Beiträge von Gaius Claudius Vitulus

    Lansam sammelten sich die Soldaten. Neben ihnen führten jeweils ein Stallknecht das Pferd mit. Sie boten ein prachtvolles Bild ab, die Equites in ihrer Rüstung. Dann waren sie alle beisammen und standen in Reih und Glied, ihre Decurionen bei ihnen. Von weiteren Knechten wurden währenddessen bereits die Draco-Standarten bereitgelegt und für den Transport bereitgemacht.

    Amüsiert blickte Vitulus kurz in Richtung der Sklaven, welche derweil bereits hastig anfingen ihren plötzlich so zahlreichen Herren die Unterkunft angenehm zu gestalten. Während Antonia Trauben gereicht wurden, trat Pulminus zu Vesuvianus und reichte ihm Feigen.


    "Ich sehe schon, dass du ein schönes Leben hattest Cousine. Das ist auch Recht so, wer weiß schon wie es in einer Ehe später aussehen sollte ;)


    Wusstest du eigentlich näheres zum Leben meines Vaters? Ich war selber sehr verwundert, wie wenig ich darüber wusste."


    Derweil sah Vitulus wie auch die letzten beiden noch ins Atrium traten und sich einen Platz suchten.

    Vitulus blickte warm auf seine Cousine.


    "Ja, du hast recht lasst uns ins Atrium gehen und erst einmal etwas entspannen. :)"


    Vitulus trat ein, die Sklaven trugen bereits das Gepäck hinein, während er sich in Richtung des Atriums begab.

    Grinsend blickte Vitulus in Richtung seiner Cousine. Er hatte nur noch ein junges Mädchen in Erinnerung, welches trotzig und zu Späßen aufgelegt war. Daran schien sich nichts geändert zu haben. Auch er schritt zu ihr und begrüßte sie mit einer Umarmung.


    "Salve auch dir Cousine Antonia. Es ist wohl so, dass wir zufälligerweise gerade alle hier ankommen und unseren Cousin Laevianus überfallen."


    Dann schaute er sich um und blickte zuerst auf Decimus Claudius Donatus.


    "Da wäre noch unser Cousin Donatus."


    Dann legte er eine bedächtige Pause ein.


    "Und da wäre noch jemand, mit dem mit die Götter zusammengeführt haben. Er war mein Kamerad in der Legio I, bis wir feststellten, dass wir dieselbe Mutter und Vater teilen..."


    Vitulus blickte zu, wie ihm gerade einfiel, Vesuvianus. An dessen neuen Namen auch er sich erst gewöhnen musste. Zeigte mit beiden Händen freundlich in seine Richtung.


    "Dies ist mein Bruder, den ich noch vor meiner Zeit verloren und mit der Legio wiederbekommen habe."

    Von weitem grüßte sie ihrer beider Cousin. Freude kam in Vitulus auf, dass er nun endlich, wenn auch nur für kurze Zeit zu solch einem Heim zurückkehrte. Noch im Gehen erhob Vitulus seine Stimme etwas, damit sein Cousin ihn hören konnte.


    "Salve Laevianus! Ich freue mich ebenfalls dich wiederzuesehen. Noch viel mehr freue ich mich allerdings dir gleich jemanden vorstellen zu können."

    An einem wunderbaren Tag kamen Vitulus und sein wiedergefundener Bruder an der Villa an. Ein Sklave führte ihre Pferde ab, während sie sich der Porta näherten. Dort sah Vitulus Lavianus und jemand weiteren stehen. Ihm fiel sein Name nicht ein, aber er kam ihm seltsam bekannt vor. Erst schaute er zu Claudius und ging dann weiter, lächelnd, auf die Porta zu.

    "Ja, du hast Recht. Es tut mir nur leid Mutter nicht mehr gesehen zu haben..."


    Kurz überlegte Vitulus.


    "Nun, aber bestehe ich noch viel mehr darauf dass du mit mir in die Villa Claudia kommst, unsere Villa. Ich glaube dass es nun an der Zeit ist, dass du dir dort ebenfalls ein Zimmer nimmst, wie es dir zusteht."


    Doch noch viel weiter überlegte Vitulus, ausserdem würde er ihm dort seine anderen Verwandten vorstellen, viele die er bisher noch nie gesehen oder gekannt haben wird. Lediglich seine Schwester konnte er durch einen Zufall kennenlernen.

    Salve,


    Mogontiacum wäre eine für dich geeignete Stadt, meine Schwester befindet sich dort als Scriba. So du dir über deinen Namen im Klaren geworden bist kannst du dich auf den Weg begeben.

    Vorsichtig nahm Vitulus den Brief an, es war rauher Papyrus und eine ihm unbekannte Schrift darauf. Mit beiden Händen hielt er ihn und las mit wachsendem Erstaunen daraus, bis ihm schließlich der Mund offen stand und er fassungslos auf das dort Geschriebene sah. Seine Hände verkrampften sich um den Brief. Lange Sekunden vergingen, bis er sich von diesem Anblick lösen konnte.


