Beiträge von Decima Aemilia

Den Gleich-Haben-Können-Brief hat Aemilia sofort zur Seite gelegt. Solche Schriftstücke sind nie interessant. Stattdessen verfolgt sie neugierig den anderen Text mit und kommentiert Aelias mehrere Seufzer mit meheren Hms.
"Naja... Wenigstens will er zu den Göttern beten." stellt sie schließlich mit einem frechen Grinsen fest.
"Er scheint mir in mancherlei Hinsicht doch noch um einiges klüger zu sein als du. Du solltest dir ein Beispiel an ihm nehmen. Wie alt ist Corvus eigentlich?"
Aemilia runzelt skeptisch die Stirn und versucht sich an den Mann zu erinnern.
"Ist er vielleicht sogar jünger als du, altes Weib?"

Grinsend zwinkert sie ihm zu.
"Meinst du? Hmmm... Wenn ich was falsch habe, dann kannst du ja noch ein gutes Wort für mich einlegen!"
Sie lächelt verschmitzt und versucht ihn möglichst lieb von unten herauf anzusehen.
"Auf dich hören sie sicher, wenn du ihnen sagst, dass die Antwort eigentlich doch richtig ist..."
Aemilia schaut sich auf seine Frage hin noch einmal vergewissernd kurz um und nickt dann zufrieden.
"Ohja, natürlich gefällt es mir. Das Haus hat herrlich gebrannt! Nur mit der Ballista durfte ich leider nicht schießen..."
Offensichtlich gespielte große Enttäuschung ist in ihrer Miene zu lesen.

Neugierig geworden rappelt Aemilia sich auf und schaut Aelia über die Schulter. Natürlich versucht sie jetzt angestrengt, die beiden sicher interessanten Briefe mitzulesen.
"Von wem sind die? Von Corvus?"
Um das Gleichgewicht zu halten, stützt sie sich großzügig auf Aelias Schulter ab.

Aemilia schaut verwundert auf und lächelt Saldir freundlich zu.
"Ja?"

Zitat

Original von Marcus Annaeus Metellus
Leider durfte der Optio ja nicht den Gewinn für sich abräumen, obwohl er sicher war, er würde die Lösungen kennen. Also schlenderte er auf dem Gelände herum und hielt nach bekannten Gesichtern Ausschau...

Plötzlich kam ihm da jemand sehr!! bekannt vor, und er lächelte fröhlich...

Eines der vielen fröhliche Lächelns kommt Aemilia plötzlich sehr bekannt vor und sie strahlt gut gelaunt zurück.
"Huhu!" winkt die kleine Sacerdos Metellus zu und bahnt sich eiligst einen Weg durch die vielen Leute.
"Salve! Wie geht es dir? Läuft das Fest gut? Ich hab gerade bei dem Rätsel mitgemacht!"

Aemilia seufzt tiiiief.
"Stattdessen willst du den Rest deines Lebens damit verbringen, in einem anderen Officium zu sitzen? Das ist nich logisch!" schüttelt sie energisch den Kopf.
"Hehe... Keine Ahnung, aber ist auch egal. Ich stell ja nichts schlimmes an!" grinst sie Aelia zu. "Hauptsache er passt auf mich auf."
Sie gönnt sich noch einen vorwurfsvollen Seufzer.
"Gerade jetzt, wo meine treulose Schwester mich verlässt."
Frech streckt sie Aelia die Zunge heraus.
"Aber ob ich dich in dem kalten, unwirtlichen Germanien besuche, das muss ich mir noch guuuut überlegen!"

Nachdem sie ihre Antworten abgegeben hat, macht Aemilia sich wieder auf die Suche. Sicherheitshalber hält sie sich immer brav in der Nähe des Ausrufers auf, damit sie ihren Preis auch ja nicht verpasst, falls sie wirklich so viel Glück hat. Aber irgendwo hier muss doch dieser nette Vigilis stecken, der sie damals auf die Feier eingeladen hat. Zumindest ein Salve will sie ihm irgendwie dann doch sagen...

Aemilia ist inzwischen mehrmals quer über den ganzen Platz gewuselt. Sie hat sich alles neugierig angeschaut und lauscht nun gebannt der Verlesung des Rätsels. Nach einigem an Überlegung versucht sie schließlich doch einmal ihr Glück.

