Beiträge von Flavus Valerius Severus

    Obwohl er eigentlich weiter starr geradeaus blicken wollte, wie er es gewohnt ist, blinzelt Sev kurz überrascht und sieht Crassus etwas perplex an. "Öhm..." Er reißt sich wieder zusammen und nimmt Haltung an, wobei er sich ein leichtes Grinsen jedoch nicht verkneifen kann.


    "Danke, Praefectus! Ich werde dich nicht enttäuschen!"


    'Ououou...' fällt ihm als Nächstes gleich ein, wie viel er bei den Equites Singulares noch an Arbeiten abschließen und erledigen muss, biss er den neuen Posten antreten kann. Viel Zeit wird ihm der Cheffe dazu wohl kaum lassen. Anschließend kommt auch noch die Einarbeitung in die Spezialabteilung auf ihn zu. Er ist nur froh, dass er durch den damaligen Auftrag des Princeps Praetorii bereits nen kleinen Einblick bekommen hat.

    Während der langen Wartezeit versucht Sev einen unauffälligen Blick auf das ominöse Pergament zu werfen, das die Aufmerksamkeit seines Cheffes so sehr auf sich zieht. Er wäre wohl kein Prätorianer, wenn er sich nicht für so vermeintlich wichtig Dinge interessieren würden. Nachdem Crassus mit seiner Arbeit aufgehört hat, lenkt er seinen Blick eilig wieder stur geradeaus und lässt sich nichts anmerken.


    "Danke, Praefectus. Es war mir eine Ehre, Praefectus."


    Das Lob freut Sev sehr, doch er ahnt irgendwie, dass das noch nicht alles ist.

    Sev tritt ein, schließt die Tür hinter sich wieder, nimmt Haltung an und salutiert militärisch.


    "Ave, Praefectus!"


    Dann wartet er geduldig ab, was der Praefectus ihm zu sagen hat. Flüchtig überschlägt er in Gedanken, ob er die letzten Tage irgendetwas angestellt oder versäumt hat, kann sich aber an nichts dergleichen erinnern. Wahrscheinlich geht es nur um einen Bericht, oder soetwas.

    Sev hat sich gerade in seine Wachstafeln vertief und will den Übungsplan für die nächsten Tage aufstellen, als ihn der Scriba plötzlich aufscheucht. Grummelnd nimmt er seinen Helm unter den Arm und begibt sich im Laufschritt zum Officium des Praefectus Praetorio. Davor angekommen setzt er den Helm auf, überprüft noch kurz den Sitz seiner Rüstung und meldet sich dann knapp salutierend bei der Wache an.


    "Decurio Valerius Severus. Der Praefectus hat mich rufen lassen."


    Erst jetzt beginnt er allmählich zu überlegen, was der Cheffe überhaupt von ihm will.

    Sev opfert erstmal nen großen Schluck wein an Iuppiter und grinst dann breit zu Vic, bevor er selber noch was trinkt.


    "Hrhr. Wie damals bei der Ala! Weißte noch? Lagerfeuer, Soldatenlieder. Jo, dat waren noch Zeiten! Und dat Wetter is ja mal wieder spitzenmäßig! Der Iupp kümmert sich halt um seine Feiertage. Hrhr."


    Irgendwann ist auch er an der Reihe und stimmt eines seiner Lieblingslieder von damals an. Seine hübsche Begleiterin scheucht er dazu auf die Tanzfläche und erfreut sich weintrinkend an ihren lasziven Bewegungen zu dem Lied.


    "Kennt ihr die Honigpuppe aus der Bauchtanztruppe, von der ganz Tarraco spricht?
    Die kleine süße Biene mit der Seidengardine vor dem Engelchen-Gesicht?
    Suleica! Suleica heißt die kleine Maus!
    Heißt die Honigpuppe aus der Bauchtanztruppe und genau so sieht sie aus!
    Da staunt der vordere Olymp!
    Da staunt der hintere Olymp!
    Da staunt ein jeder, der sie kennt!
    Und mancher Ibererhengst hat sie schon als Fata Morgana gesehn!
    Ja sogar mir, sogar mir blieb bei ihr das Herz fast stehn!


