Beiträge von Didia Marcia

    "In Ordnung, danke Onkelchen." ;)


    Mit einer eleganten Drehung wollte ich nun in Richtung Tür schlendern...dummerweise kamen mir wieder meine Füße - besser gesagt, der Stuhl - in die Quere.
    "Autsch...verd..."
    Ich verkniff mir wilde Flüche und rieb mir meinen schmerzenden Zeh.
    "Wehe du lachst!", drohte ich Falco. Warum stellte man den Stuhl auch mitten ins Zielgebiet des rechten Fußes?
    "Du solltest dir leichtere Möbel besorgen...", riet ich ihm noch, ehe ich humpelnd das Tablinum verließ...

    "Also, so zickig sind sie mir gar nicht vorgekommen.", widersprach ich und zwinkerte Falco zu.
    "Ich hab mir ja gleich gedacht, dass da etwas nicht stimmen kann. Ich meine, du und 40 Frauen....die eine wundert mich ja schon."
    Jetzt war wohl ein taktischer Rückzug angebracht :D


    "Aber weißt du, ich glaube ich sollte jetzt mal dringend wieder gehen...weil...weil...du ja sicher noch viel zu tun hast und ich dich nur aufhalte. Wir haben ja alles soweit geklärt.", sagte ich ohne Luft zu holen, während ich von meinem Platz aufstand.

    "Äh...von ...das willst du gar nicht wissen." :D


    Vom Familienheld hatte ich sie natürlich ;)


    "Achso, du meinst also, dass mit 30 bis 40 Freundinnen, die du ihnen vergrault hast war maßlos übertrieben? Aber sie konnten mir alle Namen aufzählen." :]

    Während ich Falco so anblickte, dachte ich, dass die Didier die Sache mit der Unschuldsmiene wohl zur Perfektion gebracht haben mussten.
    Als könne er kein Wässerchen trüben :D


    "Ach, weißt du, nur Dinge über ein paar Mädchen...ein paar Mädchen mehr....über viele Mädchen...vor deiner Ehe..."
    Ich grinste bis zu den Ohren, ehe ich - ebenfalls die Unschuld in Person - anfing ein Liedchen über einen Schürzenjäger zu pfeifen begann. ;)

    Unschuldig sah ich zur Decke.
    "Och...naja...man hört so manches..."
    Vor allem, dass man Freundinnen von Falco fern halten sollte, da diese dann nie wieder mit einem redeten... :D
    "Weißt du, deine Schwester....frag mich jetzt nicht welche von den beiden Zwillingen...hat da so ein paar Geschichten erzählt."

    :D


    Was ist Politik?


    Der kleine Sohn geht zum Vater und fragt ihn, ob er ihm erklären kann, was Politik sei. Der Vater meint: "Natürlich kann ich Dir das erklären. Nehmen wir zum Beispiel unsere Familie: Ich bringe das Geld nach Hause, also nennen wir mich Kapitalismus. Deine Mutter verwaltet das Geld, also nennen wir sie die Regierung. Wir beide kümmern uns fast ausschließlich um dein Wohl, also bist Du das Volk. Unser Dienstmädchen ist die Arbeiterklasse und dein kleiner Bruder, der noch in den Windeln liegt, ist die Zukunft. Hast Du das verstanden?" Der Sohn ist sich nicht ganz sicher und möchte erst mal drüber schlafen.


    In der Nacht erwacht er, weil sein kleiner Bruder in die Windeln gemacht hat und nun schreit. Er steht auf und klopft am Elternzimmer, doch seine Mutter liegt im Tiefschlaf und lässt sich nicht wecken. Also geht er zum Dienstmädchen und findet dort seinen Vater bei ihr im Bett. Doch auch auf sein mehrmaliges Klopfen hin lassen die beiden sich nicht stören. So geht er halt wieder ins Bett und schläft weiter.


