Beiträge von Decima Aemilia

    Die Sklaven bleiben zurück und Aemilia folgt dem Sacerdos auf den freien Platz vor der Loge des Imperators. Vor der Loge ist bereits alles für das Opfer vorbereitet. Ein makelloser Stier wird von kräftigen Helfern festgehalten. Als sie beim Opferplatz angekommen sind, begibt Aemilia sich direkt zu den für das Opfer bereitgelegten Werkzeuge. Sie überprüft eilig, ob alles vorhanden ist. Am Vortag haben sie und der Priester bereits viel Zeit mit ihnen verbracht. Die Messer wurden geschärft, alles gesäubert und poliert, sowie geweiht. Aemilia stellt fest, dass alles was benötigt werden wird auch hier in der Arena angekommen ist. Auch das Opfertier wird einer kurzen, aber genauen Musterung unterzogen. Bereits am Vortag haben sie es intensiv untersucht und auch jetzt kann Aemilia keine neuen Makel entdecken. Sie nickt dem Sacerdos, der inzwischen auch an seinem Platz vor dem Stier angekommen ist, bestätigend zu.


    Kurz schließt der Priester des Iupiter die Augen, atmet tief durch und sammelt sich. Dann schaut er mit klarem Blick zur Empore des Kaisers empor und beginnt schließlich, mit lauter und klarer Stimme zu sprechen. Gut verständlich und mit großer Ehrerbietung begrüßt er den Kaiser und das anwesende Volk. Aemilia staunt, wie laut und deutlich seine Stimme zu hören ist. Andächtig lauscht sie der Begrüßung. Als er mit den rituellen Worten beginnt, erhöht sie ihre Wachsamkeit um ihren Einsatz jeweils nicht zu verpassen. Während er die letzten Worte des Gebets spricht, nähert er sich dem Stier und lässt den Blick kurz über das Tier schweifen. Als das letzte Wort ausgesprochen ist, gibt der Sacerdos den Helfern ein Zeichen.


    Einer der Helfer nimmt ein breites Messer zur Hand, während Aemilia zu dem großen Opfermesser und der großen Opferschale greift. Ehrfürchtig tritt sie neben den Iupiter-Priester und reicht ihm das Messer an. Dieser nimmt es würdevoll entgegen, woraufhin sie mit der Opferschale auf den Händen wieder ein Stück beiseite tritt. Noch einmal lässt der Sacerdos den Blick über seine Helfer schweifen und nickt ihnen dann ein weiteres Mal zu. Auf dieses Zeichen hin hackt der Helfer mit dem Messer dem Stier in die beiden hinteren Beinknie. Urplötzlich sinkt der verblüffte Stier zu Boden. Mit ungeahnter Schnelligkeit tritt nun der Priester hinzu und neigt den Kopf des Tieres mit der linken Hand leicht zur Seite. Ehe der Stier sich versieht, gleitet das Messer durch seine Haut und durchtrennt von sicherer Hand geführt die Halsschlagader. Schnell tritt Aemilia hinzu und fängt mit der Opferschale das herausschießende Blut auf. Nun fällt das langsam sterbende Tier endgültig auf die Seite und haucht sein Leben aus.


    Mit einem zufriedenen Nicken geht der Priester um den Stier herum und tritt an dessen Seite. Mit schnellen Schnitten ist der Bauch geöffnet und mit angestrengt gerunzelter Stirn untersucht der Mann die Eingeweide. Er lässt sich Zeit und nimmt jedes der Organe genau in Anschein. Schließlich steht er mit blutverschmiertem Gewand wieder auf und blickt mit zufriedenem Gesichtsausdruck zur Loge des Imperators auf. Aemilia fällt schon jetzt ein Stein vom Herzen, doch gebannt erwartet sie noch die Verkündigung des Priesters. Dieser lächelt nun zum ersten Mal, seit sie ihn kennt, und spricht mit lauter Stimme:
    "Das Opfer wurde wohlwollend angenommen!"

