Beiträge von Marcus Didianus Gabriel

    Heute Nacht um 1 Uhr morgens beginnt ja die 78. Oscar-Verleihung, welche ich mir anschauen werde.
    Ich bin mal sehr gespannt, steht doch fast das Motto auf: Politische Filme.


    Wer von Euch schaut sie sich auch an. Und hat schon wer zufällig den Film Syriana gesehen? Ich fand ihn zwar etwas verwirrend, aber super gut. Ziemlich bedrückendes Thema, wie ich finde ...

    Als sich der Medicus kurz an der Liege festhielt, legte sich plötzlich Gabriels Hand auf die seine und versuchte sie zu umschliessen, falls der Medicus die Hand nicht schnell wegzog, denn Gabriel war zu schwach, als das er ihn hätte festhalten können ...


    »Meine Blume ...« murmelte er leise und erleichtert.

    Gabriel hatte zwar etwas von dem Nähvorgang mitbekommen, aber da er in tiefe Gefilde gewandert war, zuckte er nur ab und zu etwas zusammen, als der Medicus seine schwere Kopfwunde nähte.
    Und die Wirkung des Trankes hielt noch ein wenig an. Doch Gabriel schien zu träumen und so summte er leise eine hebräische Melodie und dann stockte er irgendwann und murmelte leise: »Rebecca, Rachel, Judith, Alisah und du unbekannte Rothaarige ... wo seid ihr meine Blumen ... ?«
    Wieder tastete seine Hand zum Medicus und er blinzelte durch einen dicken weisslichen Schleier hindurch in seine Umgebung, konnte aber nichts erkennen.


    Dann stöhnte er einfach nur ein wenig mitleidig auf.


    Das es dem Medicus nicht so richtig gut ging, davon bekam Gabriel nichts mit. Er hatte ja noch nicht einmal mitbekommen, dass der tapfere Mann Gabriel Gladius genommen hatte, um sich gegen den Angreifer zu verteidigen und diesen dann in Notwehr getötet hatte, da der Diener ins Schwert gerannt war. Aber bald würde es Gabriel sicherlich erfahren ...

    Gabriel bekam mit, das sich Metellus an einer Olive verschluckte. Ausgerechnet an einer Olive. Und er sah auf und grinste und murmelte : »Ja, diese kleinen nervigen Dinger, sie immer alles anders wollen und einen nerven ... naja, egal. «


    Wieder blickte Gabriel tief in seinen Becher. Irgendwie vertrug er nur sehr wenig Alkohol. Und dieser stieg ihm zu Kopf.
    »DAnke für das Essen ...« sagte er beiläufig. Aver richtig Hunger hatte er nicht.
    »Und für Kinder braucht es eben eine Frau, aber die ist auch weit entfernt. Also, anderes Thema ...«


    Er seufzte.


    »Bald werde ich kaum mehr in der Kaserne sein. Ich werde, wie du ja weisst, verdeckt ermitteln.«


    Irgendwie wirkte Gabriel grad ziemlich unglücklich, und sein Grinsen wirkte gekünzelt.


    »Aber ich will dich auch nicht langweilen ...« Er seufzte.

    Gabriel lachte leicht verächtlich und zu ernst für seine Verhältnisse, aber dann winkte er ab. »Ich danke dir für dein Vertrauen. Aber ich bin ein Mann der Praxis, nicht der Theorie ... obwohl ... mir die Ehre damals zu Teil kam, vieles zu lernen, unter anderen mehrere Sprachen ...«


    Wenig später kam das Essen. Doch Gabriel war irgendwie der Hunger vergangen und er stocherte eher lustlos im Essen ru.


    Er vermisste seine Heimat.


    Und dann versuchte er vom Thema abzulenken.


    »Willst du mal Kinder haben?«

    »Natürlich weiss ich das alles. Ich muss es auch nicht alleine machen ... und ich will ja auch nicht gerade in den Kaiserpalast einbrechen!« Gabriel grinste leicht und leehnte sich auch zurück.
    »Also?« fragte er und nahm noch einen Schluck des Weines.

    »Ich bin recht neu hier in der Stadt. Ich bräuchte einen Tipp für einen lukrativen EInbruch ...« flüsterte er.
    »Und da, wo ich herkomme, gab es gewisse Gruppen, denen man sich anschliessen musste ... du verstehst?« fragte er nun ein wenig gelanngweilt und blickte seinen Weinbecher beiläufig an.

    Gabriel grinste kurz.
    »Würd ich dich sonst fragen? Nur brauche ich da auch einen Tipp von dir!« sagte er und nippte an dem Weinbecher, welchen er mit von seinem Tisch genommen hatte.
    Ihm fiel auf, daß Typhoeus ihn musterte und Gabriel ging es nicht anders.


