Beiträge von Marcus Didianus Gabriel

    Wehrte Tiberia Livia,
    anbei erhaltet ihr meinen ersten Artikel zum Attentat der auf der Rostra, welchen ich diesem Schreiben beigelegt habe. (Per PN)
    Ich hoffe, ich darf dich demnächst persönlich aufsuchen, da ich gerne weiter für die Acta Diurna tätig sein würde.


    Ergebenst


    Vigil
    Marcus Didianus Gabriel


    Castra Vigiles

    Gabriel hatte seinen Blick ja nun von den Ständen genommen und war auf die Menschen fixiert. Eigentlich mochte er so grosse Menschenmengen nicht. Aber nun war er hier und auch wenn es in seinem Kopf immer mehr pochte, so sah er eine Chance, mit dieser verdammten Nebenerscheinung seiner einst schweren Verletzung umzugehen: Er blendete jegliche Geräusche aus. Da er nur noch das schmerzhafte Hämmern in seinem Kopf und sein Blick auf das Wesentliche und auf einmal sah er es vor seinen Augen. Da war dieser junge, schmächtige Kerl, der sich ebenfalls nicht für die Auslagen der Stände, sondern für die Kunden interessierte.


    Irgendwie kam Gabriel das bekannt vor. So war es damals auf dem Forum Romanus, als er diesen christlichen Bischof ebenfalls gegen einen Taschendieb half. Gabriel hatte eben ein Blick für seines Gleichen ...


    Die Frau, die er kaum erkennen konnte, beugte sich vor und nahm nicht war, wie der Mann ihre Geldböse sanft umpackte und ihr vom Gürtel abschneiden wollte. Nicht schlecht der Mann, aber Gabriel war schneller. Mit einem Satz war er bei den beiden Personen, genau in dem Moment, wo der Mann den Beutel abgeschnitten hatte. Zuerst packte Gabriel ihn an dem Handgelenk, wo er den Dolch hielt, denn der war in dieser Situation am Gefährlichsten.
    »Lass die Waffe und den Beutel fallen! Sofort!!!« stiess Gabriel hervor.

    Er liebte sie nicht ... irgendwie hatte Gabriel es geahnt. Aber sie war eben auch nur eine Sklavin. Und er kannte seinen ehemaligen Ausbilder dann doch nicht gut genug.
    »Wenn er dich nicht liebt, Nadia, dann gibst du dich freiwillig selber auf. Ich weiss, das klingt hart. Aber Liebe kann man nicht erzwingen. Vielleicht schenkte er dir deshalb die Freiheit. Du hast dich von einer unerfüllten Liebe abhängig gemacht. Du hast dich selber aufgegeben. Und dann kam noch hinzu, das andere dir hier wehtaten. Aber merkst du es nicht? Liebst du dich denn selber kein wenig? Denn das ist doch unsere Freiheit: Uns unabhängig zu machen. Auch von solchen Gefühlen. Sage mir bitte eines und verzeih, dass ich so ehrlich spreche: Definierst du Liebe nicht vielleicht etwas falsch? Was bedeutet für dich Liebe? Absolute Selbstaufgabe?«


    Er blickte sie sanft an. Wie ein Freund in schlechten Zeiten. Und er hätte ihr so gerne geholfen.

    Es war mal wieder einer jener Tage, wo Gabriel alte Kopfverletzung ihn dermaßen aus dem Gleichgewicht brachte, dass man ihn bei den Vigiles freigesellt hatte. Langsam war ihm das wirklich unangenehm, aber er konnte ja schliesslich auch nicht dafür, dass er vor Wochen fast totgeschlagen wurde mit einer Keule, aus der spitze Nägel herausragten.
    Die Nacht hatte er immerhin mit Kameraden einen Rundgang gemacht und nichts war vorgefallen. Nun war es Nachmittag und sein Kopf schmerzte höllisch und er hatte wieder dieser Erinnerungslücken, die immer wieder auftraten.


    Auf einmal befand er sich auf dem Markt und wusste eigentlich gar nicht, warum er hier war. Es waren so viele Leute hier und die Gerüche verschiedenster Speisen, Blumen und Lederarbeiten drangen in seine Nase. Er schaute sich fasziniert die Stände an, aber kaufen wollte er eigentlich nichts. Seine Gedanken waren bei seinem Traum, seine Zukunft zu ändern.
    Doch auch wenn er höllische Kopfschmerzen hatte, riss er sich zusammen und irgendwann wanderte sein Blick von den Ständen zu den vielen unterschiedlichen Menschen ...

