Beiträge von Decima Aemilia

Auch Aemilias Kinnlade klappt erst einmal ein Stückchen herunter, als sie die Pracht des Palastes sieht. Staunend hält sie sich nah an ihrer Schwester, während sie sich mit großen Augen umsieht. Als sie sich plötzlich dem mächtigsten Mann des Imperiums gegenüber sieht, grüßt sie schüchtern, sich weiter im Schutze der Nähe ihrer Begleiter haltend.

"Salve, Imperator!"

Ohne Anzuklopfen kommt Aemilia in Falcos Arbeitszimmer gestürmt.
"Falcooo... Wir sind so weit..."
Überrascht hält sie inne, als sie der kleinen 'Versammlung' ansichtig wird.
"Oh... Hallo."
Sie wird ein wenig rot und lächelt verlegen um ihren Bruder dann fragend anzuschauen.

Ein junger Sklave kommt an die Tür und mustert die beiden Besucher neugierig.
"Salvete. Seid gegrüßt. Kommt doch herein."

Mit einem freundlichen Lächeln geleitet er Didia Iustina in das Triclinium - Das Esszimmer.
"Folgt mir. Der Großteil der Familie speist derzeit im Triclinium."

Der Senator Marcus Vinicius Hungaricus wird in Das Arbeitszimmer des Pater Familias geleitet.
"Der Hausherr befindet sich derzeit in seinem Arbeitszimmer. Wenn du mir kurz folgen möchtest..."

Die Frage ist ja nicht nur, wie es damals bei den Römern war, sondern auch und vor allem, wie es im IR gehandhabt wird bzw. gehandhabt werden sollte.

Wo genau liegt bei uns die Grenze?
Was darf man sich in der Öffentlichkeit erlauben ohne aufzufallen?
Darf man sich umarmen? Sich küssen?

Setzt sich auch hier die Gleichberechtigung durch?
Dürfen Frauen das gleiche, was auch Männer dürfen?
Oder dürfen Männer alles, Frauen hingegen garnichts?

Welche Bedeutung hat die Jungfräulichkeit bei uns?
Dadurch, dass man sich scheiden lassen kann, sind ja scheinbar ohnehin genügend Frauen spätestens bei der zweiten Hochzeit nicht mehr Jungfrau. Bedeutet das auch für die anderen einen Freibrief? Oder darf man nur mit dem eigenen derzeitigen Ehemann verkehren?
*g* Irgendwie ist das ganze System im Moment etwas verwirrend...

Augenblicklich schnellt Aemilias Hand vor und packt die Schriftrolle. Auf diesen Moment hat sie so lange gewartet und sie beabsichtigt auch nicht, ihren Griff ansatzweise zu lockern. Entschlossen und beinahe drohend schaut sie Bruder und Schwester an, ihr ja nicht in die Quere zu kommen.

Aemilia seufzt entnervt.
"Naguuuut... Aber beeil dich."
Während sie darauf wartet, dass Falco von dem halsbrecherischen Konstrukt herabsteigt, wirft sie ihrer Schwester böse Blicke zu. Sie soll den Versuch nur wagen, vor Aemilia an die Schriftrolle zu kommen. Die Augen würde sie ihr auskratzen...

"Guuut... Ich habe nämlich genau die richtigen Hände."
Mit einem energisch fordernden Blick streckt sie eine davon empor, während die andere weiterhin den Stuhl festhält.
"Gib sie her. ich hab sie zuerst gesehen! Falcoo..."
Als ihr Bruder etwas zu zögern scheint schaut sie drohend hinauf.
"...du musst sie mir geben. Das ist unfair! Ich hab sie gefunden, also darf ich sie auch behalten"
Trotzig schiebt sich ihre Unterlippe ein kleines Stückchen vor. Sie will diese Schriftrolle jetzt unbedingt haben.

"Untersteh dich! Bleib bloß weg..." knurrt sie ihrer neugierigen Schwester zu.
"Ich hab sie zuerst gesehen, also darf ich auch zuerst lesen."
Sie stellt sich bewusst zwischen Aelia und Falco, ohne jedoch den Stuhl loszulassen. Das wäre doch zu gemein, wenn Aelia sich tatsächlich vordrängeln sollte.

"Jaaa! Genau die!"
Aemilia strahlt erwartungsvoll ihren Bruder an.
"Gib sie mir!"
Nicht mehr viel trennt die wissenshungrige junge Dame von der ominösen Schriftrolle. Bald wird sie endlich schlauer sein. Bald wird sie endlich die großen Mysterien der Menschheit enthüllen... Bald!

"Pöh... Geistig verwirrt? Na warte, Schwesterchen. Dir zeig ich es nachher."
Böse funkelt Aemilia ihren Zwilling an, stellt sich dann jedoch an den Stuhl und hält diesen fest. Gespannt schaut sie zu Falco herauf.
"Und? Kommst du ran?"

Ein strahlendes Lächeln überzieht Aemilias Gesicht. Ihr Bruder scheint sie tatsächlich zu verstehen.
"Genau! Weil ich nicht weiß, was darin steht. Wenn ich wüsste, was darin steht, dann müsste ich sie ja nicht lesen."
Ihr Blick wandert wieder zu dem begehrten Objekt hinauf.
"Siehst du nicht, wie verlockend sie mir zuwinkt? Sie ruft 'Lies mich... Lies mich...'. Bestimmt stehen dort lauter spannende Geheimnisse drin. Die anderen hier unten... Ach... Die sind doch langweilig. Die kann ich ja jederzeit lesen."
Mit einem frechen Grinsen schaut sie wieder zu Falco hinüber.
"Oder hast du dort gar etwas zu verbergen? Ein Grund mehr..."
Aemilias Lächeln wird ein wenig ungeduldig.
"Ach, nun sei nicht so. Holst du sie mir? Bitteeee..."
Sie schaut ihren Bruder flehend an.