    Mit großen Augen mustert Aemilia die immensen Menschenmassen, welche sich in den Circus drängen. Tarraco hat sie sich viel kleiner vorgestellt. Auch der Circus hier scheint immerhin mehr als halb so groß zu sein, wie der Circus Maximus in Rom. Ein prachtvoller Bau, den die kleine Römerin anerkennend mustert. Sie folgt während ihren Betrachtungen der schmalen Gasse, die ihr und ihrem Begleiter von muskulösen Sklaven geschaffen wird. Ihr Begleiter ist ein hochgewachsener, hagerer Sacerdos des Iupiter. Die unterhaltungsfreudige Aemilia hat bereits während den Vorbereitungen herausgefunden, dass er kein Mann vieler Worte ist. Er scheint nur sehr wenig zu sprechen und wenn er etwas sagt, dann geht es stets um etwas Wichtiges. Sie hat sich einen bösen Blick eingefangen, als sie unentwegt eine Unterhaltung beginnen wollte. Inzwischen hält sie sich zurück. Schweigend betreten sie so den Circus und schlagen den Weg zur Arena ein. Aemilias Lampenfieber steigt. Dies ist ein wichtiges, ein großes Opfer und sie darf keine Fehler machen. Sogar der Kaiser wird zusehen. Ihre abgekauten Fingernägel versteckt sie hinter ihrem Rücken und mit einem nervösen Lächeln folgt sie dem Priester zur Arena.

    Sim-Off:

    Ich muss nun leider nach Hispania, aufgrund von anderen Verpflichtungen. Den Rest dürftet ihr dann ja auch ohne mich schaffen. ;)


    Aemilia atmet erleichtert auf und sie lächelt Liliana und Aelia beruhigend zu.
    "Keine Sorge..." =)
    Sie kniet sich nun zwischen die Beine der werdenden Mutter und massiert nur noch mit einer Hand, während sie sorgfältig auf das Fortschreiten der Geburt Acht gibt.
    "Ruhig... Du machst das wunderbar, Liliana..." =)
    Langsam und kontrolliert lässt sie nun das Kind herausgleiten, um Verletzungen der Mutter zu verhindern.


    Erleichtert stellt Aemilia fest, dass es sich um einen gesunden Jungen handelt.
    "Ach, wie süß..." zwinkert sie Liliana zu. "Du wirst begeistert sein. Eine wahre Schönheit! Ganz die Tante..." :D
    Ein strahlendes Lächeln tritt auf ihr Gesicht und sie reicht den langsam munter werdenden Säugling vorerst der Sklavin. Sie selbst kümmert sich um den Abgang der Plazenta.
    "Gleich haben wir es geschafft..." =)
    Erst als diese draußen ist, wird das Kind mit der Kristallscherbe abgenabelt. Aemilia nimmt den Kleinen wieder an sich und wie auf Kommando bricht er nun endlich in lautes Gebrüll aus.
    "Das war ja klar. Du Schmutzfink. Lass dich erstmal waschen... So kannst du doch nicht deiner Mama gegenübertreten... Ts ts ts..." =)
    Sie schmunzelt, lässt sich jedoch nicht beirren und säubert ihn gründlich. Dann wird er trotz lautstarken Protestes mit Salben eingerieben und schließlich in weiche, saubere Tücher eingewickelt. Erst jetzt legt Aemilia das Kind in die Arme seiner erschöpften Mutter. Bevor sie die neugierige Horde vor der Tür und somit auch den Vater hereinlässt, sorgt sie dafür, dass der kleine Junge seine erste Nahrung zu sich genommen hat, damit der Vater nicht mehr das Recht auf Tötung des Kindes hat. Zwar hätte sie dies von Falco ohnehin nicht erwartet, aber so wurde es nun einmal gemacht. =) Während sie ihre Utensilien beiseite räumt wendet sie sich noch einmal an Aurea.
    "Bitte mach hier etwas sauber und wasche sie ein wenig. Danach deckst du sie zu, bevor die anderen hereinstürmen. :D Der Medicus wird hoffentlich auch bald da sein..."