    Ich arbeite gerne mit jedem zusammen, der Interesse hat :)
    Ich beschatte auch Männer oder Frauen, wo der Verdacht nahe liegt, dass sie ihren Ehegatten/Gattin betrügen, obwohl ich natürlich auch gerne spannenders erleben mag.


    Aber da dies kein Werbungsthread sein soll um Kunden oder Mitarbeiter, sei soviel gesagt: Ich kenne mich im Reich der Schatten ein wenig aus Erfahrung aus.


    Doch weiss jemand auch etwas historisches? Das würde mich ebenfalls interessieren!

    Salve Bürger Roms!


    Ich möchte in naher Zukunft hier in Rom eine Detektei eröffnen.


    Nun habe ich zwei Fragen:


    1. Besteht bei den Bürger Roms dafür Interesse? (Ich bräuchte dann nämlich auch Kunden) :D


    2. Ich sammle jede historische oder spieltechnische Information darüber. Ich kenne nur diese Krimis im antiken Rom, die ich mal vor 10 Jahren gelesen habe. Aber kennt sich jemand damit aus? Z.B. auch über Honorarsätze und ob man mit den Cohorten zusammenarbeiten könnte? Ich bin für vieles bereit, also schwöre auch so ziemlich jeden Eid, Informationen von öffentlichen Stellen nicht an Dritte weiterzugeben.


    Und was das kriminalistische angeht, so ist es jahrelang mein Hobbie. Daran sollte es nicht scheitern.


    Ich freue mich auf eine rege Diskussion.


    Gruss
    Gabriel

    »Ach, was damals passiert ist, ist vergangen ...« wiegelte er ab. Was seine Gefühle anging, hatte er diese meistens unter Kontrolle. Es war schon Jahre her, oder noch länger, dass er mal seine wahren Gefühle, die in ihm schlummerten herausgelassen hatte. Was damals geschehen war, hatte ihn schon verändert.
    Aber er war ein Aufstehmännchen. Er liebte das Leben viel zu sehr, als dass er sich davon kleinkriegen liess.
    »Ich habe sie nicht gerne getötet. Aber ... « wie sollte er es ausdrücken. Außerdem wollte er nicht gerne darüber sprechen. Auf der anderen Seite war Nadia so offen zu ihm, da wollte er ihr auch gerne etwas zurückgeben. »Hätte ich sie nur verprügelt, hätten sie mich getötet. Das ganze passierte ja nicht über wenige Tage, sondern Wochen ...« Er seufzte.


    Doch dann wandte er sich wieder Nadias Sorgen zu. »Eines verstehe ich nicht, Nadia. Wenn du ihn liebst ... und er dich auch, warum lässt er zu, dass man dir hier so wehtut und dich bricht? Und wenn er dich nicht liebt, warum gehst du dann nicht?« Er hoffte, dass er damit Nadia nicht zu nahe gekommen war, denn er bemerkte ihre Tränen. Aber er hatte eine Wahrheit für sich gefunden: Sich nicht selbst belügen. Und Wahrheit tat manchmal weh, deshalb gingen viele Menschen ihr aus dem Weg.

    Gabriel hatte ihr aufmerksam zugehört. Und er versuchte sie zu verstehen, auch wenn es ihm anders ergangen war. Besonders hier im Rom.


    »Ja, es geht schon sehr ungerecht auf der Welt zu! Nadia. Und es tut mir leid, was ich hören muss. Doch du solltest weiterkämpfen, egal was kommt. Denke nicht über die anderen nach, was sie tun, ob richtig oder falsch. Es kommt nur auf deine Stärke und auf deinen Willen an. Ich hatte es niemals bereut, mich aufzulehnen. Ich habe damals im Bergwerk zwei Männer getötet. Der eine war ein Aufseher, der andere ein Sklave. Sie hörten nicht auf mich zu drangsalieren und ich erlebte etwas, worüber selbst ich ungern rede. Egal, was ich tat. Sie kamen immer wieder. Irgendwann reichte es mir. Ich dachte: Sie oder ich.« Er klang nun viel ernster, als man ihn kannte und blickte etwas in sich versunken gerade aus. Doch dann wandte er sich wieder an Nadia. »Es ist schrecklich, was dir hier widerfahren ist. Und es ist nicht zu entschuldigen. Doch warum bei den Göttern willst du dann noch hier bleiben? Liebst du Furianus so sehr?«


    Er hatte es schon damals in den Augen lesen können.

