Beiträge von Narrator Aegypti

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    Aus dem Halbdunkel trat dem Neuankömmling ein alter, sehr alter Mann entgegen.


    “Der Herr sei mit dir, mein Sohn.“


    Ein Lächeln lag auf den Lippen des Greises.


    “Sei willkommen in seinem Haus.“


    Fast schien es, als hätte er Matthias erwartet, was natürlich gar nicht sein konnte, denn woher hätte er bis vor wenigen Augenblicken überhaupt von ihm wissen können.


    Statt auf seine Frage einzugehen, hob er die Hände und sprach:
    “Dem Allmächtigen sei dank, dass er dich wohl geleitet und zu uns geführt hat.“



    Sim-Off:

    Ein kleiner Hinweis für Dich als (nehme ich an) Neuling in diesem Spiel.
    Du befindest Dich jetzt IM Spiel, was wir SimOn nennen. Dieser Hinweis ist außerhalb, weshalb er in einem so genannten SimOff-Kasten steht.
    Im Spiel solltest Du schreiben wie in einem Buch, kannst also Handlungen oder Orte beschreiben und solltest wörtliche Rede kenntlich machen.
    Ich nehme Deine Worte jetzt mal als gesprochen an.

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    Man hätten meinen sollen, dass Adherbal über die Drohung des Decurios bestürtzt, oder zumindest überrascht sein sollte. Aber wenn er es war, dann zeigte er es nicht.
    Seine Begleiter aber wurden sichtlich unruhig. Dennoch schwiegen sie weiterhin, was angesichts der Situation auch irgendwie merkwürdig war.


    “Wenn ihrrr zurrr Mittagsstunde aufbrrrecht und dabei derrr Sonne genau den Rrrücken zuwendet, dann werrrdet ihrrr unserrr Lagerrr vorrr Einbrrruch der Dunkelheit leicht errreichen.“, gab Adherbal scheinbar bereitwillig Auskunft. Seine Leute befanden sich also, wenn es stimmte was er sagte, einen halben Tagesritt im Norden.


    Dann fügte er hinzu:
    “Ich führrre euch gerrrne dorrrt hin. In derrr Wüste verirrrt man sich leicht, wenn man sie nicht kennt. Das währrre sehrrr bedauerrrlich – fürrr deine Männerrr, und auch für meine beiden.“


    Er lächelte matt.

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    Adherbal tauschte einen Blick mit seinen beiden Begleitern. Die offene Drohung zeigte ihre Wirkung, denn die beiden, nach wie vor und auch jetzt überraschend schweigsamen Männer wirkten ein wenig entsetzt, vor allem aber sehr erstaunt. Vielleicht hatte in ihrer Anwesenheit noch nie jemand gewagt, so mit Adherbal zu sprechen. Der aber blieb zumindest äußerlich ruhig. Vielleicht war er ein guter Schauspieler, vielleicht auch ein Stoiker, aber auf jeden Fall half ihm sein buschiger Bart, seine wirklichen Gefühle zu verbergen.


    “Ich bin mirrr ganz sicherrr, Decurrrio, dass du Mittel hast, von mirrr das zu hörrren, was du hörrren möchtest. Aberrr selbst wenn du mich tötest wirrrd das nichts an derrr Wahrrrheit änderrrn. Wirrr haben zwei Ziegen verrrmisst und sie gesucht. Dabei haben wirrr die Kadaverrr gefunden und dann deine Männerrr getrrroffen.“


    Während er das sagte sah er Tiberius Rufinus fest in die Augen und es lag so etwas wie Verachtung in seinem Blick.

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    Derweil warteten Adherbal und seine beiden schweigsamen Begleiter vor dem Zelt. Weder hier, noch auf dem Weg hierher hatten die beiden auch nur ein Wort gesprochen. Anders als Adherbal, der zum Erstaunen der Römer auf dem Ritt in das Lager sogar leise vor sich hin gesungen hatte.
    Das tat er jetzt aber nicht mehr, sondern wartete ebenso still wie die anderen zwei geduldig und mit scheinbar tiefster Gelassenheit.

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    Das einer von Cleonymus' Männern bei ihm bleiben würde, dass schmeckte Iucha sichtlich nicht. Aber er widersprach auch nicht, vielleicht, weil er inzwischen eingesehen hatte, dass es ohnehin nutzlos sein würde.


    “Ja, Herr, wie du wünschst, Herr.", sagte er stattdessen unterwürfig und warf sich erneut in den Staub.
    “Iucha wird dich erwarten, Herr. Du kannst dich auf Iucha verlassen, ja, dass kannst du."

