Beiträge von Decima Aemilia

    Aemilia erstarrt, als die Bedeutung von Sinonas Worten in ihr Bewusstsein sickert. Entsetzt reißt sie die Augen auf und schaut die Schwester eindringlich an.
    "Wie bitte? Er hat was? ...dass wir nur Senatoren heiraten dürfen?"
    Für einen kurzen Augenblick ist sie sprachlos.
    "Was... Was... Wieso hat mir das niemand gesagt? Weshalb wusste ich nichts davon?"
    Aemilia ist schwer geschockt und atmet tief durch. Nur zu gut hat sie jetzt ihre vergangene Ehe in Erinnerung. Was hätte man ihr mit dieser Information alles an Leid ersparen können...
    "Wie konnte es dann nur passieren, dass ich mit diesem... diesem... Anacrites... verheiratet wurde? Wie konnten sie das nur zulassen? Wie konnten sie?"
    Sie beißt sich auf die Unterlippe um die aufkommenden Tränen zurückzuhalten. Auch Livianus kommt ihr in den Sinn. Aemilia hat plötzlich das Gefühl, dass die Götter ihr jedes Mal, wenn sie ein kleines Glück im Leben gefunden hat, dieses wieder wegnehmen.

    Schmunzelnd erwidert sie seinen Kuss.
    "Also gut... Wenn du dich gut benimmst... ;) Ich will mich ja mit dir nicht vor den anderen Sacerdotes blamieren. Welchem Gott möchtest du denn opfern?"

    "Die Wähler werden deine Leistungen bestimmt auch zu würdigen wissen." lächelt sie.
    "Aber ob es uns gefällt oder nicht - ich befürchte, dass wir noch ein Weilchen zittern müssen, bis die Wahl herum ist. Und weil dieses Weilchen sich noch über ein paar Tage erstreckt, werde ich dich notfalls auch dazu zwingen, dass du etwas isst." grinst Aemilia frech. "Das ist keine Drohung, das ist ein Versprechen."
    Sie zwinkert Livianus verschmitzt zu.
    "Vielleicht würde es dir ja auch helfen, im Tempel zu die Götter um einen guten Ausgang deiner Wahl zu bitten. Das ist für mich immer eine gute Gelegenheit, zur Ruhe zu kommen und in mich zu gehen."
    Seine Hand lässt sie nicht los und streichelt weiter sanft seinen Handrücken.

    Aemilia schmunzelt.
    "Ach, du... Ich bin mir sogar sehr sicher, dass du gewählt wirst. Deine ganze Factio steht doch hinter dir. Du hast einen guten Ruf in Rom, dein Auftritt auf der Rostra lief gut ab und deine Referenzen sind wohl auch nicht zu verachten."
    Sie sieht Livianus in die Augen und lächelt ihn warm an.
    "Ich glaube ganz fest an dich..."
    Dann zwinkert sie wieder frech.
    "Aber du musst schon etwas essen. Wer will denn schon einen abgemagerten Quaestor wählen?" =)

    "Keinen Hunger?"
    Überrascht schaut Aemilia ihn nun noch genauer an.
    "Wieso das? Weshalb hast du so lange keinen Hunger?"
    Ein für sie absolut unverständlicher und vor allem sehr besorgniserregender Zustand. Tröstend drückt sie Livianus die Hand.
    "Was ist denn los?"

    "Mmmmhh... Ja, es riecht lecker..." schnuppert nun auch Aemilia. =)
    Sie schaut ein wenig ungeduldig in Richtung Tür.
    "Ich bekomme schon Hunger. Wo bleiben die nur?"
    Lächelnd sieht sie wieder zu Livianus und streichelt über seine auf der Cline innerhalb ihrer Reichweite liegende Hand.

    Sie grinst frech zu ihm hinauf und gibt ihm einen kleinen Kuss.
    "Na gut... Die kenne ich alle ja zumindest schon ein bißchen. Und was gibt es zu Essen?"
    Mit einem verschmitzten Zwinkern befreit Aemilia sich aus seiner Umarmung und begibt sich auf ihren Korbsessel, während sie Livianus hinter sich her und zu seiner Cline zieht.

    Aemilia kuschelt sich für einen kleinen Moment in seine Arme und sieht dann lächelnd zu ihm auf.
    "Ja, gerne... Wenn ich darf? Wer wird denn noch alles kommen? Lerne ich neue Verwandte von dir kennen?" =)

    Aemilia lässt sich heute viel Zeit mit dem Ankleiden. Nach einer besonders gründlichen Wäsche sucht sie lange in ihren Kleidern herum, bis sie eine Tunika gefunden hat, die ihr gefällt. Nachdem diese angezogen ist, kümmert sie sich in aller Ruhe um ihre Haare. Sorgfältig bürstet sie das lange, wellige Haar, bis es weich und ohne Verknotungen ist. Aemilia entscheidet sich wieder dazu sie hochzustecken, wie es sich gehört. Wenige Minuten später ist sie fertig. Ein letzter kontrollierender Blick, ob Frisur und Tunika auch gerade sitzen und schon macht sie sich zielstrebig auf den Weg ins Triclinium.


