Beiträge von Rediviva Minervina

    Ein wenig enttäuscht verzog sie die Mundwinkel, sagte allerdings nichts weiter sondern nickte nur. Auch wenn ihr Blick ein wenig traurig war. Andererseits... Endlich durfte sie reiten lernen.

    "Ja, ist gut!"


    sagte sie also tapfer und sich dabei furchtbar erwachsen fühlend.

    Als sie beide reden hörte, hellten sich ihre Züge noch mehr auf.


    "Heute?"


    sprach sie begeistert und sah Valeria an, ehe sie allerdings verlegen grinste und beifügte:


    "Hmmm nur dass sie groß und kuschelig weich sind, aber auch wehtun können! Na und natürlich die vier Beine!"

    Nun legte sich kurz etwas wie Misstrauen in Minervinas Züge: Mutter hatte also wieder die Finger im Spiel- Doch dieses Misstrauen blieb nicht lange. Ihr gefiel diese Frau sehr gut und was sprach schon dagegen? Bald würde Onkel Metellus keinen Grund mehr haben allein zu reiten :D



    "Danke!"


    strahlte sie erst die Mutter und dann Tante Valeria an! Doch so recht wusste das junge Mädchen nichts zu sagen, denn sie war einfach noch zu baff.

    "Später!"


    wandte sie sich nun doch wieder mit einem Lächeln um, was allerdings ausschließlich Agrippa galt.


    "Ich werde dich nachher besuchen kommen! Aber ich muss wieder lernen gehen!"


    Sie konnte doch nicht riskieren, dass Agrippa ihr böse war, nein, Metellus sollte allein bluten. :D

    Das Reiten? Minervinas Züge erhellten sich und sie warf ihrer Mutter einen fragenden Blick zu. Hatte sie etwa...?


    "Ohja! Das stimmt!"


    freute sich Minervina und sie ging noch ein wenig mehr auf die beiden zu.


    "Ich bin Minervina!"


    Edit: Kleines Fehlerteufelchen ;)

    Zaghaft klopfte die kleine Minervina an die Tür ihrer Mutters Cubiculum. Dafür aber war sie beim weiteren Warten weniger höflich, denn sie tat dies gar nicht erst, sondern öffnete direkt die Tür.


    "Mutter? Oh, Hallo!"


    lächelte Minervina, allerdings äusserst schüchtern wie immer, die Fremde an.

    Noch ehe Minervina ihrem Opa antworten konnte, sprach er schon wieder weiter mit Metellus. Sie fühlte sich unverstanden und war verletzt. Traurig ließ sie ab und ging aus der Bibliothek hinaus.

    Als sie ihren heißgeliebten Opa sah fasste sie einen gemeinen Plan. Mit strahlenden Augen und ausgebreiteten Armen lief sie auf Agrippa zu, während jegliche Trauer vergessen schien.


    "Opiii! Opa Opa!"


    Fiel sie ihm um die Hüfte und drückte sich fest an ihn.


    "Stell dir vor, Onkel Metellus will nicht mit mir raus!"


    Das herzallerliebste Kind setzte einen traurigen Blick zu, der dennoch die Freude über Agrippas Kommen nicht verbarg.

    Die große Minervina hatte edelmütigerweise einmal beschlossen großzügig nach ihren kleinen ach so schrecklichen Brüdern zu sehen. Sie machten der Mama oft Probleme mit dem Rumgeschrei und nun wollte sie einmal selbst sehen was für undefinierbare Monster es waren.

    Hätte sie solch bewegliche Ohren wie ein Hund, so hätte sie jetzt dieses gespitzt. Doch ihre Blicke hatte sie unter Kontrolle. So also hielt sie ihn weiterhin vorwurfsvoll auf ihn gerichtet.


    "Ich werde viele Jahre dort bleiben!"


    verwies sie abermals darauf, denn es schien ihn nicht zu interessieren was sie dort wollte. Aber das Geschenk... Die Kleine war hin - und hergerissen.

    "Nach Rom!"


    kam es über Minervinas Lippen, die mittlerweile eher zu einem Schlitz verzogen waren und bereits begannen, gefährlich zu beben. Doch sie sah den bösen Onkel Metellus nicht mehr an, sondern drehte sich beleidigt weg.

    Traurig sah sie ihn an und seufzte tief.


    "Hmmmm..."


    kam es nur über ihre Lippen.


