»Nein ...« antwortete Gabriel heiser. »Ich habe ab da nichts mehr mitbekommen. Der Mann hatte mir fast meinen Schädel eingeschlagen ... ich spüre den Schmerz immer noch ... verzeiht ...« sagte Gabriel trocken und fasste sich an seinen Verband. Doch dann hob er seinen Kopf und blickte seinen Kommendant fest an und fragte: »Wie denkst du darüber? Habe ich in deinen Augen falsch gehandelt?«
Gabriel war sehr gespannt auf die Antwort.
Beiträge von Marcus Didianus Gabriel
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»Was dann geschah?« fragte Gabriel, als würde er es selber nicht glauben. »DAnn redete der andere hinzugekommende Mann mit dem Bischof über Glaubensfragen. Aber vor mir baute sich dieser Diener des Patriziers auf, mit einer Nägelbestückten Keule ... und ich legte meine Hand an meinen Gladius, zog ihn aber nicht. Ich redete beschwichtigend auf den Mann ein ... und dann psste ich einen Moment nicht auf ... und ...« Gabriel schluckte schwer. »Da schlug dieser Diener oder Sklave vollkommen unerwartet auf mich ein. Seine Keule traf mich und ich muss wohl bewusstöos zu Boden gegangen sein. Denn an mehr erinnere ich mich nicht. «
Gabriel senkte den Blick und atmete etwas schwer. Sein Kopf tat ihm weh bei diesem Gedanken. Dennoch fügte er zu: »Es war Unrecht. Ich tat nichts, was diese Reaktion gerechtfertigt hätte. Ich wollte nur helfen, statt dessen wollte er mich tothauen und hätte es fast gechafft ...«
Dann schwieg Gabriel und sah zu Boden. Die Erinnerungen an den Vorfall gaben ihm erneut zu denken.
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Gabriel hatte zwar etwas anderes erwartet als Reaktion, aber vielleicht würde sich ja seine Ehrlichkeit auszahlen. Das sein Praefekt ihn nun nicht vernichtend eine Standpauke hielt, zeichnete diesen aus.
Gabriel merkte, dass er doch noch nicht so fit war, wie er wollte und verlagerte sein Gewicht auf sein rechtes Bein. Dann setzte er mit seiner Erzählung fort:
»Ich redete ein paar Worte mit dem Christen, der sich als Bischof Sixtus Evaristus vorstellte und sogar von einer Audienz bei unserem Kaiser sprach ... naja und auf einmal tauchte einer der Männer vom Forum auf, der uns angepöbelt hatte, als auch er gesehen hatte, dass der ältere Mann ein Christ war. Bei diesem Patrizier war ein Diener oder Sklave. Und dann ging es recht schnell und der Patrizier gab dem Bischof eine Ohrfeige, noch bevor ich so schnell reagieren konnte. Ich stellte mich nun vor den Bischof ...
Kurz darauf war auch der andere Mann vom Forum gekommen und lachte über diese Szene. Ich hatte mich eigentlich nach Verfolgern umgeschaut, aber irgendwie hatten sie es geschafft, uns zu folgen.
Ich sprach den Patrizier ruhig an, was denn das für Sitten waren. Ich spürte die Spannung in der Luft und wollte mit dem Bischof weiterziehen, um Ärger zu vermeiden ...«Wieder machte Gabriel eine Pause und verzog kurz schmerzlich das Gesicht. Bei der Vorstellung, was dann geschah, machte sich seine Kopfwunde bemerkbar.
Und ganz entgegen seiner Natur grinste Gabriel heute nicht. Dafür war die Sache wahrlich zu ernst. -
GAbriel schluckte. Er hatte inzwischen erfahren, daß es verboten war, Uniform und Gladius zu tragen, wenn man seinen freien Tag hatte. Aber er wollte keine Lüge riskieren, da man es schliesslich anhand der Dienstpläne hätte herausfinden können, daß er frei hatte.
Nun druckste er aber nicht lange herum, und versuchte aufrecht zu antworten, wenn auch etwas verlegen: »Nein ... und mir wurde erst hinterher bewußt, daß ich gegen die Regeln verstossen hatte.«
Deutlich war aus der Art, wie Gabriel es sagte, zu erkennen, daß er sich aller Schuld bewußt war.
