Beiträge von Marcus Didianus Gabriel

    Gabriel wollte die Zeit, die er noch von Helios frei bekommen hatten, nach dem er das Krankenhaus verlassen hatte, seiner Familie mal einen Besuch abstatten, denn man hatte ihn wirklich sehr freundlich aufgenomen und auch geholfen, da war es eine Selbstverständlichkeit, dass er hier mal wieder vorbei sah, zumal er gehört hatte, dass das Familienoberhaupt zurück war. Das seine Frau Fausta verschollen und wahrscheinlich tot war, davon wusste Gabriel noch nichts.


    Und so trat er an die Tür und klopfte an. Er war in Zivil und trug seine beste Tunika, doch er besaß eh nur zwei ...


    *Klopf Klopf**

    Gabriel überlegte. Es war doch kein Verbrechen, einer freien Frau zu helfen, die Stadt zu verlassen? Nun gut, Cato, wenn er es mitbekommen würde, wäre sicherlich nicht wirklich erfreut. Und selbst wen sie eine Sklavin gewesen wäre, hätte er ihr geholfen, auch wenn das dann strafbar war, aber er hatte damals, als er wegen Marcus Didius Falco zu den Vigilen ging, ausdrücklich klar gemacht, dass er niemals Jagd auf entflohende Sklaven machen würde.
    Doch hier lag der Fall anders.


    »Ja, ich kenne Cato. Nicht sehr gut, aber ich kenne ihn. Er hat mir quasi mal das Leben gerettet, aber egal ... und ja, ich werde nicht mit ihm reden, wenn du es nicht wünscht. Aber ich weiss nicht wirklich, wie ich dir helfen kann. Du brauchst doch Geld und einen guten und sicheren Reiseweg. Es gibt so viele falsche Menschen, die dich ausnutzen würden oder dir sonst etwas antun. Du solltest das allles noch einmal genau überdenken. Und auch wenn es mich eigentlich nichts angeht, aber was genau ist denn nur der Streit? Ich frage, weil manchmal Reden hilft und ... naja ...« Er grinste leicht und kratze sich am Kopf. »Manchmal renkt sich doch alles wieder ein. Ich sage das nur, weil so eine Reise lange und beschwerlich ist. Will man dich verheiraten?«


    edit: Löschung der Sig ...

    Gabriel horchte auf. Hatte sie gerade den Namen ihres Bruders genannt? Cato? DER Cato?
    Naja, eigentlich ging es Gabriel ja nichts an, obwohl er Cato etwas schuldig war. Aber dann ebenso dem Präfekten der Prätorianer.


    »Sag nicht, Marcus Helvetius Cato ist dein Bruder?« Gabriel lachte unbeschwert. »Wenn ja, dann ist die Welt klein!«


    Dann dachte er über ihre Worte nach. »Wäre es denn ein Verbrechen, wenn ich dir helfen würde? Ich weiss es nicht und es interessiert mich auch nicht. Und ich bin im Moment nicht im Dienst. Aber du hast schon Recht. Es sollte alles gut überlegt sein ...«


    Was tat er hier eigentlich?
    Nun, für ihn war es als ehemaliger Sklave klar: Einer Frau in Not helfen. Aber so richtig hatte sie ihren Grund noch nicht gesagt, was denn so schlimmes vorgefallen war, ausser, dass sie sich nicht mehr als Kind behandeln lassen wollte. Und nach Germanien musste. Und so antwortete er und fragte zugleich: »Wenn ich helfen kann, werde ich es tun, und ob du mir trauen kannst, das liegt nur an deinem Gefühl, aber ich habe keinen Grund, dich hinter das Licht zu führen. Aber sag, wen willst du in Germanien aufsuchen? Jemanden aus der Familie? Wäre es nicht einfacher, das offiziell irgendwie zu regeln? Ich biete dir an, mit Cato, wenn es der Vigil ist, zu reden.«

    Immerhin war sie ehrlich. Doch wie sollte er ihr helfen? Und wie ernst war es wirklich? War es nur eine Sturheit oder steckte Ernsteres dahinter? Das Cato, welchen er kannte, ihr Bruder war, darauf kam er nicht.