    Erst als dies geschehen ist, tritt eine sehr erschöpfte Aemilia an die Tür und öffnet sie einen Spalt weit um mit einem verschmitzten Grinsen nach draußen zu blicken. =)
    "Na, Brüderchen? Dass es gesund ist, hast du sicherlich schon gehört, so laut wie es krakelt hat. Liliana ist geschwächt, jedoch ebenfalls wohlauf." :)
    Sie lächelt und mustert die fragenden Gesichter.
    "Ihr könnt ja mal raten. Junge oder Mädchen?" :D
    Nachdem sie zu ihrer altgewohnten Frotzelei zurückgefunden hat, fällt ihr -die Ungeduld und Neugierde der Anwesenden geschickt ignorierend und ebenso geschickt den Weg in das Zimmer blockierend- direkt etwas ein.
    "Achja... Falco? Darf ich für ein paar Wochen nach Hispania zu den Gladiatorenspielen?" =)

    Aemilia seufzt bedauernd. Ein fragender Blick zu Lucidus bestätigt die Endgültigkeit dieses Beschlusses.
    "Nagut... Und du meinst wirklich, dass Hungaricus erst nachkommen wird? Das ist schade... Ich kenne mich doch garnicht aus in Tarraco...
    Naja... Es wird schon klappen..."
    Sie zuckt schicksalsergeben mit den Schultern und fügt sich seinem Entschluss, sie herauszuschmeißen. :P Bevor sie sich jedoch endgültig auf den Weg macht, sucht sie sich noch schnell einige Früchte als Wegzehrung zusammen. :D Dann richtet sie sich wieder auf und sieht Lucidus dankbar an.
    "Ich danke dir für deine Hilfe und deine Gesellschaft, Senator. Du warst sehr freundlich zu mir... Meistens. Es war jedenfalls ein sehr angenehmer Tag."
    Mit einem Lächeln verabschiedet sie sich.
    "Wir sehen uns dann am Hafen..." =)
    Eskortiert von einem schlecht gelaunten Prätorianer macht sie sich auf den Heimweg.

    Erschrocken blickt Aemilia auf. Sie hat nicht damit gerechnet, dass ihr nun schon eine Frage gestellt wird. Schnell kaut sie den Bissen zu Ende und schluckt herunter. =)
    "Die Erlaubnis? Hmm... Noch nicht ganz. Ich werde meinen Pater jedoch fragen, sobald ich Zuhause eingetroffen bin. Nachdem ich nun auch noch dienstlich..." Sie kostet den hochoffiziellen Klang dieses Wortes voll aus. "... dorthin muss, wird er es sicher erlauben."
    Aemilia grinst verschmitzt. =)
    "Aber freudig erwarten wird man mich dort sicher nicht. Reißen sich die Diana-Priesterinnen nicht um die große Ehre, die Opfer dort bringen zu dürfen? Ich hoffe nur, dass man mich nicht aus Neid und Eifersucht steinigt. Werde ich viele Helferinnen haben?" =)
    Sie stellt sich Scharen von jungen und motivierten Diana-Priesterinnen vor, die alle auf ihr Kommando hören.
    "Wie ich dorthin komme? Ich... Öhm... Weißnicht? Wie kommen die anderen dorthin? Mit einem Schiff, oder? Hmm... Ich dachte eigentlich irgendwie, dass Hungi... ähm... Vinicius Hungaricus mich mitnimmt. Irgendwie so... Oder nicht?"
    Sie schaut Lucidus ein wenig unsicher an.