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    Adherbal verneigte sich abermals. Aber wie zuvor haftete dieser Geste nichts Unterwürfiges an.
    “Ich frrreue mich dich kennen zu lerrrnen, Publius Redivivus Verrrus. Gerrrne würrrde ich deinerrr frrreundlichen Einladung nachkommen. Aberrr ich bin nurrr ein einfacherrr Mann und möchte euch und eurrrem Herrrn keine Umstände machen.“

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    “Sie kommen immer früh am Morgen, Herr, noch bevor der Platz sich sehr belebt, ja. Iucha kann dich führen, und dich vor Sonnenaufgang dort hin bringen. Dann müssen wir warten und sehen, ob sie kommen. Sie kommen nicht an jedem Tag und der Herr muss Geduld haben, ja, so leid es Iucha tut, aber dass muss er. Morgen vor Sonnenaufgang, Herr?"

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    Adherbal ließ die Bemerkung des Römers unkommentiert.


    Auf seine Frage hin hob er die Schultern und zog die Mundwinkel nach unten.
    “Man sieht nicht mehrrr viel. Werrr immerrr hierrr vorrr uns gewesen ist, hat alles brrrauchbarrre mitgenommen.Vielleicht warrren die Tierrre krrrank?“


    Er sah wieder zu Cursor.


    “Nurrr die Götterrr wissen, was hierrr passierrrt ist. In der Wüste geschehen täglich Dinge, die wirrr Menschen nicht verstehen können. Ihrrr solltet weiterrr rrreiten, Rrrhomäerrr .“

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    “Was ich weiß soll fürrr dich kein Geheimnis bleiben.“


    Adherbal verneigte sich nochmals demonstrativ und dabei lächelte er wieder. Aber es war kein herzliches Lächeln.


    “Wirrr sind seid drrrei Tagen hierrr und kamen von derrr Küste, aus Norrrden. Nein, wirrr haben nichts gesehen, was ungewöhnlich gewesen wärrre. Nurrr das hierrr und dich und deinen Männerrrn natürrrlich. Hierrr in derrr Gegend trrrifft man Rrrhomäerrr nurrr selten.“


    Er blickte abschätzend auf Cursors Begleiter.


    “Sind noch mehrrr von euch hierrr? Ihrrr solltet euch vorrrsehen. Die Wüste ist grrroß. Sie ist vollerrr Gefahrrren und nicht alle Menschen sind Rrrhomäerrrn gegenüber so frrreundlich gestimmt wie ich es bin.“

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    Überraschend geschickt fing Iucha die Münze auf und ließ sie augenblicklich unter seiner schäbigen Tunika verschwinden.
    Cleonymus zeigte ihm eine zweite und der Anblick schien den Grabräuber sehr zu faszinieren. Als Cleonymus jedoch weitere Fragen stellte, runzelte Iucha bedenklich die Stirn.


    “Namen, Herr, kennt Iucha nicht, nein, nie nennen sie ihre Namen. Sie kommen regelmäßig... nun, Herr, ich weiß nicht..."


    Er zögerte. Aber schließlich siegte die Gier und die Angst vor dem mächtigen Beamten.


    “...hinter dem Serapeion, Herr, auf dem Platz hinter dem Serapeion, da findet man sie. Nicht jeden Tag, nein, auch nicht in jeder Woche, aber regelmäßig, ja, da findet man sie. Es sind immer zwei, Herr, ja, zwei sind es immer. Iucha könnte sie dir zeigen, Herr, oh ja, dass würde Iucha gerne tun. Aber, Herr, Iucha würde sich sehr in Gefahr bringen.“




    Sim-Off:

    Tja, NSCs haben keine Konten, da muss Cleonymus' „milde Gabe“ wohl vollkommen imaginär bleiben. ;)

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    “Ja, wirrr kennen dieses Land. Wirrr ziehen über das Jahrrr von Oase zu Oase und lassen das Vieh grrrasen, so lange wie es satt wirrrd. Dann ziehen wirrr weiter. Es ist unserrre Heimat.“, antwortete Adherbal geduldig, auch wenn seine Antwort wohl kaum das war, was Cursor hatte hören wollen.


    “Aber das Land wirrrd schlechterrr. Das Vieh findet immerrr wenigerrr. Und jetzt habe ich zwei Ziegen verrrlorrren.“
    Der Verlust seiner Ziegen schien ihn wirklich zu erzürnen.


    “Und ich sehe das hierrr.“
    Erneut zeigte er auf die Kadaver.


