Beiträge von Decima Aemilia

Aemilia macht große Augen.
"Was? Nicht ganz bei Sinnen? Oh..."
Sie stützt sich schockiert gegen die Wand ab.
"Wie meinst du das? Ist er krank?"
Besorgt versucht sie, Claudias Gesichtsausdruck zu entziffern.
"Aber... Aber... Hmmmm... Ungeeignet? Ich weiß nicht. Kommt er ansonsten denn seinen Pflichten nicht nach? Und... Was sollen wir denn ohne ihn machen? Es muss sich doch irgendwer um all das kümmern..."
Sie ist ein wenig überfordert mit den ganzen neuen Enthüllungen.

"Oh... Deine Schwester ist gestorben? Das tut mir leid..."
Tröstend legt Aemilia ihr die Hand auf die Schulter. Sie erinnert sich noch gut an das schreckliche Gefühl, als vor einiger Zeit ihr Bruder verstorben ist. Dann nimmt sie den Brief zur Hand und liest ihn neugierig.
"Was? Wie? Wieso keine fähigen Leute?
Feinde? Zähne? Kadmos? Jetzt verstehe ich garnichts mehr..."
Verwirrt schaut sie wieder zu Claudia auf.
"Nachdem Kadmos Theben gegründet hatte, machte er sich auf die Suche nach einer Quelle. Er fand eine, doch die wurde von einem Drachen bewacht. Den hat er umgebracht und seine Zähne ausgesäht. Daraus erwuchsen dann Krieger, die sich teils gegenseitig umbrachten, teils den Adel Thebens begründeten, die Sparten... Aber was soll das mit deiner Schwester zu tun haben?"

Erschrocken zieht Aemilia die Luft ein. Unwillkürlich sieht auch sie sich misstrauisch nach allen Seiten um. Doch glücklicherweise werden sie wohl gerade nicht belauscht.
"Du meinst wirklich, dass er soetwas tun würde? Den Venuskult? Aber wieso das?"
Sie muss kichern.
"Eine Venuspriesterin ist er schließlich nicht..."

Aemilia wird wieder nachdenklich.
"Aber wieso sollte er das tun? Was hat er davon? Auch Diana soll doch geehrt werden. Natürlich auch Iuno, Minerva und all die anderen... Ist das nicht in seinem Interesse?"
Sie kann sich einfach nicht vorstellen, weshalb man solch merkwürdige Absichten hegen sollte.
"Was meinst du denn für merkwürdige Erfahrungen? Wollte er dich auch zum Venuskult überreden?"
Plötzlich erscheint ihr die einst so heile Welt voller Verschwörungen und Bedrohungen.

Aemilia folgt Claudia brav und hört ihr aufmerksam zu. Sie schaut erstaunt.
"Zum Pontifex Minor? Äh... Sergius Glaucia, nicht wahr? Hmm... Naja... Also, eigentlich habe ich nicht so viel mit ihm zu tun. Bis ich Popa war, war Plinius Secundus noch unser Pontifex Minor. Zur Sacerdos wurde ich vom Pontifex Maximus selbst befördert. Tja... Und seitdem arbeite ich hier lieber vor mich hin. Falls es neue Aufgaben, neue Schülerinnen oder sonst etwas für mich geben sollte, dann werden sie sich schon melden... Denke ich..."
Nachdenklich kratzt sie sich am Kopf.
"Bislang kam nichts... Ich suche mir meine Aufgaben dann halt lieber selbst. Es scheint wohl keine interessierten neuen Schülerinnen für Diana zu geben. Ich hörte, der Venus-Kult erfreut sich da größerer Beliebtheit...
Wieso? Gibt es Anlass zur Sorge?"

Aemilia runzelt nachdenklich die Stirn.
"Meine Meinung? Ja, sicher. Gerne... Zu was?"

Aemilia erwidert das Lächeln gut gelaunt und geht auf die Priesterin zu.
"Salve, Tiberia Claudia! Wie schön, dich zu sehen... Nach mir? Weshalb suchst du nach mir? Ich habe doch nichts angestellt, oder?"