    Als das Essen hereingetragen wird, geht in Aemilias Gesicht die Sonne auf. Endlich Essen! Und was für welches! Sie strahlt Lucidus dankbar an und hätte ihn beinahe umarmt. Rechtzeitig fällt ihr jedoch ein, dass sich das nun doch nicht gehört. So schmunzelt sie nur verhalten.
    "Du bist so negativ... Keine Sorge. Bestimmt geht es Lucia gut. Na schau... Das viele leckere Essen! Da muss man doch gute Laune bekommen!"
    Ohne Widerworte zuzulassen ergreift sie spontan seine Hand und zieht ihn zu den Klinen herüber. Nachdem sie ihn auf die eine bugsiert hat, lässt sie sich selbst auf der anderen nieder und grinst triumphierend herüber.
    "Na bitte. Es geht doch. =) Wein?"
    Ohne die Antwort abzuwarten gießt sie ihm und auch sich selbst einen Becher ein. Dann stellt sie sich und auch Lucidus einen kleinen Teller auserwählter Köstlichkeiten zusammen und drückt ihm den einen in die Hand. Aemilia lächelt ihm aufmunternd zu und nimmt mit einem guten Beispiel vorangehend einen Bissen von ihrem Teller. Sie kaut genussvoll und ist zuversichtlich, dass ihm dies guttun wird. Von sich selbst kennt sie es nur allzu gut, wie leicht sich durch leckeres Essen schlechte Launen vertreiben lassen. =)

    Aemilia kann draußen immernoch nichts Interessantes entdecken. So sehr sie sich auch reckt und streckt - es ist nichts als die typische Szenerie von Rom bei Nacht zu sehen. Zugegebenermaßen ein sehr schöner Anblick - aber irgendwas besonderes muss da doch sein... Schließlich gibt sie die Sucherei auf, lehnt sich neben dem Senator an die Wand und mustert ihn nachdenklich.
    "Ich weiß es nicht. Vielleicht lässt er sie suchen. Berichtet hat er mir jedoch nicht davon. Ich gebe ja zu, dass ich ihn hätte fragen sollen...
    Wieso rechnest du nicht damit, dass sie gefunden wird? Was glaubst du, wo sie ist?"
    Das Hungergefühl in Aemilias Bauch wird immer stärker.

    Aemilia runzelt leicht die Stirn.
    "Ähm... Ich glaube..."
    Sie grinst entschuldigend.
    "...ich glaube, ich habe ihn nicht gefragt." =)
    Neugierig wie sie ist stellt sie sich neben Lucidus und sieht ebenfalls hinaus. Was er dort nur entdeckt hat, dass er so interessiert hinausschaut. Angestrengt mustert nun auch Aemilia de Szenerie, kann aber nichts Sensationelles entdecken. Sie seufzt.
    "Was ist nun mit dem Essen?" =)

    Aemilia nickt Aurea freundlich zu.
    "Bring ihre Beine in eine ihr angeheme, leicht angewinkelte Stellung. Stütze sie, wenn nötig. Pass gut auf und sag mir bescheid, wenn du die Fruchtblase sehen kannst." =)
    Dann blickt sie zu Aelia.
    "Und du... Hmm... Nagut... Bleib einfach wo du bist und kühle ihr die Stirn, hilf ihr einfach so gut es geht..."


    Aemilia selbst verteilt ein wenig Öl auf Lilianas Bauch und beginnt, diesen zunächst sanft zu massieren. Langsam ertastet sie die Lage des Kindes und routinierter werden ihre Bewegungen. Als die nächste Wehe einsetzt, versucht sie diese gezielt zu unterstützen und der werdenden Mutter die Wehenarbeit zu erleichtern. Unentwegt redet sie dabei beruhigend auf Liliana ein und hält sie davon ab, zu früh oder zu heftig mitzupressen.

    Aemilia hat es längst aufgegeben darüber nachzudenken, ob die Beamten des Kaisers tatsächlich nichts anderes zu tun hätten, als kleinen Popae bei der Suche nach ihren Lehrerinnen zu helfen und auf einer Liege zu liegen und Wein zu trinken. So liest sie nun den letzten Eintrag und blickt dann mit einem entschuldigenden Lächeln zu Lucidus auf.
    =) "Nein, nichts dabei. Keine Didia Lucia aufzufinden."
    Sie stützt ihr Kinn auf ihre Hand und schaut mit einem Grinsen hinauf. Es ist inzwischen für sie garnicht mehr so schlimm, dass sie Lucia nicht gefunden hat. Vielmehr amüsiert sie ihre eigene chaotische Sucherei inzwischen. Lucia würde schon wieder auftauchen. Stattdessen hat ihr diese Aktion einen fantastischen Logenplatz bei den Gladiatorenspielen in Hispania beschert und diese eigentlich doch ganz nette Bekanntschaft. Trotz seiner gemeinen Neckereien ist ihr die Gegenwart dieses Senators, während er sie gerade nicht ärgert, ganz angenehm geworden. So schmunzelt sie nun, anstatt enttäuscht zu sein und fragt gut gelaunt weiter.
    "Was machen wir nun?" =)
    Nach der vielen Arbeit bemerkt Aemilia plötzlich ein wohlbekanntes Gefühl in ihrem Magen.
    "Gibt es hier im Palast eigentlich auch hin und wieder etwas zu Essen?" :D