"Och... Öhm..." Gewohnt eloquent meistert Aemilia die Situation. "Hmm... Also... Die... Nun... Eigentlich wissen wir nicht, was drin steht. Also müssen wir es herausfinden. Ja. Und das ist auch der Grund, weshalb wir sie haben müssen." Sie grinst lieb. "Was ist nun? Du musst nur kurz auf diesen Stuhl hier klettern..." Sie schiebt das gute Stück direkt unter den Platz, an dem sich das Objekt der Begierde befindet und schaut Falco erwartungsvoll an.

"Ah!" grinst Aemilia erfreut. "Hat sie dich endlich gefunden? Wir brauchen mal kurz die Schriftrolle da oben. Für... ähm... Nachforschungen..." Eine Unschuldsmiene sondergleichen ziert ihr Gesicht. "Nur ist mein Schwesterchen zu unfähig, sie mir zu beschaffen. Könntest du vielleicht..."

Ein leichter Schauer durchfährt Aemilia als er ihr so tief in die Augen blickt und sie ist nicht in der Lage, ihren Blick von seinen Augen abzuwenden. Warm und weich, ein wenig rauh fühlt sich seine Hand an. Sie genießt diese Berührung und schmiegt ihre schmale Hand in seine große und sie drückt diese leicht. Wortlos und unverwandt schaut sie Hungi mit großen Augen an, die Welt um sich herum beinahe vergessend.

Aemilia grinst vom einen Ohr bis zum anderen. "Weil du mich üüüüüber alles liebst, mein süßes Schwesterchen..." Unschuldig blinzelt sie zu Aelia hinüber.

"Ich laufe keinen Schritt mehr. Ich musste schon das gesamte Haus absuchen um dich überhaupt zu finden. Wenn dir das lieber ist kannst du auch diesen süßen Sklaven herbeirufen." Trotzig verschränkt Aemilia ihre Arme vor sich. "Also, was ist? Läufst du? Ansonsten ruf ich einfach..." Sie grinst diabolisch, genau wissend wie sehr ihre Schwester es hasst, wenn sie das tut. Aus genau diesem Grund setzt sie vorerst in gemäßigter Lautstärke probehalber an. "Faaaaaalllcoooooo...."

"Bestimmt. Hol ihn mal." Aemilia selbst macht keinerlei Anstalten sich zu rühren. Vielmehr lässt sie sich erschöpft auf den Stuhl plumpsen und schaut nachdenklich am Regal empor.

Mit dieser geschickten Auswahl hat sie nun garnicht gerechnet. Aemilia läuft leicht rot an und erwidert seinen Blick. "Oh..." Sie lächelt überrascht und ein wenig verlegen. "Natürlich... Dein Wunsch sei mir Befehl..." Ein leicht schelmisches Zwinkern stiehlt sich wieder in ihr Gesicht und schüchtern streckt sie ihm ihre Hand entgegen.

Begeistert klatscht Aemilia in die Hände, als sie schon wieder die Wette gewinnt. Fröhlich strahlt sie Hungi an. "Nein, natürlich verlange ich das nicht. Vorerst wird es mir genügen, wenn du mir den Wein persönlich einschenkst..." Verschmitzt schaut sie ihn von der Seite an.

"Natürlich mag ich Gold! Aber ich möchte dich ja nicht ausbeuten. Hmm... Nachdem der Kampf nun schon vorüber ist, will ich mal etwas großzügiger sein." Sie schmunzelt über ihre eigene Kühnheit. "Je nach deinem eigenen Belieben magst du mir einen einfachen Händedruck oder aber noch so einen bezaubernden Handkuss geben..."

Aemilia seufzt entnervt. "Warum musst du nur so ein Tollpatsch sein?" Vorsichtig und garnicht mal ungeschickt klettert sie nun langsam wieder von dem Stuhl herunter. Fragend schaut sie zu ihrem Ebenbild auf. "Und nun? Hast du vielleicht eine bessere Idee? Wir könnten noch irgendwas auf den Stuhl draufstellen... Hmm..." Nachdenklich schaut sie sich um, dann tritt ein breites Grinsen auf ihr Gesicht. "Wie wärs mit unserem ach so riesengroßen Brüderchen? ...wir müssen ihm natürlich irgendwelche harmlosen Geschichten über den Inhalt dieser Schriftrolle auftischen... Was meinst du?"

Vergnügt kichert Aemilia als 'ihr' Gladiator den Kampf gewinnt und jubelt ihm begeistert zu. Ihr Grinsen zu Hungi als dieser seine Wettniederlage eingesteht könnte kaum schelmischer sein. "Meinen verbindlichsten Dank, werter Herr. Ich freue mich sehr über das großzügige Angebot und werde mit Freuden erscheinen." Schmunzelnd zwinkert sie ihm zu. "Und? Wie geht es weiter? Ich denke, ich werde mit meiner Wette bei den Goldenen bleiben. Ich glaube, die bringen mir Glück..." Ihre Augen leuchten als sie schon wieder die nächsten Kämpfer in die Arena treten sieht.