesprochene Hinweis konnte plump und zurechtweisend wirken. Also wandte sie sich nur mit einem Grinsen zu ihm. Er schien spielen zu wollen und ihr machte es nichts aus. Warum sollte sie nicht darauf eingehen? Worte verursachten keine Ehe, genausowenig wie Lächeln. Darüber entschied ohnehin nicht die junge, von Geburt her Adelige. "Ich fühl mich geehrt, dass du jedes Opfer eingehst um dich völlig mir zu widmen." Mit diesen Worten nickte sie nun die Straße empor. Es wurde knapp, hoffentlich verstand er ihren Wink. Und wenn ja, ob er dem Spiel mit dem Feuer nicht gar unterliegen würde? Er wäre nicht der Erste..

    Problem ins Castellum eingelassen, fuhr die Kutsche nun beim Praetorium vor, wo sie hielt, um Minervina hinauszulassen. Sie ließ sich nur mäßig dabei helfen, denn sie mochte es nicht, von den schmutzigen Sklavenhänden anfassen zu lassen und Lana war auf Grund einer Krankheit leider verhindert. Und mit jedem Mädchen umgab sie sich nun auch wieder nicht, dann fuhr sie lieber allein. Aus der Kutsche treten strich sie sich noch einmal den nicht wirklich vorhandenen Staub aus den Kleidern und richtete ihren Blick dann auf das Vestibulum, welches nachwievor von zwei Soldaten bewacht wurde. Gut so. Herrschte ihr Onkel also noch immer mit Disziplin. Mit leichtem Lächeln der Vorfreude trat sie näher heran und übernahm dieses Mal selbst das Sprechen. Mit bestimmten Tonfall und ihrer hellen, weiblichen Stimme erklärte sie: "Salvete. Ich bin Rediviva Minervina und möchte meinem Onkel Tiberius Vitamalacus einen Besuch abstatten." Sie klang weniger distanziert als sonst, denn sie war müde und nicht auf lange Wortgefechte des Anstandes aus. Also benahm sie sich den Soldaten gegenüber höflich. Ebenso von Anstand war auch ihre große Menge an Stoff, denn sie trug sämtliche Garnitur, wie es sich für eine reisende Frau gehörte. Außerdem wirkte sie sehr gesund, sie hatte wie stets sehr auf sich Acht gegeben.

    Minervina seufzte leise und erleichtert auf, als sie die Stimme der Wache hörte. Nicht wirklich lieblich, aber so doch immerhin diszipliniert, forderte sie ihre Begleiter auf, sich den Waffen zu entledigen. Viele trugen sie zum Glück nicht bei sich, denn sie kannte diese Prozedur ja. Sie hatte sich vornehmlich Männer mit gutem Oberbau ausgesucht, damit Waffen nur als Beiwerk fungierten. So vernahm die junge Rediviva das Klirren der Dolche, die achtlos von den Sklaven in den Beutel geworfen wurden, während sie wieder an ihren Onkel dachte. Sie hatten sich eine ganze Weile nicht mehr gesehen. Sie freute sich schon sehr auf ihn. So selten sie von aufrichtiger Freude sprechen konnte, so war diese doch aufrichtig. Als sich das Gefährt wieder in Bewegung setzte lehnte sie sich für die kurze, verbleibende Strecke wohlig zurück, bis sie bei der Wohnstatt ihres Onkels ankam.

    Mit einem lauten Seufzen registrierte Minervina, dass der Wagen endlich angehalten hatte. Sie streckte allerdings nicht den Kopf hervor. Sie wollte gar nicht wissen, ob sie endlich angekommen waren, oder ob unterwegs wieder irgendetwas vorfiel. Hier musste ein Sklave aufs Töpfchen, dort musste ein Sklave aufs Töpfchen. Sklaven waren manchmal auch wirklich zu gar nichts zu gebrauchen. Sie hasste es zu Reisen und aus irgendeinem Grund zogen diese Sklaven die Reise endlos in die Länge.
    Dann aber hörte die junge Rediviva die Stimme ihres 'Herolds' bei den Wachen vorsprechen und erleichtert seufzte sie auf. Dieser Grieche war der einzige mit anständiger Disziplin und einer angemessenen Bildung für Gespräche. Sie hatte ihn oftmals nebenher laufen lassen. Sie setzte sich aufrecht hin und bewahrte Haltung, während sie den Worten lauschte.