    Neben der Liege steht der Gebärstuhl. Ein Blick auf Liliana überzeugt Aemilia jedoch davon, dass diese wohl nicht mehr genug Kraft dafür hat und im Liegen entbunden werden muss. Innerlich ist sie aufgeregt und unsicher. Bis heute war sie bei Geburten immer in Begleitung einer erfahrenen Hebamme gewesen. Zwar hat sie auch selbst schon entbunden, doch stets war eine erfahrene Frau in der Nähe gewesen, die ein aufmerksames Auge auf die Vorgänge hatte und im Notfall helfende Handgriffe erledigte.


    "Na, dann wollen wir mal..." =)
    Nach außen hin lässt sie sich dies nicht anmerken. Ihre Lehrerin hatte sie nur allzu oft ermahnt, äußerlich stets gelassen zu bleiben. Mit einem beruhigenden Lächeln tritt Aemilia also an die Liege heran und beginnt mit Hilfe von Aelia (ihrer 3 Minuten älteren Schwester :P), der werdenden Mutter sanft das Haar zu Lösen. Im Anschluss wäscht sie sich sorgfältig die Hände. Diese rituellen Handlungen wirken auch auf Aemilia beruhigend und sie erinnert sich immer besser an die Worte ihrer Lehrerin.

    Ganz vorne! 8o Klein-Aemilia weiß nur zu gut wie frustrierend es sein kann, hinter größeren Leuten zu stehen und trotz jeglichem Recken und Strecken nicht die gesamte Szenerie überblicken zu können. Und da dies bei ihrer Körpergröße recht häufig vorkommt, leuchten ihre Augen bei dieser Aussicht förmlich auf.
    "Ja, ich will!" =)
    Sie strahlt über das ganze Gesicht und wäre nicht der Tisch zwischen ihnen gewesen, dann wäre sie Lucidus wohl spontan um den Hals gefallen. So grinst sie jedoch nur breit vor Freude und verneigt sich leicht.
    "Wohlan! Ab auf die Liege mit dir! Guten Durst!"
    Sie kichert vergnügt und wendet sich voller Elan wieder den elendig langen Listen zu. Es fällt ihr zwar schwer, sich angesichts der Vorfreude zu konzentrieren, doch nach und nach kommt sie voran und baut den Stapel Stück um Stück ab.

    Aemilia klappt ihren leicht offenstehenden Mund wieder zu und blickt ihn weiterhin mit großen Augen an. Noch ganz unter dem Eindruck seiner sie überwältigenden Schilderungen starrt sie verträumt vor sich hin, während sich vor ihrem inneren Auge ein riesiges Spektakel abspielt.
    "Hui..."
    Die Spiele scheinen gar noch besser zu werden, als sie sich das bislang schon in ihren kühnsten Träumen ausgemalt hat. Oh, Falco muss es ihr einfach erlauben. Sie würde sterben wenn er sie nicht dorthin ließe. Ein sehnsüchtiger Seufzer entfährt Aemilia und sie lächelt Lucidus immernoch verträumt an.
    "Ohhjaaa... Das wird schöööön..." =)
    Erst langsam kommt sie wieder zu sich.
    "Wie? Loge? Sieht man von dort aus besser? Ich möchte nicht ganz hinten sitzen, nur damit ich einen gemütlichen Sessel habe..."
    Misstrauisch blickt sie ihn an, ob er sie nicht vielleicht übers Ohr hauen will.