    »Nun, Helvetia Calvina, ich würde dir gerne helfen, aber im Moment wüsste ich nicht wie. Ein Händler würde auch Fragen stellen und ich weiss auch nicht, wie die Gewährleistung wäre, bei so einer langen Reise.


    Bei dem Namen und ihren Gründen ging er zwar davon aus, dass sie keine Sklavin war, aber dennoch war sie eine Frau. Und doch wusste er, dass auch freie Frauen nicht viel zu sagen hatte. Er würde wirklich gerne helfen, doch wie? Er kannte auch nicht soviele Leute. Klar, als Vigil den ein oder anderen Händler ...


    Und so sprach er aufrichtig: »Also, ich helfe dir gerne, nur weiss ich momentan noch nicht wie. So gut kenne ich mich in Rom leider auch noch nicht aus, dass ich die besten Kontakte habe. Aber ich arbeite dran ... also, dir zu helfen.«


    Er machte eine Pause. »Ist es denn soo schlimm, dass du mit deinem Bruder oder einem anderen Familienmitglied nicht reden kannst? Als Kind behandelt zu werden ist nicht gerade schön, aber es gibt doch wahrlich schlimmeres ...« Er versuchte freundlich zu lächeln.

    »Ich danke dir!« Und als würde er Gedanken lesen können, denn er hatte das Gefühl, dass dieser Mann ihm eben etwas geheimes erzählt hatte, denn er fand ihn zu steif, und zu besonnen, als das er .. naja egal.
    »Ich werde nichts darüber berichten. Dies geht nur dich und Helena an. Aber bitte grüsse sie von mir, sie hat mir sehr geholfen!«


    Gabriel nickte ihm noch zu und verliess dann die Casa.


    (Wohin? Mal schaun) ;)

    So gut sie auch versuchte, es harmlos auszusehen zu lassen, als sie ihren Namen zuerst nicht ganz auszusprechen, wo registrierte es Gabriel, aber er liess es sich nicht anmerken und lächelte charmant.
    Als sie dann ihren vollen Namen aussprach, wusste er nicht, ob er stimmte. Aber das war ihm eh egal. Er spürte, dass diese Frau Angst hatte und er wäre der letzte, sie darin zu bestätigen.
    Einen Zusammenhang zu Cato stellte er nicht fest, auch wenn er über diese ganzen Namen ein wenig gelernt hatte
    »Mein Name ist Gabriel. Ehrlich gesagt: Marcus Didianus Gabriel! Und ich bin Vigil, wenn auch in Zivil.«
    Er hatte inzwischen gelernt, aus seinem Namen keinen Hehl mehr zu machen, egal, was man von ihm als Libertus dachte.
    Und da sie einen Namen nannte, der nicht wie von einer Sklavin klang, lächelte er freundlich und fragte: »Ich will ehrlich sein und dir auch helfen. Aber du stellst es sehr ungeschickt an, jemanden um Hilfe zu bitten. Warum willst du so unerkannt nach Germanien?«


    Gabriel schalt sich einen NArren, dass er so offen war. »Verzeih, es geht mich eigentlich nichts an. Aber ich sehe hier eine hilflose Frau vor mir, die so verzweifelt sein muss, dass sie den erst bestenanspricht und das ist nicht gut. Ich hätte sonst wer sein können ...«


    Glücklich war Gabriel nicht gerade über seie Offenheit und dem Umgang mit der jungen Frau ... aber nun hatte er halt gesprochen.