Nachdenklich schaut Aemilia Aelia an.
"Ist es wegen deiner Arbeit? Gefällt es dir in der Curie nicht mehr? Hast du Stress mit deinem Vorgesetzten?"
In dem Fall nimmt Aemilia sich schonmal fest vor, den Schuldigen gehörigst den Hals umzudrehen.
"Ach... Livianus... Ja... Vielleicht... Ich weiß nicht... Ich hoffe es, jedenfalls."
Beim Gedanken daran, von ihrem Mann beschützt zu werden, muss Aemilia plötzlich grinsen.
"Er lässt sogar meine Lichtung bewachen, von seinen Soldaten. Ist das nicht süß von ihm?"
Sie rutscht zu Aelia auf den Fußboden und lehnt sich schutzsuchend an deren Schulter.
"Ich werde dich trotzdem vermissen, Aelia... Richtest du Corvus wenigstens aus, dass ich ihm den Hals und noch einiges mehr umdrehe, falls er nicht lieb zu dir ist?"
Ihre sadistischen Neigungen gewinnen wieder die Überhand.

Aemilia sieht auf und Aelia an.
"Lüg mich nicht an. Natürlich hat Corvus den ersten Platz und das ist auch richtig und gut so. Sonst würdest du ihm kaum in diese blöde, überflüssige, unnütze Provinz folgen."
Germania an sich beginnt allmählich Aemilias Abneigung auf sich zu ziehen.
"Ja, natürlich hab ich Menschen um mich rum. Aber die sind doch nicht so richtig... Da zählt nur Livianus und der hat so wenig Zeit..."
Sie seufzt traurig.
"Doch, sie will mich loswerden. Das ist eindeutig. Du müsstest sie mal reden hören. Immer macht sie meine Arbeit schlecht und die Blicke, die sie mir zuwirft, sind auch nicht von schlechten Eltern. Meine übrigen ganzen Verwandten arbeiten auch alle immer ganz viel... Aber... Und überhaupt. Es kommt sowieso niemand an dich heran. Schließlich kenn ich dich schon mein ganzes Leben lang und immer wenn du weg warst wurde es schlimm für mich. Wie damals mit Ägypten!"
Aemilia nickt bestätigend.
"Wer soll mich denn sonst vor den vielen bösen Menschen hier in Rom beschützen, wenn nicht meine große Schwester?"
Jetzt bekommt sie doch wieder ein kleines, wenn auch noch etwas unglückliches, Lächeln hin.

"Ichbinüberhauptgarnichtsovielbeschäftigt..." murmelt Aemilia, die Stirn wieder auf ihre Knie stützend.
"Du würdest... bzw. du wirst das gleiche machen, was die ganzen anderen vielen tausendmillionen Menschen machen, die auch keinen Zwilling haben. Außerdem bin ich nicht dein Lieblingsmensch. Das ist schon Corvus... Naja... Du musst das selber wissen, aber ich halte es für einen großen Fehler, so überstürzt gleich ganz nach Germanien zu ziehen... Du hast dir das Land da ja nichtmal angeschaut..."
Betrübt schließt sie die Augen und atmet wieder etwas ruhiger.
"Ach, Aelia... Manchmal fühl ich mich so einsam... Und wenn du erstmal weg bist, dann wird das noch schlimmer werden... Livianus arbeitet doch immer so viel... Und seine Cousine Lucilla will mich aus der Casa rausekeln, glaub ich..."

Aemilia seufzt tief.
"Doch, hast du..." murmelt sie in sich hinein. "Du hast über das Orakel geschimpft..."

Sie hört nur langsam auf zu weinen und sieht dann benommen zu Aelia auf.
"Was will das schon heißen? So viele Schwestern hast du doch garnicht. Und wenn wir uns dann garnicht mehr sehen, ist es sowieso fast wie garkeine."
Aemilia schnieft einmal herzhaft.
"Ach... Es ist alles Mist..."
Noch einmal seufzt sie tief.
"Aber... Warum sagst du mir das alles überhaupt erst jetzt? Es hört sich nicht so an, als hättet ihr das erst gestern entschieden."
Zutiefst verletzt sieht sie Aelia an und sucht in deren Gesicht nach einer Antwort.

"Tust du wohl! Und red nicht so über die Götter!"
Entrüstet springt Aemilia von ihrem Platz auf und funkelt Aelia böse an.
"Wahrscheinlich bist du sogar froh, dass du mich endlich los bist. Schließlich nerv ich dich ja sowieso immer nur! Du lässt jedenfalls keine Gelegenheit aus, mir das mitzuteilen! Wahrscheinlich ist es besser so..."
Sie beißt wütend die Zähen aufeinander und atmet tief durch, auch wenn das nicht viel hilft. Inzwischen stehen ihr die Tränen in den Augen, doch sie kämpft noch tapfer dagegen an.
"Ich... Ich..."
So langsam fehlen ihr die Worte und sie beißt sich wieder verzweifelt auf die Unterlippe.
"...ich will zu meiner Mama!"
Hilflos lässt Aemilia sich wieder auf ihren Platz fallen, vergräbt das Gesicht in ihren Händen und beginnt zu weinen. Sie hasst es, sich so mit ihrer geliebten Schwester zu streiten und weiß nicht mehr ein noch aus.