    "Salve! Herrin Rediviva Minervina wünscht den Legaten Tiberius Vitamalacus, ihren Onkel, zu besuchen. Wir bitten um Durchlass."

    Minervina zog ganz kurz eine leichte Grimasse. Ja Pflichten. Besonders was Benehmen und Anstand anging, eine grobe Umstellung von der vorherigen Erziehung durch ihre Mutter. Da hatte sie noch ausnahmslos alles tun können, was auch dazu geführt hatte, dass sie mit einem jungen Peregrinus durch die Gegend zog. Und dass sie zugelassen hatte, dass er sich einen Platz in ihrem Herzen eroberte. Aber Marcus war verschwunden, er hatte nie wieder etwas von sich hören lassen. Entweder er hatte sie vergessen, oder aber ihm war wirklich etwas zugestoßen und er hatte es, im Gegensatz zu ihr, nicht geschafft vor den Verbrechern zu entkommen. Sie schien für den Moment dieser Gedanken kurz abwesend, als er dann erneut die Stimme erhob. Nur unmerklich zuckte sie zusammen und wandte ihren Blick wieder ihrem jungen, aber durchaus freundlichen Begleiter zu.


    Das war ein sehr indiskreter Versuch sie zu einer Verabredung zu überreden. Sie kam nicht umhin leicht zu grinsen. Es war aber auch manchmal zu interessant, die Vorzüge einer im heiratsfähigen, aber unverheirateten ungen Frau genießen zu können. Langweilig wurde einem eigentlich nie. Auch wenn Ihr Onkel es inzwischen vermutlich lieber sehen würde, wenn sich der Zustand 'unverheiratet' änderte. Immerhin war jeder Tag mehr ein Tag, an dem er für sie verantwortlich war und ein Tag der sie älter machte. Sie selbst hatte es da noch nicht allzu eilig. "Zeit habe ich zur Zeit frei zur Verfügung. Die nächsten Tage werde ich zwar aufbrechen, um meinen Onkel zu besuchen, aber das Gepäck werden ohnehin die Sklaven richten. Die Zeit dafür hätte ich also und vielleicht ja sogar auch das Interesse an einem Gespräch." Sie schmunzelte ihm zu. Ein kleiner Tritt auf seine voreiligen Füße konnte nicht schaden. Sie versuchte zu schätzen wie alt er war, aber er schien noch nicht in einem sehr erfahrenen Alter zu sein. Weder von seinem Aussehen her, noch von seinem Taktgefühl. Vielleicht war er sogar ungefähr in ihrem Alter. Und hatte ebensoviele Erfahrungen gesammelt wie sie - also beinahe keine. Ihre Lehren hatte sie von der Verwandtschaft bezogen.


    "Soso, faszinierend also." meinte sie langgezogen. Also, jetzt endlich kam die Zeit der aufrichtigen Komplimente und die Zeit der provokativen Herausforderungen endete. Und so wandelte sich ihr Schmunzeln nach einer kurzen Zeit tatsächlich in ein leichtes Lächeln, aber auch dieses wirkte nicht völlig aus dem Affekt kommen. Der leichte Glanz in den Augen bewies allerdings, dass auch ein wenig ehrliche Freude in dem Lächeln lag. "Will ich dir das mal glauben. Ich betrachte es von der Seite. Ich habe viele Verpflichtungen, aber nicht sehr viele Aufgaben und darum ist es auch so, dass ich recht viel Zeit habe über alles Mögliche nachzudenken. Und was sonst soll ich in dieser Zeit sonst tun, als lernen?" Sie zuckte mit den Schultern. Langsam schmälerte sich die Dichte der Menschenmassen um sie beide herum und Minervina musste nicht mehr bei jedem Anrempeln bedauern, dass sie ihre Sklaven daheim gelassen hatte.


    "Aber sag doch, was hast du nun vor, nun, da du in Rom bist? Hast du schon Pläne, wie es weitergehen soll? Oder lässt du erst einmal doch die Gewalt der starken Unterschiede auf dich einwirken?" Sie hatte ein beinahe schelmisches Schmunzeln aufgesetzt und ihre Stimme wirkte aufrichtig interessiert. Natürlich tat sie das. Sie hatte auch dann interessiert zu klingen, wenn es sie eigentlich kein Stückchen interessierte, was ihr Gegenüber so alles erzähllte. Wobei das in diesem Fall zum Glück nicht der Fall war, denn sonst hätte sie sich auch sehr leicht vom Ort des Geschehens entfernen können. Sie hatte da so ihre Methoden.