Sim-Off: Hach, was bin ich doch für eine ehrliche Seele ... oder einfach nur dämlich
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Gabriel atmete einmal tief ein, bevor er dann mit seiner Erzählung begann:
»Ich war auf dem Forum unterwegs, als mir eine Gestalt auffiel, welche sich etwas seltsam benahm. Er schien sich unauffällig umzuschauen, als späte er nach einem Opfer. Welches er dann auch bald gefunden hatte.«
Gabriel erwähnte nicht, dass er für solche Leute aus eigener Erfahrung ein Auge hatte.
»Er näherte sich einem älteren Mann. Ich tat so, als würde ich den Burschen nicht sehen, behielt ihn aber unauffällig im Auge und es bestätigte sich, dass er dem älteren Mann seinen Geldbeutel stehlen wollte. Sofort war ich zur Stelle und packte den Dieb auf frischer Tat.« Gabriel erzählte dies sehr besonnen und trocken, ohne in seinem Tonfall irgendwie anzugeben. Allerdings verschwieg er, dass er den Dieb hatte laufen lassen, denn es war einfach nur ein armseliger Straßenjunge in zerschlissenen Gewändern.
»Es kam zu einem kleinen Gerangel und der Junge riss sich los. Ich setzte ihm nicht nach, da mir etwas an dem älteren Mann auffiel. Er trug eine Kette mit einem christlichen Symbol. Wir wechselten ein paar Worte und da hatten wir auch schon die Blicke auf uns und irgendwelche Männer pöbelten uns an. Ich sah es als meine Pflicht an, den Mann vom Forum wegzubringen und ging mit ihm in eine Seitenstrasse. Ich weiß, dass Christen nicht gerne gesehen werden, weshalb ich ihn warnte ...«Gabriel hielt inne, falls sein Kommandant eine Zwischenfrage stellen wollte.
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Gabriel stellte sich nun bequemer hin und nickte dann. Zwar stimmte das nicht ganz, denn der Medicus war nicht so ganz überzeugt gewesen, doch Gabriel hatte darauf bestanden, schließlich mußte er sich doch mit dem Gauner in der Taverne treffen ... wegen seinen verdeckten Ermittlungen und wie würde es aussehen, wenn Gabriel nicht zu dem vereinbarten Termin erscheinen würde.
»Jawohl, Praefekt!« antwortete er dann zu seinem Nicken.
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Gabriel öffnete die Tür und trat herein.
Es war das erste Mal, daß er seinem neuen Chef, der der Nachfolger von Falco geworden war, nun gegenüberstand, da er damals bei dem Apell wegen seiner verdeckten Ermittlungen nicht anwesend war.»Vigil Gabriel meldet sich zurück zum Dienst!« sagte er mit leicht brüchtiger Stimme, stand aber so gut er konnte stramm. Unauffällig beäugte er seinen neuen Kommandanten, um sich ein Bild von ihm zu machen. Nun fiel ihm ein, daß er ihn wohl doch schon mal gesehen haben musste. Im Lazarett? Gabriel war sich nicht sicher ...
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Aus dem Lazarett kommend, stand Gabriel, der noch etwas wackelig auf den Beinen war, vor dem Büro. Er hatte sich frisch gewaschen und seine Uniform an, allerdings zierte ihn immer noch ein Kopfverband. Und Gabriel selber sah noch etwas blass und eingefallen um die Nase aus, hatte doch etwas abgenommen, weil er in den zwei Tagen kaum gegessen hatte.
Dann klopfte er an die Tür und atmete tief durch.
*Klopf* *klopf*
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Gabriel hatte fast zwei Tage durchgeschlafen. Immer wurde er nur mal kurz wach. Ein Pfleger brachte ihm dann Essen und Trinken, wovon er aber nur wenig anrührte. Ab und an verrichtete er dann seine Notdurft mit Hilfe einer Schussel, da er sein Versuch, aufzustehen, kläglich daran scheiterte, dass ihm die Beine nachgaben.
