Beiträge von Marcus Didianus Gabriel

    Am liebsten hätte Gabriel Nadia nun in den Arm genommen. Aber er wollte nicht aufdringlich sein, schliesslich waren sie sich nur einmal begegnet. Aber er sah ihr an, wie schlecht sie sich fühlte. Da war dieses Schimmern in ihren Augen.
    Sie wollte sich also umbringen. Irgendwie konnte er sie verstehen, auch wenn er ein Kämpfer war. Aber er war ja auch ein Mann. Frauen hatten es als Sklavinnen immer schwerer und er ballte seine Hand zu einer Faust.
    Er hatte ihr schweigsam zugehört und Wut stieg in ihm auf. Doch dann vernahm er ihren letzten Satz und auch die Furcht vor dem, was nun kommen würde. Aber dies war doch ein Anfang. Sie würde frei sein, so wie er, auch wenn er nun gemerkt hatte, dass er so ganz nicht frei war, durfte er doch nicht zu den CHs. Aber er hatte andere Pläne.
    Er blickte sich kurz um. Niemand war zu sehen. Sehr sanft legte er nun eine Hand auf Nadias Schulter und wollte auch ihr Kinn heben, liess es aber.
    »Nadia, aber wenn Furianus dich freilässt, dann ist das doch etwas schönes!!« versuchte er aufmunternd zu sagen und da war wieder dieses Lächeln. Er wusste ja nicht, das Nadia als Sklavin aufgewachsen war und nichts anderes kannte.
    »Niemand kann dich dann wie Dreck behandeln und mit dir machen, was man will. Du bekommst mehr Rechte und kannst dich besser wehren können. Das ist doch fiel wert. Du kannst gehen, wohin du willst. Ein neues Leben anfangen!«

    Interessiert und ja gar staunend horchte Gabriel diesen ganzen Worten und seine Miene verfinsterte sich. Sein typisches Grinsen erstarb förmlich. Was er da hörte, konnte er kaum glauben.
    Es war selten, dass er etwas sprachlos war. Aber das kam nun alles etwas unverhofft und etwas viel auf einmal. Aber er dankte ihr für ihre Offenheit, auch wenn er es noch nicht aussprach.
    »Ich ... eh ...« stammelte er, versuchte sich aber zu fassen. Es war seltsam, auch wenn er kein Sklave mehr war, fühlte er sich mit Nadia verbunden.
    Und er war betrübt, dies von ihr und auch Ganymed zu hören. Es waren sicherlich die Vigiles gewesen, die sie gefangen nahmen. Irgendwie war das an ihm vorbeigegangen.
    »Es tut mir unendlich leid ... Nadia!« sagte er leise und blickte sie warm an. »Aber was nur hat Furianus denn für Sklaven hier? Und was meinst du, was im Garten passiert war?« Er verstand noch nicht ganz, da es etwas heftig gekommen war, was sie erzählte. Doch er bemerkte, wie sie betreten auf den Boden schaute und versuchte, etwas zu verbergen an ihren Handgelenken. Und nun ahnte er etwas, doch er kannte Nadia nicht gut genug. Doch sein Herz klopfte plötzlich. Ein wenig Menschenkenntnis hatte er.
    »Du wolltest sterben??« fragte er direkt und blickte sie fassungslos an.

    In der Eingangshalle hatte sie bei seinem Kompliment etwas irritiert zur Seite geschaut. Doch Gabriel hatte dies nicht einfach so leichtfertig gesagt.


    Gabriel war ihr durch das Haus in den Garten gefolgt. Es entging ihm nicht, wie sie sich unauffällig immer wieder umschaute. So, als hätte sie vor etwas Angst. Doch er ging erst einmal nicht darauf ein.
    Dann setzte er sich neben sie und blickte sie interessiert an. Er erinnerte sich noch, wie betrunken er damals war. Und er lächelte versonnen.
    »Ich habe auch niemanden mehr von damals getroffen. Aber damals warst du so unglücklich und ich war außerstande, dir zu helfen. Daher komme ich nun, um dich zu fragen: Wie ist es dir ergangen?« Er ahnte ja so gar nicht, was ihr passiert war.

    Gabriel bemerkte, wie überrascht sie aussah, aber irgend wie stand es ihr und er grinste breit.
    »Wie, keinen Besuch? So was aber auch. Bei einem so hübschen Wesen wie dir!« Er zwinkerte ihr fröhlich zu und trat ein. Nur kurz sah er sich um. Ein prächtiges Haus. Doch bald wandte er sich wieder an Nadia.
    »Ich wäre auch gerne früher gekommen, aber ich lag im Lazarett für lange Zeit. Aber meinen Dickschädel kriegt nichts klein!« Er lachte.