    Tja ich würd nur für weitere Römerinnen sorgen können ;) Ich überlege mit meiner alten Dame nach Ägypten umzusiedeln, aber sicher bin ich mir noch nicht.
    Wobei mich ein Peregrinus durchaus auch reizen würde, Helena gibts schon fast zulange, bloß ich komm jetzt kaum mit RP hinterher und Helena fungiert kaum mehr als alte Familienmama. Eine neue ID bräuchte wieder sehr viel Zuwendung. :)


    Aber ich dreh den Gedanken trotzdem mal herum.

    Minervina warf noch einen knappen, bösen Blick gen Sonne. Es war warm. Wie sollte sie sich hierbei auf ein Gespräch konzentrieren können? Aber sie hielt den Kampf durch und behielt ihre Besinnung und ihre Konzentration in einem ausreichenden Maß bei. Ihr Gesicht wies nachwievor höfliche Züge auf und zeigte gar Interesse an seinen Worten. Sie hörte ihm zu, als er von Achaia erzählte. Sie hatte eine sehr ähnliche Geschichte oft von ihrer Mutter gehört und beinahe wäre ihr ein unpassender Kommentar entglitten. Ihre Großmutter war damals verstorben, woraufhin sie selbst nach Rom zu ihrem Adoptivvater zurückkehrte. Ihre Mutter hatte damals noch nicht recht geahnt, dass sie keine Octavia war. Und dann begann das ganze Elend. Kurz zogen Wolken über das Gesicht der jungen Frau, aber sie beherrschte sich und sorgte für eine rasche Aufheiterung der strengen Gesichtszüge. So ging sie nur knapp auf die ganze Thematik ein.
    „Es braucht dir nicht leidtun, immerhin verschuldest du nicht seinen Tod. Er gab sein Leben für das Reich und somit sollte ich stolz auf ihn sein, nicht traurig. Er starb ehrenhaft. Und Beleidbekundungen lindern die wahre Trauer um den Verlust eines geliebten Menschen niemals. Andere können es niemals wett machen. Es liegt an einem selbst, die Trauer zu überwinden.“ Erklärte sie zwar recht ausführlich, aber mit militärischer Präzision und mit einer Stimme, die eindeutig zeigte, dass sie selbst sich diesen Standpunkt immer und immer wieder klar gemacht hatte um auch dazu stehen zu können. Um die innere Stärke zu entdecken und zu Tage zu fördern.


    Letztlich unterbrach aber auch sie ihre tristen Gedanken und lauschte mit gewissem Amusement seinen Worten. In Prunk leben. Er wollte es wirklich auf ein nicht ungefährlches Thema ausweiten, dieses Gespräch. Dass er schon mehrmals andeutete, was er von dem ‚besseren Lebensstil‘ hielt, hatte sie nicht vergessen. Ebensowenig, was ihr über ihren Stand beigebracht wurde. Sie fuhr sich kurz in einer nicht definierbaren Geste über den Nasenrücken, ehe sie zu einer prompten Antwort ansetzte. „Natürlich ist es ein Genuss, sonst wäre ich nicht in Rom. Hier habe ich alles was das Herz begehrt und sogar an Tagen da ich mal ohne Sklaven durch Rom schlendere, findet sich jemand, der einem beim Tragen behilflich ist.“
    Es war eindeutig zu spüren, dass Minervina mit ihren Worten eher versöhnlich wurde, weniger provokativ. Mit einem breiten Schmunzeln wandte sie ihr Gesicht dem jungen Decima zu und nickte. Dann fuhr sie mit leiserer, aber noch immer freundlicher Stimme fort. „Aber mal im Ernst. Natürlich zieht es seine Vorteile mit sich, aber wo Licht ist, da ist auch Schatten. Das gilt nicht nur für unsere Umwelt, sondern auch für die Gesellschaft, für Räume, für Gedanken. Letztendlich kommt es nur darauf an, was man aus seiner Lage macht. Und ich denke ich habe meine ‚Leiden‘ recht gut einschränken können und genieße das Leben, wie es für mich ist.“ Sie hatte schon länger nicht mehr eine so tiefsinnige und lange Rede schwingen können und leicht versonnen blinzelte sie in den Himmel hinauf. Die Sonne schien ihr ins Gesicht. Sie sollte nicht zu lange draußen bleiben, ehe sich ein Sonnenbrand auf ihrer Haut ausbreitete und das konnte sie nun gar nicht gebrauchen. Die sich pellende Rötung war ein definitiver Schönheitsmakel.


