Beiträge von Marcus Didianus Gabriel

    Ich gehe nun nicht auf jeden einzeln ein, sorry.


    Ich habe überhaupt nichts gegen Ausländer und achte deren Traditionen. Zumindest erst einmal - aber solche Traditionen werde ich nie dulden!! Deshalb habe ich eingegriffen. Ok, ich bin nicht auf den Typen zugegangen und habe ihm keine rein gehauen.


    Dennoch habe ich zwei mal eingegriffen, wenn auch nur mit Worten und es wäre mir egal gewesen, wenn der Typ mir eine rein haut.


    Ich habe auch die Polizei angerufen, ok, zu spät. Aber was ich sagen will: Die Frau wollte es nicht. Und da liegt mein Problem. Dem Mann geschieht nix, wenn sie Frau keine Anzeige erstattet. Denn die Frau htte Angst. Anhst vor ihrem Vater.
    Deshalb habe ich nicht gleich die Polizei gefufen. Es ging mir nicht um meine Angst, sondern weil ich nicht wusste, was ich wirklich tun sollte. Zwei mal habe ich dem Mann etwas gesagt und versucht auf meine bescheidene Weise zu helfen. Aber die Frau rief immer, es ginge mich nix an. Und das kam dann auch noch von Nachbar.

    Ich habe eben etwas ziemlich schlimmes erlebt. Ich trat im Dunkeln aus meinem Haus, als ich auf der gegenüberliegenden Strassenseite sah, wie ein ziemlich bulliger Mann auf etwas an seinem Auto an seiner Beifahrertür einschlug. Sekunden später bekam ich mit, das es eine Frau war, die sich nun vom Auto entfernte. Ich rief rüber, was denn hier bitte los wäre ... ich gebe zu, ich war noch etwas perplex. Da kam von der Frau; das das mich nix angehen würde. Ich kenne das schon öfters von ausländischen Frauen, da ich mich immer bei so was mich einmische. Der Mann guckte zu mir rüber und sagte was, was ich nicht mehr weiss. Dann gingen die weiter. Ich merkte aber, dass ich das nicht so stehen lassen konnte und rief rüber: Hallo, das kann ja wohl nicht wahr sein? (Oder was ähnliches, sorry, bin noch etwas aufgeregt. ) Jedenfalls wusste ich, dass ich nicht wegsehen will, egal wie bullig der Typ war. Wieder kam von der Frau, das ginge mich nichts an. Dann kam das selbe von einem Balkon. So was wie: ich solle mich nicht einmischen, das wären Traditionen)
    Und dann plötzlich von einem Gegenbalkon das Gegenteil. (Auch Ausländer) Die riefen nach oben, sie sollen ruhig sein und es wäre richtig, das ich mich einmischte ... Ich war ziemlich perplex. Und dann sah ich dem Mann und der Frau nach und er schlug wieder auf sie ein. Dann verschwanden sie im Haus.


    Ich war kurz davor zu den beiden zu laufen, doch ich gebe zu, dass ich so was schon mal erlebt hatte und war einfach nur perplex, weil die Frau so alle Hilfe nicht annahm. Ich weiss um Traditionen anderer Länder, aber deshalb muss ich sie ja nicht gutheissen. Nun war dann auch etwas gelähmt, gebe ich zu, eben weil die Frau ja keine Hilfe wollte und machte nichts mehr, schockiert, wie ich war. Stattdessen gab es eine heftige Diskussion mit den ausländischen Nachbarn. Einige meinen, ich solle mich raushalten, andere nicht ... nun meine Frage an Euch:


    Welche Erfahrungen habt ihr und sicherlich sind einige Ausländer unter uns. Was soll man in Zukunft in solch einer Situation tun? Ich fragte noch einen Passanten nach einem Handy zwischen durch, aber er hatte keines.


    Zumindest habe ich die Autonummer ...

