Nachdem Cato gegangen war, welchem Gabriel noch nachgeschaut hatte, brach er innerlich ein wenig zusammen. Auch wenn das Opium wirkte und seine Schmerzen ein wenig linderten, so war da doch noch das Gefühl der absoluten Hilflosigkeit, welche Menschen oft ereilte, wenn sie in eine Situation kamen, in der sie sich kaum mehr wehren konnten gegen diese Brutalität, die ihm widerfahren war.
Gabriel konnte Schmerzen und Demütigungen einstecken, hatte er es früher außerhalb Roms doch am eigenen Leib erfahren. Doch in der letzten Zeit war ein wenig viel passiert und auch er kam einmal an seine Grenzen. Er fühlte sich erschöpft, ja gerade zu zerschlagen und bei jedem Atemzug, der eigentlich davon zeugte, dass er lebte, schmerzte sein Brustkorb, wegen den gebrochenen Rippen. Und er hatte Blut gespuckt und da er recht gebildet war, wusste er, dass dies kein gutes Zeichen war. Innere Verletzungen waren sehr schwer zu behandeln. Und Gabriel hing sehr an seinem Leben.
Doch schliesslich schloss er seine Augen und versuchte zu schlafen. Doch immer wieder sah er diese drei Typen, die ihn zusammenschlugen und noch auf ihn eintraten, als er schon am Boden lag und hörte die Worte des einen. Alles nur wegen diesem einen Gespräch mit Strabo in den Thermen, seinem alten Kumpel. Naja, wirklich näher waren sie sie sich nie gekommen, aber Gabriel hatte Strabo damals gemocht.
Doch nun strebte Strabo eine politische Karriere an und war wohl auf Macht aus, denn anders konnte er sich den Überfall nicht erklären. Und wie feige war dieser Mann, dass er die Drecksarbeit anderen überliess?
Und nun kam langsam so etwas wie Hass in Gabriel auf, als er sich noch einmal die Worte eines der Angreifer vor Augen führte, dass Gabriel tot wäre, wenn er sich Strabo auf 10 Metern wagte zu nähern. Nicht mit ihm, nicht mit dem ehemaligen Meisterdieb, nicht mit Gabriel! Doch als er sich überlegte, was er tun würde, da dämmerte er langsam weg.
Doch dann kam ihm eine Idee und er wachte wieder auf. Denn irgendwie hatte Gabriel das Gefühl, dass er als Libertus nicht viele Chancen gegen Strabo hatte. Zu gerne wünschte sich Gabriel nun, dass er schon seine Detektei gegründet hätte, möglichst mit zusätzlichen Mitarbeitern, welche nun für ihn ermitteln hätten können. Aber dem war nicht so. Aber inzwischen hatte selbst Gabriel ein paar Kontakte und so rief er nach einem Medicus, der bald kam. Diesen fragte er, ob er für ihn bereit wäre, einen Brief auf zusetzten. Oder gar zwei.
Der Medicus war eigentlich nicht bereit, denn dies gehörte nicht zu seinen Aufgaben und sagte, dass dies vielleicht ein Pfleger tun solle. Doch Gabriel schaffte es, den Medicus zu überzeugen: Gabriel bat und überzeugte damit, dass er vielleicht mit viel Pech nicht die nächste Nacht überleben würde. Und so notierte der Medicus die zwei Briefe und erklärte sich bereit, sie durch einen Boten an die jeweiligen Adressen zu schicken.
Gabriel dankte dem Medicus und sagte, dass er ihm etwas schuldig war. Und dann irgendwann übermannte ihn die Müdigkeit und er versank in einen traumlosen Schlaf.