Nun, wenigstens spuckte er es ihr nicht vor die Füße oder war es nach ihr, das war schon mal etwas. Also nickte ich nur. Als er aber von dem Schlafen sprach, was ich liebendgern getan hätte, schüttelte ich kurz den Kopf.
"Ich muss mich erst um das Geschirr kümmern. Wenn Du noch etwas möchtest, so kann ich Dir noch was bringen, ein kleiner Rest ist noch da. Den kann man aber auch sonst kalt essen. Wenn Du sonst nichts mehr brauchst, werde ich mich um die Küche kümmern."
Beiträge von Mia
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Nachdem ich in der Culina einiges zubereitet hatte, brachte ich es ihm und stellte es vor ihn. Gespannt wartete ich, ob es ihm schmeckte. Ich war früher keine schlechte Köchin gewesen, aber es mangelte mir an der Praxis, da ich bei meinem zweiten Herren irgendwann nicht mehr hatte kochen dürfen und bei meinem letzten auch nur, wenn die Köchin mit etwas anderem beschäftigt war oder ein großes Fest geplant war und Hilfe gebraucht wurde.
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Also eilte ich in die Küche und bereitete ein kleines Mahl zu. Da ich selber keinen Hunger hatte nur für Cadior. Wenn er mit Essen und ich mit der Küche fertig war, würde ich ihn wohl fragen, ob es recht wäre, wenn ich mich zurück ziehen würde. Ich war einfach nur müde und erschlagen. Die Geschichte zu erzählen, das erste Mal überhaupt, hatte auch mich viel Kraft gekostet. Aber ich war in erster Linie immer noch das, was ich war und somit musste ich zuerst meinen Verpflichtungen nachkommen, ehe ich an mich selber denken durfte.
Nach einer Weile ging ich mit einem Tablett zurück zu Cadior. -
Ich sah zu ihm auf und nickte dann.
"Ja, natürlich."
Ich erhob mich auch, um in mein Zimmer zu gehen, aber ein Blick nach draussen sagte mir, dass es vielelicht eher Zeit war etwas zu Essen zu machen. Eigentlich sollte ich ja auch Hunger haben, hatte ich seit dem gestrigen Frühstück nichts gegessen, aber dafür war ich auch wieder zu müde. Ich sah ihn kurz an und fragte leise.
"Soll ich Dir etwas zu Essen machen? Es ist an der Zeit dafür." -
"Du hast schon mehr getan, als die meisten Menschen in meinem Leben bisher," sagte ich leise und ein wenig schüchtern.
"Ich danke Dir!"/Rechtschreibung
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"Nein, du bist nicht... ungelenk." Ich lächelte leicht. "Du..."
Ja, was eigentlich? Er benahm sich besser als je einer andere in den letzten Jahren und er gab mir das Gefühl nicht ganz alleine zu sein, irgendwie. -
Sim-Off: Machst Du schon ganz gut PN
Eigentlich wollte ich nicht, dass er mich so sah oder gar berührte, aber es tat sogleich so gut. So gut zu wissen, dass ich nicht mehr alles alleine tragen musste.
Ich weinte noch eine Weile still vor mich hin und beruhigte mich dann nach und nach wieder. Als mir keine Tränen mehr aus den Augen rannen und auch das Zittern nun nur noch das eines müden Körpers war, raffte ich mich auf ihn aus verweinten Augen anzusehen.
"Danke!" sagte ich ganz leise und schüchtern und dann stahl sich, bei seinem Anblick, wie er da saß, ein ganz zartes und verlegenes und schüchternes Lächeln auf meine Lippen.
"Es tut mir leid," sagte ich leise. "Ich konnte die Worte nicht mehr aufhalten."
Es tat mir wirklich leid, als ich sah, wie er sich fühlen musste bei all dem.
"Ich wollte Dich nicht bedrücken." -
Ich hielt an mich um nicht zurückzuzucken, als er mir die Träne wegstrich und dann sah ich wieder zu Boden und betrachtete meine zitternden Hände.
Mir war kalt, auch innerlich und ich konnte es ihm nicht erzählen, dass ging nicht. Nicht einmal ...
Ganz langsam, stockend, zwischendurch so leise, dass er sich vorbeugen musste um mich zu verstehen und immer mehr zitternd begann ich meine Geschichte.
"Es fing alles an, als ich bei meinem zweiten Herren war. Er war ein Tyrann und er liebte es seine Sklaven zu demütigen und zu bestrafen. Die erste Zeit war es erträglich. Ich war in seinen Augen nur eine kleine dumme Pute, die ein bisschen Kochen konnte und noch nicht aus den Kinderschuhen entwachsen war.