    "Mama ist ohnehin nicht da, außerdem ließe sie doch bei dir ohnehin alles durchgehen. Und wir würden ja etwas sinnvolles machen. Weißt du, ich bin nicht mehr lange hier."

    "Ach, ich soll mir Sätze ausdenken und sie niederschreiben. Am Besten Dinge die etwas mit meinem Wissenstand zu tun haben. Bald soll ich schon solche langen Texte lesen. Aber momentan soll ich mich nur an das Schreiben gewöhnen!"


    Sie verzog die Lippen zu einem Schmollmund.


    "Magst du nicht mit mir spazieren gehen und mir schöne Geschichten erzählen? Über Helden und Götter?"


    Hoffnungsvoll sah sie zu ihrem geliebten Onkel Metellus auf und legte alle Liebe in diesen Blick :D

    Ein stolzes Grinsen erschien auf Minervinas Gesicht. :]

    "Aber natürlich Onkel! Ich habe es immer dabei wenn ich hinaus gehe. Nur momentan liegt es auf meinem Zimmer. Weißt du, eigentlich soll ich ja lernen nur ich sitze schon sooo lange an meinen Aufgaben und mag nicht mehr."


    Gespielt zerknirscht sah die Kleine zu ihm auf. Dieser Blick hatte schon soviele überzeugen können: Von der Unschuld der ach so bemitleidenswerten Minervina.

    "Onkel Metellus?"


    Ohne dass ihm die Möglichkeit gewesen wäre sie kommen zu hören, stand sie plötzlich neben ihm und sah zu dem vergöttlichten Onkel auf, während sie an seiner Toga zupfte.


    "Bist du böse?"


    Durchaus hatte das feinfühlige Kind die nicht zu verkennende Gereiztheit erkannt.

    Als sie die Worte ihrer Mutter hörte, leuchteten Minervinas Augen auf. Unter der Bedingung des Lernens hörte sich das natürlich weniger verlockend an, aber er erzählte wirklich gut und wenn Mutter von Sagen sprach...


    Sie sah aus großen Augen zu Onkel Samo auf.

    "Und Onkel Samo ist ein sehr lieber! Mamaaa? Darf ich ihn weiter sehen? Er hat mir viel über die Götter erzählt und er kann ganz wunderbar erzählen! Mutter wirklich, du müsstest ihn mal hören!"


    begann Minervina zu schwärmen und gleichzeitig zu überreden.

    Sie lauschte gespannt seinen Worten. Als er auf das sogenannte Bug eines Schiffes deutete folgte sie dem Armzeig um sich genau die Stelle einzuprägen.


    "Gut, dann weiß ich Bescheid. Mama werde ich dann auch sagen, dass sie mit mir warten soll. Ich möchte doch, dass sie auch ein solch wundersames Wesen sieht! Und ich werde sehr gut aufpassen, das verspreche ich dir!"


    Vergnügt sah sie ihn an.


    "Mutter achtet auf soetwas sicher nicht! Du kannst toll erzählen! Ich werde sie dir vorstellen und ich bin mir sicher, dass sie dich auch sehr mögen wird! Aber du hast Recht! Wir sollten dringend weiter!"

    "Oh."


    antwortete Minervina nur und sah dann wieder aufs Meer. Wie gerne würde sie doch einmal ein solch wundersames Wesen wie einen Delphin oder eine dieser Ne..Nereiden sehen. Doch wie sollte sie das anstellen? So oft war sie nicht auf dem Wasser. Da kam ihr eine Idee.


    "Sag... Auf dem Weg nach Rom... Kann ich da vielleicht eine dieser Ne.. Nerei. Nereiden treffen? Oder einen dieser Delphine? Ich würde sooo gerne einmal einen sehen. Und Mama und ich fahren bald nach Rom!"


    Aus großen Augen sah sie ihn wieder an. Sie mochte Onkel Samo sehr gerne.


    "Glaubst du, wenn du mich nachher weggebracht hast.. Dass wir uns öfter sehen können?"


    Sie gab nicht zu, dass ihr das Lernen doch glatt einmal Spaß machte, doch es war so und er konnte so wunderbar erzählen. Sie musste einmal mit Mama sprechen.

    Minervina wurde kurz stutzig, denn obwohl sie erst 6 Jahre alt war, war sie recht gewitzt. Metellus war in der gleichen Nacht auch fort gewesen. Und das Gespräch zwischen Metellus und Helena klang seltsam. Und Mutter hätte doch normalerweise nie..


    "Er hat mir einen Dolch geschenkt!"


    antwortete sie stolz.