Für einen Moment hatte ich vergessen eine Sklavin zu sein und wurde doch wieder dran erinnert. Als er das mit der Kleidung sagte, schaute ich an mir herunter und sah etwas irritiert drein. Meine Kleidung war eigentlich in Ordnung. Nun vielleicht nicht die Beste, aber solide und robust.
Ich sah ihn einen Augenblick komisch an und nickte schliesslich ergeben.
Beiträge von Mia
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"Ähm, ja."
Über das Kleines musste ich einerseits schmunzeln, andererseits erinnerte es mich an etwas, aber das verdrängte ich gleich wieder. Ich strich mir über meine müden Augen und nickte.
Dann versuchte ich mich an alles zu erinnern und begann zu einem Stand zu gehen. Die Preise waren nicht gerade klein und ich schaute zweifelnd zu Cadior und erinnerte mich dann an damals, als ich noch mit durfte und als Rosenna immer gefeilscht hatte. Zögernd und schüchtern versuchte ich mein Glück und es dauerte eine Weile, bis ich es tatsächlich geschafft hatte die Frau um einige Sesterzen runterzuhandeln. Und ich musste zu meinem eigenen Erstaunen feststellen, dass es Spaß machte.
Am zweiten Stand ging es schon etwas besser, aber da war es zäher. So ging es langsam weiter über den Markt. -
Als ich auf ihn fast prallte wollte ich mich sogleich entschuldigen und wieder schüchtern und verschreckt zurückspringen, aber als er dann plötzlich lachte, sah ich ihn zunächst etwas verwirrt an und musste dann doch ganz zart lächeln.
"Entschuldige, ich war unaufmerksam." -
Ich folgte ihm und sah mich beeindruckt um, denn ich war schon so lange nicht mehr auf einem Markt gewesen. Ich konnte mich nicht satt sehen und musste an mich halten nicht einfach irgendwo stehen zu bleiben. Deshalb bemühte ich mich ihm dichtauf zu folgen.
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Ich nickte nur und folgte ihm schweigend, wieder meine zurückhaltende Art. Ich hatte mich wieder soweit gefangen und beschloss es nie wieder soweit kommen zu lassen.
Hoffentlich würde mir das gelingen. -
Ich war irgendwie froh, als er ging und doch wünschte sich ein Teil von mir, dass er nicht ging. Aber so bekam ich die Chance wieder ich zu werden, oder der Teil, der ich sonst war oder...
Ach herrjeh, jetzt verwirrte ich mich schon selber.
Reiss Dich zusammen, Mia, reiss Dich zusammen!
Nach ein paar Minuten war ich wieder, wie vorher, so halb jedenfalls. Zumindest sah man mir wohl nichts mehr an, ausser mein typisches Verhalten. -
Was sollte ich jetzt dazu sagen? Ja, auch vor ihm, irgendwie und doch wieder nicht. Ich sah ihn an, sah seine Augen und meine schimmerten leicht feucht. Was tat ich hier nur und was war mit mir los?
Eigentlich wusste ich es. Er hatte mich in den letzten Tagen besser behandelt als ich die letzten acht Jahre auch nur einmal behandelt worden war. Und das kratzte nun an dem Schutzwall, den ich in all der Zeit aufgebaut hatte. Ich kam mit allem klar, aber sein Verhalten mir gegenüber, auch das von Aurelia Deandra, waren etwas, was ich einfach nicht mehr gewohnt war und was mich nicht nur irritierte, sondern mir auch Angst bereitete.
"Auch," sagte ich leise und eine einzelne Träne rann meine Wange langsam hinunter. -
Ich stand vor ihm uns starrte zu Boden. Hatte ich wirklich eben das gesagt? Und jetzt wollte er das auch noch einmal hören. Mir war bei dem Gedanken übel und doch, vielleicht?
Die Sekunden verrannen und ich konnte mich nicht entscheiden und doch, wieder schien der andere Teil von mir zu gewinnen.
"Ich habe Angst," kam es fast genauso tonlos wie eben über meine Lippen, ohne ihn anzusehen. -
"Ich...."
Ich wusste nicht, was ich sagen sollte, ob ich überhaupt was sagen sollte. Ein Teil von mir war sich sicher mit ihm reden zu können, aber der Größere hatte Angst.
"Ich hab Angst," kam es dann, fast völlig gegen meinen Willen über meine Lippen. -
Ich wollte antworten, als er auch schon ging. Und was hätte ich antworten sollen? Ja, was...
Während er durch die Gegend lief, verfiel ich ins Grübeln und als er wieder da war und wieder meinen Blick suchte, sah ich ihn an und sagte leise:
"Ich habe keine Probleme!"
Es war eine Lüge, klar, aber ich war Sklavin. Man hatte mir die letzten Jahre das so oft eingebläut und so oft eingebläut, dass ich nichts weiter als die Anweisungen meiner Herren war, dass ich es manchmal schon selber geglaubt hatte. Und manchmal sagte ich es mir selber um meine Gefühle zu unterdrücken und mich selber zu vergessen.
Aber dieses Vergessen hielt nie lange an. Ich wand meinen Blick wieder ab und starrte an die gegenüberliegende Wand. Meine Schultern verspannten sich und ich merkte nicht, wie ich sie hochzog und leicht zitterte.
Was wollte er nur von mir. Warum behandelte er mich so? Warum war er nicht wie die anderen, von denen ich immer wusste, was kam: Erniedrigung, Schläge und all das andere.
Warum verwirrte er mich so? -
Erschrocken wollte ich erst zurückweichen. Fast schon Angst war plötzlich in meinem Gesicht zu sehen, aber ich schalt mich eilends und versuchte wieder neutral zu wirken, oder so wie immer.