    Wieder horchte Gabriel ihren Worten. Doch bevor er über seine Verletzung reden konnte, erzählte sie weiter und so war er von der ersten Antwort abgelenkt. Auch, warum er nicht zu den CUs durfte, denn als sie Strabo erwähnte, da horchte er auf.
    Gerne hätte er ihr auf alles andere eine Antwort gegeben, aber nun war er ganz Ohr.
    »Strabo? Ich kenne ihn. Er hat die Vigiles in Rom auch verlassen. Vielleicht erfahre ich etwas durch ihn von Ganymed.« Er seufzte. »Wenn ich ihn mal treffe.«


    Und dann ging er in sich und fand doch noch eine Möglichkeit, ihre Fragen zu beantworten: »Nun, ich habe einen Christen vor dem Mob gerettet. Sogar ihren Bischof. Man schlug mir dafür den Schädel ein und ich bin froh, dass ich noch lebe. Aber ich bin eben ein Dickschädel. Es war der Sklave eines Patriziers, der dabei anschliessend selber um kam. Der Patrizier konnte sich auch geschickt aus der Angelegenheit ziehen ... « Er seufzte. »Naja, und natürlich hat man alles in diesem feinen Rom geregelt: Libertis haben schon andere Rechte. Aber mehr als Sklaven. Ich werde vielleicht eine Detektei gründen und ganz mein eigener Herr sein.« Auch wenn er eben noch sehr traurig drein blickte, so strahlte er nun.
    »Weisst du, Nadia? Egal, was du bist, habe Träume, die es sich lohnt, zu realisieren. Und mach dich unabhängig von allen. Lerne erst einmal, dich selber zu lieben. Ich verstehe, dass die Freiheit für dich schwierig ist, weil du sie nicht gewöhnt bist. Du kennst es nicht, selber Entscheidungen zu treffen. Aber es gibt nicht schöneres. Bisher hat man dir alles abgenommen und daran gewöhnt man sich ... das ist dein Problem.«


    Auf einmal hatte er das Bedürfnis, Nadia einfach einen kurzen Kuss auf die Stirn zu geben und tat es schnell.

    Aufmerksam hatte er Nadia zugehört. Und da sie ihre Hand nicht wegnahm, tat er es auch nicht. Es war einfach eine freundschaftliche Geste. Auch, wenn er sie sehr gerne mochte. Aber er wollte ihre Hilflosigkeit in keinem Falle ausnutzen. Und Hilflos war sie, das spürte er. Er freute sich, dass sie Vertrauen zu ihm hatte und so sagte er: »ich habe auch kaum Freunde. Die meisten hatten die Vigiles verlassen.« Er lachte herzlich auf. »Naja, dabei waren das noch keine Freunde. Ich kannte sie kaum. Aber irgendwie komme ich mir etwas verlassen bei den Vigiles vor und irgendwie will ich etwas anderes. Sklaven verfolge ich eh nicht, das habe ich Falco damals, meinem ehemaligen Herren, der mal Praefekt der Vigiles war, auch gleich gesagt. Ach, und dann wurde ich schwer verletzt und musste Wochen aussetzen. Auch ein Grund, dass alle befördert wurden und ich nicht. Aber darum geht es mir nicht. Naja, und ...« Er wurde etwas leiser und ein klein wenig enttäuscht. »Traf ich jemanden von der CU. Irgendwie mag ich ihn und wir gingen einen Trinken.«


    Er überlegte, ob er das von Medeia und dem Attentat erzählen sollte, aber er redete eh schon so viel und liess es. »Naja, aber zu den CU darf ich als Libertus nicht. Tja, du hast schon recht, ganz frei ist man auch nicht. Aber was solls!« Er zwinkerte ihr fröhlich zu. Er war einfach jemand, der Enttäuschungen nicht zu lange mit sich rumschleppte. Gerade wollte er begeistert von seinem neuen Projekt anfangen, als er inne hielt. Denn etwas in Nadjas Worten liess ihn aufhorchen. Erstaunt sah er sie plötzlich an.
    »Moment! Ihr wurdet von den Vigiles aufgegriffen??? Von Wem? Was ist passiert? Weisst du Namen? Vielleicht kann ich etwas über Ganymed herausfinden. Noch bin ich ein Vigil!!« Auf alles weitere ging er nicht ein.