    Gabriel hob eine Augenbraue: Es war noch nicht offiziell? So wunderte ihn die Offenheit seines Gegenübers erst recht, doch Gabriel hob eine Augenbraue: Es war noch nicht offiziell? So wunderte ihn die Offenheit seines Gegenübers erst recht, doch natürlich war Gabriel ein Ehrenmann, was solche Dinge anging.
    »Selbstverständlich, meine Lippen bleiben bei solchen Dingen stets verschlossen! Glaub mir, sonst hätte mir Didius Falco sicherlich nicht die Freiheit geschenkt ...«


    Er sprach wahr, denn Gabriel hatte als Sekretär des Präfekten der Vigiles viel mitbekommen und nichts war über seine Lippen gekommen.


    Und dann kehrte sich Gabriel wieder ein wenig in sich. Er freute sich für Tiberius Vitamalacus wahrlich und auch für Iulia Helena und er selber wünschte sich auch einmal so ein Glück, eine liebe Frau, die ihm alles bedeuten würde ...


    »Ich denke aber, dass es schon werden wird. Jedenfalls wünsche ich dir und Iulia sehr viel Glück, ehrlich!« Und so klangen auch Gabriels Worte: Aufrichtig. Doch nun hatte er das Gefühl, seinem Gegenüber nicht weiter seine Zeit stehlen zu müssen.
    Schliesslich war dies kein freundschaftliches Plaudern. So leerte er seinen Becher und stand auf und sprach: »Ich danke dir. Aber ich möchte nicht weiter deine Zeit in Anspruch nehmen! Du hast sicherlich viel zu tun. Und bitte grüsse doch deine Verlobte von mir, wenn es keine Umstände macht! Sie war sehr hilfsbereit ...«
    Er stellte sein Glas ab. Und dann fragte er sich, ob er einen Fehler gemacht hatte. Aber so wie er Helena einschätzte, würde sie sich nicht verleugnen lassen wollen.

    Aus den Unterkünften kommend ...


    Zur Zeit, als Gabriel freiwillig auf dem Exerzierplatz ankam, war es ruhig, denn es war noch recht früh, die Sonne war gerade am aufgehen und entweder schliefen seine Kameraden noch, oder waren noch von der Nacht im Einsatz.
    Und so begann er erst einmal ganz alleine einige Lockerungsübungen zu machen. Er stelle wirklich fest, dass er nachgelassen hatte und schneller aus der Puste war, als er es gerne gehabt hätte, Doch dies spornte ihn nun um so mehr an und so begann er einige Runden im Laufschritt zu drehen, steigerte sich und wurde immer schneller. Und jedes Mal, wenn er glaubte, zu schwächeln, trieb er sich selber an und strengte sich noch mehr an.
    Nachdem er 10 Runden absolviert hatte, ruhte er sich kurz aus und es erschreckte ihn, wie sehr er aus der Puste war.
    Doch lange weilte seine Ruhe nicht und so gab er sich nun einigen Dutzend Liegestüzte hin und hörte auch nicht auf, als ihm schon jeder Muskel schmerzte und ihm der Schweiss schon von der Stirn rann.
    Und mit diesem ausgiebigen, schweisstreibenden Training wuchs auch sein Willen sich nicht mehr der frustenden Gedanken hinzugeben, welchen er in der letzten Zeit zu sehr nachgehangen hatte.
    Und so verausgabte er sich immer mehr und immer verbissener. Schliesslich war er Gabriel, ob Libertus oder nicht ...

    Als er später aufwachte, spürte er jeden Muskel seines Körpers und fühlte sich irgendwie nicht wirklich ausgeschlafen, woran dass auch immer lag. Ob er falsch und verkrampft gelegen hatte?
    So konnte das nicht weiter gehen. Vor seinen zwei langen Krankenhausaufenthalten war Gabriel körperlich fit und durchtrainiert gewesen und nun sollten nicht diese kleinen Zipperleins anfangen, schliesslich war er so alt auch noch nicht.


    Und so sprang er schon förmlich aus dem Bett, machte sich frisch und beschloss, entgegen dem Befehl von Helios,sich nicht mehr zu schonen. Zwar war er offiziell noch nicht im Dienst und das war vielleicht auch gut so, denn wer wusste schon, wie Gabriel schlecht abgeschnitten hätte, bei einem Einsatz.


