"Natürlich Herr! Ich werde mich um alles kümmern!"
Cicero deutete zum Peristylium.
"Im Peristylium findet die Feier statt Herr!"
"Natürlich Herr! Ich werde mich um alles kümmern!"
Cicero deutete zum Peristylium.
"Im Peristylium findet die Feier statt Herr!"
Cicero zwinkerte ihr zu.
"Nein Herrin! Ihr seit meiner Meinung nach genau das, was er braucht! Also genau die Richtige!"
Cicero erkannt sofort diese kommandogewohnte Stimme und kam angerannt.
"Ja Herr! KOmmt nur herein!"
„Meines Wissens nach, war er noch nie im Lupanar! Er hatte auch schon sehr viel Pech in der Liebe. Nach dem Krieg in Hispania hat er von seinem Vater eine Sklaven geschenkt bekommen, in die er sich verliebt hat. Nach einiger Zeit stellte sich jedoch heraus, dass sie in Wirklichkeit eine Freie war und sie hat ihn verlassen. Trinken….. naja….. gelegentlich, aber eigentlich nie zuviel. Er ist sehr Pflichtbewusst und möchte immer Herr der Lage sein, falls etwas Unerwartetes passieren sollte.“
Cicero schaute verschwörerisch um sich. Es war niemand da den er kannte, also sprach er weiter.
„Eigentlich nicht! Livianus war immer der ruhigere. Er hatte zwar schon einige Verehrerinnen, aber er war als Junge meistens zu schüchtern um etwas Ernstes daraus zu machen. Seine Brüder waren da schon etwas anders.“
Er lachte.
“Daher finde ich es ausgesprochen Witzig, dass nun er der Erste ist, der sich verlobt hat. Er wurde dann von seinem Vater recht Früh zur Legion geschickt, bei der er dann hängen blieb. Niemand von uns hätte sich gedacht, dass sich ein so schüchternes Kind in der Legion behaupte konnte, aber er hat allen das Gegenteil bewiesen. Die Arbeit mit den Legionären hat ihm sichtlich Freude bereitet und man merkte auch, dass er sich dadurch veränderte und selbstbewusster wurde. Ihr müsst wissen Herrin – wenn er unter seinen Männern ist, oder im Einsatz ist, dann ist er ein anderer Mensch – habe ich mir sagen lassen. Bei dem Feldzug gegen die Iberer soll er über sich hinausgewachsen sein. Er hat dort sehr viel mitgemacht und erlebt. Seine ganze Kohorte wurde ja bei der Schlacht um Numantia aufgerieben und nur einige haben überlebt. Das hat ihn sehr verändert. Aber das habe ich nur gehört. Wenn ihr näheres über den Krieg wissen wollt, dann solltet ihr mit diesen Caecilius Crassus reden. Er war damals dabei und ist dadurch einer der engsten Freunde des jungen Herren geworden. Er kann euch bestimmt mehr berichten.“
„Oh…. Ähm… Ja danke!“
Cicero nahm den anderen Teller und begann gleich hastig mit zu essen. Als Sklave hatte man eben sehr selten Zeit etwas zu genießen.
„Ja, mit dem jungen Herren habe ich keine Probleme. Eigentlich mit keinen der drei. Sie kommen ganz nach ihren Vater und ich kenne sie ja auch immerhin schon lange genug.“
Er beugte sich zu Aemilia und senkte die Stimme.
„Seit sie in die Windeln geschissen haben.“
Dann lachte er.
Cicero sah sich um, ob niemand hier war, den er kannte und setzte sich schließlich.
"Na gut Herrin. Wenn ihr meint. Aber wohl ist mir nicht dabei."
Als er jedoch etwas von den eben hergebrachten Speisen aufgetischt bekam, waren die Gedanken an mögliche Konsiquenzen seines Wegbleibens wie weggeflogen.
"Danke Herrin."
Und schon machte er sich über den eben erhaltenen Teller her.
Cicero wusste im ersten Moment gar nicht wie ihm geschah, als Aemilia ihm umarmte und dann auch noch in Richtung eines Sitzplatzes schob.
„Aber…… ähm……. Herrin! Ich muss doch zurück in die Casa.“
Cicero war froh, als er die Herrin endlich sah. Er stellte die schweren Pakete auf den Boden und atmete erst einmal durch. Als er sich halbwegs wieder erholt hatte sah er auf.
„Salve! Der Herr schickt mich. Ich habe heute Morgen alle Speisen, die bei der Verlobungsfeier übrig geblieben sind zusammengepackt.“
Er drehte sich um und zeigte auf die Pakete.
„Hier sind sie. Der Herr dachte sich, dass ihr sie vielleicht gebrauchen könnt um sie…..“
Er sah sich um.
„Naja…. unter dem Volk zu verteilen.“
Voll bepackt kam Cicero schnaufend und schweißüberbadet bei der Waldlichtung an und sah sich nach der Herrin um.
"Natürlich Herrin!"
Da ohnehin zwei Wachposten der Cohortes Urbanae vor der Türe standen, lies Cicero die Türe gleich offen, dass alle weitere Gäste gleich direkt ins Peristylium gehen konnten.
Gäste bitte nicht hier anmelden sondern gleich direkt bei der Feier posten! Danke!
Cicero kam zur Türe und öffnete sie.
"Ah! Salve Herrin! Bitte kommt doch herein. Ich werde mich um eure Sklaven kümmern. Ihr könnt gleich direkt zur Feier ins Peristylium gehen."
Cicero ging wieder ins Haus und schüttelte den Kopf. Manchmal verstand er die Herrschaften nicht. Aber egal. Er war ja nur der Sklave.
Cicero zuckte verständnislos mit den Schultern und schaute zur Herrin.
Cicero war nun noch verwirrter.
"Mercator wird von tarraco aus direkt nach Tylus weiterreisen und wann Meridius zurück nach Rom kommt ist mir nicht bekannt. Ich kann euch nur anbieten vorerst einmal rein zu kommen und mit dem jungen Herren Livianus zu sprechen."
Cicero schaute verwundert.
"Entschuldigt Herrin, aber ihr seit hier bei der Casa Decima Mercator und unser Pater Familias ist Decimus Mercator."
Cicero mussterte die Besucherin. Ein Familienmitglied also.
"Aha! Der Herr Decimus Mercator ist leider verreist, aber ihr könnt mit seinem Sohn Livianus sprechen. Er vertritt ihm als Pater Familias."
Cicero öffnete die Türe.
"Ja? Wie kann ich euch helfen?"
Cicero brachte die Senatorin in das Arbeitszimmer.
"Wartet bitte einen Augenblick. Ich werde den Herren sofort holen."