Beiträge von Marcus Didianus Gabriel

    Gabriel hörte den fremden Menschen zu und ein wenig ärgerte er sich jetzt darüber, daß er etwas zu viel getrunken hatte. Das war nicht gerade ein Ausgangspunkt, um Freunde zu gewinnen.


    Er seufzte leicht und lehnte sich etwas zurück. Doch da war nichts, wo er sich hätte anlehnen hätte können und so schaffte er es gerade noch, sich wieder gerade hinzusetzen, denn sonst wäre er im Wasser gelandet.


    Auf die Frage nach seinem Namen murmelte er nun etwas leiser: »Gabriel ... mein Name ist Gabriel, auch wenn er eigentlich inzwischen anders lautet ...«
    Wie er aber diesen zweiten Namen hasste. DIDIANUS! Jeder wußte dann, daß er mal ein Sklave war. Toll! Der von Didius freigelassene ...


    Naja, immerhin war er frei, im Gegensatz zu Nadia.
    Aber er spürte auch, daß er hier wohl etwas fehl am Platz war. Er wollte niemanden zu nahe kommen und Nadia hatte nun zwei Menschen, die sich um sie kümmerten. Aber er wollte auch nicht wirklich gehen, denn er mochte Nadia und es tat ihm leid, daß sie so unter seinem Optio litt.


    Und erst zögere er ein wenig, doch dann blickte er sie freundlich an und wartete auf die Antwort auf die Fragen, die die anderen gestellt hatten. Aber er sagte nun mal nichts mehr, wollte er die junge Sklavin doch nicht noch mehr verwirren.

    Gabriel wußte nichts von diesen Gerüchten, er kannte halt nur seinen Ausbilder, von dem er den Eindruck hatte, daß er nicht besonders viel Humor besaß. Aber vielleicht war das eben so unter Soldaten.
    Vielleicht würden sich bald mal ein paar nette Kameraden finden, denn den Feierabend immer alleine verbringen, war einfach öde.


    Da Gabriel aber im Moment etwas angetrunken war, war es mit seinem Einfühlungsvermögen, was Nadia anging, ein wenig peinlich. Außerdem hasste er eigentlich schlechte Laune und er konnte es auch nicht sehen, wenn Frauen weinten.


    »*Hichs* Neeeein! Echt DER Optio Flavius Furianus? Was für *hicks* ein Zufall!« Er grinste breit, wurde dann aber doch wieder ernster. Irgendwie schienen ihn die Leute hier so seltsam anzuschauen. Lag es daran, daß er betrunken war oder weil er diesen Flavius Furianus kannte?


    Und dann murmelte er: »Ja *hicks* wie heisst du? Und wenn der *hicks* Flavius dich nicht gut behandelt, dann werde ich meinem *hicks* Optio aber mal gehörig ... Ohren ... *hicks* langziehen, diesem ... humorlosen Menschen ... wegen ihm habe ich Muskelkater ....«


    Ob das hier allerdings jemand interessierte, bezweifelte Gabriel eigentlich, dachte aber nicht weiter darüber nach.

    Gabriel blickte den Medicus an und schluckte, als dieser vom Überleben sprach.


    »Nun, ja, ein Wunder ... oder der Medicus damals hatte sich geirrt. Ich will es einfach mal stark hoffen.«


    Ja, Gabriel wollte sich nun bloß nicht einreden, daß er gerade an Malaria leidete und diese WUrzel würde er sicher nicht bezahlen können ...

    Gerade hatte er etwas erwiedern wollen, auf das, was die junge Sklavin Nadia gesagt hatte, als plötzlich eine anderejunge Frau ihn anrempelte und ihn leicht aus dem Gleichgewicht brachte. Aber er schaffte es, gerade stehen zubleiben. Und dann wollte er erneut etwas sagen, als plötzlich ein Mann zu ihnen stiess und etwas fragte.


    Irgendwie ging ihm alles zu schnell, was wohl daran lag, daß er etwas orientierungslos und eben betrunken war. Das Nadia Tränen in den Augen hatte, bemerkte er auch, doch schon führte die andere, neuhinzugekommene Frau sie wieder weg, bevor Gabriel etwas sagen konnte.


    Und so stand er etwas bedröppelt da und schaute nun den jungen Mann an und über seine Lippen kam einfach nur ein: »Öööhh ... « als dieser ihn schließlich auch noch stehen lies.


    Verrückte Welt, dachte er. Eben war er noch alleine in dieser Stadt, dann auf einmal trat er auf drei Menschen und nun stand er wieder alleine da. Irritiert drehte er sich einmal um sich selber und hatte dann das Grüppchen am Brunnen ausgemacht, der nicht weit entfernt war.


    Doch er wollte unbedingt noch etwas zu Nadia sagen, denn was sie von ihrem Herren erzählt hatte, interessierte ihn doch ganz besonders, handelte es sich doch anscheinend um seinen Optio.