    “Löwen! Hierrr treibt sich ein Rrrudel Löwen herrrum! Lange hat es das nicht mehrrr gegeben, aber es müssen Löwen sein.“

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    Wie von Cleonymus richtig erwartet, streckte Iucha gierig die Hand nach der Münze aus. Als er sie jedoch schnell weg zog und eine weitere Frage folgen ließ, blitzten die Augen des Grabräubers für einen kurzen Augenblick ärgerlich. Aber sofort besann er sich wieder, senkte den Kopf und antwortete im inzwischen gewohnt unterwürfigen Tonfall:
    “Es gibt immer jemanden, Herr. Verschiedene Leute, die nicht fragen, woher etwas stammt, wenn nur der Preis stimmt, ja, solche gibt es in der ganzen Stadt."

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    Erneut warf der Grabräuber sich zu Boden, wohl um anzudeuten, dass er weniger wisse als Cleonymus' von ihm zu erfahren hoffte.


    “Herr, Iucha ist nur ein einfacher Mann, ja, ein einfacher und sehr dummer Mann, ja, dass ist er.", beteuerte er.


    "Iucha hat diese Männer nie gesehen, nein, niemals hat er sie gesehen, wirklich, nie!“


    Vorsichtig blickte er auf. Aber was immer er auch in Cleonymus' Gesichtsausdruck zu finden erhofft hatte, scheinbar fand er es nicht.
    Also jammerte er weiter, flehte und wand sich und erzählte schließlich:
    "Einige Sachen verkaufen sie hier in Alexandria. Nicht viel, nein, nicht viel und es ist“, er machte eine wegwerfende Geste, “nichts gutes dabei, nichts von Wert, nein, nur alter Plunder, ja. Es ist kein gutes Geschäft mit ihnen, nein, dass ist es nicht.“, und in diesem Augenblick schien er ehrlich zu bereuen, jemals mit diesem Beutegut etwas zu tun gehabt zu haben. Das aber, soviel ging aus seinen Worten hervor, hatte er wohl gehabt.
    "Die Menschen verkaufen sie als Sklaven, ja, als Sklaven verkaufen sie die. Aber nicht hier, nein, niemals hier in Alexandria, niemals hier und niemals in Aegyptus, nein. Denn hier könnte sie jemand wiedererkennen und dann würde es Fragen geben und man würde erfahren was sie tun und man würde sie suchen, die Rhomäer würden sie suchen, ja, dass würden sie. Der Eparchos würde sie verfolgen lassen und das wollen sie nicht, obwohl sie niemanden fürchten und sich in der Wüste sicher glauben, ja, in der Wüste glauben sie, wird ihnen keiner etwas anhaben können. Aber die Sklaven, nein, die verkaufen sie niemals hier.“


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    Als Cursor seinen Namen nannte verneigte sich Adherbal leicht.


    “Es ist mirrr eine Frrreude, Titus Decimus Cursorrr.“, sagte er noch immer lächelnd.
    “Ich trrrage keinen Titel. Aberrr meine Sippe errrkennt mich als ihrrr Oberrrhaupt an und meine Leute hörrren auf mein Worrrt.“


    Das Lächeln verschwand.


    “Tote Männerrr? Wenn hierrr tote Männerrr gelegen haben, so wie du es sagst, und ich habe keinen Grrrund an deinen Worrrten zu zweifeln, dann fällt mirrr auf: Sie sind nicht mehrrr da.“

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    “O Herr, ihr müsst Iucha verzeihen, Iucha sagt euch alles was er weiß, so wenig wie es auch ist, ja, er sagt alles, ihr müsst ihm glauben, ja, dass müsst ihr. Keine Lanzen, Herr, oh bitte, keine Lanzen, nein, und keine Schwerter. Iucha sagt alles was er weiß, bestimmt tut er das, ja, ganz bestimmt.", flehte Iucha mit angstvoll geweiteten Augen.


    "Iucha hat gehört, dass sie in der Wüste leben und sie bestehlen ihre armen, sehr armen Opfer nicht nur, nein, sie bringen sie weg. ja, dass tun sie. Sie bringen sie nicht um, nein, sie verkaufen sie als Sklaven. Darum findet man fast nie ihre Opfer, nein, die findet man nicht. Nur wer sich wehrt oder krank wird, den töten sie, alle anderen bringen sie fort, und verkaufen sie, ja, dass hat Iucha gehört.“


    Entweder hatte Cleonymus dem Grabräuber einen wirklich großen Schrecken eingejagt, oder er spielte die Rolle des Furchtsamen vortrefflich.