"Pfff... Das ist nicht deine Familie. Du kennst die alle doch überhaupt nicht. Ich bin deine Familie!" schimpft Aemilia eifersüchtig.
"Aber gut... Wenn dir die ganzen fremden Leute alle wichtiger sind als deine Zwillingsschwester, dann ist halt das jetzt deine Familie. Dann geh halt nach Germanien und werd mit denen glücklich..."
Demonstrativ wendet sie sich von Aelia ab.
"Komm mir nicht mit den Göttern. Woher willst du Bürofrau denn schon wissen, was die Götter wollen? Wahrscheinlich habt ihr weder das Orakel befragt, noch auch nur ein klitzekleines Opfer dargebracht..."

"Aber hier kennen wir wenigstens Leute! Und unsere Familien wohnen hier..." schmollt Aemilia.
"Außerdem... Wieso hat Corvus nicht für dich auf die Legio gesch...pfiffen und ist hier in Rom geblieben? Wenn er nicht mehr Präti sein mag, dann könnte er doch auch zu den Cohortes Urbanae zum Beispiel. Livianus nimmt ihn sicher auf."

"Nein, weiß ich nicht!" bringt Aemilia trotzig heraus.
"Natürlich kann es immer noch schlimmer kommen. Trotzdem bleibt es schlimm genug, wenn du nach Germanien gehst..."
Sie seufzt und sieht jetzt flehend zu Aelia auf.
"Kannst du nicht doch da bleiben? Bitte, bitte, bitte..."

"Pffff... Ägypten..."
Die Erinnerung bessert Aemilias Laune nicht gerade.
"Außerdem war das absolut nicht freiwillig damals. Und schrecklich war es auch! Ich war in meinem ganzen Leben noch nie so einsam wie damals in Ägypten..."
Sie vergräbt ihr Gesicht zwischen ihren Armen und seufzt in sich hinein.

Aemilia zieht die Knie an und umschlingt sie mit den Armen. Traurig stützt sie das Kinn auf und sieht betroffen zu Boden.
"Ach, Aelia... Du kannst doch nicht immer hin und her reisen. Nach Germanien ist man viele Wochen lang unterwegs. Du kämst ja nie zum Arbeiten dort und müsstest wieder endlos von Corvus weg sein. Ich glaube nicht, dass das funktionieren wird. Wir werden uns jahrelang nicht sehen."
Sie seufzt tief.
"Natürlich kann ich dich mal besuchen. Aber ich hab doch genau das gleiche Problem. Livianus ist in Rom und meine ganzen Schülerinnen im Tempel sind auch auf mich angewiesen. Ich kann nicht immer einfach so abhauen. Wieso müsst ihr ausgerechnet so ganz weit weg? Da sind auch noch die riesigen schneebedeckten Berge dazwischen. Jetzt im Winter dauert die Reise noch länger und ist noch gefährlicher... Ach... Wie konnte Corvus nur..."
Allmählich spürt sie die Verzweiflung in sich aufsteigen und sieht Aelia fragend und hilfesuchend an.

Aemilia lacht und schüttelt den Kopf.
"Schön wäre es! Ich hätte gerne mehr Gelegenheit, meinem Mann auf die Finger zu schauen. Aber er muss doch so viel Arbeiten... Ich denke schon, dass es nicht wenige Frauen gibt, die gerne bei sowas mitmachen würden. Aber..."
Jetzt fällt es ihr wieder ein und sie sieht Aelia traurig an.
"...wenn du nach Germanien gehst, dann kannst du doch garnicht in dem Verein mitmachen."
Aemilia schnappt sich eine Frust-Olive und isst sie.
"Siehst du? Du musst doch da bleiben..."
Sie seufzt traurig und rückt endlich den wahren Hauptgrund für ihre Einwände heraus.
"Weil... Weil, wenn du gehst... Dann bin ich hier doch ganz allein."
Verlegen beißt sie sich auf die Unterlippe.

Jetzt muss Aemilia endgültig kichern. Ihre schauspielerischen Fähigkeiten reichen nie für lange Zeit.
"Natürlich will ich keinen Verein gründen, wo ich ständig rumsitzen muss und blöde Hausarbeit mache!"
Sie schüttelt energisch den Kopf.
"Davon hab ich Zuhause sowieso schon genug..."
Dass die Sklaven sowieso fast alles erledigen, ändert für Aemilia nichts an dieser Tatsache.
"Aber es wär sicher lustig so einen Verein zu gründen, wo man sich einfach mal unter Frauen trifft und ein bißchen tratscht. Warum nicht unter dem Vorwand, dass wir weben? Sonst müssen wir uns ja doch nur die dummen Kommentare unserer Männer anhören..."