    Denn diese Honigpuppe aus der Bauchtanztruppe sah mich ohne Pause an!
    Die kleine süße Biene mit der Seidengardine, die man nicht durchschauen kann!
    Suleica! Suleica tanzte auf mich los!
    Ja die Honigpuppe aus der Bauchtanztruppe setzte sich auf meinen Schoß!
    Da staunt der vordere Olymp!
    Da staunt der hintere Olymp!
    Da staunt ein jeder, der sie kennt!
    Und mancher Ibererhengst hat sie schon als Fata Morgana gesehn!
    Mir aber war im Moment noch nicht klar, was da geschehn!


    Denn diese Honigpuppe aus der Bauchtanztruppe rückte näher, peu a peu!
    Dann hob die süße Biene ihre Seidengardine vor mir plötzlich in die Höh'!
    'Lucilla! Lucilla!' rief ich durch den Saal.
    Denn die Honigpuppe aus der Bauchtanztruppe kannte ich aus aus Mantua!"

    "Langsam da vorne! Keine Schlamperei!
    ...
    Junge, kannste nich mal nen bißchen hinne machen? An der kleinen Macke biste nu doch schon seit ner halben Stunde dran beschäftig. Ja, nu mach!
    ...
    Ououou... Wie konnte dat denn passieren? Jo, macht ruhig weiter. Dat sieht ja schon um einiges bessser aus.
    ...
    Schon fertig? Astrein. Weiter so."


    Sev läuft ungeduldig auf und ab. Die Equites seiner Turma arbeiten unter Hochdruck in den Ställen der Equites Singulares. Nach der großen Parade und ihrer kleinen Vorführung haben sie noch viel zu tun, die Spuren der Veranstaltung wieder zu beseitigen und reguläre Betriebsbereitschaft herzustellen. Um die Gelegenheit nicht ungenutzt zu lassen, hat Sev gleich ein paar zusätzliche Arbeiten mit auf den Plan gesetzt. Also müssen die Pferde gründlich versorgt, gestriegelt und gesundheitlich untersucht werden. Anschließend geht es an die Ausrüstung der Pferde und der Männer. Penibel wird jeder Zentimeter Leder überprüft, auf kaputte Stellen untersucht und geflickt. Inzwischen sind sie bei den Ställen angelangt. Immer mal wieder entsehen hier und dort kleine Schäden, die jetzt von den Männern wieder repariert werden. Sie sind ein eingespieltes Team und Sev findet kaum etwas zu beanstanden. Also wird es ihm irgendwann alles zu langweilig. Er schnappt sich seinen Helm und macht sich auf den Weg zu den Offiziersunterkünften, um dort einen Trainingsplan für die nächsten Tage auszuarbeiten.