    „Na, erfülle ich deine Erwartungen oder bist du nun doch einigermaßen überrascht, dass Adel nicht nur aus Schmuck, Gold, Rang und Ehre besteht?“ Sie versuchte ihre ernste Miene zu bewahren, aber eine gewisse durch ihr Alter bedingte Schalkhaftigkeit und auch durch ihr früheres Leben herrührende Offenheit ließen sich nun doch nicht völlig verbergen. Aber jetzt überwachte sie ja niemand, was ja auch der Grund dafür war, dass sie das Haus alleine verlassen hatte. Sie brauchte nicht immer einen Aufpasser. Das wurde langweilig.

    Die junge Rediviva betrachtete die Umgebung. Der Himmel war blau, die Sonne war hell und der Tag war noch immer genauso unerträglich in seinen Ausmaßen, dass sie am Liebsten weglaufen würde. Es war heiß. Aber wenigstens hatte sie bei ihrem kleinen Abenteuer tatsächlich eine willkommene Abwechslung gefunden, ein Gespräch. Wie auch immer es verlaufen würde. Auf jeden Fall schien ihr Gesprächspartner sich ein wenig zu entspannen, ob das gut oder schlecht war, das würde sich noch zeigen. Aber immerhin fand er endlich den Weg zu einer Vorstellung seiner Person. Ein Decimus. Keine allzu schlechte Partie, dachte sie mit einem gewissen Lächeln auf den Lippen und einem weiteren Gedanken an ein paar Menschen dieser Familie, deren Namen sie kannte. Und sogar die Personen höchstpersönlich, auch wenn ihre Erinnerungen ein wenig matt sind. Sie war noch ziemlich klein. Zwar Plebejer, aber honorative Plebejer mit gewissem Stand und gutem Ruf.


    Dann entschloss sie sich, seine Frage ebenfalls nicht unbeantwortet zu lachen. „Rediviva Minervina, Tochter des Senators Tiberius Maximus und der Eques Rediviva Helena. Zur Zeit allerdings bin ich im Hause meines Onkels anzutreffen, Tiberius Vitamalacus... Und genau dahin geht auch die Reise, wenngleich er leider noch im Castellum ist.“ Erklärte sie ihre Herkunft. Sie wäre gerne noch auf weitere Ämter und Ränge eingegangen, aber das wäre ein wenig zu aufreißerisch gewesen und hatte sich in ihre Worte nicht geschickt einbinden lassen. Und so plump dass sie nun sämtliche Honoratoren der Familie aufzählte, um Eindruck zu schinden, war sie nun doch nicht. Eltern mit Rang und Namen waren höflich und formell korrekt.


    Wieder schenkte sie ihm ein knappes Lächeln. Sie wollte das Gespräch allerdings auch nicht ermüden lassen, also rang sie sich zu weiteren Worten durch. „Decimus Maximian habe ich als kleines Kind kennenlernen dürfen, aber ansonsten ... wirklich persönlich kenne ich deine weitere Verwandtschaft dann auch wieder nicht. Ich hoffe du siehst es mir nach.“ Erklärte sie mit freundlicher, aber noch immer sehr disziplinierter Stimme und einer kontrollierten Tonlage. Ihr schienen die gesellschaftlichen Regeln sehr deutlich erklärt worden zu sein und das nicht erst seit gestern. Auch ihre korrekt gelegte Kleidung, die in der Sonne gewiss sehr warm war, zeugte davon dass sie eine recht strenge Erziehung erhalten hatte. Tante Claudia war immer sehr streng mit ihr gewesen und doch vermisste sie diese unsäglich. Sie war nun schon eine ganze Weile im Elysium. Aber daran dachte sie in diesem Moment nicht. Minervina selbst konzentrierte sich nachwievor genau auf ihre Schritte und ihre Haltung.