Bis die Geschichte mit dem Gewürz kam. Eine Kleinigkeit, nicht der Rede wert, hätte woanders villeicht nur einen Tadel gegeben, aber er liess mich auspeitschen und eine Woche einsperren in Ketten. Danach fand er immer wieder was um mich zu bestrafen. War es eine Cabatina, die nicht richtig stand, das Wasser zu kalt, zu warm zu spät, zu früh und so weiter. Meistens waren es nur Schläge ins Gesicht, aber er griff auch immer wieder zu Peitsche und Stock oder sperrte mich ein. Einmal brach er mir dabei eine Rippe, ein anderes Mal konnte ich zwei Wochen nicht sitzen und nur auf dem Bauch schlafen. Irgendwann hatte er wohl genug, denn er verkaufte mich.
Da war ich vierzehn und nur noch wenig von dem lachenden Kind übrig.
Mein neuer Herr interessierte sich nicht für mich, aber sein Aufpasser über die Sklaven um so mehr. Er fand schnell gefallen an mir und noch eine andere, ähnlich junge Sklavin und er zwang uns immer wieder ihm gefällig zu sein. Wehrten wir uns, nahm er sich mit Gewalt, was er wollte und bestrafte uns danach noch mit Schlägen und Ketten. War er einmal freundlich zu uns, konnten wir damit rechnen, dass er uns im nächsten Moment wieder Schlagen würde oder zwingen ihm gefällig zu sein. Irgendwann gewöhnt man sich dran nur ein Gegenstand zu sein, der tut, was man einem sagt und nicht fragt oder selber denkt.Und dann wurde ich wieder verkauft. Ich weiss nicht warum, nur das es geschah und plötzlich ist alles so anders und ich verstehe es nicht, bin verwirrt und habe Angst, das sich alles nur als ein Traum herausstellen wird, der dann eine Realität offenbaren wird dahinter, die noch schlimmer ist als das Geschehene."
Lange hatte ich für diese kurze Geschichte gebraucht. Immer wieder hatte ich inne gehalten, gestockt, nach Worten gesucht, war leiser geworden um irgendwann tief Luft zu holen und wieder etwas lauter fortzufahren und hatte Tränen vergossen, die immer noch meine Wangen hinunterliefen. Aber es waren stille Tränen, kein Schluchzer war zu hören, nur das Zittern meiner Lippen und meiner Schulter, eigentlich meines ganzen Körpers war dabei zu sehen und das nervöse Kneten der Hände.
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Meine Hände begannen leicht zu zittern. Ich sollte... das konnte ich doch nicht... oder doch? Konnte ich es ihm sagen?
Ich starrte ihn an, wie ein verschrecktes Kind und wurde blass um die Nase. Dann schwieg ich und die Zeit verstrich.
Meine zitternde Hand legte sich vor meinen Mund und ich schluckte.
"Ich..." began ich leise und zitternd, kaum zu hören.
Wieder schwieg ich einen langen Moment.
"Ich weiss es nicht.... es ist so anders.... das ist... beruhigend.... aber ich... ich kann es nicht einschätzen.... und das macht.... macht mir Angst."
Ich sprach nur stockend und so leise, dass er sich anstrengen musste mich zu hören.
"Ich will nie ... nie wieder sowas... durchmachen... aber da... da wusste ich.. wusste ich... was immer als nächstes... kam."
Meine Stimme wurde zum Ende immer leiser und wieder rann eine Träne meine Wange entlang./Rechtschreibung
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Die Stimmungsänderung machte es meiner Verlegenheit nicht besser, aber es fühlte sich nicht mehr ganz so, ja, ganz so ausziehend an und so setzte ich mich und wartete, was er sagen würde.
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Langsam wurde es mir doch etwas sehr unangenehm und ich musste schlucken. Was bezweckte er nur? Ein kleiner Fetzen Angst machte sich in meinem Bewusstsein breit, aber ich versuchte ihn zu verdrängen. Irgendwann fragte ich dann mit leicht bebender Stimme, immer noch zu Boden schauend:
"Du wolltest mich sprechen."/edit: Person
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Als er mich so musterte, wurde ich noch viel verlegener und ich scharrte ein wenig mit dem Fuß und schaute überall hin, nur nicht zu ihm, wurde dabei ein wenig rot.
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Ich nickte nur und nahm mir so viele Sachen, wie ich tragen konnte. Zum Glück sah er gerade nicht hin, sonst hätte ich wahrscheinlich Ärger bekommen, aber so konnte ich schnell ins Haus, soweit die "Lasten" es zuliessen und sie in die Kühlhöhle bringen.