Mehr oder weniger zielstrebig schleift Aemilia Lucilla durch den Palast. Sie verirren sich nur wenige Male und kommen so etliche Minuten später und mit beinahe Blasen an den Füßen am richtigen Officium an.
"Siehst du? Da ist es schon. Ich habs dir doch gesagt. Genau, wie ich die Toiletten damals in Tarraco sofort gefunden habe. Mein Orientierungssinn ist einfach unübertroffen." ignoriert Aemilia die Realität.
"So, nun sei aber mal ruhig." grinst sie und klopft an.

"Dankeschön!" grinst Aemilia und stapft Lucilla hinter sich her ziehend hinein.

Fröhlich pfeifend sieht Aemilia sich auf dem Forum nach einem Platz für ihren Aushang um. Sie findet ihn endlich und hängt ihn dann sorgfältig auf.

Zufrieden betrachtet sie das Ganze noch einmal, nickt zustimmend und macht sich dann wieder auf den Weg.

Ein warmer Nachmittag im Spätsommer. Die Vögel zwitschern, der Himmel ist blau und die Sonne scheint. Aemilia tritt auf die kleine Lichtung und sieht sich zufrieden um. Endlich sind alle Vorbereitungen abgeschlossen. Es wurde etwas Platz geschaffen, aus Baumstämmen haben sie ein paar einfache Sitzgelegenheiten gezimmert und heute konnte sie durch ihren eigenen neuen Betrieb nun auch noch einen kleinen Altar organisieren, der gerade von zwei Sklaven aufgestellt wird. Etwas abseits steht ein Wagen, auf dem sie frisches Wasser, Brot, Käse und auch etwas Fleisch herangeschafft hat. Sogar ein wenig Wein hat Aemilia auftreiben können.

Am Eingang der Lichtung steht von der Straße aus sichtbar eine kleine Diana-Statue die sie extra von ihrem eigenen Ersparten erstanden hat.

Schreibzeug und ein paar Blätter Papyrus hält die kleine Sacerdos in der Hand und verzieht sich damit auf einen ruhigen Platz, um sich ein paar Notizen zu machen. Mit Mercator wollte sie eigentlich schon über die Getreidelisten reden, doch da der nun außer Landes ist, muss sich das auf später verschieben. Zumindest kann sie den Menschen schon einmal von deren Existenz berichten und sich die Namen vielleicht notieren, damit er sich später darum kümmert. Wenn es wirklich dringend wird, dann weiß Livianus sicher auch Rat. Bevor die beiden Sklaven wieder verschwinden, angelt Aemilia sich noch ein paar Schriftrollen vom Wagen herunter. Den Rest des heutigen so schönen Tages will sie hier verbringen und falls doch niemand hier ankommen sollte, wird sie ihre Zeit so wenigstens mit dem Studium einiger sinnvoller Schriftrollen verbringen. Sie winkt dem sich entfernenden Wagen noch einmal nach und macht es sich dann in der Sonne gemütlich...

Zitat

Original von Salvertorius
Ach kennst du mich?

Noch nicht, aber ich hätte mir ja zuuuufällig die Füße vertreten können. Man kann sich ja kennen lernen...

Zitat

Original von Marcus Decimus Livianus
Salvertorius, wundere dich nicht, dass sie mir dauernd widerspricht! Wir sind seit gestern verlobt! Da glauben manche Frauen dann, sie können aufmüpfig werden!

Als wär ich erst seit gestern aufmüpfig. Tu nicht so, als hättest du nicht gewusst, auf was du dich da einlässt...

Zitat

Original von Marcus Decimus Livianus
Mit diesem bösen Gesicht hätten ihn die Wachen ohnehin nicht rein gelassen!

Dann wär ich halt rausgegangen und hätte ihn hereingebeten!