    „Ich lebe schon eine ganze Weile bei meiner väterlichen Seite hier in Rom. Geboren wurde ich in Tarraco, aber als Vater starb hat es mich dort nicht sehr lange gehalten.“ Die genaueren Gründe verschwieg sie. Sie verschwieg, dass sie ihre Mutter regelrecht hasste, dass sie ihre Art hasste und dass sie es hasste, dass sie sich kurz nach Vaters Tod einen neuen, sehr viel jüngeren Mann gesucht hatte. Als sie noch im Kindesalter war, hatte sie es nicht so schlimm gefunden, sie war lediglich traurig. Aber je älter sie wurde, je egoistischer empfand sie jede Handlung ihrer Mutter. Sie hatte niemals im Sinne ihrer Tochter, ihr, Minervina, gehandelt. Also hatte sie den Anschluss an ihre Tante gesucht und hatte ihre Kindheit endgültig hinter sich gelassen und war nach Rom gekommen, um ihrer wahren Familie zur Seite zu stehen. Sie würde bald einmal ihren Onkel Vitamalacus besuchen, das hatte sie sich fest vorgenommen.

    Minervina hielt den Blick starr auf das Gesicht des jungen Decimus, als dieser wieder anhub zu sprechen. Sie hatte ihn genau beobachtet, als er ihre Stoffe wieder in den Korb gelegt hatte, damit ja kein Chaos entstand. Und vielleicht auch um einen weiteren Verhaltensfehler zu entdecken, für den sie ihn zurechtweisen konnte. Als sich ihre Blicke trafen und sie realisierte, wie genau er sie zu taxieren schien, verengte sie leicht die Augenbrauen und ebenso auch ihre Augen. Minervina war wirklich ihrem Alter entsprechend schön. Sie hatte eine helle, ebene Haut, feine und ruhige Gesichtszüge und ein sehr schön geschnittenes Gesicht. Das dunkle Haar zeigte sich strähnchenhaft unter ihrer Kopfbedeckung und ihre dunklen Augen wollten ihr mehr Sanftmut anlasten als sie tatsächlich besaß.


    Natürlich konnte auch Minervina liebevolle und sanfte Seiten aufzeigen, aber im Laufe der Jahre und mit Zunahme der Lebenserfahrungen hatte sie diese weit hinein verbannt, wo sie gut und sicher aufgehoben waren. Als er sich dann entschuldigte, lockerten sich ihre Züge wieder und beinahe etwas wohlwollendes machte sich in ihrer Mimik breit. Dieses Wohlwollen wurde allerdings binnen weniger Sekunden absolut zerschlagen, als er sie als hochnäsig und temperamentvoll bezeichnete. Hübsch und adlig, das hörte sie durchaus gerne, was wohl auch der einzige Grund war, dass sie an sich hielt und ihrer Wut über die plebejischen Anmaßungen nicht nachgab. Sie schnappte dennoch kurz – und hörbar – nach Luft und verschloss ihr Gesicht wieder, um ihm ihre Gedanken nicht zu deutlich zu präsentieren. Sie räusperte sich dezent und schien etwas sagen zu wollen, schluckte ihre potentiellen Worte dann allerdings rasch wieder hinunter. Entweder käme nur Gestammel heraus oder eine vor Wut bebende Stimme und beides war unangebracht für Rang und Namen. Also schwieg sie würdevoll und überließ ihm die weitere Konversation, mit leicht gerecktem Kinn und beinahe herablassendem Blick.