Ich hatte mit einer Menge gerechnet, aber nicht... nicht damit. Ich schluckte und erwiderte den Blick. Angst,Trauer, Resignation, Hoffnung und zugleich zerstörte Hoffnung und so vieles mehr durchströmten mich innerhalb dieser Sekunden, doch dann versuchte ich meinen Kopf wegzudrehen, denn ich spürte, wie Tränen aufsteigen wollten. Aber ich ließ Tränen schon lange nicht mehr zu.
Ich durfte es nicht. -
Mein Herz schwer. Das war immer schwer, besonders, wenn ich an es dachte. Und ja sicher, einer Sklavin würde man ja auch zuhören. Aber sicher doch. Er musste doch wissen, dass man als Sklavin nichts wert war.
Ja, freien Zugang würde ich haben, um zu dienen, wozu denn sonst.
Mein gesicht wurde während der Worte verschlossen und ein leicht bitterer Zug, den ich nicht ganz verbergen konnte, umspielte meine Lippen. -
Ich fühlte mich in meinen Gedanken ertappt und schreckte hoch.
"Ähem, ja, gerne."
Ich hatte zwar keine Ahnung wohin, aber folgte ihm einfach. -
Ich war ziemlich schnell wieder aufgestanden, etwas mühsam, aber es war besser als sitzen. Wenn da nur nicht die Müdigkeit wäre. Also stand ich neben ihm und hielt mich fest und bemühte mich nicht einzuschlafen.
Ich war, bis auf heute, noch nicht oft, eigentlich erst zweimal mit so einem Wagen gefahren.
Nun stand ich da und sah mich um, versuchte mich abzulenken.edit:person
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Sim-Off: Keine Sorge!
Ich nahm seine Hand und setzte mich schweigend neben ihn. Das Sitzen und das Geschaukel des Wagens machten mir bald deutlich, das ich doch sehr müde war und die Nacht zuvor nur schlecht geschlafen hatte. Aber ich würde die Fahrt durchstehen. Da Cadior mit der Straße beschäftigt zu sein schien, nutzte ich einen hofentlich unbeobachteten Augenblick und rieb mir die Augen. Dann sah ich wieder nach vorne und hing meinen Gedanken nach.
Wusste der Zufall warum, aber mir kam ein altes Kinderlied, das ich noch von meiner Mutter kannte in den Sinn und ein melancholisches Lächeln umspielte meine Lippen. -
Sim-Off: Ich bin mit zwei größeren Brüdern aufgewachsen. Da muss schon mehr kommen um es zu viel werden zu lassen
Ich sah ihn kommen und seinen Blick und schrumpfte gleich um einiges. Oh je, er hatte mich wohl an einem anderen Platz erwartet. Und jetzt? Wenn ich mich entschuldigen würde, würde es auch nicht besser. Aber vielleicht sollte ich doch?
Aber ich brachte irgendwie kein Wort über die Lippen. Verlegen und schuldbewusst sah ich zu Boden. Ein ganz leises "Es tut mir leid," kam über meine Lippen und suchte seinen Weg zu seinen Ohren. -
Sim-Off: Hinterher ist man immer Klüger
Ich nickte und blieb noch einen Augenblick sitzen. Meine Gedanken waren noch nicht zur Ruhe gekommen und ich seufzte. Und nun? Wie würde es weiter gehen? So wie immer, Mia, so wie immer, sagte ein Teil meiner selbst.
"Also gut, so wie immer.... Sklavin," sagte ich leise seufzend, stand auf, ging auf das Zimmer und packte meine Sachen.
Eine halbe Stunde später wartete ich am Eingang auf Cadior.
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Ein leises, kaum hörbares Oh war von mir zu hören und ein ganz kurzer Blick zu ihm. Dann schwieg ich wieder, während meine Gedanken sich überschlugen. Warum ging er fort? Wieso konnte er nicht der Aufseher bleiben? Was würde der Neue für einer werden? Womit musste ich rechnen? Was würde Cadior machen? Hatte es etwas mit mir zu tun?
Dann aber schalt ich mich eine blöde Närrin. Er war ein Freier. Er konnte gehen, wohin er wollte. Er hatte alles Recht dazu. Er war nicht wie sie gezwungen zu tun, was man ihm befahl, jedenfalls nicht in dem Ausmaß. Er konnte tun und lassen was er wollte aber ich, so schalt ich mich, ich nicht.
Mia, Du Närrin, hör mit diesen Gedanken auf! Du wirst nie frei sein, das weisst Du! Hör also auf und konzentrier Dich wieder auf ihn.
Ich sah ihn kurz an und nickte.
"Ich verstehe." -
Ich setzte mich auf die Kante einer der Liegen und wartete, was geschehen mochte. Mein Blick war weiterhin gesenkt, doch beobachtete ich ihn unter den Lidern hervor verstohlen um vorgewarnt zu sein, was jetzt kam.
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Oh je, jetzt kam es. Bestimmt hatte ich irgendetwas falsch gemacht. Wenn der andere so zu mir sprach, durfte ich mich bestenfalls auf eine Standpauke einstellen, schlimmstenfalls...
Ich trat vorsichtig und zögernd näher und blieb mit leicht gesenktem Kopf und gesenktem Blick stehen, bereit meine Strafe entgegenzunehmen, auch wenn mir beim besten Willen nicht einfallen wollte, was ich vielleicht falsch gemacht haben könnte, aber einen Grund hatte der andere ja auch nur selten gebraucht.