    Vorsichtig blickt Aemilia zu ihm auf und sieht ihm eine ganze Weile direkt in die Augen. Schließlich glaubt sie, dort wirkliches Wohlwollen entdecken zu können. Er scheint es tatsächlich gut mit ihr zu meinen und mit seinen Neckereien nichts Böses zu wollen.
    Sie will das einfach glauben. Lucidus Augen haben ein gleichmäßiges Braun mit einem leichten Einschlag ins Grüne und scheinen ihr irgendwie Vertrauen einzuflößen. So seufzt sie ergeben und lässt sich wieder zu einem kleinen, noch etwas zerknirschten Lächeln hinreißen.
    "Wirklich? Du hilft sogar bei der Organisation? Weißt du... Ich liebe Gladiatorenspiele..."
    Das aufkeimende Interesse ist ihr leicht anzumerken und wieder mutiger werdend fragt sie weiter.
    "Du musst mir alles erzählen. Wenn ich Glück habe, dann erlaubt mein Pater Familias diese Reise und ich kann auch mit... Oh, ich würde dort so gerne zusehen..." =)

    "Grml..." :(
    Er scheint sie absichtlich immer wieder in Verlegenheit bringen zu wollen. Und das scheint ihm auch noch Spaß zu machen. Zerknirscht blickt Aemilia zu Lucidus auf. Ihre Stimme ist leise und schüchtern.
    "Ich stehe nicht unter persönlichem Schutz... Ich... Ich... Ich habe ihn bei den Gladiatorenspielen zu Ehren der Minerva kennengelernt."
    Sie verflucht sich selbst für ihre ständige Offenheit. Es fällt ihr sehr schwer, Fragen nicht wahrheitsgemäß zu beantworten. Schweigend starrt sie zu Boden, nicht wissend wie sie fortfahren soll.

    "Öhm..." 8o
    Verdammt, er hat es also doch gehört. Aemilia ist hin- und hergerissen, entschließt sich letztendlich für die Wahrheit und antwortet kleinlaut.
    "Hmm... Ja..."
    Sie ist zwar bis über beide Ohren verliebt, doch bevor sie nicht mit Hungi verlobt ist, will sie das nicht an die große Glocke hängen. Ungeschickt versucht sie nun, das Thema ein wenig zu wechseln.
    "Er hat mir davon erzählt, dass der Kaiser demnächst nach Hispania gehen wird. Wagenrennen... Gladiatorenspiele... Gehst du auch mit?" =)

    Erstaunt blickt Aemilia auf, als Lucidus sich doch tatsächlich neben sie setzt. Sie hat schon garnicht mehr damit gerechnet, dass er ihr wirklich helfen würde. Dankbar lächelt sie ihm zu, ob er es sieht oder nicht. Während er nun auch in die Unterlagen vertieft ist, mustert sie ihn nachdenklich von der Seite. Wie alt er wohl sein mag? Sicher hat er ein bewegtes Leben hinter sich.


    Plötzlich wird ihr gewahr, dass er scheinbar ein sehr hohes Amt im Palast ausführt. Ob er dem Pontifex Maximus wohl regelmäßig gegenübertritt? Hoffentlich ist sie noch nicht zu frech zu ihm gewesen. Bislang scheint er ihr zumindest nicht böse zu sein, sondern nimmt ihre Ausbrüche gelassen hin. Bestimmt hat er Kinder und ist soetwas gewohnt. Aemilia läuft ein wenig rot an. Ob sie sich tatsächlich sehr kindisch benimmt? Schweigend wendet sie den Blick wieder von ihm ab und schaut angestrengt auf ihre Dokumente.


    Kinder... Ob sie inzwischen auch welche hätte? Sie denkt an Anacrites, den sie jedoch schnell wieder verdrängt, und an Hungi... Endlich tritt wieder ein Lächeln auf ihr Gesicht. Hungaricus... Allein der Name klingt wie Musik in ihren Ohren.
    "Hungaricus..." =)
    Erst jetzt merkt sie, dass sie ihn halblaut geflüstert hat. Aemilia läuft puterrot an und wagt einen kleinen Seitenblick auf Lucidus, ob er sie vielleicht glücklicherweise doch nicht gehört hat.