    Gabriel blickte Strabo nun etwas misstrauisch an. Er hatte sich seine Worte noch einmal vor Augen geführt und dann grinste er.


    »Strabo, Strabo, ich glaube du bist eifersüchtig. Und glaube ja nicht, mich könnte man leicht verschrecken. Ich glaube, du bist eifersüchtig, weil sie dich hat abblitzen lassen. Wer sagt denn überhaupt, das ich treu bin, hmh?« Er lachte.


    »Und was heisst gemeine Dienerin des Kaiser? Immerhin, ich arbeite nicht im Kaiserpalast. Und ja, sie hat es weit gebracht. Ich glaube eher, dass passt einigen Männern nicht. Ich kenne genug Männer, die mit der Damenwelt spielen, seltsam, hier wird es viel mehr geduldet. Denke darüber mal nach!«
    Er zwinkerte ihm zu.

    Gabriel legte freundschaftlich eine Hand auf Suras Schulter und verabschiedete ich mit den Worten: »Gut, gut mein Freund. Mein eigener bin ich immer gewesen!« Er zwinkerte ihm zu. »Machs gut!«


    Dann verliess er das Officum.


    Sim-Off:

    Ich muss nun im RL eh weiterarbeiten ;)

    Gabriel grinste wieder. Er mochte den Mann, mit dem neulich so nett einen Trinken war.


    »Genau: Vorschriften sind da, um erweitert zu werden!« Er lachte. »FGut, du redest mit deinem Tribun, ich mit einem Aedil. Ich habe nun viel zu tun, wenn alles klappt, muss ich mich um Räumlichkeiten kümmern.«
    Dann blickte er schelmisch. »Am Anfang werde ich mir wohl keine hübsche Scriba leisten können ...«

    »Natürlich ... die Vorschriften ...« grinste Gabriel breit und hob belustigt eine Augenbraue.
    »Aber vielleicht kann man ja auch Ausnahmen machen, welche natürlich schriftlich festgelegt werden, wo ich beeide, nichts weiter zu tragen ... etc ... etc ...
    Denn vielleicht kann ich euch in einigen Dingen helfen, wo die Vorschriften es euch verbieten.« Wieder grinste er.
    »Naja, ich muss da eh mal mit einem Aedil drüber sprechen.«

    »Ja, wirklich sehr schade ...« murmelte er versonnen.


    »Hmh ... tja ... also ...« kam es erst einmal über seine Lippen und nachdenklich fasste er sich an den Hinterkopf. »Wie wäre es, wenn ich eine Detektei auf mache? Quasi auf selbstständifer Basis. Jeder Bürger kann kommen und vielleicht kann ich ja so auch für euch oder die CV ermitteln ... «


    Erwartungsvoll blickte er Sura an.

    Gabriel war Sura schweigsam gefolgt. Als dieser ihn dann fragte, gab er eine knappe Antwort: »Als Libertus darf ich nicht zu den CU wechseln. Das ist los.«


    Aber in seinem Kopf nahm lanagsam eine andere Idee Formen an. Doch noch verbesserte die nicht seine Laune, wurde er doch mal wieder daran erinnert, dass er eben nicht gaz frei war.