    Und dann torkelte er ebenfalls den anderen nach und ließ sich auf dem Rand des Brunnens nieder. Schließlich blickte er Nadia an.


    »Ihr könnt einen alten Mann wie mich doch *hichs* nicht einfach so einsam und verlassen stehen *hicks* lassen ...« grinste er breit. Doch dann wandte er sich Nadia zu, welche getröstet wurde. Natürlich tat es ihm auch leid, daß sie weinte und ihn interessierte auch der Grund, doch nahm er nicht an, daß sie es fremden Menschen gleich erzählen würde ...


    »Du hast eben Lucius Flavius Furianus erwähnt?! DER Lucius Flavius Furianus, Optio bei den Vigiles?« Etwas ungläubig, aber doch schmunzelnd starrte er sie an.


    Sim-Off:

    Vielleicht sollten wir eine Postreihenfolge machen? ;)

    Gabriel fixierte seinen Optio, aber selbst aus ihm wurde er nicht schlau. Nein, auch wenn Gabriel ein wenig Menschenkenntnis besaß, so wußte er kaum etwas über seinen Optio, außer, daß dieser weiter kommen wollte.


    »Schon gut, ich habe nichts zu sagen.« sagte Gabriel ernst. Und dann stand er auf und sagte: »Ich brauche keine Pause!«


    Und eigentlich hatte er auf nichts mehr hier Lust, aber er hatte sich entschieden und wollte es durchziehen.

    Gabriel glaubte sich leicht zu verhören. Bestrafung? Das war ein rotes Tuch in seinen Augen. Zu oft hatte er damals die Peitsche gespürt und so fragte er, obwohl er kam mehr Herr seiner Lage war: »Wie? Warum? Warum eine so hübsche Frau bestrafen ....?«


    Er sah sie nun an und sein Grinsen verschwand, genauso wie seine einst gute und auch melancholische Laune.

    Nun musste Gabriel lachen. Ja, sie hatte Recht, warum sollte er traurig sein, ihm ging es doch blendend gegen früher und so dagte er: »Du hast Recht, es geht mir wirklich blendend. Aber sag, warum dir nicht?« Er musterte sie erneut. Sie schien eine Sklavin zu sein und er verstand.
    »Es geh mir sehr gut, denn ich darf nmich nun Freigelassen nenne, fein, nicht?« Sein Ausdruck in der Stimme strotze nur so vor Ironie. Aber würde sie es verstehen?

    »Hilfe?« lachte Gabriel plötzlich. Und dann sah er die Frau an. »Verzeih, ja, ich *hicks* habe wohl zu viel getrunken. Verzeih einfach, aber ... ich bin ein wenig traurig ...« murmelte er dann ehlich und doch grinste er breit. Gabriel war eben betrunken.

    Aer es viel Gabriel auf, aber natürlich sagte er nichts. Er mochte seinen Vorgesetzen irgendwie, auch wenn er ihn natürlich durch Strafübungen fertig machte.


    Und so antwortete Gabriel: »Su weisst über mich Bescheid, richtig? Ich bin in deinen Augen nur ein dummer Freigelassener. Und ich mag sein, was man von mir denkt. Aber ich frage mich schon, warum ich das hier tue, ja. Und doch war es meine Entscheidung. Und ich will mich auch bemühen, aber ...«
    Und plötzlich wußte Gabriel nicht mehr, was er sagen sollte. Es würde seinen Optio eh nicht interessieren.


    »Verzeih ..« sagte er nun leise und starrte melancholisch zu Boden.

    Nun erst sah Gabriel, was er gatan hatte und blickte in die Augen dieser Frau, die vor ihm stand, wie Athena höchstpersönlich. Aber ihm war auch klar, das er getrunken hatte und ärgerte sich nun.


    »Bitte nein, entschuldige dich nicht. *hichs* Es ist ganz allein meine Schuld, ich Depp!» sagte er und grinste. Und dann begutachtete er dieses liebliche Wesen, welches er fast umgerannt hatte.

    Gabriel setzte sich einfach auf den Boden und war froh über eine Pause. Aber es ärgerte ihn auch, daß er nachgeben musste. Er wollte doch keine Schwächen zeigen. Aber er spürte, wie er am Ende war. Und nach einiger Zeit sprach er seinen Optio an, der nicht zufriden aussah:


    »Vielleicht ist das doch alles nichts für mich, Optio ...« Er klang dismal sehr ernst und grinste nicht.

    Gabriel hatte heute seinen freien Abend und war wieder einmal betrunken und dann passierte es. Er rempelte eine junge Frau an, was er nicht wollte und dann sah er sie an und hielt sich die Hand vor den Mund. Und er nuschelte: »Oh, verzeih ... *hichs* das war nicht meine ... *hicks* Absicht. Bitte verzeihe!« Und doch schenkte er der jungen Frau sein charmantestes Lächeln.

