Eine Schar Gläubige hatte sich versammelt, Ihr Anliegen war für sie von großer Bedeutung, so dass sie ihn um seine Meinung baten. Iuppiter selbst sprach nicht zu jenen Männern, die hier seine Antwort erhofften. Die wenigstens Götter wandten sich jemals selbst und persönlich an die Sterblichen. Die Boten seiner Worte waren gefiedert und ihre Handlungen waren zu deuten. Die Hühner pickten fleißig, die Körner schienen ihnen zu schmecken.
Ein wohlwollendes, positives Zeichen. Mit ruckenden Köpfen und scharrenden Füßen verkündeten sie, dass sie dem Bau der Statio zustimmten. Mal scharrte das eine Huhn und schaute umher, dann pickte das andere. Haltung, Gestik, ja sogar wie und wohin die Hühner schauten, all dies wusste der Augur zu deuten. Er las in den Tieren, wie in einer Schriftrolle. Hochkonzentriert nahm der Mann jede noch so kleine Regung der heiligen Tiere wahr.
Der Blick eines heiligen Huhns fiel auf Manius Flavius Gracchus Minor, ehe das Tier Herius Claudius Menecrates einen Blick zuwarf. Beide Männer schauten in die Augen des Vogels und sahen darin ein Wissen, dass ein Huhn nicht besitzen konnte. Der Blick war alt, uralt, das Wissen darin immens und sie spürten für den Hauch eines Augenblicks ein Bewusstsein jenseits ihrer Vorstellungskraft. Das Tier legte den Kopf schräg und musterte sie mit einer Intensität, die bis hinab auf ihre Seele zu schauen schien. Der Blick von etwas Unsterblichen fiel in diesem Moment auf sie und beide wussten, wem dieser Blick gehörte.
Iupppiter war ihnen hold!
Menecrates durfte die Statio erbauen und sie sollte innerhalb des Pomeriums liegen. Auf geheiligtem Grund durfte Menecrates seine Statio errichten und bewaffnete Truppen stationieren.
Einen Wimpernschlag später pickte das Huhn wieder nach den Körner.
"Die heiligen Tiere verkünden den Willen Iuppiters! Die Statio darf erbaut werden. Mehr noch, auf heiligem Grund und Boden dürfen die bewaffneten Truppen stationiert werden", sagte der Augur mit tragender Stimme.