    Am Morgen fragt ihn der Vater, ob er nun wisse was Politik wäre und es mit seinen eigenen Worten erklären könne. Der Sohn antwortet: "Ja, jetzt weiß ich es. Der Kapitalismus missbraucht die Arbeiterklasse während die Regierung schläft. Das Volk wird total ignoriert und die Zukunft ist voll Scheisse!"

    Von Falco aus meinen trüben Gedanken gerissen zuckte ich kurz zusammen und richtete meine Aufmerksamkeit wieder auf ihn.
    "Wie?...Oh...äh...Musterknabe?"
    Skeptisch lies ich meinen Blick von Falcos Kopf nach unten und wieder zurück gleiten.
    "Sprechen wir von demselben?"

    "Oh, die Sibylle hat also vorhergesehen, dass das Kind nach Liliana kommen wird?", witzelte ich und zwinkerte meinem PF zu.
    In Gedanken schweifte ich jedoch schon wieder zu Quirinalis. Bisher hatte ich nichts mehr von ihm gehört...hatte er es sich am Ende doch anders überlegt? Oder waren die langen Postwege schuld?

    "Gute Idee.", sagte ich mit freudigem Lächeln. "Wenn ich wiederkomme ist ja wohl mindestens einer mehr im Haus habe ich gehört."
    Liliana, die für den Neuankömmling zuständig war, hatte ich zwar noch nicht gesehen, aber scheinbar schob sie schon eine ordentliche Kugel vor sich her, nachdem was ich so mitbekommen hatte :D


    Gespielt entgeistert sah ich meinen Großonkel an.
    "Mutter?", fragte ich und konnte mir das Grinsen nicht mehr verkneifen.
    "Tut mir leid, Falco, das klang gerade zu sehr nach ihr." ;)
    "Mach dir keine Sorgen, ich bin ja noch jung, ich werde nichts übereilen. Und wenn ich ihn heiraten sollte zwinge ich ihn vorher nochmal, uns die Überfahrt nach Rom zu finanzieren." :]

    Als ich nun genaueres über Aelias Unglück erfuhr nickte ich Ernst.
    "Keine Sorge, ich bin nicht unbedingt als Klatschtante bekannt.", erwiderte ich auf seine Bitte Stillschweigen zu bewahren.
    "Und mach dir um mich keine Sorgen, ich passe schon auf." ;)


    "Ich werde dich und Rom auch vermissen, aber beim nächsten Familientreffen laufen wir uns ja sowieso über den Weg.", schmunzelnd zwinkerte ich ihm zu. Dafür würden wir wohl die Curia mieten müssen, wer weiß wie viele Familienmitglieder bis dahin wieder auftauchten :D
    "Ein paar Tage werde ich noch bleiben, aber keine Angst, bevor ich verschwinde verabschiede ich mich natürlich noch von allen."

    "Kein Priester.", erwiderte ich und war schon ein wenig erleichtert, dass Falco nicht gleich an die Decke ging.
    Seit der Sache mit Aelia, von der die meisten Familienmitglieder hier in Rom mittlerweile wussten, war er sicher etwas vorsichtiger geworden, was solche Sachen anging.
    "Er ist Magistratus in Carthago Nova. Und ja, er musste leider schon wieder zurück."

    Folgsam nickte ich. "Gerne.", erwiderte ich auf das Weinangebot.


    "Ja, er lebt in Hispania...er war nur zu Besuch in Rom, könnte man sagen.
    Wir sind uns zufällig über den Weg gelaufen...vielleicht war es auch Schicksal, wer weiß.
    Ich habe gerade an einer Straßenecke gestanden und nicht mehr recht gewusst wo ich eigentlich bin. Er hat mich angesprochen und mir bei meinem Orientierungsproblem geholfen...naja, so fing alles an.", erzählte ich mit diesem leicht dümmlichen Lächeln, das Verliebte so an sich haben, im Gesicht.