    Nein, Gabriel beschloss sich vorher auf Vordermann zubringen. Genug vom Rumliegen und nichts tun. Seine Stimmung litt ja schon arg darunter.


    Und so begab er sich auf den Exerzierplatz


    edit: Betreff

    Warum auch immer, aber Gabriels Sorgen und Nöte verschwanden aus seinem gedanklichen Radius, oder zumindest waren sie weit in den Hintergrund getreten. Lag es nun an dem zufälligen Zusammentreffen mit dieser äusserst liebreizenden fremden Frau oder schlicht daran, dass sie ihn um Hilfe bat?
    Unauffällig betrachtete er die junge Frau, doch er konnte beim besten Willen nicht erkennen, ob sie eine Sklavin war, oder nicht, wusste er doch, dass es auch Sklavinnen gab, die edlere Gewänder trugen.


    Doch auf ihre Bitte hin begann sein Hirn sofort zu arbeiten: Was machte eine junge Frau ganz alleine hier, auf der Suche nach einem Händler, um nach Germanien zu kommen? Sie musste doch vor etwas flüchten? Und wenn sie keine Sklavin war, dann hätte sie doch sicherlich ihre Familie, die ihr half. Oder rannte sie vor etwas anderem weg. Vielleicht einer Hochzeit.
    Nun, wie auch immer, Gabriel empfand es als sehr mutig von der Dame, einfach einen Fremden anzusprechen - woraus er sich dann doch dafür entschloss, dass sie irgendwie in Not sein musste. Aber kannte sie sich hier nicht aus? Warum sonst klapperte sie nicht einfach die Händler ab.


    Gabriel interessierte diese Sache und lächelte nun charmant. Es war nicht sein verschmitztes Grinsen und auch sonst übertrieb er nicht, wollte er sie doch nicht abschrecken. Und so begann er erst einmal langsam: »Nein, ich habe sicherlich nicht wegen dir geflucht. Ich hätte es sein gelassen, wenn ich gewusst hätte, in was für einer reizenden Gesellschaft ich wäre.« Sein Lächeln wurde aufrichtiger. Hatte er doch übertrieben? Ja, er war nicht mehr ganz der Alte.
    Und so ging er schnell auf ihre Frage ein: »Wenn ich dir irgendwie helfen kann, tue ich es mit Freuden. Aber verzeih, du kennst ja nicht einmal meinen Namen, geschweige denn weisst du, wer ich bin!«


    Interessiert blickte er sie an und war auf ihre Reaktion gespannt.

    Gabriel nippte weiter an dem köstlichen Wein und erinnerte sich für einen Augenblick, der plötzlich aus dem Nichts kam, daran, wie er manchmal mit Didius Falco an manchem lauen Abend in dessen privaten Officium gesessen hatte, bei einem Tröpfchen guten Weines und sie sich einfach über dies und jenes munter plaudernd ausgetauscht hatte. Gabriel vermisste dies sehr, auch wenn er froh war, kein Sklave mehr zu sein.


    Er nickte Tiberius Vitamalacus und sein Lächeln wurde immer ehrlicher und so langsam schien seine einstige recht negative Stimmung zu verfliegen. Am verdünnten Wein konnte es nicht liegen.


    Doch als er plötzlich davon erfuhr, dass Tiberius Vitamalacus mit Helena verlobt war, da interessierte ihn für diesen Moment sein Plan, eine Detektei zu eröffnen nicht mehr und so ging er auch nicht auf dessen Angebot ein.
    Stattdessen schaute Gabriel erfreut, wenn auch etwas überrascht. Das römische Reich war doch kleiner, als er glaubte.