    Erst sah Gabriel sie etwas skeptisch an. Er kannte Furianus als seinen Ausbilder und hatte nichts an ihm auszusetzten. Aber er machte sich Sorgen um Nadia.


    Doch dann zwinkerte er ihr fröhlich zu und drückte noch einmal ihre Hand. »DAs wird schon alles gut werden, du musst nur daran glauben. Und du kennst doch sicherlich noch andere gute Freunde, welche du auch besser kennst als mich. Nimm ihre Hilfe an. Und es freut mich, dass du ein wenig meine angenommen hast. Wenn du mal reden willst, schicke mir eine Nachricht an die Casa Didia. Ich werde dort bald wieder wohnen, weil ich die Vigiles verlassen werde ...«


    Und dann seufzte er schwer und fügte hinzu: »Dennoch wundert es mich, das Furianus nicht mit den Männern geredet hat. Oder hat er?«

    Gabriel glaubte kurz eine Veränderung in ihrer Mimik gesehen zu haben, als er sagte, woher er stammte. Er wusste von den Vorurteilen gegen sein Volk, aber deshalb war nicht minder stolz auf das Land, woher er kam. Im Gegenteil. Es machte ihm rein gar nichts aus, zu zugeben, woher er kam.
    Aber er liess sich nichts anmerken. Und sie schien ihm gegen über höflich zu sein und keine dieser arroganten Patrizierinnen zu sein.


    Als sie dann seine Instinkte ansprach, grinste er leicht. »Ja, so könnte man es auch nennen.« Das er als ehemaliger Meisterdieb einen geschulten Blick für leichte Beute hatte, verriet er der Frau aber natürlich nicht.
    Und dann versuchte er endlich einmal charmant zu lächeln, doch irgendwie war das heute nicht sein Tag.
    »Nun, es ist ein Trost, das dir nichts geschehen ist. Und ich hätte besser aufpassen müssen. Aber was solls. Es ist ja nichts ernstes geschehen.«


    Er schaute sich um. Die Menschenmenge hatte sich wieder aufgelöst und auf dem Markt war es geschäftig wie eh und je.
    »Du bist ganz alleine auf dem Markt?« fragte er, ohne vorwurfsvoll zu klingen. Er nahm seine Hand von seinem Kopf und legte sie um den Becher, so dass er diesen nun mit beiden Händen umfasste. »Ach, und danke für den Wein.« Etwas gelöster zwinkerte er ihr nun zu.

    Gabriel setzte sich und blickte den Mann leicht grinsend, wie es für ihn typisch war. Ihm gefiel der Humor seines Gegenübers, welcher er sich fast älter vorgestellt hatte, aber Gabriel hatte wenig in diesen Verwaltungen zu tun und stellte sich da wohl meist eher alte Männer in verstaubten Archiven vor.


    »Es stimmt, es wäre kein Betrieb, da ich Dienstleistungen verkaufen würde. Genau genommen Informationen. Nun, ich bin zur Zeit bei den CV als Vigil. Ich schied einige Zeit wegen einer schweren Kopfverletzung aus, weshalb ich noch nicht wirklich die Chance hatte, befördert zu werden. Eigentlich aber wollte ich lieber zu den CU, doch als Libertus ist mir dies nicht möglich!«
    Er zeigte keinerlei Enttäuschung, da die hier nicht angebracht war.
    »Naja, da ich habe gewisse Erfahrungen im Umgang mit Verbrechen und gewissen Kreisen habe und mich darauf verschieben habe, als Ermittler tätig sein zu wollen, kam mir die Idee, mich einfach selbstständig zu machen und mein Können und Wissen den Bürgern und gegebenenfalls auch den örtlichen Stellen zur Verfügung zu stellen!«
    Seine Stimme klang überzeugend. Er stand voll und ganz dahinter.