    Ohne große Umwege ;) findet Aemilia sogar den angestrebten Raum. Nur Livianus scheint bislang eingetroffen zu sein. Zurückhaltend sieht sie sich um und tritt dann an die Liegen heran, nicht so recht wissend wo genau nun ihr eigener Platz ist.
    "Hallo!" =) begrüßt sie ihn mit etwas ratlosem Blick.

    Voller Dankbarkeit macht Aemilia nach ihrer Erhebung zur Sacerdos schnurstracks auf den Weg zum Diana-Tempel. Als sie die Stufen vor dem Tempel wieder erblickt, muss sie lächelnd an Livianus denken. Fröhlich eilt sie hinauf und in den Tempel hinein. Ehrfurcht erfüllt sie angesichts der heiligen Hallen und sie verlangsamt ihren Schritt. Langsam geht die kleine Sacerdos ;) auf die Statue der Diana zu und blickt dankbar an ihr empor. Dann kniet sie zum Gebet nieder, senkt ihr Haupt und versinkt in tiefer Andacht.


    In ihrem Gebet dankt sie der Göttin für die Berufung und die Ernennung zur Sacerdos. Sie verspricht, weiterhin ihr Bestes zu geben um das Werk der Göttin auf Erden fortzuführen. Aemilias Gedanken streifen einige Ideen, die sie schon seit geraumer Zeit im Sinn hat. Nun als Sacerdos sieht sie sich endlich in der Lage, sie zu verwirklichen. Ein Lächeln tritt auf ihr Gesicht, als ihre Gedanken nun zu Livianus wandern. Sie dankt der Göttin innig für dieses plötzlich aufkeimende kleine Glück und bittet darum, dass diese Beziehung ebenso gut weitergehen möge, wie sie begonnen hat.

    "Hmmm... Meinst du? Immerhin ist meine Gens nicht in eurer Factio und so... Vielleicht wird mein Bruder nicht erlauben, dass ich bei euch wohnen bleibe. Dann müssen wir uns halt so treffen. Aber das bekommen wir schon hin, oder? ;) Du weißt ja nun, wo ich arbeite..."
    Sie lächelt strahlend, als er ihr die Rose überreicht.
    "Oh... Die ist aber hübsch... Danke..."
    Aemilia versinkt ganz in die Betrachtung der schönen Blüte, während sie sich weiter in Livianus Arm kuschelt. Endlich fühlt sie sich wunderbar beschützt und geborgen. Er würde sie sicher vor allen Unbilden des Lebens beschützen und zu ihr stehen. Sie wünscht sich so sehr endlich ein richtiges, dauerhaftes Glück in ihrem Leben.

    "Zu Falco? Nein, ich glaube mit dem rede ich lieber erst einmal alleine."
    Aemilia lächelt ein wenig schief.
    "Ich muss ja ohnehin noch mit ihm sprechen. Zwischenzeitlich vermählen wird er mich nach... nach dieser letzten Geschichte sicher nicht."
    Sie seufzt schwermütig.
    "Du weißt schon, das mit Anacrites. Falco ist meinem inzwischen verstorbenen Onkel noch immer sehr böse dafür, glaube ich. Seitdem schaut er sich die Bewerber seiner Schwestern noch kritischer an als je zuvor. Ansonsten..."
    Fragend blickt sie zu Livianus auf.
    "...ich weiß nicht. Vielleicht sollten wir es deinem Vater erzählen und ihn fragen, ob es in Ordnung ist wenn wir uns treffen?"

    "Mhm!" nickt Aemilia und blickt lächelnd zu Livianus auf.
    "Schon, ja. Aber wir kennen uns ja noch garnicht so lange... Das geht so schnell... Weißt du, was ich meine?"
    Sie schmunzelt über sich selbst, während sie die richtigen Worte sucht.
    "Mir kribbelt irgendwie noch alles. Das ist noch so frisch... Und die ganzen Ränge beim Militär hast du mir auch noch nicht erklärt..." =)
    Ein leises Kichern ist zu hören und sie schmiegt sich wieder in seinen Arm.
    "Naja, und Falco hat schon ein strenges Auge auf seine Schwestern..."

    Aemilia schmunzelt.
    "Natürlich... Gerne! Aber ich werde erst einmal in der Casa Didia vorbeischauen müssen. Ich war noch garnicht dort nach meiner Ankunft in Roma. Und Falco sagte mir im Circus Maximus, dass er noch etwas zu besprechen hätte. Ich hoffe, es ist nichts schlimmes passiert... Mal sehen... Heute oder morgen mache ich mich mal auf den Weg..."
    Nachdenklich runzelt sie die Stirn.
    "Aber ich glaube nicht, dass Falco es erlauben wird, dass ich dauerhaft in einer fremden Casa bei irgendwelchen ;) Männern wohne..."
    Sie grinst frech und gibt Livianus noch einen sanften Kuss auf den Mund und kuschelt sich dann mit dem Kopf an seine Schulter.
    "Was meinst du? Wie stellst du dir das alles vor?"
    Ein kleiner Seufzer enfährt ihr. Sobald man in die Realität zurückkehrt wird alles immer so schrecklich kompliziert.