    Und diese Gelegenheit nahm er schon sehr bald wahr. Bisher schien er ein Machtspielchen mit ihr spielen zu wollen, denn er hatte scheinbar versucht, sie in ihren Zügen nachzuahmen. Und sie mochte Spielchen, trugen sie doch sehr zu ihrer Fertigkeitenerweiterung bei. Außerdem machte es Bekanntschaften auf diese Art und Weise viel interessanter als diese allzu lieben Wesen denen man schlichtweg nichts nachtragen konnte. Langweilig. Und auch wenn dieser zwar nicht schlecht hergerichtet wirkte, machte er noch nur den Eindruck des einfachen Volkes. Frech, aber doch nicht plump genug um zur Unterschicht zu gehören. Ein leichter Glanz legte sich auf ihre Augen und sie hatte ihm tatsächlich schon fast den Frevel verziehen, sie anzurempeln. Aufmerksam lauschte sie seinen Worten.
    Er schien eine gewisse Art Frauenheld zu sein. Er sprach in nahezu bemitleidenswertem Tonfall davon, dass er schon viele Abweisungen ertragen musste und scheint es nicht ganz zu verkraften. Minervina kam an den Punkt, da sie den Charakter ihres Gegenübers zu analysieren begann. Und er schien ebenso das Gleiche bei ihr versuchen. Seine Aussage von zuvor war nicht nur aus dem Nichts gegriffen, er hielt sie wirklich für arrogant. Und er hielt Adel allgemein für Arrogant. Das mochte auch sein, aber viele adlige konnten auf eine lange Kette von Honoratoren zurückblicken und so auch sie. Tribunen, gar ein Proconsul in Hispania hatte einmal der Familie angehört. Aber das war weit vor ihrer Zeit gewesen. Und doch war sie stolz auf ihre gute Herkunft, auf den gehobenen Lebensstil und auf die noch immer gute Verwandtschaft. Sie erahnte schließlich nicht, dass es, abgesehen vom Stand, bei ihrem Gegenüber ein Ähnliches war, er allerdings anders darüber dachte.


    Mit leichtem Amusement und einem kurzen Überraschungsmoment nahm sie sein Angebot zur Kenntnis und ein Schmunzeln huschte über ihr noch so strenges Gesicht. Aber ein aufrichtiges Lächeln brachte sie noch nicht zu Stande, so eine gute Schauspielerin sie auch sein konnte. Dann wartete sie noch kurz ab, sollte er noch etwas sagen wollen und siehe da, ihr Verdacht wurde bestätigt. Er hatte schon jetzt den Eindruck, dass sie hart und kalt war und mochte es doch nicht recht glauben. Genauso sollte es sein, wenn sie ihre Familie in der Öffentlichkeit vertrat. Nun hob auch sie wieder mit ihrer recht hellen Stimme an zu sprechen, allerdings verdunkelt und mit leiserem Tonfall, der deutlich zeigte, dass sie imstande war, sich vollkommen zu verstellen. „Ob ich mich gleich fallen lassen, wenn ich ein Gespräch beginne, wage ich zu bezweifeln. Und Gefühle zeigen und ähnliches hat ohnehin nichts damit zu tun, ob ich mich ein Stück des Weges geleiten lasse.“ Hiermit lächelte sie nun doch einmal kurz und bot ihm ihren Korb dar. So recht zurück wollte sie noch gar nicht einmal, aber vielleicht konnte man sich ja sittlich im Atrium oder auch im Garten weiter unterhalten.


    „Aber dein Angebot zum Geleit nehme ich sehr gerne an. Auch reden können wir gerne.“ – Aber dass ich auch nur eine meiner inneren Seiten demonstriere, das kannst du vergessen, schob sie direkt an ihre Worte in Gedanken an. Sie öffnete sich ja nicht einmal den ihr sehr nahestehenden Personen wie zum Beispiel ihrer Mutter oder der Leibsklavin. Es folgte ein knapper, durchaus gekonnter Augenaufschlag. Es wurde Zeit, dass dieser Mann sich einmal vorstellte, so wie es sich gehörte. Das Volk stellte sich dem Adel vor und die Erlaubnis hatte sie ihm dezent erteilt, indem sie auf ihn einging. Und der Mann stellte sich ohnehin der Frau vor, das stand ohnehin kein bisschen zum Zweifeln an.

    Ein sonniger Tag. Ein warmer Tag. Ein grauenhafter Tag. Minervina hatte schon am Morgen eine gewisse Mattigkeit verspürt, hatte sich allerdings dennoch aus dem Bett gequält. So schwer es ihr auch fiel, sich das einzugestehen, doch allmählich begann sie der Alltag derart anzuöden, dass sie am liebsten etwas Aufregendes erleben könnte. Bis zu diesen Tagen hatte sie sich immer nach einem sittlichen römischen Leben gesehnt und abgesehen von einer Ausnahme immer alles von ihrem Leben ferngehalten, was damit nur sehr wenig zu tun hatte. Und so erlitt ihre gute Laune täglich schwere Niederschläge, die sie kaum mehr auszugleichen wusste. Sie stand auf, frühstückte, hing irgendwo im Garten herum oder ließ sich durch die Gegend tragen, wartete bis die schlimmste Hitze vorbei war und ernährte sich von Obst. Die Langeweile ließ sich nicht einmal mehr wegessen. Zum Einen weil sie nicht soviel essen wollte, bis sie rund wurde, zum anderen weil auch jenes auf Dauer sehr langweilig wurde. Auch heute hatte sie den Mittag mit trägem im Schatten warten verbracht. Selbst zum Lernen war es ihr zu warm. Sie kannte ja die Hitze, aber an sie gewöhnen konnte sie sich nicht richtig. Aber warum sollte sie, in ihrer Position, auch Arbeit verrichten. Dafür hatte sie Sklaven und Dienstmenschen.


