Gabriel legte seinen Kopf genussvoll in seinen Nacken, als Medeias Finger über seinen Rücken hinunter zu seinem Gesäß wanderten: Leidenschaftlich und fordernd. Nun störte es ihn nicht mehr, daß sie seine dortigen, wenn auch älteren Narben spüren konnte, welche davon eindeutig zeugten, das er einst ein Sklave war.
Das Tuch, welches seine Lenden umhüllten, hatte er zwischenzeitlich mit einem geschickten Bewegung gelöst und nun spüre er Medeias Beine um seinen Körper und wie sich ihm immer lustvoller entgegen reckte. Es ging ihm keinesfalls zu schnell, schoss doch sein Blut feurig durch seine Adern und hatten auch schon längst seine Lenden erreicht und sein gutes Stück so erregt, dass er bereit war, sich mit Medeia zu vereinigen Ja, er fieberte dem nun ebenso entgegen, wie sie und all seine Gedanken waren ausgeschaltet, oder zumindest so heruntergeschraubt, dass er nur noch fühlte und genoss und Medeia und sich nur noch einem Ziel entgegenbringen wollte: Einen leidenschaftlich, überschäumenden, wundervollen Liebesakt.
Und so brauchte es nicht lange, bis er in sie drang, sie ihn empfing und er sich langsam in ihr bewegte, getrieben wie auf einer Welle der Hingabe, dem Ufer entgegen, dem sehnlichem Ziel, aufzuschlagen mit der Sanftheit einer Feder und doch der stürmischen Begierde eben der Kraft, wenn sie auf festen Stein schlug ...
Das es dunkler um Medeia und ihn wurde, nahm er nicht wirklich wahr. Es war so belanglos. Er spürte ihren Leid an dem seinen, seine Hände auf ihrer vor Wollust erhitzten Haut, ihre Hände, die ein Kribbeln auf der seinen auslösten. Er spürte sie mit allen Sinnen: Ihren heftigen Atem, ihr Herz und ihre Hitze - das absolut heisse Gefühl der Energie, welche zwei erregte Körper verband die ein gemeinsames Ziel entgegen strebten.
Einige wilde Bewegungen, kleine Stellungswechsel und auf einmal war es Gabriel, welcher unter Medeia zum Liegen kam. Sein Kopf am Rand der Kliene. Er biss sich voller Passion auf die Lippen, spürte die regelmäßigen Bewegungen, welche sich in einem wohlig-extasischen Einklang befanden. Ihre Bewegungen waren eher langsam, aber nicht um so heftiger. Und Gabriel spürte, wie es Medeia war, die dirigierte und er kostete es voll und ganz aus. Wenn sie führen und somit ein wenig Macht haben wollte, so reizte es ihn um so mehr. Sie sollte ruhig den Ton angeben, den Ton der Leidenschaft, was ihn nur um so mehr antrieb, lernte er sie doch besser kennen, als würde er alles alleine machen, wie er es auch kannte.
Während sie so in einer schier perfekten Einigkeit dem Liebesakt nachgingen, legten sich seine Hände, während sie sich küssten, in ihren Nacken und liebkoste ausgiebig und reizvoll ihre Rundungen und ihre erhobenen Knospen, die unter seinen Berührungen aufgingen, wie Blüten im Frühling ... während nun auch ihm immer öfter kleine wohlige Seufzer über ihn kamen: Animalischer wurden sie, je mehr der Punkt ihnen entgegen kam, dem sie so entgegenfieberten.
Gabriel wirkte, auch wenn Medeia ein wenig die Führung übernahm, nicht weniger animalischer und fordernder, als auch sonst, obwohl sie ihn ja nicht kannte. Sein Tun, seine Berührungen waren eben nicht verhalten, oder schüchtern, sondern strahlten etwas von Gleichberechtigung aus: Er liess sich auf das ein, was sie wollte, was sie wollte, er liess sich auf das ein, was sie forderte und wollte, ohne dabei zu kurz zukommen, ohne machtvoll oder unterdrückend zu wirken. Und er gab nun auch selige Laute von sich.
Es schien immer dunkler um sie zu werden. Er schmeckte ihre Lippen, kostete ihre Berührungen und fühlte sich in ihr und auch wenn sie ihren Höhepunkt nicht gleichzeitig bekamen, sondern Gabriel spürte, dass sie vor ihm den Akt beendete, so explodierte es kurz danach in seinem Kopf und er stiess nun einen kehligen Laut aus, der zeigte, wie sehr er genoss, während er sich schliesslich endgültig fallen liess, von sich liess, was aus ihm wollte und wofür es einfach kein Halten mehr gab.
Ein leichter Schweissfilm hatten ihre Körper überzogen und spürte ihren erschlafften, entspannten und doch pochenden Körper auf dem seinen, hörte, wie sie seinen Namen voller Wonne ausstiess und er legte seine Arme um sie und hielt sie sanft in seinen Armen, ihre Herzschläge schienen sich zu vereinigen ...
»Medeia ....« stöhnte er erschöpft aber sehr glücklich.
Und dann lächelte er auch sie an, strich ihr sanft über ihr Haupt. Wenn sie in seinem Blick lesen konnte, so sah sie, daß es für ihn nicht einfach nur ein Liebesakt unter vielen war.
Nein, es war für Gabriel mehr ... doch ob es dies für sie auch war, konnte er nicht wissen, nicht lesen und darum ging es ihm auch im Moment nicht. Er gab ihr einfach nur das Gefühl der Leidenschaft und Hingabe, ohne irgendwelcher Erwartungen.