    Ein lauter Knall ertönt in dem Moment, wo die beiden 'feindlichen' Reihen aufeinander treffen. Die gezückten Spathae prallen aufeinander, doch dieses Mal reiten die Equites noch aneinander vorbei, die Reihen durch einander hindurch. Natürlich war es geplant gewesen, dass sie ihre Holzschwerter alle im selben Moment gegen das des Gegners knallen lassen. Doch ebenso natürlich hat dies nicht völlig einwandfrei funktioniert. Trotzdem reicht der entstehende Lärm problemlos aus, um die Geräusche der Menschenmenge zu übertönen. Nach wenigen Metern halten die Prätorianer ihre Pferde, wenden und reiten erneut aufeinander zu. Dieses Mal ziehen sich beide Formationen enger zusammen und keiner weicht dem anderen aus. Mit lautem Geschrei stürzen sich die Soldaten in den Kampf, wie er für sie aus den vielen Übungskämpfen zu einer Routine geworden ist.
    Jetzt löst sich auch die steife Formation allmählich auf, die Reihen brechen ineinander ein und nur an den leuchtend farbigen Bändern um die Oberarme kann man die beiden Parteien noch voneinander unterscheiden. Die Männer geben sich alle Mühe, mit ihren Rufen und gezieltem Einsatz der Holsschwerter einen richtigen Schlachtenlärm zu erzeugen. Allmählich wird dem aufmerksamen Beobachter auch bewusst, dass sich von Zeit zu Zeit einzelne Soldaten aus dem Gemenge lösen, ihre Pferde auf die Seite führen und dort in geordneter Aufstellung warten. Nach einer bestimmten Anzahl von Treffern geben sie sich offensichtlich geschlagen und ziehen sich unter geringstmöglicher Behinderung der anderen zurück. Sobald einer von ihnen den Rücken seines Pferdes verlassen hat, gilt er als 'tot'. Zwar kämpfen die Prätorianer nicht so rücksichtslos, wie sie dies unter echten Bedingungen mit richtigen Waffen täten. Sie schwächen ihre Schläge ab und bremsen meist vor dem Treffer, doch ganz ohne blaue Flecke geht hier wohl kaum einer vom Platz.
    Die Parteien wurden so aufgeteilt, dass ihre Stärke einander ungefähr entspricht. So dauert es lange, bis eine der Seiten tatsächlich die Oberhand gewinnt. Letztlich sind es die Blauen, denen es gelingt den 'Feind' einzukreisen und in einer gut konzertierten Aktion zu besiegen. Erst als alle Roten besiegt und mit eigenen Füßen auf der Erde stehen, recken die siegreichen Equites ihre Spathae triumphierend nach oben.


    "ROMA AETERNA! ROMA VICTRIX!"


    Anschließend stecken sie die Holzschwerter ein und die 'Gefallenen' sitzen wieder auf. Etwas staubig geworden formieren sich die Reiter wieder zu einer geordneten Aufstellung und richten sich zur Ehrentribüne aus. Sev hat das ganze mit gemischten Gefühlen verfolgt. Jetzt, wo das Spektakel endlich sein Ende hat, atmet er erleichtert auf, reiht sein Pferd in die sich aufbauende Formation der Equites Singulares ein und gibt dem Praefectus Praetorio Caecilius Crassus das vereinbarte Zeichen, dass die Vorstellung beendet sei.

    Sev schüttelt ablehnend den Kopf. Für ihn kommt es überhaupt nicht in Frage, dieses noch halbrohe Fleisch da zu essen.


    "Junge, Junge. Mag ja sein, dass de dich nen bißchen mit Opferfleisch und so auskennst. Da ist dat ja auch wat ganz anderes. Dat darf ja auch nich zu lang aufs Feuer. Mann, aber sone Wurst, dat is doch wieder wat ganz anderes. Meine lässte da man schön noch liegen. Wenn ihr wollt, könnt ihr dat rohe Zeuch ja schon essen. Hrhr. Ich widme mich solange noch dem guten italischen Wein aus Gallien." grinst er und trinkt. "Dat is nämlich nen Küweh..."


    Die Würste weiter genau beobachtend reagiert Sev auf die Mutmaßungen seines Bruders.


    "Wat? Die Medeia schmeißt auch ne Fete? Ououou... Also da würd ich auch nich nein zu sagen. Dat is nen ganz heißer Besen... öhm... Feger. Hrhr. Und dann noch die Artorier - sind dat nich alles Griechen?"
    "Die Siechen?"
    "Ne, die Gr... Wat? Oppa?! Wat machst du denn wieder hier?"
    "Ich hätte mir nur ganz gerne eine Wurst abgeholt, lieber Severus."
    "Mann, Mann, Mann. Jetzt geh bloß zurück zu den anderen! Hulc bringt euch nachher wohl noch wat vorbei!"
    "Aber der Herr Valerius Saccus erklärte mir..."
    "Du sollst dem Saccus nich immer alles glauben, Oppa! Und jetzt ab marsch!"
    "Ja, ja. Ist ja schon gut."
    "Ououou..."


    Der alte Mann zieht wieder ab und Sev sieht ihm noch kopfschüttelnd nach. Dann nickt er Hulc kurz zu, dass der sich drum kümmert. Noch nen Besuch von den alten Säcken kann Sev garnich gebrauchen. Vor allem wenn der Saccus nachher spitz kriegt, dass hier die geilen Weiber abhängen.