    Letztlich hatte sie sich ein Abenteuer zugestanden. Sie hatte sich aus der Villa ihrer Familie, der Tiberia, gewagt. Die Rediviva akzeptierte sie als solche nicht. Sie mochte weder ihre Mutter noch ihre restliche Verwandtschaft. Das einzig wahre war für sie die väterliche Seite. So schritt sie nun also die Straße entlang, oihne Sklaven und ohne Sänfte. Dies war das Abenteuer. Bitter blickte sie die Stola an, die sie verständlicherweise ebenfalls trug. Auch dafür war es eigentlich zu warm, aber Sitte war Sitte. Kurz tastete sie nach ihrem Geldbeutel und zurrte ihn ein wenig fester, als sie feststellte, dass er recht locker saß. Dann wagte sie sich schneller Richtung Märkte. Auf diesen hatte sie eine ganze Weile zugebracht, was sie selbst nicht vermutet hätte. Selbst die Hitze hielt sie nicht davon ab. Im Gegenteil ließ diese Beschäftigung sie dies vergessen. Sonst ließ sie die Sklavenschaft die Ware betrachten und ihr vorschlagen, denn sie wussten schließlich auch, was standesgemäß war. Und Minervina war nun einmal verwöhnt, schon immer gewesen. Das gestand sie sich sogar ein und empfand es als eine Art Genugtuung, denn sie konnte es sich schließlich auch erlauben. Sie hatte den Stand, nach welchem sie sich benahm.


    So also machte sie, mit einer fein verarbeiteten Tunika einen Rückwärtsschritt, um sich die Arbeit des Händlers etwas genauer zu betrachten. Ihr Arm schmerzte schon ein wenig, denn über diesem hingen bereits andere Waren, die sie beabsichtigte, zu kaufen. Da auf einmal spürte sie einen heftigen Ruck und stolperte seitlich. Mit der linken Hand suchte sie nach Halt und fand diesen schließlich auch am Übeltäter. Mit erst noch entsetzter Miene, die anschließend durchaus von ihrem Temperament überspielt wurde, wandte sie sich zu dem 'Frevler' um, uhm ihm verbal ordentlich eine zu geben. Doch er hatte sich bereits unter ihrer Hand weggebückt, um die zu Boden gefallenen Stoffe aufzuheben, die in teuren Rottönen und Blautönen danieder gefallen sind. Also beließ sie es bei einem Schnauben, ehe sie die Stimme erhob. Sie klang aufgebracht und ein wenig schnippisch, schien es gewohnt zu sein, Befehle auszustoßen.


    "Entschuldigung? Du weißt wohl nicht, was sich gehört! Halt doch mal die Augen offen wenn du irgendwo hin läufst, oder schläfst du?" Sie bückte sich nicht, um ein Kleidungsstück aufzuheben, das sollte ruhig er übernehmen. Sie vergaß selbst - und ließ nicht nur ihn vergessen - das sie selbst eigentlich rückwärts gegangen war. Das braune Haar lugte dezent unter den Stoffen hervor und die großen dunklen Augen musterten den gebückten Decimus. Dafür hatte man Sklaven, warum war sie ohne raus gegangen?

    Es war schon interessant, dass sich die Wände zu verändern schienen, wenn man lange auf sie starrte, befand Minervina. Sie hatte ihren Blick schon eine ganze Weile auf die Wand vor sich gerichtet und nicht abgewendet. Die schöne Malerei, eine Szene aus einer der vielen Sagen, veränderte sich zunehmend in ihren Augen. Es war nicht so, dass das Bild sich veränderte, irgendwelche Haare einen anderen Farbton annahmen oder sich die Gestalten gar bewegten. Es war vielmehr, dass sie eine gewisse Kunst entdeckte. Ihr gefiel es sehr gut, wie rund die Figuren gezeichnet waren, wie fließend die Übergänge verliefen. Weniger gut gefiel es ihr, dass auch die Bäuche und nicht nur die Zeichenart rundlich waren. All das war ihr vorher niemals so genau aufgefallen.