    Und so prostete Gabriel seinem Gegenüber freundlich zu und sprach: »Ich gebe zu, ich bin überrascht, aber es ist mir eine wahre Freude, dies zu hören und ich gratuliere dir!«
    Er fragte sich, ob es eine geschäftliche Verbindung war, oder eine aus Liebe, was sicherlich seltener war und er hoffte, dass beide, ebenso Helena glücklich waren.
    »Iulia Helena ist eine wahrlich interessante und geschäftige Frau!«


    Das sie zudem noch sehr schön war, sprach Gabriel natürlich nicht aus.


    Doch er freute sich über Tiberius Vitamalacus Offenheit, da er doch manchmal ein wenig steif wirkte.

    Auch Gabriel wurde je aus seinen frustenden Gedanken gerissen, als plötzlich schräg vor ihm eine junge Frau aufgetaucht war. Diese entschuldigte sich und blickte ihn leicht erschrocken an, was er nicht verstand.
    Stand ihm eben vielleicht noch ein leicht griesgrämiger Ausdruck im Gesicht, so blickte er nun verwirrt, aber etwas freundlicher zurück und auf seiner Stirn bildeten sich fragend Falten.
    »Entschuldigung?? Wofür? Eher müsste ich mich für mein Fluchen entschuldigen!« sprach er und versuchte nun ein freundlicheres Lächeln aufzulegen, was ihm auch recht gut gelang, wenn es auch nicht sein typisches Grinsen war.
    Und dann erhob er sich von dem Sims des Brunnens und strich seine Tunika glatt, da er in Zivil unterwegs war.
    Vergessen waren für einen Moment seine sorgenvollen Gedanken und neugierig funkelten nun seine Augen, während er die fremde Frau nun anblickte.

    Gabriel hatte ebenfalls nicht die beste Laune. Irgendwie fühlte er sich durch den 2. langen Krankenhausaufenthalt wirklich um einiges zurückgeworfen. Zwar bekam er weiter Sold und inzwischen wusste er schon gar nicht mehr wohin mit dem Geld, welches er angespart hatte, ausser sich rasieren zu lassen oder seinen Kummer ab und an in Wein zu trinken. Natürlich hätte er auch in ein Lupanar gehen können, aber nein, das kam für ihn nicht mehr in Frage: Frauen erlagen ihm freiwillig, oder nie!! Er lachte verhalten.
    Aber hatte er wirklich so grossen Kummer oder war es einfach nur mal wieder nicht die beste Zeit? Kein Eintritt bei der CU, keine Beförderung bei den Vigiles - und er wusste ja nicht, wie sehr sein Centurio sich für ihn und die anderen Liberti einsetzte - und kein Glück bei Frauen? Mit Wehmut dachte er nur an die eine, die mit dem feuerroten Haar, die jedoch nach so langer Zeit nicht mehr das empfand, was sie vielleicht nie empfand.


    Gabriel saß irgendwo in den Strassen Roms auf dem Sims eines Brunnens, der hinter ihm so verräterisch friedlich säuselnd und gleichmässig plätscherte, doch es beruhigte ihn auch irgendwie. Aber er war in schlechter Stimmung, und das nervte ihn. Früher war er ganz anders, selbst als Sklave hatte er bessere Laune gehabt und selbst damals hatte er sein freches und manchmal charmant verschmitztes Grinsen gehabt, welches ihm langsam abhanden kam. Er musste wirklich einmal in sich gehen. Sich aufrütteln oder so. Wie sagten die Gallier: Der Himmel sollte einem auf den Kopf fallen. Aber nein, da hatte Gabriel wohl nicht ganz aufgepasst in der Geschichtsstunde und er hatte tatsächlich so etwas wie Bildung genossen. Dennoch wurde er ein leidenschaftlicher Meisterdieb. Aber dies wurde ihm in Judäa zum Verhängnis und nein, nie wieder wollte er ein Sklave werden.