    Theatralisch und unendlich leidend seufzt Aemilia, stellt ihren angetrunkenen Wein beiseite und setzt sich schicksalsergeben wieder an den Schreibtisch. Sie sorgt dafür, dass Lucidus klar erkennen kann, wie sehr sie unter dieser schrecklichen Aufgabe zu leiden hat. Auf Männer ist einfach kein Verlass. Schon damals, mit Anacrites... Aemilia beißt die Zähne zusammen und unterdrückt die Erinnerung. Kein gutes Thema. Nur nicht darüber nachdenken. Schnell etwas anderes...


    Oh, wie könnte sie Lucia für diese Torturen verwünschen... Aber sicherlich gab es für das Ganze eine gute Erklärung. Für Lucias leibliches Wohl ist dies nur zu hoffen. So macht Aemilia sich nun daran, Liste für Liste, Dokument für Dokument zu durchsuchen. Nach einer Weile ist sie konzentriert über die vielen Unterlagen gebeugt und liest ganz in ihre Arbeit vertieft Eintrag für Eintrag.

    Erleichtert, nun endlich von der lästigen Suche erlöst zu sein, lächelt Aemilia ihn guter Dinge an und nickt.
    "Gerne. Warum nicht? Für mich jedoch verdünnt..." =)
    Sie grinst ein wenig verlegen. Der Ianitor sieht sie immer so böse an, wenn sie angeheitert heimkehrt. Ihr Blick fällt auf die beiden Karaffen, die der Sklave vorhin hereingebracht hat. Wie selbstverständlich erhebt sie sich und schenkt zwei Becher ein, den eigenen Wein großzügig mit Wasser verdünnend. Dann kehrt Aemilia wieder zu dem Schreibtisch zurück und 'serviert' Lucidus sein Getränk.
    "Wohl bekomms!" zwinkert sie ihm zu und nimmt einen kleinen Schluck aus ihrem eigenen Becher. =)


    Eine kleine Stille entsteht, während der Aemilia die Gesichtszüge des Senators nachdenklich mustert und seinen Blick einzufangen versucht. Gerade öffnet sie den Mund und will zu einer Frage ansetzen, da werden sie von dem zurückkehrenden Sklaven unterbrochen. Entgeistert verfolgt Aemilias Blick den riesigen Dokumentenstapel, der soeben auf dem Schreibtisch abgeladen wird.
    "Ähm..." 8o
    Leichte Panik macht sich auf ihren Gesichtszügen breit.
    "Ähem..." 8o
    Hilfesuchend schaut sie zu Lucidus hinüber.
    "Das alles? Wirklich? Muss ich das alles durchsuchen?"
    Sie schluckt.
    "Hilfst du mir wenigstens?"
    Der flehendste Bettelblick der bekannten Welt ist ein nichts gegen die schweren Geschütze, die Aemilia nun gerade auffährt.

    Aemilia seufzt erneut. Sie lässt sich lustlos auf den Stuhl plumpsen und nimmt die Pergamente genauer in Augenschein. Buchstaben. Überall Buchstaben. Dicht gedrängt auf unzähligen Dokumenten. Leicht verzweifelt blickt sie zu Lucidus auf, der jedoch weder Gnade noch Mitleid für sie zu haben scheint. Noch einmal seufzt sie und schaut wieder auf die Pergamente. Lustlos blättert sie ein wenig herum und sucht ziel- und planlos nach dem Namen von Didia Lucia.
    "Ich find sie nicht..."
    Sie seufzt traurig und blättert weiter herum, während sie unbewusst den Kopf an seine Hüfte lehnt. Nach einer Weile springt ihr auf einmal ein Name ins Auge und plötzlich wieder guter Dinge beugt sie sich über das Dokument.
    "Juhu! Da ist sie!" =)
    Stolz grinst sie zu Lucidus hinauf und zeigt ihm die Fundstelle.
    "Und nun?"