Beiträge von Flavus Valerius Severus

    Sevs Kiefern mahlen fest aufeinander. Es scheint aus unerfindlichen Gründen leichter zu seinen, einen hünenhaften Germanen umzubringen als ein kleines, freches römisches Kind. Er bringt sein Gesicht ganz nah an das des Jungen heran, während er ihm mit dem Unteram leicht die Luft abdrückt.
    "Mein lieber Freund. Ich bin nicht umsonst bei den Cohortes Praetoriae. Ich habe schon in vielen Schlachten gedient und verdammt viele Menschen umgebracht. Darunter waren durchaus auch schon welche, die jünger waren und es weniger verdient hatten als du..."
    Sev erinnert sich noch gut an das Gemetzel von Uttarae.
    "Es wäre absolut und überhaupt kein Problem für mich, dir hier und jetzt dein Lebenslichtlein auszublasen."
    Er atmet tief durch.
    "Aber... Wir sind ja keine Barbaren und außerdem ist hier eine Dame anwesend. Der Hauptgrund ist eigentlich vor allem, dass ich absolutl keinen Bock mehr auf deine dämlichen Spielchen und den weiten Weg zurück zur Castra Praetoria habe. Also hör mir jetzt gut zu. Ich werde dich gleich loslassen und ich werde bis drei zählen. Wenn du bei drei nicht hier raus bist und weit weit weg um dein verdammtes, nutzloses und wertloses Leben rennst, dann werde ich dafür sorgen, dass du dir verdammt üble und richtig heftige Schmerzen haben wirst.... Klar? Gut..."
    Sev lässt den Jungen los und beginnt beunruhigend ruhig und leise zu zählen.
    "Eins... Zwei..."

    Zu nix zu gebrauchen, das Weib. Inzwischen ist Sev ganz froh, dass Aelia schon nen anderen hat. Die nächste Bemerkung des Jungen bringt ihn inzwischen sowieso komplett in Rage.
    "Weichei? Bei dir piepts wohl!"
    Er zerrt den Jungen vom Boden hoch und drückt ihn unsanft gegen die Wand.
    "Jetzt hör mir mal genau zu, Freundchen... Wenn ich noch eine Lüge oder auch nur noch eine Beleidigung von dir höre, dann wirst du eine dermaßen heftige Tracht Prügel kassieren, dass du dich dein Lebtag nich davon erholen wirst! Is das klar???"

    Sev beißt die Zähne fest zusammen und funkelt das Kind wütend an.
    "Verdamt nochmal! Ich hab gesagt, du sollst mich nicht belügen!" brüllt er wütend, holt mit der rechten Hand aus und gibt dem Jungen eine Ohrfeige, die sich gesalzen hat. Anschließend packt er ihn wieder am Arm und atmet tief durch, um sich nicht zu vergessen. Dann sieht Sev wieder zu Aelia hinüber. Ihm kommt eine Idee.
    "Aelia! Du bist eine Frau. Du weißt, wie man mit solchen Balgen umgeht! Entscheide du über seine Strafe!"

    Sev verdreht die Augen.
    "Junge... Benimm dich wie ein Mann! Das is ja erbärmlich!"
    Er zieht das Kind wieder hoch.
    "Wer alt genug zum klauen is, der is auch alt genug um nich so blöde rumzuheulen wie ein W..."
    Gerade noch rechtzeitig fällt ihm Aelias Gegenwart ein.
    "Öhm... Wie ein Kind."
    Schnell räuspert er sich und geht weiter im Text.
    "Ich glaub dir kein Wort mehr! Klar? Was soll das für eine angemessene Bestrafung sein? Soll ich dich gleich hier hinrichten?"
    Eigentlich hat Sev überhaupt garkeine Lust, den schönen Ausritt mit Aelia einfach so abzubrechen und wegen einem dummen Kind den weiten Weg zur Castra anzutreten. Nachdem er sich die ganze Zeit darauf konzentriert hat, die Wahrheit aus dem Jungen herauszubekommen, überlegt er sich nun, was er eigentlich mit ihm anstellen soll.

    "Gut..." nickt Sev und erhebt sich, während er das Kind mit hoch zieht.
    "Dann werd ich dich jetzt mit in die Castra nehmen und meinen Kollegen die Befragung überlassen. Die kennen sich damit besser aus."
    Ungerührt blickt er zu Aelia und hebt entschuldigend die Schultern.
    "Es tut mir leid, meine Teure. Ich muss dich vorerst allein lassen, um diesen Verbrecher hier seinem wohlverdienten Schicksal zu überantworten. Ich hoffe, es macht dir nichts aus..."

    "Florius... Aaaahja..."
    Sev hebt eine Augenbraue und wirft der möglicherweise nachgelatschten ( :D ) Aelia einen vielsagenden Blick zu.
    "Vorhin war es doch noch Fabius. Mein Lieber, ich glaube wir haben ein Problem..."
    Jetzt ist es an Sev, breit zu grinsen und den Jungen auffordernd anzuschauen.
    "Abgesehen davon bist du sicher des Zählens mächtig, so dass du weißt dass nach 2 nicht gleich die 10 kommt..."