    "Wenn der man nich dem Saccus von unsern 'Schwestern' hier erzählt. Hrhr. Junge, die Wurst is jetzt fertig! Her damit! Ich brauch was zwischen die Zähne!"

    "Gallien, Junge! Gallien! Ich hab dat Zeuch doch selber eingekauft!" beharrt Sev auf seiner Version. Natürlich haben sie jeder einen Teil der Vorräte eingekauft, so dass er sich hundertprozentig sicher wähnt. Das Weibchen im Schlepptau überwacht Sev die Grillkünste seines Brüders auf das Genaueste.


    "Was? Die is doch noch lange nich fertig! Meine lässt du da gefälligst noch etwas länger drauf. Mann, Mann, Mann. Dat is doch kein Steak!"


    Er wirft nen zufriedenen Blick auf das Mädchen in seinem Arm und verpasst ihr einen triumphierenden Kuss. Ein weiterer Schluck Wein und ein prüfender Blick in Richtung Würste bringen aber immernoch keine Erlösung. Also kramt Sev in seinem Gedächtnis nach nem neuen Thema.


    "Sind jetzt eigentlich alle da, Junge? Wat is mit dem neuen PP, dem Caecilier?"


    Er sieht sich suchend um.


    "Bei der Gaius-Fete war er doch auch ganz vorn mit dabei. Hrhr. Weißte noch? Dat geht nich mit rechten Dingen zu, wenn der nich da is. Ob das ne Konkurrenzveranstaltung irgendwo gibt?"

    "Salve, Helena!" grüßt Sev die Factio-Kollegin mit einem breiten Grinsen. Zwar hat er sich immernoch nicht so richtig daran gewöhnt, dass jetzt ausgerechnet Weiber hier noch ein und ausgehen, aber Factio-Kollege ist Factio-Kollege. 8)


    Auch er registriert natürlich die Aufnahme des 'Neuen' und prostet diesem mit seinem Weinbecher zu.


    "Jo, prost! Öhm... Willkommen in der Factio! Hrhr."

    Sev hat sich inzwischen eine von den hübschen Perlen organisiert und gesellt sich mit der am Arm zu den anderen. Grinsend prostet er ihnen zu.


    "Gallien sag ich euch, Jungs! Dat is der feinste Wein aus Gallien! Prost!"


    Er trinkt seinen Becher leer und lässt sich gleich von seiner Schnecke nachschenken, die längst über ihre dekorative Funktion hinaus zum besseren Amphorenträger befördert wurde und sich damit durchaus etwas abzumühen hat. Sie beschwert sich jedoch nicht und lächelt brav, während sie Sev den unverdünnten Wein nachschenkt. Dieser wirft anschließend wieder einen kritischen Blick in Richtung Feuerstelle.


    "Junge, wie is die Lage? In Illyricum bricht bald wieder ne Hungersnot aus! Hrhr. Ich brauch wat zu spachteln. Und damit mein ich Fleisch und nich son trockenes Brot..."

    Sev hat auf seinen Einsatz natürlich die ganze Zeit schon gewartet. Für die ganzen Weiber hat er jetzt noch keine Zeit und eine, die ihm ein wenig zu nah an die Feuerstelle rankommt, scheucht er unwillig weg.


    "Jo, geht klar."


