Die Porta wurde geöffnet. Aber statt einer hübschen Sklavin war es diesmal ein groß gewachsener, leicht dümmlich dreinschauender, kahlköpfiger Ägypter, der im Eingang erschien.
“-err?“
Die Porta wurde geöffnet. Aber statt einer hübschen Sklavin war es diesmal ein groß gewachsener, leicht dümmlich dreinschauender, kahlköpfiger Ägypter, der im Eingang erschien.
“-err?“
Suppenschalen wurden wieder eingesammelt und der nächste Gang aufgetischt.
“Pullum Numidicum!“, verkündete Nakhti, als er die große Platte mit den kleinen, gegrillten Hühnerbrüstchen servierte. Es waren Perlhühner, die mit einer Soße aus Datteln, Honig, Pinienkernen und verschiedenen Gewürzen serviert wurden.
Dazu gab es einen neuen Wein, einen leichten, roten unbekannter Provenienz.
Während die Herrschaft sich unterhielt, begannen die eilfertigen Sklaven damit, die Vorspeise ab- und den nächsten Gang zu servieren. Es war Pisa, eine geradezu bucolische Suppe, aus Erbsen gemacht. Außer Erbsen enthielt sie auch reichlich Lauch, dazu erneut Liebstöckel und Pfeffer, sowie Koriander, Kümmel und Dill.
Die Sklaven, unter ihnen Nakhti, verloren unterdessen keine weitere Zeit und servierten umgehend die erste Vorspeise. Traditionell bestand sie aus Eiern, in diesem Fall einer reichlich vollen Schüssel mit hart gekochten, einfachen Hühnereiern ohne Schale. Dazu wurde eine Honigsoße gereicht, die mit Liebstöckel, Pfeffer, Pinienkernen und ein wenig Garum abgeschmeckt war.
“Ovis Apalis.“, verkündete Nakhti, womit er den Namen des Gerichts preisgab und froh war, dass er es sich auf dem Weg von der Culina in den Oecus hatte merken können.
Andere Sklaven mischten und servierten gleichzeitig den Wein, einen sehr hellen, leichten Falerner.
Die einzelnen Gänge werden nach und nach selbstverständlich auch in der WiSim serviert.
Prinz Acuma, Du solltest Dir mal ein solches Konto zulegen.
Nakhti, der an der Porta gewesen war, betrat den Oecus und verkündete: “-err, Senator Germanicus zu dir möchte.“
Der Ägypter verneigte sich erneut und erklärte: “Er soeben in Oecus gegangen. Bitte folgen.“
Er musste nur kurz warten, da ward ihm geöffnet. Nakhti verneigte sich tief. Er war zwar mehr als einmal auf den Kopf gefallen, doch den Senator erkannte er.
“–err, du wünscht zu meine –errin oder zu meinem –errn?“, fragte er ein wenig holprig.
Von der Porta kommend betrat Nakhti das Tablinum der Domus Aeliana, verneigte sich vor seinem Herrn und meldete einen Besucher.
“-err, Caius Sergius Curio dich zu sprechen wünscht, -err.“
Nakhti verneigte sich tief.
“Se-r wo-l. Mein -err dich sicher gerne empfangen. Bitte folgen in Tablinum.“, sagte er dann und ging voran.
Die Porta wurde geöffnet, Nakhti schaute heraus und frage: “Womit ich kann –elfen?“
Nakhti kam in das Tablinum und verkündete: “-err! Prudentius Balbus dich sprechen wünscht.“
“Natürlich, -err. Bitte folgen, er im Tablinum.“, sagte Nakhti, verneigte sich nochmals und trabte dann voran.
Nakhti öffnete die Haustür und erkannte einen der wichtigeren Klienten seines Herrn. Er verneigte sich zur Begrüßung und sagte: “Du mein –errn sprechen wollen?“
Ein Sklave kam in die Postannahme, übergab das Schreiben seines Herrn, welches nach Germania gesandt werden sollte, und bezahlte in dessen Namen die Gebühr für eine normale Beförderung des Briefes.
An
Gaius Prudentius Commodus
Villa Rustica Prudentia, Germania Inferior
Salve Gaius Prudentius Commodus!
Ich habe Deinen Brief erhalten und was Du mir schilderst ist betrüblich. Die Regio Germania Inferior ist sicherlich ein rauer Landstrich, wie ich auf einer Reise vor gut einem Jahr selbst erleben konnte. Der Dienst dort, im Norden unserer germanischen Provinz, gilt allgemein nicht als besonders angenehm und schwächliche Naturen bevorzugen ohnehin ein Amt im friedlichen und sonnigen Apulia, auf Sicilia, in Gallia Narbonensis oder auf Cyprus.
Dennoch bin ich natürlich der Ansicht, dass gerade Germanien nach unseren Besten verlangt, denn dort, an der Grenze zu den ausgedehnten Territorien der Barbaren, muss Rom gut vertreten werden und wir müssen ein leuchtendes Zeichen unserer überlegenen Kultur setzen und den Glanz des Römischen Imperiums zum strahlen bringen.
Tatsächlich ist es so, dass sich regelmäßig Interessenten für Ämter auf dem Palatin bei mir einfinden. Häufig muss ich sie abweisen, weil sie entweder nicht die nötige Erfahrung mitbringen, die Standesvoraussetzungen nicht erfüllen oder, was eigentlich in letzter Zeit die Regel ist, einfach kein freies Amt zur Verfügung steht.
Jenen gab ich auch bisher gerne den Rat, sich um eine Karriere in den Pronvinzen oder den Coloniae Roms zu bemühen, denn das ist meiner Ansicht nach der beste Weg, später auch einmal in Rom zu höheren Ämtern berufen zu werden.
Darum fällt es mir leicht, Dir zuzusagen, in Zukunft verstärkt auf den Mangel an Magistraten in Germania Inferior hinzuweisen und auf die guten Aufstiegsmöglichkeiten, die sich dort bieten.
Ansonsten hoffe ich, dass es Dir gesundheitlich besser geht und Du Dich auf Deinem Landgut gut zu erholen vermagst. Mögen die Götter Dich schützen und Dir stets wohl gesonnen sein.
gez. Lucius Aelius Quarto
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ROM - ANTE DIEM VI NON OCT DCCCLVI A.U.C. (2.10.856/103 n.Chr.)
Nakhti verneigte sich und machte sich auf den Weg, ohne noch viele Worte zu verlieren.
Nakhti verneigte sich und tat wie ihm geheißen.
Nakhti lächelte leicht verschämt, verneigte sich und sagte dann: [Blockierte Grafik: http://www.sai.uni-heidelberg.…welsch/Kauderwelsch02.png]
Ob der Mann verstanden hatte, dass er ihm bitte ins Tablinum des Hauses folgen möge?
Nakhti kam in das Tablinum, wo er seinen Herrn vorfand.
“-err, ein Mann dich zu sprechen wünscht. Sein Name Iunius Silanus ist, er gesagt.“
Ein fremdländisch aussehender Sklave öffnete die Porta, verneigte sich tief und fragte: “Du wünschst, -err?“
Nakhti, aus den süßesten Träumen gerissen, unterdrückte nur mühsam ein Gähnen.
“Ja… -err.“, stammelte er. Dann verneigte er sich und eilte davon.