    edit: Ich hatte den 1. Absatz vergessen hineinzukopieren ;)

    Als sie ihm erneut den Becher reichte, nickte er ihr dankend zu. Langsam saß er auch wieder aufrecht, seine Knie aber noch recht eng beisammen. Bevor er aber erneut einen Schluck nahm, antwortete er noch etwas fertig: »Ich bin Hebräer, ja, ich stamme aus dem Osten ... «
    Er versuchte der Frau nun langsam ein charmantes Lächeln zu schenken, doch seine Kopfschmerzen, der nachlassende Schmerz und Schreck von dem Tritt eben, liessen es aber immer noch etwas gequält wirken.
    »Und es war mir eine Ehre und ... Selbstverständlichkeit.« Er hustete einmal und hielt sich wieder den Kopf.
    Der Name sagte ihm tatsächlich etwas, schliesslich war er nicht ungebildet und durch die Arbeit bei Falcos als Sekretär hatte er ein wenig über Roms Familien erfahren.
    »Ihr entstammt einer altehrwürdigen Familie, mein Respekt. Gaius Iulius Caesar hat sehr viel bewegt für Rom ...« Er hustete noch einmal und nahm nun schnell einen Schluck Wein. Langsam ging es ihm besser. Er atmete nun einmal tief ein und aus und blickte wieder zu Helena. »Nein, du hast dich schon erkenntlich gezeigt. Hauptsache, dir ist nicht passiert und das Geld ist noch da ...«
    Nun grinste er ein wenig. »Verzeih ...« murmelte er. »Ich habe mich nicht richtig vorgestellt: Marcus Didianus Gabriel ... zur Zeit bei den Cohortes Vigiles, wenn auch gerade nicht im Dienst ...«


    Wenn doch bloss dieser Schmerz im Kopf nachlassen würde. Aber immerhin erinnerte er sich wieder.

    Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer:
    Und wieder musste ein Besucher warten, bis ein Gespräch beendet war, bevor sich Macer um ihn kümmern konnte.


    "Salve, was kann ich als Aedilis Plebis für dich tun?"


    Gabriel betrat das Büro und blickte sich flüchtig um, bevor der Mann ihn ansprach.


    »Salve, mein Name ist Marcus Didianus Gabriel und ich bin hier, weil ich eine Genehmigung bekommen möchte, um eine Detektei zu gründen. Außerdem bräuchte ich noch Informationen, was ich noch alles rechtlich tun muss, um dies zu realisieren.«


    Er lächelte freundlich.

    Langsam verschwanden die Sternchen vor seinen Augen und sein Atem wurde ruhiger, als er der Fremden nun lauschte. Er hatte tatsächlich im Moment keinerlei Erinnerung daran, was eben passiert war, aber er wollte dies nicht gerade zugeben, wusste er doch, dass dies an seiner alten Kopfverletzung lag.
    Als sie ihm einen weiteren Becher anbot, nickte er leicht, bloss nicht zu eifrig, denn es kam ihm vor, als würde in seinem Kopf eine bleiernde grosse Kugel hin und herschaukeln und an seine Schädeldecke hämmern.


    »Ja ... es geht schon wieder. Mann hält ja viel aus ..…« gab er etwas gequält von sich und lächelte etwas falsch. Doch nun langsam konnte er die Frau neben sich mal richtig wahrnehmen. Er hatte sie also vor einem Taschendieb gerettet ... so, so, vielleicht sollte er es in Zukunft sein lassen, da es irgendwie schon zum Zweiten mal sehr schmerzhaft endete.