    Gabriel war nicht dumm, aber durch seine Krankheit und den nun wieder 50 Liegestützen schien er sich selbst ein wenig verloren zu haben. Und als er die Fragen des Optio hörte, da wußte er plötzlich keine Antwort mehr. Es wurde ihm zu viel und er sah ein, daß er in diesem Moment ganzöich ungeeignet war, dabei bemühte er sich wirklich.


    Und dann stammelte er: »Diese Spritzen werden von vier Mann bedient ... aber ...« Er keuchte immer noch schwer.
    »Optio ... auch wenn ... ich dich enttäusche ...« keuchte er weiter. »Ich ... kann nicht mehr!«


    Was war nur mit ihm los? Lag es noch an der Krankheit? Aber plötzlich wußte er einfach nichts mehr.

    Sim-Off:

    Ok, sorry


    Gabriel überlegte kurz.
    Dann sprach er: »Nun, wenn das Ergeschoss brennt, das Stockwerk darüber aber nicht, dann gibt es die Chance, mit der Leiter Menschen zu retten. Nämlich iM Stockwerk darüber.«


    Etwas seltsam sah er nun seinen Optio an und er fühlte, daß Gabriel irgendwie, egal was er sagte, alles falsch machte. Aber sein Optio hatte vielleicht auch Recht: Gabriel war nicht genug aufmerksam. Er sehnte sich nach etwas anderem, als das man etwas von ihm wollte oder Befehle erteilte.

    Sim-Off:

    Ich danke dir ;) Aber wenn ich versagen sollte ohne deine Tipps, ist auch nicht schlimm;)


    Die Leiter ... Sofort rotierte es in Gabriel Hirn.


    »Mit ihr erreicht man .... andere Stockwerke. Eine Leiter ist dafür da, Abstände zu überwinden.«


    Auch Gabriel seufzte und fragte sich, ob er das hier wirklich alles wollte.

    Gabriel zeigte es zwar nicht, aber er kam langsam ans Ende seiner Kräfte und beim 50sten Liegestütz lag er am Boden.
    »Der was?« fragte er keuchend. Er hatte es langsam satt. Zwar verstand er Laiteiin, aber alles kannte er nicht. Und war er hier nicht, um zu lernen?
    Er wollte wirklich nicht aufgeben, aber ihm viel nicht ein, was sein Optio da fragte.


    »Die was? Scalae??« stöhnte er nur.

    Irgendwann an einem Abend, wo Gabriel endlich Feierabend von seiner Ausbildung hatte, begab er sich in die Stadt und kaufte sich eine Amphore Wein, welche er recht schnell entleert hatte. Daraufhin kaufte er sich eine zweite Amphore und irgendwann war er ziemlich betrunken.


    Er torkelte langsam schon und rempelte aus Versehen mal hier oder da jemanden an und murmelte nur: »Schuldigung *hicks* war voll mit Absicht ... öh, ich meine eben nicht *hicks*.«
    Einige warfen ihm ungehobelte Worte nach, aber es war Gabriel egal.
    Aufeinmal nämlich machte sich soetwas wie eine Art Melancholie bei ihm breit. Er snierte über sein Leben, welches nicht so verlaufen war, wie er es gerne gehabt hätte, aber es war eigentlich auch nicht schlecht.


    Vom Dieb und Einbrecher, der mal sehr erfolgreich war zum Sklaven und dann war er der Sekretär von Falco, seinem einzigen Freund hier in Rom, dem großen Moloch.


    Und nun war er frei, wenn auch an seinem Namen jeder erkannte, daß er nur ein Freigelassener war. Und eigentlich ärgerte ihn dies ziemlich. Aber es gab schlimmeres.
    Nun war er den Vigilen beigetreten und musste dort hart arbeiten für seine Ausbildung.


    Doch was ihn am meisten belastete war, daß er keinen wirklich kannte. Er hatte keine Freunde, nichtmal nette Kameraden, mit denen ein Besäufnis sicher lustiger gewesen war.


    Und nun torkelte er durch ROm, ein wenig melancholisch und doch wollte er in kein Hurenhaus gehen, nur um sich ein wenig Liebe zu holen, die doch niemals echt war.


    Und so hatte er sich betrunken und irrte durch die Gassen und irgendwann war er zu müde und erschöpft und ließ sich einfach dort nieder, wo er stand und lehnte sich an das, was hinter ihm war: Ein Brunnen auf irgendeinem Platz, die Amphore in seinen Händen haltend, nahm er einen Schluck und murmelte:
    »Oh du große Stadt, oh du Moloch! Verschlingst deine Bewohner ... *hicks*. Ich ... ich hasse dich!«


    Er war zu betrunken, zu melancholisch, um bei einem klaren Gedanken zu bleiben. Und so streckte er seine Beine vor sich aus und harrte der Dinge, die da kommen würden.