    "Du lügst!" verliert Sev für einen Moment seine Beherrschung.
    "Genau das hast du mir vorhin in einem Zug mit der Scheiße von wegen zu heiß erzählt! Verdammt nochmal! Wenn du mir nicht sofort die Wahrheit sagst, weshalb du dich hier überhaupt erst rumgetrieben hast, dann setzt es was!"
    Er muss sich sehr beherrschen, dem Kind nicht einfach eine herunterzuhauen.

    "Peregrinus... So ist das also..."
    Zwei Gensnamen und dennoch Peregrinus. Sev kommt die Sache mindestens hispanisch vor.
    "Nun, nachdem du dich schon so freundlich vorgestellt hast, will ich dir meinen Namen auch nicht vorenthalten."
    Drohend sieht er dem Jungen in die Augen.
    "Ich bin Flavus Valerius Severus, Decurio der Equites Singulares. Ich bin bei den Prätorianern, wenn dir das etwas sagt. Sei dir gewiss, dass wir über sehr interessante Methoden verfügen, aus widerspenstigen kleinen Kindern wie dir, die Wahrheit herauszubekommen!"
    Er drückt die Hand um den Arm des Jungen noch etwas fester zu, dass es diesem inzwischen eigentlich ziemlich weh tun müsste.
    "Jetzt erklär mir verdammt nochmal, was du da draußen bei meinen Pferden zu suchen hattest!"

    In der kleinen, zumindest windgeschützten, Hütte auf dem Boden platziert, setzt sich Sev nun auch gemütlich hin und setzt seine Hand am Oberarm des Jungen für sich selbst ein wenig angenehmer und für den anderen gleichzeitig schmerzhafter an.
    "Wie lautet dein Name und wo wohnst du?"
    Der drohende Unterton in seiner Stimme ist nicht zu überhören und aus seiner Haltung wird deutlich, dass er dieses Spielchen noch eine ganze Weile zu spielen bereit ist.

    "So heiß?" -.^
    Sev schüttelt mitleidig den Kopf.
    "Hör mal, Junge, wir haben Winter. Die arme Dame hier wäre vorhin beinahe erfroren!"
    Er kneift die Augen leicht zusammen und mustert das Kind genau.
    "Rück raus! Wie heißt du und wo kommst du her?"
    So schnell würde der Kleine hier nun wohl nicht wieder wegkommen. Gewaltsam entreist Sev ihm das letzte Ende Zügel, hebt ihn kurzerhand auf, wirft ihn sich über die Schulter und schleppt ihn in die Hütte hinein, zur eingehenden Befragung. 8)

    Verblüfft schaut Sev den Jungen an. Mit so einer frechen Ausrede hat er nun absolut nicht gerechnet. Seinen Griff weiter eisern haltend schaut er fragend zu Aelia und dann wieder zu dem Jungen.
    "Willst du mich verscheissern? Du wolltest sie Streicheln? Wie kommst du hier überhaupt hin? Solltest du nicht Zuhause bei deinen Eltern sein?"
    Noch einmal wirft er Aelia einen stumm fragenden Seitenblick zu. So viel Dreistigkeit hat Sev offensichtlich nicht erwartet.

    Er verstärkt seinen Griff und versucht, den Jungen vom Tier fortzuziehen. Mit der anderen Hand probiert er ihm das Zaumzeug zu entwinden.
    "...dich in Ruhe lassen?"
    Sev spürt den Jähzorn in sich aufkeimen.
    "Du sollst meine Pferde in Ruhe lassen! Was hast du dir dabei gedacht?"
    Mit drohendem Blick mustert er das Kind.

    "Ruhe, Weib." raunt er Aelia im Befehlston zu.
    Entsetzt erkennt Sev vage, was da vor sich geht. Zum Zögern ist nun keine Zeit mehr und mit wenigen Sätzen legt er das Stück zu den Pferden zurück und greift dem sich verdächtig bewegende Tier ins Zaumzeug.
    "Stehengeblieben!"
    Erst jetzt erkennt er den kleinen Jungen.
    "So ist das also!"
    Flugs lässt er das Pferd los und versucht das Kind am Oberarm zu packen.

    Reflexartig fährt Sev auf und sieht zu den Pferden hinaus.
    "Hö? Was war das?"
    Er glaubt eine Bewegung wahrzunehmen, bedeutet Aelia still sitzen zu bleiben und geht langsam zur Tür der Hütte. Skeptisch sieht er in die Dämmerung hinaus und mustert die Umrisse der Pferde.

    "Niemand wird zu irgendeiner Ehe gezwungen. Das Gesetz verhindert das sowieso. Das solltest du wissen. Außerdem werde ich meiner Schwester niemals eine unglückliche Zukunft aufzwingen. Ich liebe sie und ich will nur das Beste für sie."
    Sev spricht diese Worte bestimmt aus und sieht Cyprianus ernst an.
    "Nuja, wat solls..." zuckt er schließlich mit den Schultern. "Es kommt, wie es den Göttern gefällt. Hrhr. Und wie läuft das Amt ansonsten so?" 8)