    »Wer bist du? Ich heisse ...« Es lag ihm auf der Zunge. Das konnte doch nicht wahr sein. »Ich heisse ... « versuchte er es noch mal und stammelte ein wenig rum. Außerdem muss er ziemlich verdattert ausgesehen haben. Doch dann brach es aus ihm heraus; endlich fiel ihm sein eigener Name ein. »Gabriel!«

    Immer noch hielt Nadia Gabriels Hand und er lächelte freundlich und entzog ihr seine Hand nicht. Im Gegenteil, er legte nun seine andere über die ihre und drückte sie sanft. Er bemerkte, wie sie immer leiser redete und vorsichtig blickte sich Gabriel um, ob hier irgendwer in der Nähe war. Er spürte förmlich Nadias Angst, was ihm diesen Ort sehr unsymphatisch machte, so schön der Hortus auch sein mochte. Und er hatte auch ihre Andeutungen vorhin verstanden, dass sie sich schon einmal das Leben neben wollte. Er seufzte, als er das von Sica hörte und schüttelte den Kopf.
    »Gut, ich nehme dein Versprechen ernst und werde es überprüfen, in dem ich dich öfter besuche, wenn ich darf. « Er zwinkerte ihr zu, denn sie sollte nicht das Gefühl haben, dass er sie nun überprüfen würde.. Er meinte es rein freundschaftlich.
    »Und versuche diesem Sica möglichst aus dem Weg zu tun. Aber das alles ist ein weiterer Grund, die Freiheit anzunehmen. Glaub mir, du hast mehr Möglichkeiten als eine Sklavin. Und gut, natürlich werde ich nicht mit Furianus reden, wenn du es nicht möchtest. Aber vielleicht solltest du es selber tun wegen Sica und dem anderen.«


    Er lächelte sie aufmunternd an.

    Nicht weglaufen? Dazu war er gerade nicht in der Lage ... -.^ ... ;)


    Noch leicht gekrümmt hing Gabriel auf der Bank. Er ignorierte die gaffenen Umstehenden und auch von der fremden Frau drangen die Worte eher diffus durch den Schleier voller Sternchen, die vor seinen Augen tanzten.
    Der Schmerz saß tief, dauerte aber nicht ewig lange, auch wenn es Gabriel so vor kam. Als die fremde schliesslich wieder neben ihm saß und ihm den Becher Wein reichte, umfasste er diesen mit einem gequälten Lächeln und setzte ihn an seine Lippen. Im Nu war der Becher geleert und ja, es tat verdammt gut.
    Er reichte ihr den Becher zurück. Der Schmerz in seinen Lenden liess zwar nach, aber dafür wurden seine Kopfschmerzen nicht besser. Im Gegenteil. Ihm war leicht schwindelig und irgendwie hatte er schon wieder Probleme mit dem Gedächtnis.


    Als er ihr den Becher zurückgab, nuschelte er ein »Danke« und blickte nun die Fremde an, welche neben ihm saß, ziemlich verwirrt an.


    »Was ist bloss passiert?« Nun wanderte eine Hand zu seinem Kopf und seine Handfläche legte sich auf diesen.

    »Lasse dich nicht kleinkriegen. Denn dann können die anderen triumphieren. Und dieser Sica. Wer ist das? Auch ein Sklave? Die beiden wollen nur ihre Macht demnostrieren. Nach dem Prinzip: Ich werde von oben getreten, also trete ich nach unten.« Gabriel seufzte. Ja, außerdem hatten es Frauen da einfach schwerer.
    »Soll ich mal mit Furianus reden? Was sagt er dazu, dass sie dich so behandeln?« We schüttelte leicht den Kopf, weil er einfach nicht wirklich verstehen wollte, warum Menschen daran Spass hatten, andere zu quälen.
    »Und wann wird dich Furianus freilassen?«

    Gabriel war schon einige Schmerzen in seinem Leben gewöhnt, aber an diesen würde sich wohl einfach kein Mann gewöhnen und so bekam er erst einmal auch überhaupt nichts mit. Er war einfach nur damit beschäftigt, den Schmerz zu verarbeiten und zu hoffen, dass er schnell vorüber ging.