    Erleichtert schmiegt Aemilia sich in seinen Arm und erwidert den Kuss, zunächst zaghaft, dann genießerisch. Die Welt um sie herum scheint im Nichts zu versinken und sie lässt sich ganz in diesen wunderbaren Moment hinein fallen. Zärtlich streichelt sie Livianus im Nacken, fühlt sich wunderbar wohl und geborgen. Es dauert eine ganze Weile, bis sie sich leicht außer Atem wieder voneinander lösen und sich lächelnd tief in die Augen blicken.
    "Und nun?"
    Sie stupst seine Nase zärtlich mit ihrer an und das wohlbekannte verschmitzte Funkeln tritt langsam wieder in Aemilias Augen.

    "Eine andere...?"
    Aemilia schluckt ein wenig unsicher. War der Kuss nun doch ein Fehler? Sie hat eigentlich das Gefühl gehabt, es würde ihm gefallen.
    "Gefällt sie dir nicht?"
    Ihre Hände beginnen ein wenig zu zittern, sie genießt die Berührung seiner Hand mit ihrem Gesicht, seinen Blick in ihre Augen und hat doch ein wenig Angst. Ist sie zu weit gegangen?
    "Du musst nicht... wenn du nicht willst..."

    Aemilia ist ein Bauchmensch. Noch nie ist sie wirklich in der Lage gewesen, ihr Inneres in die richtigen Worte zu fassen. So scheitert sie auch dieses Mal an der Wahl der richtigen Worte und lächelt Livianus einfach nur liebevoll und warm an.
    "Ach, du..."
    Sie hebt die Hand an seine Wange und streichelt ihn zärtlich, weiterhin tief in seine Augen blickend. Eigentlich weiß sie nicht so richtig was sie nun tun soll, so dass sie sich wieder ganz von ihrem Bauch und ihren Instinkten leiten lässt. Vorsichtig nähert sich ihr Gesicht dem von Livianus, während ihre Augen ihn aufmerksam mustern. Die Atmung verschnellert sich und Aemilia spürt überrascht, dass ihr Herz klopft und sie aufgeregt und nervös ist. Doch immer näher kommen ihre Lippen den seinen, bis sie sich schließlich ganz zart und sanft für einen Augenblick berühren. Aemilia genießt diesen Moment mit geschlossenen Augen und zieht sich dann wieder von ihm zurück. Mit leicht geröteten Wangen blickt sie ihm unsicher fragend in die Augen und hofft, nun nicht das Falsche getan zu haben.

    Aemilias Gesicht nimmt nun endgültig die Farbe einer reifen Tomate an. Sie ist sichtlich gerührt und lauscht gebannt seinen Worten, mit einem kribbeligen Gefühl im Magen. Sprachlos blickt sie Livianus die Augen und weiß nicht so recht, was sie antworten soll. Soetwas hat noch nie jemand zu ihr gesagt.
    Als er den Blick senkt, tritt Trauer in ihr Gesicht.
    "Oh... Aber... Nein... Nicht..."
    Vorsichtig nähert sie sich ihm mit dem Gesicht und küsst ihn schüchtern und zaghaft auf die Wange. Dann versucht sie, ihm in die Augen zu blicken.
    "Es... Es braucht dir nicht leid zu tun..."
    Fest drückt sie seine Hand, weiß nicht in Worte zu fassen, was sie ihm gerne sagen möchte. Stattdessen sieht sie ihn tief in die Augen und hofft inständig, dass er auch so versteht.

    Festus tot, Aelia fort... Hungi fort... Schmerzerfüllt schließt Aemilia die Augen und lehnt sich gegen die kühle Wand. Wie konnte es nur so weit kommen? Ihre gesamte Welt scheint in der letzten Zeit Stück für Stück zusammenzubrechen. Der einzige Lichtblick in ihren letzten Tagen war die schöne Zeit mit Livianus. Vage nimmt sie die Erklärungen Sinonas wahr und seufzt tief.
    "Hintergangen? Wieso das? Weil sie sich getroffen haben?
    Seit wann? Ich weiß nicht... Die beiden kennen sich genau so lange, wie ich..." Sie schluckt schwer."...wie ich und Hungi uns kennen... kannten. Seit wann sie sich treffen... Ich weiß es nicht genau. Sie hatte Angst vor Falco, glaube ich. Er war schon so streng, als er... als er von Hungi und mir erfuhr. Nun ja... Das ist jetzt eh vorbei...
    Was für ein Vermächtnis?"
    Eine schlechte Neuigkeit jagt scheinbar die andere, Aemilia öffnet die Augen wieder ein Stück weit und sieht Sinona fragend an. Was mochte jetzt noch kommen?