Ein wenig mulmig ist das Gefühl in Aemilias Bauch nun doch. Ganz auf sich allein gestellt zu entbinden ist etwas Neues für sie. Daher streckt sie nun doch noch einmal den Kopf zur Tür hinaus und befiehlt einem der dort bangenden Haussklaven, er möge noch eine richtige Hebamme und einen Medicus herbeiholen. Zwar würden diese wohl nicht mehr rechtzeitig eintreffen, doch gerade um die geschwächte Mutter nach der Geburt angemessen zu versorgen, fehlen Aemilia noch die Kenntnisse.
Aemilia bedeutet ihrer Schwester, sich vorerst um Liliana zu kümmern, ihr Mut zuzusprechen und ihre erhitzte Stirn zu kühlen. Sie sieht, dass Aurea bereits frisches Wasser und saubere Tücher besorgt hat und lächelt ihr dankbar zu. Aemilia atmet tief durch und entzündet nun Kerzen zu Ehren der Göttinnen Juno Lucina und Diana, welche den Gebärenden hilfreich zur Seite stehen. Langsam auch selbst zur Ruhe kommend spricht sie ein andächtiges Gebet.