*flüster* Du kannst ja bei der Feier vorbei kommen und dort ganz legal ein paar Brote essen. Ich glaub, wir haben so ziemlich jeden eingeladen...

Herzlich erwidert Aemilia die Umarmung ihres Bruders und drückt ihn fest an sich.
"Danke, Falco! Das hast du schön gesagt!"
Sie ist sichtlich gerührt.

Zufrieden erhascht sie sich die Hand ihres Verlobten und drückt diese still und heimlich. Als er sie nun plötzlich so liebevoll ansieht, lächelt sie glücklich zurück.
"Ich liebe dich..." flüstert sie Livianus ins Ohr.

Grinsend dreht Aemilia sich wieder zu den übrigen Gästen.
"Nun ist es aber genug der Sentimentalitäten! Bedient Euch am Buffet und feiert mit uns!"
Livianus Hand lässt sie allerdings so schnell nicht mehr los.

Aemilia seufzt und wendet sich wieder zu Lucilla um.
"Aber das haben wir doch schon alles besprochen. Wir müssen zum Magister Officiorum und der sagt uns dann, ob und wann wir eine Audienz bekommen. Ich habs dir doch erklärt... Hier bei der Wache müssen wir erstmal nur die Erlaubnis bekommen, dass wir überhaupt in den Palast rein dürfen! Sonst könnte ja jeder kommen - Attentäter und so..."
Sie wendet sich wieder zu dem Wachsoldaten.
"Also. Eigentlich möchten wir nur wissen ob wir rein dürfen, damit wir wegen einer Audienz anfragen können... Dürfen wir?"

Mit Lucilla im Schlepptau kommt Aemilia schließlich bei der Palastwache an.
"Siehst du? Ich habe dir doch gesagt, hinter der nächsten Ecke sind wir da..."
Sie bleibt grinsend stehen und wendet sich noch einmal zu der Decima um.
"Gut, dass du gerade hier bist. Dann brauch ich nicht allein zum Pontifex Maximus. Hui, da wär ich sonst aber nervös gewesen. Aber jetzt kann ich dich ja vorschieben. Kennst du ihn eigentlich schon?"

Ohne die Antwort abzuwarten marschiert Aemilia vor zur Wache.
"Salve! Dies ist Decima Lucilla, die Praefectus Vehiculorum von Hispania und Schwester des großen Triumphators Decimus Meridius. Sie möchte eine Audienz haben... Achja, und ich bin Didia Aemilia. Ich bin mit ihr hier..."

Am Morgen nach ihrer Verlobung kommt Aemilia guter Dinge in den Tempel. Überrascht entdeckt sie dort Tiberia Claudia, die sie bereits von der Societas Veneris her kennt. Sie fragt sich, was die Spanierin hier wohl macht und wartet ein wenig abseits, um diese in ihrer Ruhe nicht zu stören.

Aemilia bekommt den Mund nicht mehr und und schaut staunend nun auch noch auf den schönen Ring.
"Puh... Ähm... Du... Also... Ich..."
Sie ist schlichtweg sprachlos. Dankbar und überglücklich blickt sie Livianus in die Augen und hofft, dass er auch so versteht.
Schließlich fällt ihr doch noch das richtige Wort ein.
"Danke!!!"
Stürmisch fällt Aemilia ihrem jetzt endlich Verlobten um den Hals und drückt ihn ganz fest an sich, damit niemand ihre Freudentränen sehen muss. Außerdem weiß sie eh nicht, was sie sonst noch sagen soll. Und das ist für sie wirklich ungewohnt...

Aemilia schaut Livianus sprachlos an. Dann sieht sie sich wortlos unter den Gästen um. Dann schaut sie wieder zu Livianus.
"Äh... Wie jetzt? Wirklich?"
Sie kratzt sich nachdenklich am Kopf.
"Aber... Du kannst mir doch nicht ein ganzes Geschäft schenken! Das ist doch sicher..." ...wahnsinnig teuer?
Aemilia verstummt und schaut Livianus fragend an.