Doch am zweiten Tag ging es ihm schließlich soweit gut, dass er das erste Mal die Schlafstatt verlassen und ein wenig herumgehen konnte. Seinen Kopf zierte ein frischer Verband, der immer wieder erneuert wurde und ein Medicus stellte zufrieden fest, dass Gabriels Kopfwunde gut verheilte.
Während der Phasen, wo Gabriel halb bewusst, halb unbewusst dahin döste, erschien ihm immer wieder diese rothaarige Schönheit und manchmal brabbelte er wirres Zeug, sehr zum Vergnügen seiner Bettnachbarn. Doch davon bekam Gabriel nichts mit.
Irgendwann dann war er so gesundet, dass er das Lazarett verlassen konnte. Bevor er aber seinen Praefekten aufsuchte, ließ er sich das Geschehene noch einmal ruhig durch den Kopf gehen, ahnte er doch, dass dies wichtig sein konnte. Auch erinnerte er sich nun wieder an den fremden Medicus, der ihm nach dem Überfall geholfen und wahrscheinlich das Leben gerettet hatte, nur erinnerte er sich leider nicht an den Namen, aber den würde er schon herausbekommen.
Und so begab sich Gabriel schliesslich zum Büro des Kommandeurs der Cohortes Vigiles, um Bericht zu erstatten.
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Die Kopfnuss hatte gesessen, denn für einige Augenblicke war Decius so benommen, dass er von Gabriel abließ und schließlich neben einem Gast landete, der irgendetwas unflätiges von sich gab, was Gabriel aber in der Hitze des Gefechts nicht wirklich wahrnahm. Ebenso verstand er kaum etwas von den Umstehenden, außer einmal das Worte ... Vigilen holen und noch irgend etwas anderes, doch Gabriel musste sich auf seinen Gegner konzentrieren und in dem Moment, wo dieser mit einem Holzbein von dem zerstörten Tisch auf Gabriel einschlagen wollte, sprang dieser seitlich auf, so dass die improvisierte Waffe dicht neben Gabriel aufkam.
In diesem Moment stürzte sich Gabriel auf Decius, umfasste dessen Leib, so dass sie sich nun sehr nahe waren und wollte den Mann zu Boden reissen, um ihm anschließend, wenn es Gabriel gelänge, ihn hart mit seiner Faust in Gesicht schlagen zu können.Nur für einige wenige Momente fragte er sich, warum er sich schon wieder einmal in Schwierigkeiten befand und das wegen einer Frau. Aber viel Zeit blieb dem zivilen Vigilen nicht, darüber nachzudenken, da er sich auf den Kampf konzentrieren musste, welchen er unbedingt gewinnen wollte. Allerdings hatte sein Gegner den leichten Vorteil, daß Gabriel noch unter seiner Verletzung zu leiden hatte: ein Grund mehr, diesen Kampf schnell für sich zu gewinnen ...
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Alles ging sehr schnell und obwohl Gabriel als Vigil mit allem gerechnet hatte, so liess es seine eigentliche Verletzung kaum zu, dass er wirklich schnell handeln konnte und so passierte es, dass er sich plötzlich mit einem wuchtigen Schlag auf einem der Tische wieder fand. Doch nun war er ausser sich. Und er war so gut genesen, daß er er sich wehren konnte.
Blitzschnell gab er dem Mann über sich eine so harte Kopfnuss, dass ihm selber leicht schwindelte, doch er war sich sicher, dass dieser Schlag sein Gegenüber mehr weh tat als ihm ...
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Gabriel war ein geduldiger, ja eigentlich sehr herzensguter Mensch, aber dieses Schauspiel wollte er nicht zulassen. Er spürte, wie der Mann seine Hand abschüttelte und nun wüste Beleidigungen gegenüber Gabriel aussprach. Doch Gabriel blieb ruhig, und dennoch blickte er den Mann finster an und sprach ruhig:
»1. Weisst du so rein gar nichts über meinen Vater, 2. Solltest du weder ihn noch mich beleidigen und 3. bist du gerade nichts weiter als ein ungehobelter Mann, der aus reiner Missgunst gute Bürger in Missgunst bringen willst. Und 4, sage ich zum letzten Mal: Schere dich weg!!! Oder soll ich die Wachen holen?«
Gabriel war kurz davor zu sagen, daß er selber den Vigiles angehörte. liess es aber sein. Stattdessen funkelte er den Mann böse und warnend an. -
Gabriel war ein wenig verwirrt. Da lief ein Stück auf der Bühne, dem er aber keine Aufmerksamkeit mehr schenkte, dennoch lenkte es ihn ab.
