Sim-Off:Zwar ist die Befreiung noch im Gange, aber da sich das doch noch etwas hinziehen kann, poste ich schon mal danach ...
Gabriel hatte einige Tage sein Bett hüten müssen, hatte er doch eine schwere Gehirnerschütterung davon getragen, als er das Haus auskundschaften wollte, in dem sich aller Wahrscheinlichkeit nach Falcos Verwandter Angelus aufhielt, nachdem man ihn entführt hatte. Obwohl Gabriel eigentlich nur der Sklavin Aurea imponieren wollte, hatte er dem Haushund Victor ein Kleidungsstück von Angelus vor die Nase gehalten und zu seinerm Erstaunen führte der masige Hund sie also tatsächlich zu einem unbekannten Haus.
Als Falco dann später, nachdem Gabriel niedergschlagen wurde, mit seinen Leuten ankam, hatten diese Angelus tatsächlich vorgefunden ...
... sowie auch Gabriel, der am Boden gekauert hatte.
Nun ließ er es sich gut gehen, soweit man das sagen konnte, denn die meiste Zeit hatte er eh nur in seinem Bett geschlafen, da es ihm immer schwindelte, wenn er aufstand. Die Kopfwunde mußte genäht werden, und am Kinn zierte ihn ein hässlicher blaurötlicher Fleck.
Nun aber war es langsam an der Zeit, daß Bett zu verlassen. Außerdem hatten sich die Ereignisse überschlagen, wie er im Laufe seiner Genesungszeit mitbekommen hatte. Falcos Frau hatte einen gesunden Sohn zur Welt gebracht, aber was Gabriel viel mehr interessierte war die Tatsache, daß sein Herr zum Consul des römischen Reiches gewählt worden war.
Gabriel konnte diese Tatsache nicht wirklich fassen. Er diente nun einem Herren, der der mächtigste Mann in Rom war? Er, der früher seinen Lebensunterhalt durch kleine Gaunereien, Diebstähle und Einbrüche bestritten hatte, stand nun im Dienste eines so einflussreichen und herrschenden Mannes?
Hätten ihm die Sklaven, sowie Aurea, die ihn oft besuchte, es ihm nicht immer wieder beteuert, so hätte Gabriel geglaubt, daß dieser Umstand seinen Fieberträumen entsprungen war, die ihn einige Zeit heimgesucht hatten.
Nun aber war es an der Zeit, seinen Herrn aufzusuchen, ihm zu dem Sohn und seinem Amt zugratulieren und dann wohl Abschied nehmen zu müssen, denn Gabriel hatte es irgendwie so im Gefühl, daß Falco, nun wo er Consul war, sicher keinen Verbrecher in seinen Diensten haben wollte.
Gabriel hatte sich gewaschen und sich rasiert, sich eine frische Tunika angezogen und sien Haar gekämmt, während er an den Worten feilte, mit denen er seinem Herrn gegenübertreten wollte.
»Wehrter Falco, ich beglückwünsche dich zu deinem Sohn und Consul ...« begann er und schüttelte seinen Kopf bei diesen etwas dämlichen Worten. Er versuchte es von neuen: »Meine aufrichtigsten Glückwünsche zu deinem Sohn, und zu deinem neuen Amt ...« Gabriel fluchte leise. Er war noch immer nicht ganz auf der Höhe, sein Rücken schmerzte ein wenig von dem langen herumliegen und erst seit heute war das Fieber gesunken und er mußte sich wirklich konzentrieren auf das, was kommen würde.
»Großer Consul Falco ... nein ... auch nicht! Mensch Gabriel, reiß dich zusammen, oder willst du als Depp dastehen?« Gabriel strich sich durch sein Haar und verzog grimmig seinen Mund. Also nochmal: »Verehrter Herr Falco, ich, dein ergender Diener Gabriel, senkt sein Haupt vor ... Gabriel seufzte über den Schwachsinn, den er hier von sich gab. Nach einigem überlegen, glaubte er es dann schlicht ausdrücken zu können:
»Glückwunsch, Falco, zu deinem Sohn und deinem Amt! Ich gehe nun davon aus, daß du mich verkaufen wirst, wäre es doch unverantwortlich, daß ein Mann mit deinem Amt einen ehemaligen Straftäter unter seinem Dach beherbergt ...«
So ganz war Gabriel mit dem allen nicht einverstanden und es ärgerte ihn, daß er einfach nicht die passenden Worte fand. Also beschloß er einfach, Falco aufzusuchen, sofern man ihn überhaupt noch zu ihm ließ und er nicht an einem dutzend Wachen vorbei mußte, die ihn vielleicht argwöhnlich begutachteten, ihn nach eventuellen Dolchen durchsuchten und ihm hunderte von Fragen stellten.
Gabriel streckte sich, hob seine Schultern und hob seine Brust.
»Auf ins Gefecht!« sagte er sich. »Und sei nicht albern, Falco ist Falco, mit oder ohne Titel!!«
Und dann maschierte er los und begab sich zu Falco Arbeitszimmer, wo er sich befand, nachdem sich Gabriel erkundigt hatte.