    Aber die Fähigkeiten hatte er doch. Und nun auch noch die Ausbildung zu einem Vigil, auch wenn das schon eine Ewigkeit zurück lag. Und wozu denn noch in brennende Häuser rennen, sein Leben aufs Spiel setzen, um Leben zu retten, wie er es getan hatte, wenn das Leben doch vielleicht andere Reichtümer für ihn bereit hielt.
    Doch dann schalt sich Gabriel einen dummen Narren. So gerne er als Meisterdieb in seiner Heimat unterwegs und erfolgreich gewesen war, er sich ziemlich viel und so jede Frau leisten konnte, auch ohne Geld, so lag doch dieses Leben Jahre zurück. Dazwischen lagen schwierige Zeiten im Steinbruch und das nackte, brutale Leben, was zwei Menschen das Leben gekostet hatte.
    Die waren selber Schuld und hätten es besser wissen müssen, ging es ihm bitter durch den Kopf. Dennoch, niemals würde er es vergessen. Aber es war reine Notwehr ... aber darum kümmerte sich ja keiner. Nur er wusste über damals Bescheid. Bisher hatte er darüber auch niemals wirklich viel nachgedacht, ausser damals, doch nun kam irgendwie alles Negative in ihm hoch und es ärgerte er ihn, war er doch immer so ein lebensfroher Mensch gewesen, aber inzwischen schmerzte sein Kopf so sehr, dass es ihn nervös machte. Wie sollte er in seinem Zustand eigentlich noch die Damenwelt vor bösen Unholden retten?


    »Verdammter Mist, vermaledeiter!!!!!!« stiess er sichtlich heftig genervt hervor und bemerkte nicht, dass sich jemand in seiner Nähe befand.


    edit: Signatur ausgeschaltet

    Wahrscheinlich hatte Gabriel zu leise gesprochen oder warum auch immer der Neue ihn ignorierte ;)
    Nein, Gabriel wollte das nicht persönlich nehmen. Und so sagte er nur, wenn auch etwas müde, zu dem Neuen Gaius Quintilius Caecus: »Naja, viel Glück hier!«


    Und dann legte Gabriel sich auf seine Pritsche, wandte der ganzen Welt seinen Rücken zu und versuchte ein wenig zu schlafen und von angenehmen Dingen zu träumen, doch auch hier verliess ihn seine Phantasie: Keine wohlgeformte Frau setzte sich an sein Lager und srich ihm mit ihren zarten Fingern über das Gesicht.
    Irgendwie schien ihn sogar sein Glück in den Träumen zu verlassen.


    Dennoch, immerhin schief er irgendwann ein.

    Zwar wollte Gabriel erst auf seine Frage bezüglich der Detektei eingehen, aber anscheinend kannte Tiberius auch Iulia Helena, was vielleicht nicht verwunderte.


    Doch dann entschloss er sich doch zuerst kurz zu umreissen, was er meinte: »Nun, da mir ja auch der Zugang zu der CU verwehrt ist, dachte ich, ich mache mich selbstständig. Als Detektiv. Sozusagen als privater Ermittler. Vielleicht braucht man so jemanden ja, der außerhalb des Staates ermittelt, für Privatpersonen, oder aber auch im Geheimen für die Cohortes, wenn es gebraucht wird ... « Er schwenkte sein Glas nachdenklich. »Und danke, ich weiss es zu schätzen, dass mich vielleicht jede Stadt im Imperium aufnehmen wird. Ich werde darüber noch einmal in Ruhe nachdenken ...«


    Dann kam er auf Iulia Helena zu sprechen, denn ihm entging auch nicht der leicht fragende Tonfall.
    »Sie war es damals, Iulia Helena, die ich vor einem Strassenräuber rettete ... wenn gleich auch dies eine recht schmerzvolle Begegnung war .. ich meine mit dem Räuber!« Gabriel lachte, aber es klang etwas gestellt.


    Dennoch dachte er mit Freuden daran zurück, auch, wie sie ihn im Krankenhaus besuchte und das Gebäck mitgebracht hatte, auch wenn dies zweitrangig war ;)