    Dann blickte er langsam auf und Claudius ins Gesicht.


    "Das... ist erschütternd. Noch nicht einmal mir hat mein Vater davon erzählt und von dieser Episode habe ich wahrlich nichts gewusst. Doch wie..."


    Gerade wollte Vitulus ansetzen Claudius nach dem Grund für seine große Beunruhigung zu fragen, als er selbst die Tragweite all dessen begriff.


    "Dann, dann bist du aber doch mein Bruder!"


    Rief er laut aus und das Erstaunen war ihm deutlich anzusehen. Dann fuhr er weniger laut fort.


    "Ich hätte es wissen müssen als ich dich hier traf, es war etwas ganz Besonderes und auch ich wunderte mich warum du mir so seltsam vertraut vorkamst. Nun habe ich die Erklärung... Bruder!"


    Bei diesem letzten Wort ergriff Vitulus seinen neugefundenen Bruder und gab ihm jeweils rechts und links einen Kuss.


    Sim-Off:

    Ich nehme an, dass das nicht nur im heutigen sondern auch im damaligen Italien üblich war :D


    Er hat einen Freund verloren... und einen Bruder dazugewonnen, kein schlechter Tausch wie er fand.

    Vitulus schaute Claudius erst nachdenklich an und erwiederte.


    "Ich muss zugeben, dass ich sehr erschüttert war, als ich von seinem Fortgang hörte. Ich weiß jetzt wirklich nicht wie wir diese Lücke schließen sollen. Nur deine Beförderung war für mich aufmunternd."


    Dann legte er eine kurze Pause ein und fuhr fort.


    "Was planst du denn in der Zukunft? Meine Einladung zur Villa Claudia steht noch immer."

    Nach einem kleinen Überblick über meine Gens, ist dort noch exakt eine Lücke. Diese kann sehr wohl durch dich entstanden sein. Daher lasse ich dich in unsere Gens hinein. Bitte schreibe mir üer PN ob du eher militärisch oder politisch oder sonstwie aktiv sein möchtest, auch wohin zu ziehen willst und andere Dinge.

    Da ich nun da bin nehme ich ihn gerne in unsere Gens auf. Viel mehr sollten es nun aber nicht mehr werden, wird nun doch langsam eng in unserer Villa.


    Schreibe mir bitte eine PN und sage mir, ob du eher eine militärische oder politische Laufbahn verfolgen willst. Auch wäre von Interesse wo du dich aufhalten möchtest, wir haben eine Villa in Rom aber auch eine Schwester von mir in Germanien.

    Sim-Off:

    args, habe ja im ganz falschen Thread nach dir gesucht :D


    Länger hat Vitulus nach Claudius ausschau gehalten. Als er ihn längere Zeit nicht sah, begab er sich bereits zurück zu seinem Quartier. Unterwegs blickte er kurz nach Rechts und sah ihn hinten an der porta documana stehen. Natürlich, das hätte er sich doch von vornherein denken können. Vitulus musste sich selber für seine Unachtsamkeit schelten. Schnell lief er auf Claudius zu. Dabei wusste er nicht so recht ob er nun lächeln oder ein trauriges Gesicht machen sollte, das konnte man ihm wohl ansehen.


    "Salve alter Freund, ich gratulliere dir zu deiner Beförderung. Sehr schön dich hier zu treffen."

    Als sich die Ansammlung langsam zerstreute ging auch Vitulus ab, erst auf dem Weg zu seinem Bett, dann schließlich fiel ihm die andere Wendung an diesem Tage ein, die Beförderung seines Freundes Claudius...


    Vielleicht würde er genaueres wissen. Vitulus schaute sich suchend nach ihm um.

    Überrascht blickte Vitulus ungläubig auf das was sich da vor ihm ereignete. Ihr Legat würde sie verlassen? Die Beförderung Sophus und auch die seines Freundes konnte ihn darüber nicht hinwegtrösten. Dann schweiften seine Gedanken kurzzeitig ab, er blickte über seine Turma, die Legion und alle. Ihm war sein Auftreten hier geradezu peinlich, so wie er nun dastand wie ein halbzerlumpter Hund im Vergleich zu den Anderen. Doch auch diese Gedanken verblassten wieder und Vitulus war mehr als klar, dass er nichts an diesem Lauf ändern konnte. So muss man sich als Römer in das Schicksal fügen das einem die Götter zugedacht haben.


    In den Reihen der Soldaten kamen erst leise, dann immer lauter Rufe auf, Rufe die den Legaten hochpriesen, ihn zum Bleiben baten, aber alle waren und blieben versöhnlich.