    Gabriel blickte Nadia an. Er versuchte sie zu zu verstehen, doch bei ihm war es gänzlich anders verlaufen, denn er war erst frei geboren gewesen und hatte sich dann dummerweise als Dieb und Einbrecher schnappen lassen, allerdings auch, weil ihn ein Kollege, dem er im Weg war, verraten hatte. Kurz glitten seine Gedanken in die Vergangenheit und ein etwas wehmütiges Seufzen entfuhr seinen Lippen. Er nahm seine Hand von ihrer Schulter, bemerkte ihr Lächeln, welches eher gequält war und sog die Luft tief ein.
    »Weisst du Nadia, ich versuche dich zu verstehen. Aber wirklich frei sind wir erst, wenn wir hier frei sind ...« Er legte seine Hand auf seine Brust, unter dem sein Herz schlug. »In unserem Herzen. Als ich Sklave war, war ich immer dennoch frei. Niemand konnte mir meine Gedanken oder meine Gefühle nehmen, wenn man auch sonst was mit mir anstellte. Damals habe ich mich immer wieder aufgelehnt, sehr zum Ärger meiner Besitzer. Zugegeben, als man mich bestrafte, war es schmerzhaft und hinterliess äusserlich Narben, aber das sind nur Äußerlichkeiten. In meinem tiefsten Inneren haben sie mich niemals gebrochen. Und in sofern war es für mich sogar ein Glück, dass mein damaliger Besitzer mich schliesslich verkaufte und ich so nach Rom gelang.« Er lachte schwach. »Im Grunde hatte mein Besitzer es aufgegeben mit mir. Ich hatte ihn irgendwie besiegt. Und hier in Rom dann hatte ich Glück zu den Didiern zu kommen und Falco wurde so etwas wie ein Freund.« Er seufzte, da er ihn vermisste.
    »Er hatte es am Anfang auch nicht ganz leicht mit mir. Aber er überzeugte mich nicht mit der Peitsche, sondern mit Worten. Und weil er mir das Gefühl gab, ein Mensch zu sein. Nun trage ich zwar das Kennzeichen in meinem Namen, dass ich einst ein Sklave war, und manchmal lässt es man mich auch spüren, aber darüber stehe ich. Im Grunde geht es darum, dass wir lernen müssen, die Verantwortung für uns selbst zu tragen. Du bist noch sehr jung und nun hast du Angst vor der grossen Veränderung. Aber ich bin mir sicher, dass du es schaffen wirst und ich denke, Furianus wird dir dabei helfen.«
    Er blickte sie nun wieder aufmunternd an. »Und ich helfe dir auch gerne dabei, wenn du es möchtest. Du musst wissen, dass du nicht alleine bist. Und manche mögen denken, dass es ein Geschenk ist, die Freiheit zu bekommen. Aber Freiheit kann man nicht verschenken. Man kann sie geben oder nehmen, aber niemals die innere Freiheit!«

    Seit dem Gabriel kein Sklave mehr war, hatte er ein eigenes Zimmer erhalten, statt dass er, wenn er mal in der Casa war, in den Sklavenunterkünften schlafen musste, wie früher. Es war ein einfaches Zimmer, aber Gabriel konnte es sein Eigen nennen und war stolz darauf.


    Es war einer jenen seltenen freien Nächte, wo Gabriel mal wieder in der Casa Didia verbrachte. Noch war er zwar Vigil und müsste eigentlich in der Castra übernachten, aber er hatte so etwas wie Urlaub und den Didiern fühlte er sich mit Dank verpflichtet.


    Gabriel hatte es sich genau überlegt. Wenn er schon nicht zu den CU durfte, nur weil er ein elender Libertus war, so wollte er seinen Traum weiter träumen. Denn endlich hatte er einen. Er wollte unabhängiger werden. Und schliesslich hatte er Erfahrungen im Untergrund. Und genau diese Erfahrungen würden sich bezahlt machen.
    Er hatte beschlossen, eine Detektei zu eröffnen. Doch dazu brauchte er Geld. Und er hatte nicht viel. Ob ihm sein neuer Patron da helfen würde? Er hoffte es. Und außerdem war dieser zurück von der Reise. Und da war doch noch etwas anderes zu besprechen, wegen der Gens Didia.


    Zwar kannte Gabriel noch nicht wirklich viele Leute, aber er hoffte, ein wenig Unterstützung zu bekommen. Vielleicht von Sura oder sogar Crassus, seinem ehemaligen Vorgesetzten? Ach, er glaubte einfach, dass es klappen würde und so war sein Frust, nicht zu den CUlern zu dürfen, bald vergessen. Endlich hatte er ein Ziel. (Danke Hungi, für die Idee ;) ...)


    Und so begab sich Gabriel zu Gaius Didius Sevycius in dessen Officum des Pater Gentis