    Er stellt seinen Wein zur Seite, kniet sich neben die Feuerstelle und zieht die Kiste mit dem Feuerzeug heran. Aus der restlichen Rinde sucht Sev sich ein größeres Stück heraus, legt es neben der Feuerschale hin und platziert ne gute Portion Zunder darauf. Aus der gut behüteten Kiste holt er dann ein Stück Stahl, welches an einer Seite wie eine Feile aufgeraut ist und schon deutliche Gebrauchsspuren zeigt. Außerdem fördert er einen dunklen Stein zutage, der auch schon einige Schrammen vorzuweisen hat. Routiniert nimmt Sev das Werkzeug fest in die Hand und legt den Stein an das Metall. Konzentriert spannt er dann seine Muskeln an und lässt den Stein mehrfach über den rauhen Stahl reiben. Es dauert nicht lange, bis erste Funken sprühen und auf dem Haufen Zunder landen. Sev sorgt für eine gute Menge an glühenden Punkten, nimmt den Stahl und den Stein dann wieder beiseite und bläst die Glut vorsichtig an. Sie breitet sich erwartungsgemäß im trockenen Zunder aus und erste kleine Flammen züngeln empor. Als er es genügend angefacht hat, nimmt Sev das Rindenstück mit dem Feuer und mustert Vics komplizierte Holzkonstruktion skeptisch. Er hat das dumpfe Gefühl, dass die jedes Mal aufwendiger wird. Nur dass sein Bruder nie Rücksicht darauf nimmt, wo und wie das Feuer da noch wieder rein soll. Angesichts der Gäste verkneift er sich einen Kommentar und lässt die Rinde mit dem brennenden Zunder vorsichtig zwischen den Zweigen durch in die Holzkonstruktion hineinrutschen. Sie landet mehr oder weniger sanft auf dem dort vorbereiteten Rindenhaufen. Etwas glühender Zunder fällt dabei seitlich herab. Langsam beginnt die Glut die Rinde zu entzünden und allmählich breitet sich ein kleines Feuer aus. Erleichtert atmet Sev aus, greift sich wieder seinen Weinbecher, nimmt nen großen Schluck daraus und richtet sich zufrieden wieder auf. Grinsend nickt er Vic zu.


    "Na, dann mal los..."


    Schnell packt er noch das wertvolle Feuerzeug wieder ein und stellt die Kiste an halbwegs sicherem Ort wieder ab. Anschließend füllt Sev seinen Wein wieder auf und stellt sich zu Vic ans Feuer, um dessen weitere Arbeit genau zu überwachen.

    Sobald der Platz wieder frei ist, beginnt die Vorführung der Equites. Zwei Reiter haben sich nebeneinander auf ihre Startpositionen begeben und reiten im selben Moment los, auf das große Hindernis zu. Synchron galoppieren sie an, setzen zum Sprung an und fliegen förmlich über das Hindernis hinüber. Sauber kommen beide Pferde auf der anderen Seite wieder auf. In genau diesem Moment reiten die nächsten drei Soldaten an, während die beiden ersten bereits zur Seite schwenken und auf die nächsten, kleineren Hindernisse zuhalten. Sobald das Trio hinübergesetzt hat, nehmen vier weitere Equites die Verfolgung auf. So bildet sich ein immer breiter werdender Strom aus Reitern, die sich hinter dem großen Hindernis aufteilen und in einer zuvor genau festgelegten Reihenfolge ein kleines Hindernis nach dem anderen überqueren. Am Ende des Platzes angekommen wenden sie jeweils und setzen dieses Spiel in entgegengesetzter Richtung fort. Sobald die beiden ersten Reiter den halben Rückweg zurückgelegt haben und dabei immer wieder knapp den Weg der Entgegenkommenden kreuzen müssen, rücken keine weiteren Equites mehr nach. Fast der gesamte freie Platz ist nun voller Reiter, die auf genau abgestimmten Wegen über die geschickt aufgestellten Hindernisse setzen, gerade eben ohne sich in die Quere zu kommen. Nach und nach treffen die Reiter wieder am der Ehrentribüne entgegengesetzten Ende ein, wenden dort ein weiteres Mal und treten den Rückweg an. Auf gleichen Pfaden wie zuvor halten sie so erneut auf die Ehrengäste zu, um sich dort schließlich zu einer kompakten Formation aufzubauen.