    »Wenn ich dich nicht von irgendwelches Arbeit abhalte, gehe ich gerne mit dir in den Garten. Hier also wohnt mein ehemaliger Ausbilder. Nicht schlecht.«
    Wieder war da sein unverkennbares Grinsen.

    Bald schon öffntete sich die Tür und da stand plötzlich Nadia höchstpersönlich vor ihm. Na, wenn das kein gutes Zeichen war. Aber sie sah blass aus, irgendwie erschöpft, auch wenn sie versuchte zu Lächeln. Dennoch freute er sich sehr, sie wohl auf zusehen und brannte darauf zu hören, wie es ihr ergangen war.
    »Nadia!« kam es fröhlich über seine Lippen und nicht nur diese lächelten, sondern auch seine Augen.
    »Ich wollte dich besuchen! Störe ich?«

    Gabriel erblickte Sura, der der Wache deutlich machte, dass er passieren durfte und trat zu ihm. Sein sonst so typisches Grinsen war einer ziemlich trüben Miene gewichen. Zwar lächelte er Sura kurz, aber sehr gequält zu und wurde wieder ernst.
    »Ich komme gerade vom Officum für Rechtsfragen. Als Libertus darf ich eurem Verein nicht beitreten. Aus der Traum ...« Gabriel seufzte ziemlich geknickt. »Frei bedeutet eben nicht gleich frei sein ...«

    Gabriels Laune sackte immer tiefer ab. Wie ein kleines Häufchen Elend saß er da mit hängenden Schultern auf dem Stuhl, von dem er sich dann schliesslich erhob.
    »Eh ... so ... ja ...« stammelte er leise, blickte den Mann noch einmal an, lächelte geqält und sagte dann: »Danke für die Auskunft. Ich wünsche noch einen schönen Tag ...«


    Dann verliess er das Officum. Was würde er nun tun? Sich betrinken? Nein, er machte sich auf den Weg zu CU, um Sura mitzuteilen, dass er nicht zu den CU wechseln würde können.

    Ein wenig kannte sich Gabriel ja aus durch die Arbeit als Sekretät bei Falco.


    Es war dennoch zum Verzweifeln. Frei sein hatte doch Tücken. Zu Hause aber würde er nur seinem alten Beruf als Meisterdieb nachgehen, oder vielleicht nicht. Er war etwas verwirrt.


    »Und wenn jemand mich adoptiert? Wie ist es dann?« fragte er nun verhalten. So gut kannte er sich dann doch nicht aus. Er hätte vielleicht als Sekretär von Falco mehr büffeln sollen, was das römische Recht anging.


    Er dachte, er wäre von der Gens Didia adoptiert, doch nun stellte er wohl fest, dass alles viel komplizierter war. Seine Frage wegen einer Nebentätigkeit, um für die Acta zu schreiben, geriet sehr in den Hintergrund.


    Gabriels Grinsen war weit in den Hintergrund gerückt, ebenso wie seine Freunde, seinen Beruf zu wechseln. Er fühlte sich nur noch schlecht. Er war eben nur ein Freigelassener. Aber er wollte nicht aufgeben, schliesslich wäre er nicht der, wer er war. ;)

    Gabriel sah man nun seine Entäuschung an. Das er nicht das Bürgerrecht erwerben durfte, war nicht so schlimm. Aber er durfte nicht einmal zu den Urbanes wechseln??? 8o:(


    »Das ... mit dem Bürgerrecht ist ja nicht so schlimm ... aber ... ich darf gar nicht wechseln? Ich darf nicht zu den Cohortes Urbanes?«


    Der sonst so fröhliche Mann liess deutlich anmerken, dass er damit nicht gerechnet hatte.
    Er liess sich mit hängenden Schultern auf dem Stuhl nieder.
    Seine Gedanken rasten. Dann würde dies bedeuten, dass er wohl lieber Rom verlassen würde. Irgendwie war das alles nicht, wie er sich das erhoffte.

    Gabriel staunte nicht schlecht. Alles, zu was er es bisher gebracht hatte, war ein Vigiles, eine Position über einem Probatus. Aber Gabriel musste eh erstmal mit seiner Freiheit klarkommen, da dachte er weniger an Karriere. Und momentan schien ja vieles gut zu laufen.