    Minervina war langweilig. Die Hoffnung, dass Marcus auftauchte, hatte sie schon vor längerer Zeit verworfen. Auch die Trauer darüber hatte sie hinter sich gelassen. In Anbetracht ihrer Familie war das Ganze so vermutlich sogar besser. Sie schnaubte leise und sah zu ihrer Laute. Nicht einmal um auf dieser Klänge durch den Raum schweben zu lassen, fühlte sie sich ermutigt. Es war warm. Nicht furchtbar warm, aber zu warm wiederum, um großartig durch die Stadt zu schlendern. Sie brauchte unbedingt etwas zu tun, dessen war sie sich bewusst. Aber gewöhnliche Arbeit kam nicht in Frage, Ausreiten wollte sie alleine schon einmal gar nicht und Spazierengehen wurde auch allmählich langweilig. Eine Möglichkeit wäre es, einen Brief an ihren Onkel zu schreiben - und dann? Er konnte ihr auch nicht helfen und mit ihrem kindischen Gejammer wollte sie ihn auch nicht nerven. Sie seufzte tief.


    Eine grausame Krise. Die Menschen, welche auf der Straße lebten, wussten ihrem Leiden wenigstens einen Grund zu geben und damit auch eine Möglichkeit, dieses zu ändern. Vielleicht eine schwindend geringe Chance, aber immerhin etwas. Sie hingegen wusste nicht einmal zu ergründen, warum sie derzeit so ermattete. Lustlos nippte sie an dem Becher mit dem verdünnten Wein. Sie hatte ihn sehr stark verdünnt und das blanke Wasser hätte vermutlich mehr Geschmack geborgen. Mit einem höheren Satz an Wein wäre sie wahrscheinlich wenigstens einigermaßen müde oder beschwippst geworden, sodass sie Schlafen oder mehr interessante Dinge sehen konnte. Aber sich zügellos zu betrinken, das passte nicht zu einer Dame.


    Oh, und die Locken der jungen Frau waren ebenfalls sehr schön dargestellt, sinnierte sie..

    Ich bitte darum, mich wieder aus dem Exil wieder zurückzuholen. Selbiges gilt auch für meine Haupt-ID Rediviva Helena, bei der ich allerdings darum bitte, sie zur Zeit-ID zu degradieren. Zwar rein formal, aber diese ID wird mein Hauptaugenmerk bekommen :)


    Danke im Voraus!

    für mich bitte auchmal wieder das komplette Exil. Momentan schaff ich es kaum DSA mit meinem Lernen unterzubringen :( foren gehen momentan fast gar nicht.


    Ach und... ich wurd gebeten auch Lana auf Eis legen zu lassen. Ohne mich möcht der Spieler hier nicht rumlaufen - was ja als Sklave auch verständlich ist. ICh schätz/hoff dass er dann an dem Tag meiner Rückkehr auch wieder kommt. Momentan ist er ohnehin netzlos.


    LG

    Zu alten Zeiten war ich bei der Gründung dabei und das Forum wurde mit viel Herzblut aufgebaut. Von Leuten aus dem Imperium Romanum sogar ;)


    Damals war es sehr gut und ich möchte sagen dass viele gute Rollenspieler dort unterwegs sind. Mittlerweile bin ich dort nicht mehr, aber es wird jedenfalls auch dort recht gut auf Historie geachtet. Ich denke manche Dinge ändern sich nicht :)


    Und zum Imperium... Na ich denke mal die Mitgliederanzahl von aktiven Leuten spricht für sich :)


    Ich würd mir beide mal in Ruhe anschauen und dann überlegen welcher Lebensstil dir im Rollenspiel mehr Spaß machen würde.

    Oh, das ist sehr schade :(
    Warst doch der Inbegriff der Keuschheit ;)


    Aber unfähig warst beileibe nicht, mir hats damals mit dir sehr viel Spaß gemacht und ich war sogar am Überlegen ob ich nicht wieder zu dir zurückkomme ;)


    Adieu altes Agrippinchen. Bist ja schließlich nicht ganz weg :)