    »Außerdem nehme ich mal an, daß gewisse Leute es nicht schätzen, wenn man auf eigene Faust Geschäfte macht ...«

    Das Lachen der anwesenden Soldaten bekam Gabriel nicht mit.


    Aber, das die junge Schönheit ihm gut zu sprach. »Nicht sterben ... ist gut ...« stöhnte er.


    Er ließ sich den Trank einflössen, der entsetzlich schmeckte und er kurz husten musste.
    »Willst du ... *hust* ... mich vergiften?« fragte er mit einem kleinen Lächeln, trank dann aber alles und stöhnte wieder, nachdem er das Mittel endlich runterbekommen hatte.


    Dann lächelte er selig und tastete mit seiner Hand nach dem Medicus, von dem er immer wieder ab und an glaubte, er wäre diese wunderschöne junge Frau und seine Finger suchten nach ihrer Hand.
    Doch bevor er sie erreichte, wurden seine Augen schwer und fielen immer wieder zu. Er wurde innerlich ruhiger und langsam ließen auch die Schmerzen etwas nach.
    Und da er die Augen geschlossen hatte, war es dunkel um ihn und er nuschelte kaum hörbar: »Isch so ... dunkel ... schöne Maid ... und dasch Lischt ist noch so weit ...«


    Ein seltsames mattes Gefühl durchströmte bald seinen Körper und auch wenn er weiterhin noch leicht bei Bewusstsein war, fiel seine einst tastende Hand leblos neben seinen Körper auf das Bett und dann war Gabriel in einem dämmrigen Zustand und in tieferen Gefilden seines Geisteszustandes.

    Wie??? Kein Kuss? Aber wer war dann diese rothaarige Schönheit, welche sich um ihn zu sorgen schien und sich zu ihm beugte ...?
    Doch langsam schien Gabriel zu begreifen. Ihre Stimme klang aufeinmal so alt und waren es da ein Bartschatten um ihr Kinn? Gabriel war verwirrt. Wären doch nur die Schmerzen nicht. Dann hätte er sich richtig auf die Dame einstellen können.
    Die Dame? Die, die ihm den Kuss verweigerte? Warum erst später?


    Gabriel sah die, beziehungsweise den Medicus entsetzt an und stöhnte leise: »Später? ... Es wird kein Später geben. Ich ... sehe schon das Licht, am Ende ... *stöhn* ... des Tunnels, ... es kommt näher ...«


    Er hob seinen Arm, griff nach ihr, fasste sie an ihre Schulter ...
    »Bleibt ... bitte ... nur ein letzter Luss ...«


    Und dann setzte der Medikus ihm das Gebräu vor und Gabriel trank. Doch anschliessend stöhnte er: »Ich trinke, was du willst ... siehst du ... aber nun? Ein letzter Kuss?«

    Gabriel bekam nicht sonderlich viel mit, was um ihn herum geschah. Auch nicht, was der Medicus tat.
    Als dieser sich allerdings wieder über ihn beugte und ihn aufforderte, etwas zu sich zu nehmen, da grinste Gabriel, trotz seiner Schmerzen und sein Grinsen war auch ziemlich schwach und wirkte irgendwie gequält.


    Aber wieder sah er diese rothaarige Schönheit, die ihm nun wohl etwas einflössen wollte. Warum auch immer.


    »Bitte, ...« begann er leise und schwach. »Bevor ich sterbe ... gib mir bitte noch einen Kuss. Einen letzten ... bitte ... « Denn Gabriel glaubte, daß er bald sterben würde, so elendig fühlte er sich und das Mittel sollte wohl bestimmt nur seine Schmerzen auf dem letzten Weg lindern.


    Und so bewegte er seine Lippen, schürzte sie und erwartete einen letzten Kuss ...

    Gabriels Gesicht war immer noch blutüberströmt, auch wenn dieses Zeug langsam trocknete, so spürte er irgendwas, aber das waren eben die unermesslichen Schmerzen, welche er hatte.
    Irgendwann wurde er in ein Bett gelegt und der Untergrund warangenehmer als das Pflaster der Strasse. Immer wieder verlor er das Bewusstsein und war für kurze Momente weg. Die Nägel in der Keule dieses Angreifers hatten sich schon tief in seinen Schädel gebört.


    Nicht, das Gabriel darüber gerade nachdachte, aber würde er klarer bei Verstand sein, würde er sich Sorgen um sein Aussehen machen. Welche Frau wollte schon einen Mann mit kleinen Löchern im Kopf? :D