    »Mein Glückwunsch!!!« kam es über seine Lippen. Und dann lachte er über Strabos Worte wegen der Frauen. Das mit Nadia war ja an ihm vorbeigezogen, davon hatte er nichts mitbekommen. Auch nicht das mit Sarah ;)


    »Hach, die Frauen?« Er grinste sehr breit. Aber er mochte Strabos offene Art.
    »Es gibt da wen. Sie ist anbetungswürdig ... ein Schmuckstück ...« Gabriel war ganz versonenn und liess sich plötzlich ins Wasser gleiten, so dass er an der Oberfläche schwamm. Und sein Grinsen wurde immer breiter.

    Wie es Gabriel Art war, grinste er breit und nahm den Schwamm entgegen. Doch bevor er anfing, sich zu waschen, blickte er seinen ehemaligen Optio an und fragte neugierig: »Meine Güte, ja, wahrlich ein Dorf. Aber sag, was treibst du so? Ich war lange krank nach dem Überfall. Als ich zurückkam, hörte ich, dass du die Vigiles verlassen hast. Und Metellus auch. Ein herber Schlag, sage ich dir, wo doch auch Falco uns vorher verlassen hatte ...«


    Dann nahm er den Schwamm, blickte ihn an und reichte ihn Strabo zurrück mit den Worten: »Später, erst will ich reden!« Wieder grinste er und setzte sich neben Strabo, welchen er neugierig anblickte.
    Das Wasser plätscherte um sie herum und Gabriel genoss die Wassertemperatur.


    Was er vollkommen vergessen hatte, war, dass jeder, der seinen nackten Rücken zu Gesicht bekam, dort einige dutzende Vernarbungen erkennen konnte.


    edit: Signatur

    Gabriel hatte ja keine Ahnung, wie dem Mann hier die Bude eingerannt wurde ;)


    Als er ein 'Herein' vernahm, trat er ein. Er war in zivil und grüsste freundlich.
    »Salve! Mein Name ist Marcus Didianus Gabriel. Ich hätte da mehrere Fragen. Ich möchte von den Vigiles zu den Urbanen wechseln. Einem Wechsel steht so weit ich weiss auch nichts im Wege. Nun meine erste Frage: Man sagte mir, dass ich laut § 10 der Honesta Missio auf Grund Punkt 2 das Bürgerrecht nach 2 Monaten Dienst dort die Bürgerrechte erlangen könnte? Ich zitiere: 'Ein Miles der Auxilia erhält nach Honesta Missio das Römische Bürgerrecht. Hierzu muss er mindestens 2 Monate im Exercitus Romanus gedient haben.!
    Auf der anderen Seite sagte man mir, dass ein Libertus dies niemals kann.«


    Freundlich musterte Gabriel den Mann welcher recht geschäftig aussah.

    Auch Gabriel hatte mal vor, die Thermen zu besuchen. Viel Geld besass er zwar nicht, aber inzwischen hatte er ein wenig von seinem Gehalt angespart. Und so wurde er in alles eingewiesen und kam in die prachtvolle Halle mit einem grossen Becken. Er sah sich um und grinste. Er hätte nicht gedacht, einen alten Kameraden hier vorzufinden. Und so stieg er in das angenehme Wasser und gesellte sich zu Strabo.


    »Strabo, altes Haus! Welch ein Zufall, dich hier anzutreffen.« Er zwinkerte ihm zu. Sehr gut kannten sich die beiden zwar nicht, aber es war stets ein freundliches Verhältniss gewesen.
    »Das römische Reich ist doch klein!« :D

    Gabriel kam am nächsten Morgen vor das Officum seines Vorgesetzten etwas verschlafen an, da er in der Nacht auf Patrouille gewesen war, welche jedoch ohne Zwischenfälle verlaufen war, und klopfte an. Seine Uniform hatte er in den Mannschaftsunterkünften gesäubert und er war frisch gewaschen, gekämmt und rasiert.


    Er wollte gerade klopfen, als er es sich anders überlegte. Vielleicht sollte er zuerst ins Officum für Rechtsfragen und so machte er auf dem Absatz wieder kehrt und ging zuerst ins Officum, nachdem er wieder seine Uniform gegen seine Tunika austauschte.


    Sim-Off:

    Ich habe edititert, da die Rechtslage für mich nun anders aussieht und ich nicht zu den CU darf. Daher kündige ich nun nicht ;)