    Nachdem alle Pferde wieder zum Stillstand gekommen sind, wenden die Reiter ihre Tiere und sehen sich nun plötzlich einer zweiten, ebenso großen Gruppe von Prätorianern gegenüber, die sich auf der Gegenseite aufgebaut haben. Um beide Abteilungen voneinander zu unterscheiden, haben sie um ihren jeweils rechten Oberarm ein rotes bzw. blaues Band gebunden. Stumm grüßen sich beide Parteien mit einem knappen Salutieren. Dann ziehen alle in einer fließenden Bewegung ihre Schwerter. Die richtigen Spathae sind für den heutigen Anlass durch hölzerne ersetzt worden. Im Gegensatz zu den regulären Übungsschwertern wurde in diesem Fall jedoch mehr Aufwand auf ein originalgetreues Aussehen verwendet, so dass der Unterschied aus der Ferne kaum auszumachen ist. Im Anreiten lockert sich die kompakte Formation und die Equites lenken ihre Pferde im aufeinander zu reiten noch ein wenig mehr auseinander. Einige von ihnen müssen dabei über die Hindernisse setzen, halten jedoch gemeinsam mit den anderen in direkter Linie auf den 'Gegner' zu...


    Sim-Off:

    EDIT: Peinlich - Spathae vs. Gladii

    SimOn-Einladungen über PN sind an sich keine schlechte Sache, wie schon gesagt, um Spam zu vermeiden.


    Was mich persönlich an dieser speziellen PN aber son bißchen gestört hat, dass war die Vermischung von SimOn und SimOff innerhalb der Einladung. Es wurde in einem Satz für einen Kandidaten mit dem SimOff-Argument geworben, dass der Spieler der zu wählenden ID erfahren ist. Im nächsten Satz folgte dann die SimOn-Einladung. Alles war auch optisch zu einem einzigen Schreiben zusammengefasst. Dadurch war dieser Brief nicht so einfach SimOn/SimOff einzuordnen. Im SimOn-Bereich des Forums hätte er so jedenfalls nicht gepostet werden können.
    Naja, als Empfänger kann man sich jetzt wohl aussuchen, ob man das ganze Ding SimOff liest und SimOn ignoriert, oder eben nur den SimOn-Anteil gelten lässt.

    Auch Sev nickt zu der Anweisung des Princeps und geht mit seinem Bruder nen Schritt an die Seite. Den Wein nimmt er gerne entgegen und kann ihn angesichts der aktuellen Lage auch gut gebrauchen. Auf den unauffälligen Blick hin deutet er ein leichtes Schulternzucken an und widmet sich erstmal seinem Becher, während sich die anderen mit dem Neuling unterhalten mögen. Er für seinen Teil hofft, dass es sich um nen finanzkräftigen Sponsor handelt, der jetzt mal eben kurzerhand die Kosten für die ganzen Reparaturen übernimmt.

    Sev überschlägt im Kopf noch immer äußerst skeptisch die Weinbestände. Nun, da der Patron tatsächlich auch gekommen ist, werden sie einiges an Vorräten benötigen. Zur Not will er Hulc später nochmal losschicken, dass der Nachschub organisiert.


    "Salvete!" begrüßt er die Gäste gut gelaunt und natürlich auch schon mit einem Becher Wein in der Hand. "Willkomen in der Casa Valeria. Schön, dass ihr gekommen seid."


    In der einsetzenden Dämmerung wird der Innenhof nun durch eine Anzahl von Öllampen erleuchtet. Ausreichend Klinen sind verteilt und auf den Tischen steht Wein und sogar der Form halber ein wenig Wasser bereit. Sev nickt lässig zu den Worten seines Bruders und trinkt noch nen Schluck Wein.


    "Jo, geht klar. Falls die noch nachkommen, sind die anderen zumindest schonmal versorgt. Bereitest du dann dat Holz vor? Ich hol schonmal die Kiste und sach dem Hulc bescheid."


    Vic mit der Feuerstelle allein lassend verschwindet Sev in Richtung Cubiculum. Mit einer kleinen Kiste unter dem Arm kommt er nach einem kurzen Abstecher in die Küche wieder zurück und stellt sie in der Nähe der Feuerschale ab. Dann sieht er Vic bei seiner Arbeit wachsam und kritisch zu, während er in lässiger Pose weiter seinen Wein trinkt.

    Sim-Off:

    @ Marcellus: Hrhr. Nen Stallbursche mit Prätorianer-Rüstung? Nich schlecht. 8)


    Sev konzentriert sich ganz auf das Gespräch mit dem Princeps und nickt.