Doch dann hörte er die Worte des Mannes, der die rothaarige Frau belästigte und Gabriel sah, wie sie ihn fast flehend ansah.Und dann reagierte Gabriel, versucht ruhig, obwohl er innerlich aufgebracht war.
»Ich soll mich was? verpissen? Und du nennst mich einen Bastard? Was glaubst du eigentlich wer du bist, hm? Lass augenblicklich diese Frau los, oder es setzt was. Aber richtig!! Scher dich hier weg!« -
Obwohl Gabriel, der nicht einmal wusste, welcher Gott ihn hier her getrieben hatte, spürte, dass er hier an einem ihm seltsam fremden Ort gelandet war. Und immer noch starrte er auf die rothaarige Frau, warum auch immer. Er war noch zu gebannt. Dann aber sah er, wie ein Kerl der Frau zu nahe trat und so gleich spürte er, dass dies nicht rechtens war. Obwohl Gabriel noch etwas geschwächt von seiner Verletzung war, so trat er doch hervor und griff dem Mann an sein Handgelenkt und stiess hervor: »Behandelt man so eine Dame? ich denke nicht. Schert Euch davon!« Seine Worte klangen ernst und entschlossen. Und das, obwohl er heute in Zivil war.
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So am Rande
Bin zurück -
Es war der erste Abend, nachdem Gabriel das Hospital nach Tagen endlich aufrecht verlassen konnte, ohne Verband, aber dennoch mit Schmerzen, innerlichen wie äusseren. Und er war heute nicht so gut gelaunt wie er es sonst immer war. Diese Verletzung am Kopf hatte ihn arger mitgenommen, als er es wahr haben wollte.
Er irrte etwas diffus durch durch Roms Strassen, als ihm seltsame Musik und Gesänge an seine Ohren drangen und er wandte sich dem zu. Das schien Abwechslung zu bedeuten. Schnurstracks begab er sich an jenen Ort und sobald er diesen betreten hatte, war er wie verzaubert. Musik, Weib, Wein und Gesang: Eigentlich etwas , was er wollte. Dennoch wirkte er wie ein verlorendes Häufchen Elend. Er sah sich um. Und dann sah er eine Frau, die er glaubte zu kennen. Aus seinen Träumen. Von damals, als er verletzt im Hospital gelegen hatte.
Und so stellte er sich ihr unbewusst entgegen, vollkommen kopflos und starrte sie einfach nur an. Ja, sie war es ...
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»Ich danke dir!«
Gabriel stand auf, salutierte und verlies dann das Büro.
Sim-Off: In einer Woche sehe ich dann weiter Viel Spass!
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Sim-Off: Nochmal Falco ist nicht gestorben
»Nun gut, dann begebe ich mich mit deiner Erlaubnis dort hin und bespreche alles weitere. In Ordnung?«
Sim-Off: So, einen Post mache ich noch, dann bin ich erst mal leider eine Woche wegen Arbeit weg.
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»Gut, dann sind wir uns einig. Willst du dabei sein, wenn ich mit der Familie spreche?«
Gabriel fragte sich gerade, ob das alles wirklich eine gute Idee war. Er wollte Dinge aus dem Haus klauen, musste sie aber irgendwie wieder zurückbringen ... wie sollte er da ein Geschäft machen?
Warum nur hatte er sich dazu hinreissen lassen, diese Verdeckte Ermittlung zu machen? Aus Abenteuerlust, aus Pflichtbewußtsein? Er wusste es nicht. Und langsam bereute er es sogar.
Sim-Off: *Freu* Heute kann ich noch etwas posten, aber ab morgen wirds wegen der Arbeit arg rar die Woche über, sorry
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»Dann aber bitte in Zivil!« bat er freundlich. Er konnte ja seinen Optio verstehen.