Danach ging ich in meine Kammer und machte mich frisch. Ich war todmüde und so hielt ich erst einmal meinen Kopf, solange ich die Luft anhalten konnte, in die Schüssel mit dem kalten Wasser. Es half nicht wirklich viel, aber zumindest sah ich etwas frischer aus. Dann wusch ich mich eilig und zog mich, wie gewünscht, oder doch befohlen? schnell um. Allerdings konnte ich nicht umhin vorher das Kleid noch ein wneig zu bewundern.
Dann ging ich um Cadior zu suchen, obwohl ich so gerne ein paar Stunden geschlafen hätte, aber die Wünsche der Herren gingen immer vor. Irgendwann fand ich ihn dann und sah ihn etwas verlegen an, denn ich kam mir komisch vor in dem Kleid. Es war so ungewohnt. -
"Was...." wurde ich aus meinen Gedanken gerissen um sofort erschrocken die Hand vor den Mund zu legen.
Ein Gespräch? Noch eins? Ich musste wohl lernen meine Gefühle im Zaum zu halten.
Es dauerte eine Weile, ehe ich mir sicher war, dass mein Gesichtsausdruck neutral war und dann nickte ich nur. Aber manchmal reicht es nicht den Gesichtsausdruck zu neutralisieren, wenn die Augen Bände sprechen. Doch ich ging einfach weiter zum Wagen und liess mir von ihm wiedewr aufhelfen. Ich gewöhnte mich da sogar langsam dran und zögerte nicht mehr eine Ewigkeit. -
Zum Glück hatte er gleich weiter gesprochen und es erklärt, denn bei den Worten entledigst und Kleid zuckte ich innerlich kurz zusammen. Aber was war ich töricht. Ich schüttelte über mich selber innerlich den Kopf und hörte ihm zu und nickte.
Nun war ich fast ein Monat nicht mehr in dem Dienst meines vorherigen Herren und dennoch verfolgten er und die Erinnerungen mich auf Schritt und Tritt. Ob das jemals aufhören würde? Selbst die Zeit bei dem Sklavenhändler, die alles andere als einfach gewesen war, hatte keine solche Spuren hinterlassen können. Aber ja, es waren nur etwas mehr als drei Wochen gewesen. Das andere waren Jahre.....
Ich seufzte unwillkürlich traurig auf und es hörte sich an, als hätte ich eine schwere Last zu tragen, was ich ja eigentlich auch hatte.
Ich folgte Cadior und meine Gedanken schweiften wieder einmal ab. Der Markt hatte fürs Erste seinen Reiz verloren, denn er konnte mich nicht mehr ablenken. -
Das hatte ich seit Jahren nicht mehr tun dürfen. Ich tat es, wenn auch zögernd und hatte bald ein Kleid in einem sanften apricot (hoffe solche nuance gabs da schon) gefunden.
Ich konnte nicht vermeiden, dass meine Augen ein wneig strahlten, wenn auch in meinem Gesicht immer noch leichte Zweifel und Angst zu sehen waren. -
"Wir.... Ich...."
Dann schwieg ich beklommen. Solche Kleidung hätten meine beiden vorherigen Herren mir niemals zugestanden. Selbst bei meiner ersten Familie war ich mir diesbezüglich nicht sicher.
Ich schluckte und nickte schliesslich ergeben.
"Ja, H..."
Ich schluckte das Herr so gerade eben noch runter und sah verlegen zur Seite. -
"Das ist Kleidung für die Herren," erwiderte ich entsetzt. So gute Kleidung durfte eine Sklavin doch nicht tragen. Hätte ich jemals solche getragen, ich wäre zu Tode geprügelt worden.
"Das geht nicht."
Ein wenig Angst war in meiner Stimme zu hören, wenn man genau hinhörte. -
"Ähm......"
Also legte ich ihn wieder zurück und suchte einen etwas feineren Stoff heraus, farblich ebenso neutral. -
Ich nickte etwas verwirrt und schüchtern. Ich sollte mir meine Kleidung selber aussuchen. Ich stand einen Moment unentschlossen vor dem Stand und schaute da drauf. Was sollte ich mir holen?
Dann entschied ich mich aber doch recht schnell, denn ich wollte Cadior nicht lange warten lassen. Ich wählte einen robusten und doch feinen Stoff. Auch die Farbe beliess ich eher neutral. Ich sah fragend zu Cadior, weil ich nicht sicher war, ob das so in Ordnung ging.