    Irgendwann drangen irgendwelche Worte zu ihm durch und er fühlte eine Hand an seinem Arm, die ihn sanft zu eine Bank bringen wollte.
    »Es ... geht ... schon ...« stöhne er noch leise und ganz langsam liess der Schmerz nach, auch wenn der Schreck noch von Dauer war. Er taumelte zu der Bank und liess sich sehr vorsichtig nieder. Langsam klärte sich auch sein Blick auf, dennoch pochte es noch heftig zwischen seinen Beinen, aber auch in seinem Kopf und nur langsam nahm er die Hände vor seinem schmerzenden Gemächt weg.
    »Verdammt ...« keuchte er, denn der Schmerz hatte ihm auch den Atem geraubt.
    Verdammt, ja, das hatte mehr als nur empfindlich weh getan. Immer noch sah er die Sternchen vor seinem Auge tanzen und erkannte die Frau kaum, die zu ihm, wenn auch erst etwas unsicher redete.
    »Bist ... du ... in Ordung?« fragte er dann mit dennoch schmerzverzerrten Gesicht. Immer noch war ihm leicht schwindelig.

    Gabriel lächelte sie einfach an. Freundlich und doch voller Sorge und Mitgefühl.
    »Ihr Frauen seit da einfach oft anders. Ihr nehmt Euch viel mehr zu Herzen. Wir Männer blocken da ab, weil wir diese Gefühle nicht zu lassen wollen. Ihr scheint irgendwie anders leiden zu können. Aber das alles hilft nichts, Nadia. Du bist ein Mensch. Und du hast nur eines niemals wirklich gelernt, oder vielleicht schon, aber nicht genug: Habe mehr Stolz. Sei du selbst. Auf der einen Seite gibst du der Welt und den anderen die Schuld. Denn du hast es dir nicht ausgesucht, als Sklavin geboren zu werden und so leben zu müssen. Aber dich gibt es nur einmal. Wenn du natürlich niemals gelernt hast, dass du liebstenswet bist, ist es schwer, es sich selber beizubringen. Aber es geht. Auch wenn es hart ist. Aber nimm diese Herausforderung an. Sprenge deine eigenen Ketten. Kämpfe! Sei du selbst und verharre nicht in alten Mustern. Lasse dein altes Leben los. Versuche ein Neues. Habe Mut. Du bist es wert!!!«
    Gabriel wunderte sich selber über das, was er sagte, aber er stand fest dahinter.

    Gabriel funkelte den Mann weiterhin gefährlich und drohend an, wären da nur nicht diese verdammten Kopfschmerzen, die wie ein trommelndes Gewitter auf ihn dahergingen. Und diese Kopfschmerzen waren ach der Grund, das Gabriel nicht jede Bewegung des Diebes, welchen er geschnappt hatte, wirklich real wahrnahm. Er hatte einen Dieb gefasst und dieser lies Täterwerkzeug und Beute fallen. Was wollte er erst mal mehr. Dann würde er ihn festnehmen ... doch es kam anders.


    Als reichten die verdammten entsetzlichen Kopfschmerzen nicht, da traf ihn der Schlag. Und zwar genau zwischen die Beine und nun explodierte es erst recht in seinem Kopf. Augenblicklich und ohne zu überlegen, liess er das Handgelenkt des Diebes los und stöhnte, wenn auch verhalten, auf. Doch es explodierte auch zwischen seinen Beinen und zwar so heftig, dass er Sternchen sah.
    Gabriel krümmte sich vor Schmerz und unweigerlich gingen seine Hände dorthin, wo man sie in der Öffentlichkeit möglichst nicht zeigte und er krümmte sich vor Schmerzen.
    Ein undurchsichtiger Schleier vernebelte ihm die Sicht und für einen Moment vernahm er auch kein Geräusch mehr um sich. Da waren nur explodierende Schmerzen und gerade noch konnte er sich, wenn auch nur gebeugt, auf den Beinen halten. Am liebsten wäre er auf die Knie gegangen. Oh je, tat das weh ...


    Er war unfähig, noch zu reagieren, so dass der Dieb entkommen konnte.