    "Uns wird kaum wat anderes übrig bleiben. Mal sehen, ob wir Dareios und Rothar nen Ersatzwagen organisieren können. So gut wie die alten werden die wohl nich sein, aber damit müssen wir dann leben. Zur Not muss Diokles einfach mal aussetzen. Dareios dürfte mit dessen Kiste noch einigermaßen zurechtkommen. Is die Factio-Kasse denn noch prall gefüllt?"

    Sev hat heute ausnahmsweise wieder nen freien Tag bekommen. Endlich mal wieder in Zivil tigert er durch die Casa, während die letzten Vorbereitungen um ihn herum ablaufen. Hulc steht bereits den ganzen Tag in der Küche und sorgt für das Essen. Sev sichtet währenddessen den Weinkeller und zählt die Amphoren noch einmal durch. Es scheint alles seine Ordnung zu haben. Dann überprüft er flüchtig das Holz, worum sich Vic aber schon gekümmert hat. Also kann Sev sich um seinem eigentlichen Beitrag kümmern. In einer wohlbehüteten kleinen Kiste hat er alles aufbewahrt. Ein aufgerauhtes Stück Stahl, einen Stein und einen Beutel mit reichlich, gut getrocknetem Zunder. Da alles vollständig ist, bringt er die Kiste an einem sicheren Ort in seinem Cubiculum wieder unter und überlegt, was sonst noch zu tun ist.


    "Saeva! Hierher! Sofort!" 8)

    Das Zeichen ist gegeben und Sev nickt den führenden Reitern zu. Im gleichen Moment setzen diese draufhin mit leichtem Schenkeldruck ihre Pferde in Bewegung und rücken zunächst langsam, dann mit sich langsam erhöhenden Tempo in schmaler, geschlossener Formation über das Marsfeld vor. Durch eine eigens freigehaltene Gasse zwischen den Hindernissen halten die berittenen Prätorianer auf die Ehrentribüne zu. Im leichten Trab halten sie ihre Geschwindigkeit, salutieren den Ehrengästen im Vorbeireiten und teilen sich am Rand des Platzes angekommen in zwei Teile auf. In einer schwungvollen Kurve reiten sie wieder zum hinteren Bereich der freien Fläche und beginnen sich von dort aus zu einer neuen, breiten Formation aufzubauen, die den gesamten Platz um die Hindernisse herum beansprucht. Auf ihrer jeweiligen Position angekommen, wenden sie ihre Pferde und drehen sich zur Ehrentribüne hin. Zum Kaiser und den Praefecti ausgerichtet kommen schließlich auch diejenigen in der ersten Reihe zum Stehen und halten inne. Sev wechselt einen kurzen Blick mit den anderen Decuriones, woraufhin sie das vereinbarte Zeichen geben und die Equites schneidig salutieren und den Kaiser und den Praefectus mit lauter Stimme grüßen.


    "Ave, Imperator! Ave, Praefectus!"


    Der Gruß übertönt den gedämpften Lärm der Menge mühelos und direkt im Anschluss bringen die Reiter ihre Tieren über gezielten Schenkeldruck und die Zügel dazu, sich gleichzeitig auf die Hinterbeine aufzurichten. Einige Pferde wiehern überrascht, was dem Effekt allerdings keinen Abbruch tut. Sev verfolgt das einstudierte Kunststück mit leichter Besorgnis. Normalerweise werden die Equites auf das praktische Reiten und nicht auf solche Spielereien trainiert. Doch sie kennen ihre Pferde gut und haben die Tiere im Griff. Die etwas unsicheren Soldaten wurden bewusst nur in den hinteren Reihen platziert, so dass die vereinzelten Fehlschläge zumindest den Ehrengästen größtenteils verborgen bleiben. Erleichtert, dass keines der Tiere ausgebrochen ist, gibt Sev das Handzeichen zum Auflösen der Formation, was von den anderen Decuriones ebenfalls aufgenommen und weitergegeben wird. Zügig leert sich der Platz daraufhin wieder und die Hindernisse bleiben zurück, während sich eine ausgewählte Einheit von Reitern an der der Ehrentribüne gegenüberliegenden Seite wieder aufstellt.